Zahlreiche Anregungen im Netz bildeten die Grundlage für diesen Tipp, - 15 Minuten-Weihnachten in der Tüte - in dem ich ausschließlich meine Erfahrungen und Ergänzungen mitteilen möchte, damit ihr bei der Ausgestaltung die Qual der Wahl habt!
Wenn ihr nach einer Anleitung für das Falten einer Papiertüte sucht, die einen Boden und eine breitere Seitenfläche hat, dann mal so etwas eingeben wie „Papiertüte selber basteln“ o. ä.
„15 Minuten-Weihnachten in der Tüte“ - dahinter verbirgt sich eine selbst gebastelte Tüte beliebiger Größe, die individuell befüllt und weihnachtlich/festlich dekoriert wird. Aber was ist denn daran Besonderes? Ursprünglich wollte ich als Highlight in diese Tüte ein besonders präpariertes Teelicht hineinlegen, das beim Abbrennen an seinem Boden eine Glücksbotschaft auf Papier (!) sichtbar werden lässt. Zum Glück noch rechtzeitig vor dem Verschenken der Tüten mit eben diesem Teelicht darin hat mich eine Bekannte davon darauf aufmerksam gemacht, dass bei ihr das Papier in der Aluminiumhülle in Flammen aufgegangen sei. Deshalb werde ich solcher Art Teelichter weder basteln, geschweige denn verschenken und es durch ein Herkömmliches ersetzen. Weil aber die Tüten als solches verwendet werden können, möchte ich hier diesen Tipp dennoch einstellen, weil ich es schade fände, wenn sonst zu viele Informationen und Anregungen für euch verloren gingen.
Solcher Art Tüte kann man einem lieben Nachbarn schon in der Adventszeit (dann vielleicht umbenennen) oder eben erst zu Weihnachten vor die Wohnungstür stellen oder auch einem Kranken damit eine Freude bereiten (dann bitte mit LED-Teelicht). Zu Weihnachten erhält ein festlich gedeckter Tisch durch eine solche, für jeden Gast gefertigte Tüte (mit dem Namen des Gastes vorn drauf ergibt dies eine individuelle Tischkarte) noch ein zusätzliches Highlight.
Gründe, Freude zu verbreiten, lassen sich ja immer finden!
Materialien:
Material für die Tüte selbst:
- in meinem Fall, Packpapier bzw. Kraftpapier (unterschiedliche Grammatur), aber auch
- kräftiges Geschenkpapier von uni bis hin zu solchem mit einer üppig gestalteten Oberfläche
- für größere Tüten bieten sich auch Tapetenreste an, weil sie häufig eine wunderschön strukturierte Oberfläche haben und in jedem Fall ein sehr stabiles Material darstellen
- für Mini-Tüten vielleicht Origamipapier verwenden.
Sehr häufig macht es Sinn, das zu verwendende Papier bei Stufe 1 zu bügeln!
- Papierschere – wer hat, verwende eine Schneidmatte und einen Rollschneider.
- Bastelleim / Schulleim (die zu klebenden Teile der Tüte bitte immer erst ganz trocken werden lassen, bevor der nächste Arbeitsschritt erfolgt) – gern solchen Leim wählen, der beim Trocknen transparent wird, dann machen winzige Klebereste nichts aus!
- Deko-Materialien zum Verzieren der Tüte – bitte nur einmal durch einen Billigladen, dort in die Bastelabteilung gehen…
- Locher / Lochzange (optional).
- Falzbein, wenn vorhandenes – bei empfindlichen Papieren ggf. unter einem dünnen Tuch verwenden, damit keine Glanzstellen entstehen, die den Gesamteindruck schmälern würden.
- Stanzer (optional) – wenn das Motiv aber mitten in der Papierfläche gestanzt werden soll, dann geht das nur mit einem sog. „Everywhere“-Stanzer, der beliebig auf einer Papierfläche positionierbar ist (Näheres siehe Foto).
- Prägestempel (optional) (Näheres siehe weiter unten).
- Stempel und Stempelfarbe (optional).
- Band zum Verschließen der Tüte (optional) – für meine Art des Bindens habe ich ungefähr 65-70 cm Band gebraucht.
- Feuerzeug (optional).
- Stoffe und Vliesofix zum „Aufbügeln“ (optional) (Näheres siehe weiter unten).
