Jeden letzten Montag im Monat ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.
Heute verrät Bernhard, warum er Bubaspitzle lieber mag als Schupfnudeln:
"Bernhards Welt": In jedem steckt ein kleiner Schwabe
Gehsch uffs Klo ond lupfsch d’r Deggl, was schaut raus, en Schwobaseggl!“ Für Nicht-Schwaben: „Gehst aufs Klo und hebst den Deckel - was schaut raus? Ein Schwabenseckel!“ Diesen Spruch höre ich immer wieder, wenn ich mich irgendwo vorstelle. Dabei weiß ich: Da spricht der pure Neid :-)
Ich bin kein verbissener Lokalpatriot: Seit ich weiß, dass das „Badener Lied“ und das „Lied der Schwaben“ die gleiche Melodie haben, ist mir klar: Mit den unüberwindbaren Unterschieden kann es nicht allzu weit her sein. Aber ein bisschen stolz auf seine Herkunft darf man natürlich durchaus sein. Spätzle, Brezeln, Maultaschen: Das finden nicht nur wir Schwaben lecker! Und wer „Schupfnudeln“ „Bubaspitzle“ nennt und „Q-Tips“ „Ohrabutzerle“, der beweist eine gesunde Portion Humor.
Und warum nicht ein bisschen mit den Stereotypen kokettieren? Als ich bei der Hamburger Hafenrundfahrt nach Studentenrabatt gefragt habe, hat mich der Kapitän amüsiert gefragt, ob ich ein Schwabe sei. Ich habe wie ein Putzeimerle gestrahlt und heftig genickt.
Ich finde es sehr sympathisch, wenn man seinem Gegenüber anhört, woher er oder sie kommt. Viele Begriffe und Eigenheiten, die Dialekte so mit sich bringen, sorgen immer wieder für herzhafte Lacher. Und man lernt dabei immer etwas über die Herkunft der anderen Person. Hochdeutsch kann schließlich irgendwann jeder. Okay, bis auf schwäbische Politiker. Je mehr die versuchen hochdeutsch zu sprechen, desto peinlicher wird’s.
Voll ausleben kann ich mein Schwabentum übrigens bei Frag Mutti. Denn das Sparen liegt uns Schwaben einfach im Blut. Übrigens darf man unsere Sparsamkeit nicht mit Geiz verwechseln. Der wird uns nun wirklich zu Unrecht nachgesagt. Gäste werden im Ländle so intensiv bewirtet, bis die Stühle, auf denen sie sitzen, unter ihnen zusammenkrachen. Und wenn du dann satt bist, dann sagst du zur Bedienung nicht „Danke, ich bin voll!“ sondern „Es hat grad so g’langt!“
Dein Bernhard
Da wir Verwandte im Schwabenland haben, hören wir auch Begriffe, wie z.B. "auf die Bühne gehen" und wir dachten zuerst, wo ist hier eine Bühne?
Schönen Wochenanfang
Tortelini