Mit der Kälte und dem grauen Wetter haben auch Erkältungen wieder Hochkonjunktur. Überall wird geniest, gehustet oder geschnäuzt. Was aber kann ich tun, um einer Erkältung vorzubeugen? Hilft eine Abhärtung durch kalte Duschen oder doch eher die heiße Sauna? Und was ist mit Vitamin C?
Viele Menschen schwören auf Abhärtung, um sich gegen eine Erkältung zu wappnen - ob durch kalte Duschen, Sauna oder Sport. Andere setzen eher auf sanftere Methoden wie Vitamine, Entspannung oder warme Fußbäder. Tatsächlich können einige dieser Methoden zumindest mein Immunsystem stärken, andere helfen zumindest, mich an die Kälte anzupassen. Was wie hilft oder auch nicht, erkläre ich hier im Überblick.
Methode 1: Vitamin C
Vitamin C gilt fast schon als Wunderwaffe gegen Erkältungen. Es soll nicht nur vorbeugen, sondern auch die Dauer von Husten, Schnupfen und Co deutlich verringern. Aber stimmt das auch? Medizinische Studien sprechen leider dagegen: Ihren Ergebnissen zufolge verhindern auch Dosen von mehr als 200 Milligramm Vitamin C täglich weder den Beginn einer Erkältung, noch führen sie zu einem kürzeren oder milderen Verlauf der Infektion.
Dennoch ist es wichtig, sich gesund und vitaminreich zu ernähren. "Die Nahrung sollte reich an verschiedenen Vitaminen und Spurenelementen wie beispielsweise Zink, Eisen und Selen sein. Das unterstützt das Immunsystem", erklärt Dr. Annina Jenal vom Medizinportal erkaeltet.info. Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass Zink, am Beginn der Erkältung eingenommen, zumindest die Dauer der Erkrankung verkürzen kann.
Methode 2: Regelmäßige Saunagänge
Der Klassiker unter den Abhärtungsmethoden ist das Saunieren. Durch die hohen Temperaturen in der Sauna weiten sich die Gefäße in meiner Haut und die Körpertemperatur steigt leicht an. Dadurch laufen viele Stoffwechselprozesse schneller und auch mein Immunsystem kommt auf Zack. Der Wechsel zwischen der heißen Sauna und dem anschließenden Abkühlen stärkt zudem mein Herz-Kreislaufsystem.
Nach Ansicht von Experten kann daher regelmäßiges Saunieren durchaus helfen, meine Abwehr zu stärken. Das wiederum macht es dem Immunsystem leichter, sich gegen Krankheitserreger zu wehren. "Ein bis zwei Mal pro Woche kann ein Saunagang zur Abhärtung gegen Erkältung sinnvoll sein, erklärt Jenal. Aber Achtung: Wenn ich schon eine Erkältung habe oder gar Fieber, dann ist die Sauna für mich tabu. Denn die hohe Temperatur bedeutet für meinen geschwächten Körper Stress und raubt zusätzliche Energie.
Methode 3: Warme Fußbäder
Gerade in der kalten Jahreszeit tut ein warmes Fußbad gut und weckt die Lebensgeister. Gleichzeitig aber ist die Temperatur und Durchblutung meiner Füße überraschend eng mit meiner Nase, meinem Hals und meiner Lunge verknüpft. "Die Wärme der Füße sorgt für eine bessere Durchblutung der Atemwege, was wiederum die dortige lokale Abwehr stärkt", erklärt Jenal. Regelmäßige Fußbäder tun demnach nicht nur meinem Wohlbefinden gut, sondern können tatsächlich helfen, einer Erkältung vorzubeugen.
Methode 4: Wechselduschen
Wechselduschen sind nichts für Weicheier. Denn dabei heißt es, sich abwechselnd mit heißem und kalten Wasser zu übergießen. Das bedeutet für meinen Kreislauf Schwerstarbeit, denn die Blutgefäße in meiner Haut ziehen sich abwechselnd zusammen und weiten sich. Wenn ich häufig unter Kreislaufbeschwerden leide, sollte ich daher lieber vorab einen Arzt fragen.