Evtl. auf der Rückseite der Tüte oder der Bodenfläche einen dezenten Hinweis schreiben / stempeln mit „Handmade...“ (optional)
Hinweise:
Anders als im Netz haben meine Tüten auch eine liebevoll gestaltete Rückseite erhalten, weil mir eine sehr große Auswahl an Zeichen- und Schreibstiften, Stoffen und erforderlichen Werkzeugen zum Basteln und Schneiden dauerhaft zur Verfügung stehen. Dieser Versuchung konnte ich dann doch nicht widerstehen – geplant war lediglich der Tannenbaum aus Stoff...
Vorn auf die Tüte wird eine sog. Gebrauchsanweisung geklebt, die im Internet angeboten Textbausteine hierfür, habe ich etwas abgewandelt bzw. ergänzt. Wegen des begrenzten Platzes auf der Tüten-Vorderseite die Schriftgröße entsprechend anpassen... Die Überschrift „15 Minuten-Weihnachten“ kann man auch von Hand schreiben oder gestalten. Ergänzende Hinweise hierfür siehe weiter unten. In der Überschrift bitte unbedingt auf die Platzierung des Bindestriches achten – er ist mir nämlich ein paar Mal verrutscht und somit ging die Bedeutung verloren...
Zu Beginn dieses Projekts ermitteln, wie viele Tüten man arbeiten möchte, so kann man zumindest beim Falten und Kleben in Serie arbeiten.
Vor dem eigentlichen Zuschneiden meiner Tüten habe ich zwei Probetüten gearbeitet und die Papiermaße darauf geschrieben: So habe ich für alle späteren Tüten eine Vorstellung davon, wie groß die Tüte zuletzt wird. Diese Muster auf alle Fälle aufbewahren (ja, der Kartonstapel mit Basteleien wird nun mal nicht kleiner…). Näheres zu den Proportionen siehe Bild 1b.
Nach einer Anleitung zum Tüte-Falten bitte im Internet recherchieren – manche user möchten gern eine schriftliche Anleitung mit Text und Bildern, andere arbeiten lieber nach einem Video...
Beim Papier werden als Erstes die beiden Längskanten auf einander geklebt und geben so die Breite der Tüte vor. In allen Anleitungen wird dazu eine der Längskanten ca. 1 cm nach innen umgeknickt, dann die andere nicht geknickte Kante unter diese Umschlagkante geschoben und der Umschlag oben darauf festgeklebt. Das würde ich so nicht gestalten, weil man dann den Umschlag sieht – das ist nicht gerade fein. Statt dessen würde ich genau umgekehrt verfahren: Die nicht geknickte Längskante bündig auf die Umschlagkante legen und festkleben: So ist der Umschlag überhaupt nicht zu sehen, sondern nur eine schmale „Linie“ - eine „Naht“ quasi.
Im weiteren Verlauf habe ich darauf geachtet, dass diese Verbindungsstelle nicht – wie in manchen Anleitungen – senkrecht in der Mitte einer der Tütenseiten verläuft, also sichtbar ist. Hübscher, weil unauffälliger ist es, wenn man die Tüte so knickt, dass diese Klebenaht an der „Seitennaht“ der Tüte liegt und weder von der Vorder- noch von der Rückseite her zu sehen ist.
Wenn man die Gebrauchsanweisung fertig gestaltet auf die Vorderseite der Tüte aufkleben möchte, ist mein Vorschlag, dieses Kärtchen bei Verwendung einer Schleife am Oberrand oder eines Umschlags des Tütenrandes lieber gleich weiter Richtung Tüten-Boden zu platzieren, weil es sonst so gedrängt (und unüberlegt) aussieht. Je nach der Beschaffenheit des verwendeten Klebers, die fertig aufgebrachten Gebrauchsanweisungen, gleich nach dem Aufkleben, unter einem Stapel Bücher zu pressen, dann gehen alle möglichen Luftblasen heraus und das Ergebnis sieht professionell aus!
Wenn geplant ist, den Tütenrand oben später mit Sicherheit gerade - also ungefaltet - hoch stehen zu lassen, dann
- evtl. die vor dem allerersten Falten des zurechtgeschnittenen Papiers die später obere Kante des Papiers ca. 2-3 cm nach innen umschlagen und festkleben (dies bitte bei der Berechnung der Tüten-Höhe mit bedenken): So ist der Tütenrand später beim neugierigen Hineingucken in die Tüte hübsch anzusehen, weil die Papierlagen hier eine sog, Bergfalte ergeben. Gleichzeitig bietet dieser Arbeitsschritt später immer noch die Möglichkeit, in diese doppelte Papierlage Löcher einzustanzen und Band… hindurchzuziehen, ohne dass die Tüte hier reißt.
