9 Arten von Nachbarn

Lesezeit ca. 2 Minuten
Ein Verkehrsschild warnt vor Lärm und fordert zur Ruhe auf, platziert an einer farbigen Hauswand in einer urbanen Umgebung.

Irgendwie hat jeder welche: Nachbarn. Mal viele, mal wenige, manche nah, andere fern, einige geliebt und einzelne gehasst. Ich hatte sie auch und zwar in allen Varianten. Vom wettergegerbten Bauern, dessen Hof über einen Kilometer von unserem entfernt lag, bis hin zum randalierenden Psychopathen, mit dem ich Wand an Wand in einem Kreuzberger Hinterhof wohnte. Da ich mittlerweile an der 22ten Adresse in meinem Leben wohne, denke ich beim Thema Nachbarn mitreden zu können.

Eins der größten Probleme, das Nachbarn mit sich bringen, liegt auf der Hand: Man kann sie sich, im Gegensatz zu Freunden oder Partnern, nicht aussuchen. Nachbarn sind einfach schon da, wenn man selbst in eine neue Wohnung oder ein Haus zieht, oder kommen ungefragt dazu, wenn man irgendwo länger wohnen bleibt. Es ist wie beim Lotto: Entweder hat man Glück, oder nicht. Der oben bereits erwähnte Bauer war ein Glücksfall. Man hat sich gelegentlich auf dem Acker getroffen, ein bisschen über Hagel, Kühe und sinkende Milchpreise geplaudert und dann „Tschöh, bis denne“ gesagt. Der ebenfalls bereits erwähnte Psychopath lag am genau entgegengesetzten Ende der Stress-Skala. Da war ich schon froh, wenn eine Nacht lang mal Ruhe war und die Polizei nicht an seine Tür hämmerte.

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Zwischen diesen beiden Extremen liegt die ganze Bandbreite an nachbarschaftlichen Unikaten:

  • Der Unsichtbare: „Wer wohnt da eigentlich? Riecht es hier nicht irgendwie komisch?“
  • Der Eier-Leiher: „Danke Nachbar, bringe ich morgen zurück.“
  • Der Möchtegern-Hauswart: „Da dürfen Sie Ihr Fahrrad nicht anschließen.“
  • Der Pedant: „Grünglas gehört aber in die andere Tonne.“
  • Der Säufer: „Uppsala, schorry, falsche Tür erwischt.“
  • Der Neugierige: „Was waren das denn für Geräusche letzte Nacht bei Ihnen?“
  • Der Einsame: „Ich hätte noch ein Stück Kuchen da…“
  • Der Polizei-Rufer: „Wenn nicht sofort Ruhe ist, dann…!“
  • Der Lästerer: „Also, die Weißbier aus dem dritten Stock hat schon wieder…“

Alle diese Nachbar-Stereotypen gibt es natürlich auch in der weiblichen Form, aber die Gender-korrekte Schreibweise geht immer auf Kosten der guten Lesbarkeit. Daher das Binnen-I bitte selbst hinzudenken. Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wartet darauf, von euch in den Kommentaren ergänzt zu werden. Mit welcher Art von Nachbarn lebt ihr Wand an Wand, Tür an Tür oder Haus an Haus zusammen?

Meine Erfahrung ist: Das Konfliktpotential zwischen Nachbarn hängt nicht unmittelbar mit der räumlichen Nähe zusammen. Ich habe in weit verstreuten Nachbarschaften auf dem Dorf größere Feindseligkeiten erlebt als in der engen Wohnsituation von städtischen Mehrfamilienhäusern. Das gleiche gilt für das Gegenteil, also für harmonische oder sogar freundschaftliche Nachbarschaftsverhältnisse. Und die oft beklagte Anonymität unter Nachbarn ist schon lange kein Privileg der Großstädte mehr. Wenn man in den Nachrichten von einem Familiendrama im Dorf XY mit 800 Einwohnern hört, sagen die befragten Nachbarn meistens etwas wie: „Das hätten wir nie gedacht, der Mann hat immer so freundlich gegrüßt. Und jetzt so etwas.“

