Aus eigener Erfahrung und auch aus Beobachtung im Umfeld habe ich gemerkt, dass viele Menschen statt Brille zu Kontaktlinsen greifen, oft dann zu weichen Linsen.
Ich selbst habe harte Linsen und möchte hiermit kurz aufzeigen, was es bei den beiden Typen zu beachten gibt. Denn harte Linsen sind nach meiner Erfahrung mehr als empfehlenswert.
Weiche Linsen:
- billig (kurzfristig), wahlweise, Tages- oder Monatslinsen
- auch in Deko (Smiley etc.)-Variante möglich
- Aufbewahrung in spezieller Flüssigkeit aufgrund des weichen Plastikmaterials
- größer als harte Linsen
- aufgrund der Eigenfeuchtigkeit haften sie am Auge, wodurch das darunterliegende Augengewebe etwas schlechter versorgt wird (schneller gereizte Augen oder gar zusätzliche Gefäßbildung im Auge bei zu langem Tragen)
- gewisse Flexibilität und damit weniger leicht zu brechen
- leichter wiederzufinden (blauer Schimmer)
Harte Linsen:
- kleiner als weiche Linsen
- hartes Plastik
- liegen im Auge auf dem Feuchtigkeitsfilm des Auges selbst, damit und wegen der Größe sind sie für das Auge besser (oder besser gesagt: weniger schlecht)
- Anschaffungskosten hoch, rentiert sich nach ein paar Jahren (wenn man sie nicht verliert)
- man muss mehr aufpassen, sie nicht zu verlieren
- leuchten nicht im Dunklen und sind kleiner als weiche Linsen, schlechter wiederzufinden
- prinzipiell kann man sie ohne Aufbewahrungsflüssigkeit aufbewahren (sie sind hart, damit kann man sie - aus eigener Erfahrung - auch in Wasser aufbewahren, wobei man natürlich bedenken muss inwieweit man das Risiko mit Keimen in Kauf nehmen möchte). Damit sparen sich dann erhebliche Kosten für die Reinigungsmittel (eher wie bei einer Brille, die man einmal kauft und gut ist).
- da sie kleiner sind als die weichen Linsen, sind sie kleiner als die Iris, etwas schwerer zu erkennen im Auge
Vielleicht hilft diese kurze Zusammenstellung. Manchmal muss man auch aufgrund der Augenbeschaffenheit (bei mir kam noch die Hornhautkrümmung hinzu) eine von beiden zwingend nehmen.
Auch empfehle ich, dass ihr sowas wie "Probetragen" vereinbart, denn wenn die Linsen falsch gekrümmt sind, hören die Augen nicht auf zu tränen, dann muss der Optiker nochmal Maß nehmen.
Also:
Wer seine Linsen nicht ständig zu verlieren droht, keinen bunten Schnickschnack im Auge haben möchte, ausgewachsene Augen (Alter Ende 20) hat, die Linsen nicht zerkratzt durch ständiges Reiben im Auge, der sollte harte Linsen nehmen. Dann aber aufpassen, sie nicht zu vergessen, wenn man schlafen geht. Sonst wacht man auf und wundert sich, warum man wieder sehen kann (glaubt mir, die Enttäuschung dann im Badezimmer ist groß) :D Nicht nur besser für das Auge sondern auch langfristig billiger.
Vor der Aufbewahrung in Wasser wurde ich wegen dessen Kalkgehalts und der darauf beruhenden Trübung der Linsen ausdrücklich vom Optiker gewarnt.
Zwar sind harte Linsen etwas aufwendiger zu pflegen, man sollte sie immer gut säubern (Reiniger und dann Aufbewahrungsflüssigkeit) als weiche, aber ich habe das Gefühl, meine Dioptrinzahl bleibt konstanter (bei weichen war ich alle 6 Monate ein halbes Dioptrin schlechter) und das Auge sagt einem, was es "nicht mehr kann". Blöd ist es, wenn einem etwas ins Auge fliegt, das tut schon sehr weh. Für solche Fälle habe ich immer mein Aufbewahrungsbehälter mit etwas Flüssigkeit dabei. Und in richtigen Härtefällen tuts auch mal Spucke. Ich denke, für jemanden, der nur ab und zu Linsen trägt, sind die weichen eine super Sache, aber wer wirklich täglich zur Linse greift ist sowohl finanziell als auch gesundheitlich mit harten Linsen besser dran!