- Oder man beginnt mit dem Falten und Kleben und schneidet – gern auch ganz nach Fertigstellung der Tüte, aber noch vor dem Befüllen - diese Kante durch beide Papierlagen noch einmal sehr exakt nach.
Den Boden der fertigen Tüte ggf. mit einem lose hinein gelegten Kartonstreifen verstärken.
Vorab überlegen, was alles in die Tüte hinein soll:
Vorschläge hierfür:
- ein Teelicht
- eine Mandarine (vielleicht nur dann verwenden, wenn Weihnachten dicht bevorsteht, damit das Obst in der Tüte zwischenzeitlich nicht schlecht werden kann)
- ein paar Nüsse
- ein Teebeutel mit Aromen passend zur Weihnachtszeit - deshalb ein solcher, der mit einer extra Papier-Hülle umgeben ist, die entsprechend beschriftet ist (manche Teebeutel kommen auch ohne Umverpackung daher, was der Umwelt zuliebe gut ist, aber hier nicht so viel Wärme versprüht). Weil der von mir ausgesuchte Tee mit der Duftnote „Bratapfel“ auch noch durch das Verpackungspapier hindurch duftete, habe ich die Teebeutel erst ganz kurz vor dem Verschenken in die Tüte gepackt und sie dann mit dem Band verschlossen
- ein Gedicht (wenn Zeit dafür bleibt, gern handgeschrieben)
- eine kleines Paket Streichhölzer – die Schachtel habe ich oben und unten mit Weihnachtspapier kaschiert
- ein eingepackter kleiner Kuchen und / oder eine Süßigkeit
- eine mini Weihnachtsserviette
- eine Tannenbaumkugel mit Band – gleich zum Aufhängen...
- je nach Größe ein kleiner Tannenzweig (oder auch draußen dran)
- eine winzige selbst gebastelte Kleinigkeit
- eine handgeschriebene Einladung zu?
Wegen der zu wählenden Maße habe ich erst einmal eine Probetüte aus A4-Blatt gefaltet und überlegt, ob der Boden des Beutels dann so üppig ist, dass Teelicht und Mandarine „bequem“ am Boden liegen können und man die leichten anderen Beigaben darüber schichten kann.
In der Höhe - so viel stand schon beim Probefalten und kleben fest - würde ich in jedem Fall 5 cm zugeben. So kann man die Verschlussart auch bei größerem Füllvolumen ggf. noch verändern:
- Rand so belassen, wie zugeschnitten, also nicht knicken (dabei die Oberkante ganz waagerecht belassen oder ihr eine leichte Rundung geben).
- Rand einmal zur Rückseite falten.
- Rand zwei Mal falten.
- In die Tütenvorder- und Rückseite je zwei Löcher stanzen, dann eine hübsche Kordel so einziehen, dass die Tüte einen kleinen „Griff“ erhält, so wie bei hochwertigen Paket-Taschen. Wenn diese Variante gewählt wird, auch mal an alte Schnürsenkel denken, die (bei Kunststoff) an den Enden mit einem Feuerzeug versiegelt und dann innen in der Tüte verknotet werden.
- Die Tüte mit einem breiten Umschlag versehen, der aus kontrastreichem Material gearbeitet ist. Diesen Streifen vielleicht an beiden Längsrändern kunstvoll stanzen oder in Wellenform schneiden...
- Schleifenband / Bast / Wollfäden / selbst geflochtene Kordel, Juteband... wählen – letzteres kann man
- mehrmals waagerecht um die Tüte schlagen, dann vorn mit einer Schleife binden oder
- bei einem einmal oder doppelt gefalteten Rand zwei Löcher einstanzen und das Schleifenband hier hindurch ziehen oder
- die Tüte in Paketart mit einer dekorativen, auch über die Vorderfront verlaufenden breiten Schleife (mit Draht!) schließen oder
- man verschließt die Tüte auch ganz puristisch mit einer Holzklammer, die zusätzlich auch noch einen kleinen Hinweis-Zettel umklammert (übrigens: Holzklammern kann man wunderbar beschriften!)
Wenn die Probetüte in der Größe gefällt, dann geht's auf Materialsuche für das Original.