Werfen wir einen Blick auf ein paar Zahlen: Jedes Jahr landen in Deutschland etwa eine halbe Million Nachbarschaftsstreitigkeiten vor Gericht. Aber auch, wenn ein Streit nicht gleich vor dem Kadi endet, gibt es reichlich Zoff. Eine Studie belegt, dass 38 Prozent der Deutschen in den letzten Jahren Streit oder Auseinandersetzungen mit ihren Nachbarn hatten. Mit knapp 14 Prozent ist dabei die Lärmbelästigung durch Musik und TV der häufigste Grund für den Zwist. Gefolgt von Streit über die Erledigung der Gemeinschaftsarbeiten, wie Schneeräumen oder Treppenhausreinigung (9 Prozent) und falsch geparkten Autos (8 Prozent). Mit auf der (sehr langen) Liste stehen noch Haustiere, Kinderlärm, Laub aus Nachbars Garten, Rauchbelästigung durch Grillen, Rasenmähen während der Mittagsruhe und, und, und… Vier Prozent aller Deutschen sind sogar wegen Stress mit den Nachbarn schon einmal umgezogen. Dazu gehören übrigens auch meine eigenen Eltern, aber das ist eine andere Geschichte.

Wir merken: Damit es auch mit den Nachbarn klappt, braucht es mehr als glänzend sauber gespülte Gläser. Daher schließe ich mit einer Handvoll Tipps für mehr Harmonie in der Nachbarschaft, die in meinen Augen eigentlich selbstverständlich sind. Aber man sollte nie von sich auf andere (Nachbarn) schließen.

Tipps für mehr Harmonie in der Nachbarschaft

  1. Beim Einzug den neuen Nachbarn persönlich vorstellen
  2. Im Treppenhaus und auf der Straße grüßen
  3. Geliehene Dinge (zeitnah) zurückgeben
  4. Keinen Müll und Hausrat im Treppenhaus deponieren
  5. Müll korrekt entsorgen (richtige Tonne und Kartons platt machen)
  6. Nicht mitten in der Nacht Duschen oder Baden (Mehrfamilienhäuser)
  7. Bei lautstarken Liebesspielen die Fenster schließen
  8. Mittags- und Nachtruhe respektieren
  9. Auch mal ein Paket für die Nachbarn annehmen
  10. Putz- und Schneeräumpläne einhalten

In diesem Sinne: Auf gute Nachbarschaft.

Ach ja, neulich habe ich noch einen Spruch auf einer Postkarte gelesen, der hier gut als Schluss-Satz passt:

„Der nette Nachbar schmeißt gerade den Grill an. Das heißt, ungefähr eine halbe Stunde warten, bevor ich ihm den Akkuschrauber zurückbringe.“

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erwischt ... ich bin eine von denen, die genau darauf achtet, dass der Müll ordentlich getrennt wird ... übrigens auch auf der Arbeit :o)
Tiere sind auch beliebt...Lebe auf dem Land,alle Haus mit Garten.Die einen nerven die Katzen,die anderen die Hunde.Besonders nett ein Nachbar,dem nie ein Hund ins Haus gekommen wäre,nie!Bis sein Sohn sich einen hübschen ewig kläffenden Terrier angeschafft hat,der die meiste Zeit bei Papa und Mama abgeladen wird.gern am Wochenende.Und ich sitze im Garten,und muß meinen Hund immer wieder ermahnen,weil der Kläffer 3 Häuser weiter jede Stecknadel fallen hört.Grrrr.......
Also bei 18 Parteien, hier im Haus leben, sind ich von den oben aufgefürten Typen alle dabei...

