Die Coronazeit und vor allem das anfänglich strenge Homeoffice war für mich die perfekte Gelegenheit meine Haare einmal richtig ausfetten zu lassen.
Denn wir alle wissen es: Weniger Haarewaschen spart nicht nur Zeit, Wasser und schont die Umwelt, es hilft auch dabei eine wallende und gesund aussehende Mähne zu erhalten. Und das war auch mein Ziel.
Vor der Coronazeit habe ich meine Haare nämlich täglich gewaschen. Ich habe verschiedene Shampoos ausprobiert, aber mein Ansatz war bereits Stunden später fettig. Meine Haare waren außerdem vom vielen Waschen total platt und in den Spitzen sehr trocken und seltsam buschig. Sie sahen sehr dünn und kaputt aus und eigentlich war ich mehr als verwirrt, hatte ich doch soviel Pflegeprodukte und so tolle Shampoos genutzt. Ein teuflischer Kreislauf: Viel Produktkonsum mit einem kontraproduktivem Endergebnis - die klassische Überpflegung. Ich musste also etwas ändern!
Gesagt getan, das Ausfetten war zwar der pure Wahnsinn für mich, aber nach 10 Tagen ohne Haarewaschen hatte ich es geschafft und eine neue Ära konnte eingeläutet werden. Anfangs hatte ich das Ziel meine Haare 2x die Woche zu waschen. Kurzer Spoiler: Mittlerweile bzw. nach mehr als einem Jahr habe ich meine Haare bereits so "erzogen", dass ich nur noch 1x die Woche waschen muss.
Um diesen Zustand der "Haar-Erziehung" zu erreichen, hieß es also Strategien und Tricks zu entwickeln, wie ich meine Haare so lang wie möglich frisch und schön halten kann. Diese möchte ich heute mit euch teilen.
Steige auf mildes, natürliches und weniger Shampoo um
Ich habe gemerkt, dass ich nur ein Shampoo und auch nur recht wenig davon benötige, um mein Haar ordentlich zu waschen. Früher habe ich immer einen ordentlichen Klecks genommen und mein gesamtes Haar ordentlich eingeschäumt - vom Ansatz bis in die Spitzen habe ich es dann richtig wild eingerieben. Aber das ist nicht unbedingt gut für die Haare. Nun weiß ich es besser und benutze festes natürliches Haarshampoo mit möglichst wenig Zusätzen. Bevor ich das Shampoo verwende, kämme bzw. bürste ich es nochmals ordentlich, um groben Schmutz aus den Haaren zu entfernen. Danach stelle ich mich in die Dusche und spüle es erst einmal 1-2 Minuten nur mit Wasser. Erst dann kommt mein Shampoo zum Einsatz. Dieses reibe ich kurz in den Händen und massiere es dann in meinen Ansatz. Die Spitzen lasse ich völlig aus. Danach spüle ich nochmals ordentlich mit Wasser aus. Wenn ich das Gefühl habe, dass das noch nicht gereicht hat, dann wiederhole ich diesen Vorgang.
Konzentriere dich auf Kopfhaut und deinen Ansatz, nicht die Spitzen
Wie oben bereits geschrieben: Beim Einmassieren nur auf den Ansatz konzentrieren. Das Shampoo wandert so oder so in die Spitzen, wenn du dieses auswäscht. Der Grund: Die Spitzen brauchen keine Reinigung, stattdessen müssen wir uns auf den überschüssigen Talg, den unsere Kopfhaut am Ansatz produziert hat, konzentrieren. Wenn du einmal länger deine Haare so gewaschen hast, wirst du sehen, wie schön und gesund deine Spitzen werden, selbst ohne jegliche zusätzliche Pflege.
Viel Schaum bedeutet nicht automatisch viel oder mehr Reinigungseffekt
Durch Werbung und Shampoos mit vielen Zusätzen wird uns suggeriert, dass viel Schaum auch viel Pflege und Gutes für das Haar bedeutet. In Wirklichkeit gibt es schon viel Erfahrungswerte, dass das gar nicht der Fall ist. Es gibt ja auch die Anhänger der No-Poo (kein Shampoo, nur Wasser) Methode, die von einer noch nie so schön dagewesenen Haarpracht schwärmen. Wenn du also deine Haare wäscht und dazu ein mildes/natürliches Shampoo verwendest, welches nicht so schäumt wie die Shampoos aus der Werbung, dann ist das kein Beinbruch. Lass dich nicht verunsichern und wiederhole den "Waschgang" einfach solltest du das Gefühl haben, dass dein Ansatz/deine Kopfhaut noch nicht ganz sauber ist. Tatsächlich bildet sich in einer Woche viel Talg und wenn man viel Sport macht und viel draußen ist, verfängt sich schon mal das ein oder andere Schmutzpartikelchen in den Haaren. That's a fact!