Kraftpapier und Packpapier haben den Vorteil, dass man sie vor dem Befüllen individuell beschriften, bemalen, stanzen oder auch super mit Weihnachtsmotiven in Stempelform bedrucken kann…
Bitte bedenken: Da wir gern materialsparend, also ressourcenschonend arbeiten wollen, auch überlegen, in welcher Weise im Bastelvorrat vorhandenes Schleifenband… mit dem Material für die Tüte selbst harmonieren könnte, ohne dass man noch Neues kauft…
Beim Zuschneiden von Papier von der Rolle ist das zunächst grob abgeschnittene Stück ja immer noch mächtig gerollt und lässt sich eigentlich gar nicht bändigen, um es auf das tatsächliche Maß zu bringen. Hier hilft bügeln! Das Papier von der unbedruckten Seite her bei mäßiger Temperatur vorsichtig bügeln, bis es glatt wird.
Wem es wichtig ist, der möge beim Packpapier die kleinen Riffelungen beachten, die diese Papierart aufweist. Wenn man beim Zuschneiden beachtet, dass diese Rillen senkrecht von oben nach unten über die Tüte verlaufen, also parallel zur Verbindungslinie (Klebelinie) können sie auch nicht von einer möglichen Dekoration der Tüte ablenken. Leider habe ich dies zu spät berücksichtigt, aber genau deshalb schreibe ich ja solche Tipps hier im Forum! Außerdem hat auch Papier – genau wie alle Stoffe – einen sog. Fadenlauf. Das heißt, dass Papier sich in einer der beiden Richtungen (längs oder quer) besser „legen“ lässt. Das kann man mal wunderbar an einem Stück Papier ausprobieren:
In einer der beiden Richtungen gebogen, erweist sich das Papier als deutlich störrischer als in der anderen Richtung. Wenn ihr die Möglichkeit habt, das Papier immer so vor euch zu legen und im Weiteren verarbeiten, dass man es in der Waagerechten (also vom rechten Rand bis Richtung Mitte und vom linken Rand her ebenfalls Richtung Mitte) gut und leicht biegen kann, dann verlaufen die Fasern im sog. Fadenlauf (dieser verläuft bei Stoff und Papier gleichermaßen immer von oben nach unten, also in der Senkrechten) und das Papier lässt sich bestens verarbeiten.
Nun zur Dekoration der Tüte:
- Schon vor dem ersten Tun überlegen, welche Art der Deko, in welcher Farbe und auf welcher Seite der Tüte diese platziert werden soll. Lieber sparsam sein, als die Tüte zu überfrachten: Zumindest auf der Vorderseite muss das Signal von „15 Minuten-Weihnachten“ ausgehen und im Mittelpunkt stehen.
- Bei allen gestalterischen Dingen vorher überlegen, wie die Tüte gefaltet werden soll: Sobald man die oberen Ränder ...mal umknickt, wird die endgültige Höhe kleiner. Dies gilt auch für den Boden der Tüte (siehe Bild 1b). Somit wird man sparsamer und/ oder die Position der Dekoartikel vor dem Aufbringen mit einplanen!
Gestalterische Möglichkeiten:
- Die Gebrauchsanweisung vor dem Anbringen an der Tüte vielleicht noch mit einem dekorativen oder die anderen Verzierungen unterstützenden Papier (Geschenkpapier, Bastelkarton…) hinterkleben, so dass sich eine Art „Rahmen“ bildet. Dazu habe ich erst die Gebrauchsanweisungen mit einem Rollschneider mit Wellenklinge in Form gebracht, dann alle benötigten Gebrauchsanweisungen auf ein großes Hintergrundpapier (A4) geklebt. Weil sich dieses dann wellte, habe ich das A4-Blatt über Nacht unter einem Stapel dicker Bücher gepresst.
- Wer sich nicht traut, frei Hand etwas auf die Tüte zu zeichnen, kann sich ja vor dem Kleben und Falten überhaupt die Motive auf das noch flachen Stück Papier (hier Packpapier) mit einem Leuchttisch übertragen. Wem kein Leuchttisch zur Verfügung steht, der reibe das Motiv/ den Text auf das Packpapier durch – so wie man es früher in der Schule gelernt hat. (Farbig) Ausgestalten kann man die Motive/ Zeichnungen/ Texte ja auch noch nach dem Kleben…
- Sehr farbintensive Stiften vor ihrem Gebrauch überprüfen, ob sie auf das darunter liegende Papier durchschlagen – wenn ja, dann den Farbauftrag noch vor dem Falten und Zusammenkleben der Tütenränder ausführen oder ein Stück Papier / Karton in die Tüte hinein schieben, dass die überschüssige Farbe aufnehmen kann.