Auch die Zeiten ändern sich, also alles etwas lockerer sehen😄
Wir haben ganz liebe Nachbarn. Wir helfen uns gegenseitig, wir leihen uns gegenseitig Dinge aus, passen auch gegenseitig auf die Kinder auf, laden uns gegenseitig auf Partys ein. Da gibt es kein Gemecker dass es mal zu laut wird. Wir haben es mit unseren Nachbarn echt gut getroffen.
Ich hatte mal eine Nachbarin, da wohnte ich noch auf dem Lande, hatte Haushalt, Kinder, zwei große Gärten, jede Menge Vieh von Schweinen bis Bullen und einen 8 Stunden Job. Meine Nachbarin war fast 80, lebte allein im Nachbarhäuschen mit fünf Hühnern und einer großen Schachtel dicker Zigarren.
Fast täglich, wenn ich von der Arbeit kam und mich auf fünf Minuten Ruhe freute bevor es weiterging, stand sie vor der Haustür mit einem süßsaurem " kommst du auch schon, ich hab solchen Kaffeedurst ". Ich war jung, freundlich und dachte, alte Leute dürfen das, aber in Wirklichkeit hätte ich sie am liebsten erwürgt. Sie trank ihren Kaffee, qualmte mit ihrer Zigarre meine Stube voll, ein rauchiges ...bis morgen und weg war sie. Irgendwann kam sie nicht mehr, sie war still und einsam gestorben. Ihr werdet es nicht glauben, aber irgendwie hab ich sie dann doch vermißt. Sorry Emma im Himmel, das ich dich ins Internet gebracht habe.
@Upsi: der Daumen von mir würdigt deine liebenswerte und immer irgendwie zum Schmunzeln anregende Art des Schreibens.?
@wuestenhanni: dankeschön, lieb von dir 💜
Ich habe auch nette Nachbarn. Die einen sind in unserem Alter, haben aber schon eine erwachsene Tochter.
Die anderen sind schon um die 80, wir machen im Sommer oft einen Plausch über den Gartenzaun. Das einzige worüber sie manchmal meckern ist, wenn unsere Kinder mit Freunden im Garten etwas lauter sind. Dabei haben sie selbst 4 Kinder. Da ging es damals sicher auch nicht immer leise zu.
Unser direkter Wohnungsnachbar ist nett, aber etwas seltsam: er diskutiert mit irgendjemandem super laut entweder am Telefon oder spielt mit Kopfhörer sehr laut mit jemandem am Computer. Wir können es uns nicht richtig erklären, aber er schreit förmlich rum, bei offenem Fenster, und gibt irgendwie Anweisungen, und das über Stunden abends. Ganz eigenartig. Kriegt dabei auch schonmal einen Wutanfall und schmeißt irgendwas durch die Gegend. Hmmmmm.

Das bekommen wir aber nur mit, wenn er eben zuhause ist und wir draußen sitzen. War erst ein paar Mal. Aber man macht sich so seine Gedanken 😂
@Isamama: Euer Nachbar spielt ein PC-Game und verständigt sich via Skype mit Teampartnern. Sicher geht es um Leben und Tod, daher das Geschrei... :-D
@Isamama:
Wer weiß, womit Dein Nachbar online so sein Geld verdient............ :
RUF! MICH! AN!!!! 😂
@xldeluxe_reloaded: könnte auch sein. Aber so klingt er eher nicht, obwohl, manche stehen vielleicht drauf. ?
@zumselchen: DAS wird es sein. Also Hobbys haben die Leute...😂
Also in meiner Nachbarschaft wohnt ein Paar aus S.Anhalt, sie ist neugieriger als die Reporter der Bildzeitung und rücksichtslos ohne Ende!
Sie fragt immer, was man beruflich macht und warum man jetzt so oft zu Hause ist, ob man denn Urlaub hätte und die Bäume wurden gleich direkt auf die Grenze gesetzt, damit sie schön hinüberwachsen und wir das faule Obst aufsammeln dürfen und natürlich auch das Laub. Wenn die Äste stören, soll ich nur Bescheid sagen und dann würden sie sie schneiden. Als ob ich Lust dazu hätte, JEDES Jahr zu sagen: "Ihre Bäume wachsen hinüber, sie müssten mal wieder schneiden". Da komme ich mir auch irgendwie blöd vor. Kann man so was nicht von selbst sehen und ohne Aufforderung machen!!!

Sie haben es sich mit ihren zahlreichen rücksichtslosen Aktionen mit fast allen Nachbarn verscherzt.

