Jeden zweiten Montag ist bei Frag Mutti ab sofort: „Bernhard-Zeit“. Schließlich ist es unfair, wenn ihr uns immer wieder Einblicke in euer Leben gewährt – die uns sehr ehren – aber ihr nicht wirklich viel über uns wisst. Der Frag Mutti-Chef ändert das und verrät mit „Bernhards Welt“ Tipps und Anekdoten aus seinem Privatleben.
Heute verrät Bernhard, warum Socken glücklich machen.
Ode an die Socke
Wie versaut man einem 7jährigen Weihnachten? Man schenkt ihm etwas zum Anziehen. Am schlimmsten sind in dem Alter Socken. Als 7jähriger träumt man schließlich von Spielzeug, die Kids von heute gerne auch von der geballten Ladung Elektrokram. Socken sind für einen Knirps dagegen etwas, das er anziehen muss. Obwohl Barfußlaufen eigentlich viel schöner ist. Also sind Socken in dem Alter gleich doppelt bescheuert: Man kann Socken sowieso nicht leiden – und dann nehmen sie auch noch einem „richtigen“ Geschenk den Platz weg.
Etwas mehr als 30 Jahre später sieht die Welt ganz anders aus. Jedenfalls bei mir. Man könnte fast sagen, ich habe einen regelrechten Socken-Fetisch. Begonnen hat das Ganze ebenfalls an Weihnachten. Meine Liebste hat mir vor ein paar Jahren bunte Ringelsocken unter den Baum gelegt. Und da traf mich die Einsicht: Was vor 30 Jahren für mich komplett daneben war, ist auf einmal der Hauptgewinn!
Nützliche Dinge kaufen wir Erwachsenen uns rund ums Jahr ganz einfach selber. Natürlich auch Socken. Unsere Schubladen quellen über vor Exemplaren in schwarz, grau und der Sportlervariante. Doch welcher Erwachsene trägt schon kuschelig weiche, orange-rot geringelte Socken mit grünem Rand?
Socken gibt es in allen Farben, mit Pizzastücken, Osterhasen, Nikoläusen, Bienen, Käfern, Fahrrädern und natürlich Ringeln. Sie alle trage ich mit Stolz. Auch beim Sport. Da ziehe ich sie gerne besonders hoch, damit sie auch gut zu sehen sind.
So verschieben sich die Werte samt Wertigkeiten in unserem Leben. Was früher nicht nur lästig, sondern sogar peinlich war, ist heute cool. Es geht dabei übrigens nicht nur um Oberflächlichkeiten und wie sie unsere Leben bestimmen. Es geht um das, was uns – zumindest für einen Moment – glücklich und unseren Alltag leichter und schöner macht.
Bunte Socken sind für mich heute ein Statement für gute Laune, Humor und das Recht darauf, jeden Tag meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Bunte Socken machen mein Leben bunter und schöner. Frei nach dem Motto: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Und das meine sind nun mal Socken.
Euer Bernhard
Auf die Frage, was ich mir zum 69. Geburtstag wünsche, war meine Antwort: Socken mit Spiegeleimuster und Avocadomotiv. Dazu gab es noch Socken mit Äpfeln und Birnen. Das ist ja Geschmackssache. Aber mir gefällt alles was bunt ist. Auch und gerade bei Socken.