- Wenn man es mal mit ganz verschnörkelten Schriften oder einfach solchen versuchen möchte, die einem aber nicht leicht von der Hand gehen, bitte mal googeln unter „Handschrift Fonts kostenlos“ oder ähnlichen Begriffen. Man gelangt sehr schnell zu Webseiten, auf denen eine grandiose Vielzahl an Schriften zum meist kostenlosen Download auf den heimischen Rechner angeboten werden. Diese Tools bieten ein Suchfeld, in das man das Wort eintippen kann, das man gern in einer sehr besonderen Schrift schreiben möchte, so dass man sofort beim Aufrufen einer neuen Schriftart sieht, wie das gewünschte Wort dann geschrieben aussieht; einfach genial! Nach dem Drücken der Entertaste wird dieses Wort – hier zum Beispiel „Weihnachten“ in vielen… Schriften dargestellt. Neben jeder Schrift kann man bei Gefallen dann mithilfe des Downloadbuttons diese Schrift auf den eigenen Rechner herunterladen, dort installieren und nach Belieben immer wieder nutzen (die neue Schrift erscheint dann entweder bei den schon vorinstallierten Schriftarten oder spätestens nach einem Neustart des Rechners. Bei manchen dieser Tools ist auch noch eine Suchfunktion gegeben, die ganz vorab alle angebotenen Schriften in Rubriken einteilt, z. B. Retro, Fantasie, Halloween, Handschrift, Gotik, Graffiti u. v. a. m. Viel Spaß beim Suchen! Wer für ein einzelnes Wort oder ein Projekt eine neue Schrift nicht extra herunterladen möchte, kann einen anderen Weg gehen: Am PC-Bildschirm den Zoomfaktor vergrößern und dann das Wort abzuzeichnen versuchen - macht Spaß und erhöht Variabilität und Qualität des eigenen Projekts sowie die Aufmerksamkeit und Fertigkeit im Schreiben fremder Schriften ungemein und: Fehler/ Schwächen heben die Hand-Arbeit auch an diesem Projekt hervor und lassen andere nur staunen!
- Die fertig gestaltete Tüte mit Stanzern bearbeiten.
- Wem das nicht so gefällt, dann das Blatt Papier vor dem allerersten Falten und Kleben, wenn es noch flach vor einem liegt, stanzen. So kann man auf beiden Seiten durchaus unterschiedliche Motive verwenden. Diese Stanzlöcher kann man noch mit farbigem Karton oder auch Transparentpapier hinterkleben, bevor es dann an den nächsten Arbeitsschritt geht. Die Stücke Papier, die sich beim Stanzen im Innern des Stanzers sammeln, bitte nicht wegwerfen, sondern als sog. Negativ-Motive ggf. auf die Tüte kleben.
- Die Tüte kann man auch mittels eines Motiv-Prägestempels verzieren – entweder vor dem Zusammenkleben durch nur eine Lage Papier oder auch nach dem Zusammenkleben zur Tüte dann durch zwei Papierlagen (siehe Bilder).
- Bei einer meiner Tüten war die senkrechte Stelle, an denen das Papier zu einer Tüte zusammen geklebt worden ist, nach Fertigstellung leider sehr sichtbar, weil sie sich nicht in einer Falte verbergen ließ. Hier habe ich dann mithilfe von Vliesofix einen Streifen aus Weihnachtsstoff aufgebügelt. Vliesofix ist ein doppelseitig klebendes Trägermaterial, das zunächst z. B. auf die Rückseite eines Stoffstücks aufgebügelt wird. Dann wird der Stoff in genau der später gewünschten Form ausgeschnitten (und das geht mit dem Trägermaterial darunter eben auch bei ganz feinen Konturen super), die zweite Folie vom Vliesofix abgezogen und mit der darunter befindlichen zweiten Klebeschicht auf z. B. Papier gebügelt. Man braucht also keinen Klebestift mehr, bei dessen Verwendung sich Papiere gern verziehen und/oder wellig werden oder Klebereste aufweisen. Vliesofix ist in der Kurzwaren- bzw. Stoffabteilung vom laufenden Meter erhältlich oder natürlich auch online.