Kriss, du hast vergessen, die RÜCKSICHTSLOSEN aufzuzählen, denn die sind die Nr. 1 als Störfaktor. 😉
@Agnetha: Oh nee, Agnetha, tu das nicht. Das kommt gar nicht gut. Ich bin ein erwachsener Mensch und möchte auf gar keinen Fall von anderen gemaßregelt werden. Weder wegen dem Müll noch wegen irgendwelchen anderen Dingen, die ich angeblich falsch mache. Tu das nicht, du vergibst dir viele Freundschaften damit.
@schneeli: bei uns ist die Müllabfuhr extrem teuer, Altpapier und gelber Sack hingegen werden kostenfrei abgeholt ... macht also Sinn, so wenig wie möglich in den Hausmüll zu tun und somit die Abholfrequenz im Rahmen zu halten ... spart viel Geld und da hört bei mir die Freundschaft auf ... jemanden zu massregeln liegt mir fern
... und die egozentrischen Nachbarn nicht zu vergessen.
Wir hatten mal einen der hat seinen Schichtdienst dem ganzen Haus aufgedrückt.
Egal ob Frühschicht, Spätschicht oder Nachtschicht: ab eine Stunde vor dem Losgehen (also je nach Schicht 4 Uhr, 12 Uhr oder 20 Uhr) wurden alle mit lautstarkem Wecker und Gepolter aufmerksam gemacht. Während seiner Schicht durften wir uns die eingehenden Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter anhören, den er auf dem Fensterbrett deponiert hatte. Nach Schicht-Ende (so ca. 16 Uhr, 0 Uhr oder 8 Uhr), dieselben Nachrichten noch einmal, wenn er den Anrufbeantworter abhörte. Dann brauchte er erst einmal ein paar Stunden Heavy-Metall zum Runterkommen. Wenn er Frühschicht hatte, rannte er ab 19 Uhr durchs Haus und schimpfte mit jedem, der nur einen Mucks machte, weil ER gleich schlafen wollte. Der arme Mann arbeitete ja schließlich im Schichtdienst!
@schneeli: ist das jetzt maßgeblich, woher die Nachbarn stammen? Ich denke, solche Menschen gibt es überall, in jedem Bundesland.😴
@schneeli:
Ich finde es gar nicht rücksichtslos, darum zu bitten, wegen der Äste Bescheid zu geben. Manchen - so wie mich - stört es überhaupt nicht, wenn Zweige auf das Grundstück ragen.
Im Gespräch könnte man das Thema beiläufig anschneiden, dann fällt es nicht so schwer, als wenn man nur aus diesem Grund beim Nachbarn anschellt.
Es kann der Mensch nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. Rücksichtnahme wird spürbar immer kleiner geschrieben - viele scheinen dieses Wort und seinen Sinn nicht (mehr) zu kennen. Das merkt man in vielen Dingen. Und wehe dem, man würde was wegen der zu lauten Kinder sagen ... Komisch, wir haben es doch früher auch verstanden, dass man nicht überall herumtoben oder schreien kann (z. B. im Laden oder der Bücherei). Oder was Höflichkeit ist und dass man mit ihr sehr viel weiter kommt als mit rüdem Benehmen.
Die Liste rücksichtslosen Verhaltens würde lang, wenn wir alle dran schreiben würden. Ich über schon lange an dem Spruch "Lieber Gott, gib' mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden." Aber ich werde wohl nie aufhören können, mich über die Dummheit und Ignoranz mancher Leute zu ärgern. Leider.
@Hush: Das mit der Bücherei habe ich so schon erlebt.
Die Mutter hat einfach so getan, als ob sie gar nichts mehr mit den Kindern zu tun hat.
👏 Kriss für Deinen Beitrag😋

...könnte über die "lieben Nachbarn" Bücher schreiben...

von Gut bis Böse😇ggg
Ein prima Beitrag!!!
Die lieben Nachbarn...jeder hat wohl die ein oder andere Anekdote,die er beisteuern kann...
wir waren unseren Nachbarn lange Zeit ein Dorn im Auge aufgrund unseres Gartens...? als wir unser Haus kauften,war unser Garten ein Wildwuchs mit 20! Bäumen auf kleinstem Raum und jeder menge Efeu.Aufgrund Geldmangels war es uns nicht möglich,eine Firma kommen zu lassen.Also hat mein Mann sich innerhalb drei Jahre durchgearbeitet.Als es nur noch eine Brachlandschaft war,wurden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht,das unser Garten ja nicht schön anzusehen wäre und wir doch endlich was machen sollten.
Irgendwann konnte ich es nicht mehr hören,und habe am Ende unseres Grundstücks eine alte Blechbüchse angebracht,ab der folgende Notiz heftete: An alle diejenigen,den dieser Anblick stört: Gerne dürfen Sie in der Büchse eine Spende hinterlassen,dann kommen wir auch schneller voran und das Bäumchen mit Geld kann auch schneller wachsen! Seitdem ist Ruhe.
Solange man nicht durch Lärm oder Gerüche belästigt wird,leben wir nach dem Motto: Leben und Leben lassen.
Ich könnte ebenfalls Bücher über meine Nachbarn schreiben - über nette und weniger nette... ;)
"Wo ist Dein nerviger Nachbar?"
"Im Garten"
"Wo? Ich sehe ihn nicht!"
"Man muss schon ein wenig graben........."
Auch ich selbst bin ein Nachbar. deshalb immer so verhalten ,
wie ich es von den anderen Nachbarn erwarte und das Problem ist gelöst!