Aber hilft eine solche Wechseldusche auch gegen die Erkältung? Zumindest eines bewirkt sie: Regelmäßig angewandt, kann sich mein Körper besser an schwankende Temperaturen anpassen und ist nicht so kälteempfindlich. "Wechselduschen sind daher gerade im Übergang von der warmen zur kalten Jahreszeit zu empfehlen. Allerdings können sie nicht vor einer Erkältung oder Grippe schützen", sagt Jenal.
Methode 5: Sport
Sport ist gesund, so viel ist klar. Wer mindestens einmal die Woche 150 Minuten Sport macht, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und regt den Stoffwechsel sowie das Immunsystem an. Aber reicht das aus, um eine Erkältung zu verhindern? "Als Abhärtungsmethode gegen Erkältung und Grippe hat Sport leider keine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung", sagt Jenal. Es schadet sicher nicht, meine Abwehr durch Bewegung in Schwung zu bringen, aber wirklich vorbeugen kann ich damit nicht. Wichtig auch: Wenn ich schon krank bin, sollte ich auf den Sport verzichten bis die Erkältung oder Grippe auskuriert ist.
Methode 6: Entspannen
Die meisten Menschen stehen unter Stress, ob durch die Arbeit, die Familie oder andere Umstände. Das aber kann mich zur leichten Beute für Erkältungs-Erreger machen: "Steht man extrem unter Stress, ist oftmals auch das Immunsystem geschwächt, sodass man anfälliger für eine Erkältung oder Grippe ist", weiß Jenal. Kein Wunder, dass auch Ärzte empfehlen, Stress zu vermeiden.
Aber wie? Hilfreich kann es sein, wenn ich mir regelmäßig eine Auszeit nehme – eine Zeit am Tag, in der ich keine Aufgaben erledige oder auf Abruf stehe. Stattdessen höre ich entspannende Musik, lese oder mache gezielt Entspannungsübungen. Auch Meditation oder Yoga können helfen, den Stress abzubauen. Mache ich dies regelmäßig, fühle ich mich nicht nur besser, ich bin auch besser gegen eine Erkältung gewappnet.
Übrigens: Auch positives Denken hilft. Studien zeigen, dass sich eine positive Einstellung auch positiv auf die Gesundheit auswirkt. Optimisten stecken sich beispielsweise weniger häufig mit Erkältungsviren an. Alles, was meiner Laune guttut, hilft demnach auch, mich gegen Krankheiten zu schützen.
Methode 7: Viel Schlafen
Schlaf ist für uns Menschen unverzichtbar. Aber oft bekomme ich davon viel zu wenig. Das wirkt sich auch auf die Gesundheit aus. "Ausreichender Schlaf ist essenziell, weil dadurch die Immunzellen aktiviert werden", erklärt Jenal. Wie viele anderer Prozesse folgt auch meine Immunabwehr einem Tag-Nacht-Rhythmus. Die Abwehrzellen gegen Erreger sind dabei sogar nachts aktiver als am Tag.
Umso wichtiger ist es, dass ich jetzt im Winter möglichst ausreichend schlafe. Gerade wenn ich mich nicht gut fühle, sollte ich abends ruhig mal ein wenig früher ins Bett gehen und mir am Wochenende ein langes Ausschlafen gönnen. "Der Körper kann während des Schlafs seine ganze Energie darauf verwenden, Krankheitserreger, wie beispielsweise Erkältungs- oder Grippeviren, effektiv zu bekämpfen", sagt die Expertin. Das bedeutet: Ich kann eine sich anbahnende Erkältung vielleicht sogar im wahrsten Sinne des Wortes wegschlafen.
Delfin-Beobachterin
Ich bilde mir ein, dass ich seit ich täglich (wirklich 365 Tage im Jahr) zum Frühstück eine Kiwi und einen frischgepressten Orangensaft zu mir nehme, viel weniger anfällig bin.
Sonst hatte ich immer 2-3 fette Erkältungen im Jahr, mit allem drum und dran.
Jetzt höchstens eine, die dann erstaunlicherweise nach 3-4 Tagen verschwunden ist.