- Die Weihnachten-Tüte vielleicht auch mit Handzeichnungen, Texten, Mini-Schleifen, Stickern, aufzuklebenden Perlen u. v. a. m. versehen?
Aber, ach, ja, was aber wäre Handarbeit ohne Fehler (grrr)?
Bei einer Tüte habe, ich ohne vorzuzeichnen, von Hand, geschrieben. Weil ich mich aber so auf das Zeichnen der einzelnen Buchstaben konzentriert habe, habe ich einen Buchstaben vergessen. Also kurzerhand ein Stück Kraftpapier darüber kleben (bitte auf die Rillen achten) und noch einmal schreiben...
Bei einer anderen Tüte ist ein Farbfleck dort gelandet, wo er gar nicht hinsollte. Also habe ich ein Doodle darüber gezeichnet und diesen Farbfleck mit einbezogen (ein Doodle (engl.) ist eine kleine das Projekt ergänzende Zeichnung, die ohne vorzuzeichnen frei Hand zu Papier gebracht wird und eben deshalb auch mal etwas ungenau oder schief sein darf, was eben ihre Originalität ausmacht).
Tüte verschließen:
Meine Tüten habe ich am Oberrand einmal in 1 cm Breite nach hinten umgefaltet, so dass eine geschlossene und saubere Kante entsteht. Für das Band habe ich zwei Löcher im Abstand von ungef. 1,5 cm eingeschlagen und das Schleifenband so eingezogen, dass es auch die beiden schmalen Umschlagskanten rechts und links mit umfasst und von vorn in eine dekorative Schleife mündet. Als Bandfarbe habe ich wegen des Kontrasts zu dem mit Rot aufgehübschten Etikett einen Grünton gewählt – die zweite „Weihnachtsfarbe“, wie ich finde. Näheres siehe Fotos.
Die Gedichte habe ich – neben dem Inhalt - danach ausgesucht, dass sie gedruckt im Format nicht zu breit werden: Wenn das Papier mit dem Gedicht aufgerollt wird, soll es in die Tüte passen, ohne geknickt zu werden. Die Ränder dieser Gedicht-Papiere habe ich entweder so belassen oder ringsherum mit einer spitzen kleinen Schere frei Hand oder mit einer gezackten Bastelschere (für Kinder) eingeschnitten und so alte Urkunden nachgeahmt (auf Urkundenpapier drucken?!). Meine Zackenschere, die ich fürs Schneidern verwende, war mir dann doch zu schade und auch zu gleichmäßig im Muster.
So, das wars, ich wünsche ganz viel Spaß beim Handwerken und mindestens ebenso viel Freude beim Verschenken!
Bilder mit Erklärungen:
1) Fertige Tüte, von der Vorderseite betrachtet.
2) Vor dem Basteln der Tüte ja nach der geplanten Befüllung überlegen, welche ungefähre Form sie erhalten soll.
3) Die Gebrauchsanweisungen habe ich vor dem Aufkleben noch mit einem Wellenschneider umrandet und alle zusammen auf ein A4-Blatt geklebt.
4) Um ein wenig „Lebendigkeit“ in die Tüten-Vorderseite zu bringen, habe ich die Gebrauchsanweisungen etwas schräg aufgeklebt und unten im Bodenbereich noch einen Streifen Weihnachtsstoff geklebt.
5) Manche Gedichte habe ich mit einem Sternenstanzer und / oder kleinen Einschnitten in den Papierrand verziert – andere sind bewusst glatt / ganzrandig geschnitten.
6) Zwecks Eintütens habe ich jedes Gedicht vorsichtig gerollt, mit einer Schleife versehen, unter die eine kleine Tannenbaumkugel am Band geschoben wird.
7) Man hätte statt eines Stanzers auch sog. Motivpräger verwenden können: Mit ihnen werden keine Motive ausgestanzt, sondern das Motiv nur in das Material hinein „gedrückt“, so wie beim Prägen einer Münze zum Beispiel. Ein deutlicher Unterschied ist zu erkennen, wenn man durch zwei Lagen Papier prägt oder durch nur eine Lage.
8) Wenn man das Motiv von der „falschen“ Seite des Papiers her prägt, ist es quasi negativ zu sehen – das hat doch auch was. Man könnte das Negativ-Motiv evtl. auch noch mit Farbe „füllen“...
9) Mit den „normalen“ Stanzern kann man nur wenige Millimeter vom Papierrand entfernt stanzen. Wenn man aber ein Motiv gern auch mitten in der Papierfläche stanzen möchte, muss man dazu einen sog. Everywhere-Stanzer verwenden.