Liebe Grüße
flamingo
Also bei Müll kenne ich keine Gnade. Wir haben im Hof eine Rattenplage, und die wird ganz bestimmt nicht besser, wenn die Leut ihren Müll vor der Tonne abstellen, oder die Tonnen auflassen, oder in die nicht sicher zu verschließenden Gelben Tonnen Essen reinschmeißen, oder was am Besten ist, für die Kaninchen oder die Vögel Brot und Gemüsereste hinlegen... Man fragt sich manchmal echt, denken die nicht nach? Wenn ich das mitkriege, spreche ich die Leute sachlich an und weise auf das Problem hin.
Natürlich weiß ich auch dass der Grundstein der Rattenplage durch die Hausverwaltung gelegt wurde, die da eine Müllanlage hingestellt hat, welche von der Bauart her eher ein 5SterneRattenrestaurant ist. Aber sobald mehr Müll rumliegt, kommen die Ratten aus der ganzen Straße auch noch dazu und feiern Parties...
@wuestenhanni: Die älteren Ostdeutschen haben aber ein anderes Verständnis von Nachbarschaft. Der Nachbar wird wie ein Bruder oder eine Schwester angesehen, die Nachbarschaftshilfe wird viel größer geschrieben als bei Westdeutschen und so wird EHER
eine gewisse Hilfeleistung oder ein Tun-Dürfen vorausgesetzt und nicht in Frage gestellt.
Sicherlich: Ausnahmen gibt es immer und überall.
@schneeli: es gibt und gab überall solche und solche Nachbarn, das hat nichts mit Ost oder West zu tun. Der Zusammenhalt war früher in Ostdeutschland besser, aber das tendierte aus der Not heraus, gib du mir das, dann bekommste das. Es war schön liebe Nachbarn zu haben, aber es gab auch teuflische, genau wie im Westen. Das betonen in deinem Kommentar, die kamen aus Sachsen und haben es sich durch ihre Rücksichtslosigkeit mit allen verscherzt, war etwas unglücklich formuliert, denn mit dem Bundesland hat Rücksichtslosigkeit nichts zu tun. Als Bruder oder Schwester habe ich meine Nachbarn nie gesehen, wo hast du denn sowas gehört. Ich kann das sehr gut beurteilen, denn ich bin mit Haut und Haaren Ossinachbar und zwar ein hilfsbereiter, rücksichtsvoller und netter. Nachbarn sind eben auch nur Menschen und da gibt es jede Kategorie.
@Upsi:
Du triffst mit deinen Worten direkt ins Schwarze😇. Ich weiß nicht, woher @schneeli die beschriebenen Weisheiten hernimmt, Voreingenommenheit lässt grüßen. Also liebe upsi, nicht ärgern, nur wundern.😉.
Danke, Upsi. Ich finde das nicht schön, wenn soviele Jahre, nachdem die Mauer gefallen ist, immer noch Vorurteile gepflegt werden. Wenns dann noch in die Richtung geht, dass Ossis oder Wessis ja die besseren Menschen sind oder waren, nee, da hakt es bei mir aus. Ich kann gut verstehen, dass man mit dem Älterwerden manchmal die guten alten Zeiten aus Kindheit und Jugend etwas verklärt, aber es gibt genügend Dinge, die früher nicht besser waren - und das weiß man auch. Ich versuche, mich auf das Gute in der Jetztzeit zu konzentrieren und finde, das macht das Leben einfacher.
@HörAufDeinHerz: ich unterstreiche jedes einzelne Wort von dir und ebenso von @upsi.
Meinen Nachbarn interessieren mich nicht die Bohne. Gegenüber wohnt eine schwerhörige und total nervige Frau, unter mir ein jüngeres Paar (Hallo und wenige Sätze, ansonsten keinen Kontakt). Ganz unten wohnt Frau Neugierig, sie will einfach alles wissen, da ist sie bei mir an der verkehrten Adresse. Dann noch eine Witwe, sie ist selten zu sehen, da sie oft unterwegs ist. Ein junges Ehepaar mit Kind ( Hallo ....).
