Ihr habt euch weitere Erklärungen von Redewendungen gewünscht. Heute gibt es eine „Edition Essen“, in der ich euch vier lustige Redensarten vorstelle, die Lebensmittel im Namen enthalten; von der Bedeutung aber eigentlich gar nichts mit Ernährung zu tun haben. Schaut man sich die Herkunft dieser Redewendungen genauer an, merkt man, dass die Geschichte wiederum doch etwas mit den jeweiligen Lebensmitteln zu tun hat.
„Jemandem Honig ums Maul schmieren“
Bedeutung
Wer jemandem Honig ums Maul schmiert, der möchte sich bei seinem Gegenüber einschmeicheln bzw. einschleimen. Wer bestimmten Personen immer wieder Honig ums Maul schmiert, kann sich bei anderen schnell unbeliebt machen; z. B. bei Kollegen, wenn man die ganze Zeit seinem Chef schmeichelt.
Herkunft der Redewendung
Für diese Redewendung gibt es verschiedene Erklärungen zu ihrer Herkunft. Die wohl Bekannteste stammt aus früheren Jahrhunderten aus der Bärendressur. Die Tiere mussten damals im Zirkus Kunststücke ausführen und wurden mit Honig belohnt, den die Dompteure den Bären auf die Lippen schmierten.
Laut einer weiteren Überlieferung geht die Redensart auf einen chinesischen Brauch zurück, bei dem die Menschen an besonderen Tagen ihren Götterfiguren Honig auf den Mund schmierten, um sie gnädig zu stimmen.
„Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst“
Bedeutung
Mit dieser Redensart sagt man jemandem, dass er verschwinden und lieber nicht mehr zurückkommen soll. Hoffentlich wünscht man jemanden, auf den man wütend ist, nicht wirklich an den Ort, an dem der Pfeffer beheimatet ist.
Herkunft der Redewendung
Pfeffer stammt nämlich ursprünglich aus Indien. Früher als es noch keine Flugzeuge gab, war dies ein Ort, der quasi nicht erreichbar war. Es heißt auch, dass die Menschen damals gar nicht wussten, woher genau der Pfeffer eigentlich kommt. So warf man schon zu jener Zeit unerwünschten Menschen an den Kopf, dass sie doch dahin verschwinden sollen, wo der Pfeffer wächst; unendlich weit weg eben.
„Tomaten auf den Augen haben“
Bedeutung
Wer redensartlich Tomaten auf den Augen hat, der übersieht etwas oder bemerkt etwas nicht. Würde man wirklich mit zwei Tomaten vor dem Gesicht herumlaufen, wäre es wahrscheinlich tatsächlich schwierig, noch genügend zu sehen.
Herkunft der Redewendung
Eine naheliegende Erklärung für diese Redewendung ist der Vergleich unserer Augen mit Tomaten, wenn wir müde und übernächtigt sind. Verquollene und gerötete Augen sprechen dafür, dass wir verschlafen und somit wahrscheinlich auch nicht besonders aufmerksam sind.
Eine andere Theorie besagt, dass die Tomate im Mittelalter in Spanien als „Frucht der Sünde“ galt. Verbrecher, Ehebrecher oder Betrüger mussten als Strafe ihrer Missetaten oft monatelang mit Tomaten, die ihnen auf die Augen gebunden wurden, herumlaufen. So wurden die Übeltäter öffentlich gedemütigt, da jeder von ihren Sünden erfuhr.
„Alles in Butter“
Bedeutung
Der Ausdruck bedeutet, dass alles in Ordnung ist. Wenn alles in Butter ist, dann gibt es keine Probleme und alles ist okay.
Herkunft der Redewendung
Auch diese Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Damals stand man vor dem Problem, dass beim Transport zerbrechlicher Waren wie Gläser, oft viele zu Bruch gingen. Ein cleverer Händler hatte schließlich den Einfall, das Geschirr in Fässer zu legen und mit heißer flüssiger Butter zu übergießen. Nachdem die Butter abgekühlt und fest geworden war, waren auch die Gläser fixiert und konnten heile von einem zum anderen Ort transportiert werden. Sie waren also wortwörtlich „in Butter“.
Hier kommst du zu unserem ersten FunFriday über Redewendungen und in diesem Tipp erfährst du unter anderem, woher die Redensarten „Ich verstehe nur Bahnhof“ oder „Sich wie ein Schneekönig freuen“ kommen.
eine sehr schöne und interessante zusammenfassung.
vielen dank dafür.
Aber der Text über die Tomaten kommt mir auch nicht richtig vor.