10) Alle Everywhere-Stanzer sind sehr schwer, weil sie aus zwei von einander trennbaren Teilen bestehen, von denen der obere Teil sich magnetisch mit dem unteren schmalen Teil verbinden lässt, damit beim Stanzen nichts verrutschen kann.
11) Im Bild links sieht man die Bodenplatte des Stanzers mit den vielen eingekerbten Teilen des Sternenmotivs. Rechts der „Deckel“, der sich gut anfassen/anheben lässt.
12) Um zu stanzen, legt man ein Stück Papier mit einem beliebigen Teil der Fläche auf das Unterteil und setzt das breite Oberteil exakt darüber.
13) Wenn man dann auf den Stanzer drückt, greifen dessen Zahnungen genau in die Löcher des Unterteils und lochen das Motiv! Wie bei jedem Stanzer fallen die gelochten Papierteile nach dem Abheben des oberen Stanzer-Teils heraus. Je nach Größe könnte man diese Papierteile noch weiter verwenden, wenn das gelochte Papier farbig ist, sind ja auch die Stanzreste farbig. Diese dann auf eine mit Leim bestrichene Fläche aufrieseln und trocknen lassen!
14) Auf farbigem Papier erkennt man Motiv dieses Stanzers wunderbar!
15) Die Löcher für das Schleifenband am einmal gefalteten Oberrand meiner Tüten habe ich nicht mit dem Locher gearbeitet, weil mir die Löcher mir zu weit auseinander lagen. Stattdessen habe ich eine Lochzange benutzt.
16) Um an allen Tüten eine identische Position der Löcher zu erhalten, habe ich die Löcher der ersten Tüte als Schablone genommen.
17) Die Streichholzschachteln wurden durch Kaschieren beider Flächen mit mit einem dekorativen Weihnachtspapier etwas aufgehübscht.
18) Die ab hier hochgeladenen Bilder zeigen die fertig gestalteten Rückseiten meiner Tüten, auf denen ich mit Vliesofix je einen Weihnachtsbaum aufgebügelt habe – hier Tüte 1 (die mit dem durch ein Doodle kaschierten Farbfleck – daraus wurden kurzerhand Ilexzweige).
19) In dem Banner habe ich mich verschrieben, so dass ich hier die Tüte nur mit einem drüber geklebten weißen Papierstreifen und neuer Schrift retten konnte. Der bewusst schwächere Weiß-Auftrag wurde mit einem Bunststift erzielt.
20) Eine der Freundinnen, die ich beschenken werde, ist gebürtige Engländerin. Deshalb hier der Weihnachtsgruß in englischer Sprache.
21) Auch bei dieser Tüte habe ich beim Lettering (Zeichnen der Buchstaben von Hand) einen vergessen, dann Papier drüber geklebt und neu gezeichnet. Den Stoffstreifen am linken Rand habe ich aufgebügelt, weil man sonst hier die Klebe-Längsnaht der Tüte gesehen hätte.
22) Unter dem Weihnachtsbaum sind zwei Doodles gezeichnet. Verwendet habe ich dazu Sakura Pigma Micronstifte, die es in vielen dünnen (!) Stärken von 0,05 – 1mm gibt. Da sie eine hochwertige Tinte enthalten, ist der Farbauftrag wasserfest und sehr gut deckend.
23) Passend zu dem Goldton im Tannenbaum habe ich Sterne/ Schneeflocken in Gold gezeichnet – künstlerische Freiheit eben…
24) Hier sind die Sterne strahlend, weil mit weißem Gelstift gezeichnet – den Weißton im Tannenbaum aufnehmend.
25) Direkt vor dem Befüllen der Tüten wird ein kleines aus Papp-Resten geschnittenes Bodenteil hinein gelegt. Dieses habe ich an den Ecken leicht abgerundet, damit die Tüte nicht beschädigt wird.
26) Das Schleifenband habe ich zuerst von hinten nach vorn durch ein Loch gezogen und durch das nächste Loch wieder zur Rückseite der Tüte geführt. Dann werden beide Bandteile nach links bzw. rechts weiter und dabei um den linken bzw. rechten Rand der Tüte nach vorne geführt. So ist die Tüte auch an den oberen Seitenrändern „verschlossen“. Außerdem fällt das Schleifenband mehr ins Auge, als wenn ich nur die eigentliche Schleife vorn mittig gearbeitet hätte.