Ich finde es angenehm keinen Kontakt zu haben, ich möchte hier nur in Ruhe wohnen.
Alle 3 Monate erscheint in der Tageszeitung eine überdimensionale Todesanzeige im Gedenken an all die Menschen, die einsam, allein und unbemerkt verstorben sind.
Es werden die Namen aufgeführt, Alter und Todestag sowie eine kurze Mitteilung, wie lange der Verstorbene nicht vermisst wurde.
Altersmäßig durchschnittlich zwischen 40 und 95 Jahre, nicht vermisst ab 6 Wochen bis 9 Monate und länger.
.......... das wäre dann doch mal für alle neugierigen Menschen interessant. Bei uns im Haus könnte keiner unbemerkt sterben, Frau Neugierig ist immer auf dem laufenden.
@Sternenleuchten: Wenn sich jemand noch für Andere interessiert, ist die Welt noch nicht verloren.
@Sternenleuchten: was tust du, wenn einer deiner Nachbarn einmal dringend Hilfe benötigt ? Du selber vielleicht auch, es ist sonst niemand weiter da? Willst du dann auch nur deine Ruhe haben ? Ein gutes Nachbarschaftsverhältnis bedeutet ja nicht, daß man sich gegenseitig in die Kochtöpfe schaut oder stundenlang im Treppenhaus über andere Nachbarn herzieht. Gute Nachbarschaft bedeutet ein freundliches und hilfsbereites Miteinander ohne die Privatsphäre zu strapazieren. Jeder benötigt mal Hilfe und da ist es doch toll, wenn die schnell vor Ort ist. Ein lustiges" hallo guten Morgen, schönen Tag wünsch ich" den meine Nachbarin mir zuruft ,versüßt mir den Tag gleich zu Beginn.
... dann wäre ich auch sicherlich hilfsbereit, aber ich muss doch deswegen keinen Kontakt haben. Ich grüße und das reicht mir völlig aus.
@Sternenleuchten: natürlich kannst du das so handhaben wie du willst, das kann dir niemand vorschreiben.
Für mich ist es eine echte Horrorvorstellung, einen sehr engen Kontakt zu den Nachbarn zu haben. Wenn ich mir vorstelle, das sie mich ständig belagern,bekomme ich eine Gänsehaut.
Sicherlich gibt es richtig nette Nachbarn, aber ich möchte es gar nicht erst ausprobieren, ich fühle mich absolut wohl, so wie es ist.
Dazu fällt mir nur eins ein: "Hätt ich ein Maschinengewehr, gäb es keine Nachbarn mehr... "
Die Wahrscheinlichkeit, einen ehrlichen Politiker zu treffen ist höher, als die Wahrscheinlichkeit, einen DAUERHAFT lieben und netten Nachbarn...
Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die sind seeeehr selten...
Als wir unser Haus vor fast 6 Jahren gekauft haben, dachte ich noch...die sind ja ganz nett. Inzwischen ist es die Hölle...wir werden den ganzen Tag beobachtet. Jeder unserer Schritte im Garten wird übel kommentiert. Ständig geht das Dachfenster auf und es folgen blöde Kommentare oder es wird eine Melodie gepfiffen. Unsere Hunde werden mit Scheiß Kötter angesprochen. Es wurde per Anwalt darum gebeten unser Grundstück einzuzäunen. Das haben wir getan. Auch wieder nicht richtig, landete vor Gericht...der Zaun wäre ohne Absprache gebaut wurden, mit Datum und Uhrzeit 🧐 sie hätten doch gerne etwas anderes gehabt. Man mag schon gar nicht mehr in den Garten gehen. Unsere Hunde sind auch keine Kläfer. Aber man wird schon nervös, wenn sie beim Spielen mal bellen, das gleich wieder das Fenster aufgeht. Man bekommt echt Mordgedanken. Wir wollen doch nur in Ruhe unser Häuschen und unseren Garten genießen 🥴😳😭😭😭