Erinnert ihr euch noch an FunFriday, in dem sich alles um blaue Redewendungen gedreht hat? Heute gibt es die zweite Ausgabe. Im Mittelpunkt: Die Farbe Grün.
„Noch grün hinter den Ohren sein“
Bedeutung
„Du bist ja noch grün hinter den Ohren! Lass mal die Erwachsenen darüber reden.” Wer kennt solche Sätze noch aus seiner Kindheit? Wer grün hinter den Ohren ist, ist meist zu jung oder zu unerfahren um bestimmte Dinge oder Sachverhalte zu verstehen.
Herkunft der Redewendung
Woher diese Redewendung kommt lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Sicher ist aber, dass sie mit der Natur zu tun hat: Viele Obst- und Gemüsesorten sind im unreifen Stadium noch grün und werden erst mit fortschreitendem Reifeprozess rot, gelb oder orange. Die Farbe Grün zeigt, das etwas noch nicht vollständig entwickelt, ausgereift ist und noch nicht sein volles Potenzial erreicht hat – so wie es bei jungen Menschen auch der Fall sein kann.
Warum unerfahrene, junge Menschen aber ausgerechnet hinter den Ohren grün sein sollen? Das hängt mit der Redewendung „noch feucht hinter den Ohren” zusammen: Nach der Geburt werden Babys einmal komplett abgetrocknet, aber manchmal kann es sein, dass vergessen wird, auch hinter den Ohren abzutrocknen.
„Grün vor Neid werden“
Bedeutung
Wer grün oder gelb vor Neid wird, der ist nicht nur ein bisschen eifersüchtig, sondern so neidisch, dass sich seine Gesichtsfarbe verändert. Zumindest im Mittelalter waren die Menschen dieser Auffassung. Damals und auch heute noch haftet der Farbe Gelb eine negative Konnotation an, denn sie soll für Bosheit, Eifersucht und den Tod stehen. Weshalb auch Grün in dieses Schlamassel mitgezogen wird, ist nicht ganz klar, steht die Farbe doch für Hoffnung und Frieden.
Herkunft der Redewendung
Neben der volkstümlichen Farbensymbolik gibt es noch einen weiteren Ursprung für die Redensart: Bei einem Gallenstau, der von starken Gefühlen wie heftigem Neid ausgelöst werden können soll, wird die Haut gelblich grün. Dazu kommt es unter anderem, wenn Gallenflüssigkeit ausflockt und zu Gallensteinen wird.
„Einen grünen Daumen haben“
Bedeutung
Keine Sorge, um einen grünen Daumen zu haben, musst du dir nicht deinen Finger mit grüner Farbe bemalen. Nein, wer einen grünen Daumen hat, ist umgangssprachlich gut im Umgang mit Pflanzen. Aber woher kommt diese Redewendung?
Herkunft der Redewendung
Tatsächlich gibt es mehrere Vermutungen. Trägt man bei der Gartenarbeit beispielsweise keine Handschuhe, werden die Finger braun von der Gartenerde oder eben grün von den Pflanzen. Eine andere Vermutung hat mit Blumentopfrändern zu tun: Nach einiger Zeit kann sich nämlich am Rand einiger Tontöpfe Moos bilden. Werden diese Töpfe dann angefasst, kann es vorkommen, dass sich der entsprechende Finger grün verfärbt. Aber keine Angst, auch wenn sich dein Daumen noch nie vom Gärtnern grün verfärbt hat, kannst du trotzdem gut mit Pflanzen umgehen können.
„Auf keinen grünen Zweig kommen“
Bedeutung
Wer auf „keinen grünen Zweig“ kommt, hat oft Pech im Leben oder allgemein nicht viel Erfolg. Den Ursprung dafür findet man in heidnischen Bräuchen.
Herkunft der Redewendung
Symbolisch steht der grüne Zweig für Fruchtbarkeit und Glück. Daher schenkte der Verkäufer eines Grundstückes oder Hauses früher den neuen Besitzer einen immergrünen Zweig – zum Beispiel den Ast einer Eibe oder eines anderen Nadelbaums. Mit dem Ast sollten neben den Besitzern auch die guten Geister in das neue Heim einziehen und Glück bringen. Hatte man aber zu wenig Geld, sich ein eigenes Grundstück oder sogar Haus zu leisten, kam man nie in den Besitz eines grünen Zweigs und somit konnte auch kein guter Geist zu Erfolg und Glück verhelfen.
Jetzt seid mal wieder ihr gefragt! Welche Redewendungen im Zusammenhang mit der Farbe Grün fallen euch noch ein?
radfahrende Mutti
Hier ist grün auch positiv gemeint und steht wohl für das gemeinsame Wachsen, wie der grüne Zweig.
..ohne Kaffee nicht aus dem Haus
Grün ist die Hoffnung.