Besitze und nutze eine gute Bürste und reinige sie regelmäßig
Wenn ich eines bei der Haarpflege gelernt habe, dann ist es die Macht und das tolle Gefühl auf der Kopfhaut, wenn man eine wirklich gute Bürste hat. Plastikbürste und unflexibler Kamm - nein. Besorg dir eine Bürste, die du magst, vielleicht eine die ergonomisch geformt ist und sich an deine Kopfform anpasst. Mit dieser Bürste ich mir nämlich wirklich gerne Abends und zwischendurch die Haare. Wenn du deine Haare weniger wäscht, dann bildet sich natürlicherweise Talg, welchen es im Haar zum Verteilen gilt. Das hört sich jetzt vorerst einmal nicht so g'schmackig an, aber Talg ist tatsächlich ein natürliches Pflegeprodukt und macht unsere Haare und vor allem die Spitzen schön gepflegt. Wenn ich mir kopfüber die Haare bürste, dann denke ich immer daran und aus den 100 Bürstenstrichen werden auch mal 200.
Und ganz wichtig: Mit der Zeit lagert sich in der Bürste auch Schmutz ab, dieser sollte regelmäßig entfernt und die Bürste gereinigt werden.
Sport ist kein Mord
So nicht und auch beim Hinauszögern des Haarewaschens! Im Gegenteil, durch den Schweiß und die feinen Salzpartikel entsteht ein natürliches Trockenshampoo. Zumindest empfinde ich das immer so. Wenn ich also total zerstört nach einer Cardio-Einheit nach Hause komme, öffne ich meinen Zopf und lasse die Haare erst einmal trocknen. Sobald das dann vollständig passiert ist, bürste bzw. schüttele ich mir Überkopf die Haare einfach aus. Manchmal nutze ich auch noch kurz den Föhn auf kalter Stufe und blase diese kleinen Salzpartikel quasi von meinem Haupt. Die Haare fühlen sich nach dem Sport und dem Schwitzen eigentlich immer total gut und griffig an. Ein schöner voluminöser und absolut nicht fettig aussehender Messi-Dutt gelingt da dann immer wunderbar.
Nutze Haarparfüm/ Babypuder/ Refresher/ Trockenshampoo
Natürlich gibt es auch Tage und Phasen im Monat, wo die Haare wirklich relativ schnell fettig werden und ich mit meinen Tricks an die Grenzen komme. Dann helfen mir verschiedene Produkte, um meine Haare noch 1-2 Tage gut aussehen zu lassen.
- Haarparfüm: Verleiht dem Haar mit nur wenigen Pumpstößen einen angenehmen frischen Duft (wenn man das möchte und liebt).
- Trockenshampoo oder Babypuder: Beide haben denselben Effekt, sollten aber unbedingt abends zum Beispiel vorm Schlafengehen verwendet werden und danach ordentlich ausgebürstet oder ausgeföhnt werden. Kurz vorm "Rausgehen" würde ich Trockenshampoo und Babypuder nicht verwenden, da die Rückstände einfach immer irgendwo hängen bleiben.
- Frisuren zum Kaschieren: Meine liebste Kaschier-Frisur ist mit Abstand der Messi-Dutt/Messi Bun in Kombination mit einem schönen Bandana. Ebenfalls förderlich bei bereits nicht mehr ganz so frischen Haaren ist ein hoher Pferdeschwanz mit einem schönen Haarband oder im Winter dann die klassische Mütze oder das Stirnband.
Last but not least: Greif dir nichts ins Gesicht und in dein Haar
Finger weg von Gesicht und Haaren. Versuche wirklich täglich daran zu denken, dass du dir nicht in dein Gesicht und in dein Haar greifst. Damit tust du nicht nur deiner Haut etwas Gutes, sondern auch deinem Haar, indem du es länger frisch hältst.
Ich hoffe, das hilft dem ein oder anderen und vielleicht fühlt sich manch einer nun stark, das Thema weniger Haare Wasche endlich auch anzugehen.
Ich kann nur von mir sprechen, aber vor einem Jahr war mein Haar ganz dünn, kraftlos, glanzlos, platt und hatte kein Volumen. Frisuren konnte ich nicht machen, weil mir die Haargummis und Haarnadeln im wahrsten Sinne des Wortes einfach vom Kopf gerutscht sind.
Nun sind die Haare kräftiger, griffiger und ich spare mir in der Woche 7x Haare shampoonieren, Haare waschen und Haare föhnen.
Bleibt mehr Zeit für mich und meine Lieben und auch noch etwas mehr Geld im Geldbörserl!
Super, oder?