27) Ihr kennt das sicher: Wenn niemand in der Nähe ist, kann Schleifenbinden eine nervenaufreibende Tätigkeit werden. Also habe ich mir mit einer Stecknadel geholfen, die ich mittig in beide Bänder steckte, damit sie nicht verrutschen konnten!
28) Nun kann man die Schleife ganz entspannt binden, die Enden pfeilförmig einschneiden und dann erst die Stecknadel wieder entfernen.
29) Die Überlegung, das Schleifenband derart einzuziehen, hat geplanterweise den Vorteil, dass auch hier das Band fast über die ganze Breite der Tüte zu sehen ist und somit noch ein schmückender Effekt erzielt wird.
Deinen Tipp bzgl. der Teelichtbotschaft habe ich schon ausprobiert, bei mir brannte es nicht. Vielleicht kann man die Botschaft einfach mit einem Edding auf den Boden der Aluhülse schreiben und mit kl. Alusternenchen verzieren.
Ich liebe es auch, Geschenke individuell zu verpacken und habe solche Tüten meist als Geschenk-Verpackung gebastelt (und nicht nur zur Weihnachtszeit), wenn kleine Geschenke keinen Karton haben.
Dazu kann man solche Tüten auch wunderbar nutzen.
Die Idee mit dem Bändchen durch die Löcher führen finde ich super, habe bisher das Bändchen oben beim Umknicken der Tüte mit eingelegt und dann vorne gebunden. Aber je nachdem was man für ein Material hat war es nicht so fest zu. Deine Methode ist da definitiv besser und man kann die Tüte auch wieder verschließen.
Und Deko, Inhalt und Verwendungszweck ist ja variabel.
Außer Geschenk-Band nutze ich auch Washitape, Aufkleber oder schneide aus Illustrierten Weihnachtsmotive (oder anderes, je nach Anlass) aus.
Ich habe immer nur ein Problem: Da ich das nicht so oft mache, muss ich jedesmal neue Eddings zum Beschriften kaufen, weil die vorhandenen mit der Zeit eingetrocknet sind. ?
PS: Das mit dem brennenden Teelicht ist mir schon mal passiert, GsD stand das Teelicht in einem nicht brennbaren Teelichthalter, aber die Idee von @Donnemilen, die Aluhülle direkt zu beschriften (im Kreis) ist gut.
Vielen Dank für die Anregungen.
inka07-199
Seitdem ist noch k- e- i - n Stift eingetrocknet - versprochen!!!!! Es ist eben ausschließlich eine Frage der Lagerungsposition der unterschiedlichen Stifte. So kannst dein Hobby wieder aufnehmen und bedenkenlos Stifte unter den Weihnachtsbaum gelegt bekommen!
Liebe Grüße
LG
Manuel
Einfach großartig, wieviel Mühe Du Dir gegeben hast, einfach toll!
Ich hätte noch ein paar Ideen zum Befüllen der Tüte: Wie wäre es z.B. mit einem schönen Schaumbad oder Badekugeln? Es gibt da gerade in der Weihnachtszeit auch kleine Mengen mit Weihnachtsdüften (z. B: Vanille oder Zimt). Oder ein kleines Fläschen (vielleicht sogar selbstgemachter) Weihnachstlikör? Oder auch selbstgemachte Pralinen fände ich gut.
- Nur so ein paar Gedanken...........
Yoda's flashlight
Ich weiß, welche Badekugeln Du meinst, aber es gibt auch solche, die bloß sprudeln! Und die hinterlassen auch keinen "Fettrand" in der Badewanne. Es sollten ja auch bloß ein paar zusätzliche Ideen sein, den Tip finde ich nämlich sehr gut!
Werde wohl in Zukunft qualitativ bessere Eddings kaufen, vielleicht trocknen die nicht so schnell aus. ? aber die Verführung mehrere Farben für kleines Geld zu haben, ist immer groß ?
Noch Befüllideen: DIY Gewürzmischungen, kleine Gläschen mit Marmelade, Chutney, Früchtesenf, DIY Weihnachtsbäckerei, kleine Nähprojekte, verzierte oder selbst-gemachte Kerze, DIY Christbaumschmuck, gekaufte Kleinigkeit für diese bestimmte Person
Viel Freude auch dir beim Handwerken und Verschenken!
Hab eine gute Zeit und bleib gesund!