Hier meine Erfahrungen, die ich beim Applizieren gemacht habe:
Je nach Stoff und dem Material, das appliziert werden soll, mal nicht den üblichen Oberfaden verwenden, sondern vielleicht ein deutlich dünneres Garn ausprobieren, z. B. das Stickgarn Rayon der Firma Madeira. Es schmiegt sich aufgrund der geringeren Stärke den Kanten besser an und bildet einen zarteren Satinstich (= Zickzackstich), der nicht so stark aufträgt, also das eigentliche Motiv nicht so sehr in den Hintergrund drängt.
Stickgarne von Madeira gibt es in glänzenden als auch in matten, pudrigen Tönen, sodass man das Garn dem Applikationsmaterial und der Umgebung individuell anpassen kann.
Für den Fall, dass als Oberfaden Stickgarn verwendet wird
- Unbedingt ein Stickvlies zwecks Stabilisierens drunterlegen, wenn der Oberstoff nicht ohnehin schon mit Vlieseline hinterbügelt worden ist.
- Eine Sticknadel (erkenntlich an dem roten Kolben) einsetzen, die auf die Stärke von Stickgarnen abgestimmt ist oder
- auf diese verzichten und eine dem zu applizierenden Material entsprechende Nähmaschinen-Nadel einsetzen. Ich habe im aktuellen Projekt Buchstaben aus Korkstoff / Korkleder ausgeschnitten und appliziert. Weil Korkstoff keine Löcher mag, habe ich eine MICROTEX-Nadel Stärke 80 verwendet, deren Spitze für solche Materialien optimal geformt ist.
- Da Stickgarn eine sehr glatte Oberfläche hat und oft zu leicht von der Rolle abläuft, vielleicht ein Netz (so, wie für die Konen der Overlockgarne) über die Garnrolle stülpen, damit der Faden ein wenig Widerstand hat und sich nicht verheddern kann.
- Ganz unabhängig von der Wahl des Oberfadens in jedem Fall eine Nähprobe machen: Wie breit soll der Satinstich sein – wie groß die Stichlänge?
- Wenn das endgültige Applizieren nicht in einer „Sitzung“ erledigt werden kann, dann die Einstellungen an der Nähmaschine nach dem Ausprobieren unbedingt aufschreiben, sodass sie jederzeit wieder abrufbar und in allen zu applizierenden Teilen identisch sind - außerdem erspart man sich die Mühe einer neuen Probestickerei und spart Garn und Zeit.
- Den Oberstoff / Trägerstoff vor dem Applizieren waschen, bügeln und erst dann zuschneiden(!): Wenn man mit einem Polyestergarn (das ja nicht einläuft) appliziert und damit auf einem Baumwollstoff als Trägermaterial arbeitet, kann es beim ersten Waschen der Baumwolle zu einer Schrumpfung, und als Folge am Rande der Applikation ggf. zu leichten Verzerrungen kommen, die sich auch durch noch so heftiges Bügeln nicht wieder ausmerzen lassen:-(
- Anders als bei den meisten Nähten vernähe ich beim Applizieren am Anfang und Ende einer Naht niemals, weil man dies ja von der rechten Seite aus sehen würde. Stattdessen verfahre ich wie in der Konfektions-Schneiderei: Am Anfang der Applikations-Naht Ober- und Unterfaden jeweils 20 cm lang hängen lassen, keine Rückstiche nähen, sondern sofort mit dem Statinstich beginnen. Am Ende der Applikation ebenfalls nicht die Naht sichern, sondern auch hier einfach aufhören zu nähen und das Stickgut vorsichtig unter dem Nähfuß hervorziehen, bis Ober- und Unterfaden ebenfalls ca. 20 am lang sind – dann erst die Fäden abschneiden.
- Zum Vernähen die beiden Oberfäden (Anfang und Ende) mit einer Nähnadel auf die Stoff-Unterseite ziehen und dort je einen Ober- mit einem Unterfaden doppelt verknoten und den Rest abschneiden. So ist die Naht jeweils gesichert und auf der Oberseite ohne die Rückstiche makellos!
Deshalb: Wenn vorhanden, das automatische Fadenabschneiden am Nähende ausschalten!
Wer hat, einen offenen Stickfuß oder Applikationsfuß verwenden, der bessere Sicht auf die zu applizierende Kante gibt. Hervorragend eignet sich ein Stickfuß, der in seiner Mitte eine Markierung hat, die entlang der Kontur des zu applizierenden Stoffes geführt werden kann: Dann kann man (muss man nicht!) den Satinstich abwechselnd in den Stoff und in das Obermaterial setzen und hat von der Stoffkante aus gesehen nach innen (Richtung Applikation) und nach außen (Richtung Ober-Außenmaterial) immer den gleichen Abstand.
Noch ein Hinweis zum Applizieren von kurvig geformten Teilen
Bei einer Außenkurve (Kurve, die vom Applikations-Mittelpunkt weg gekrümmt ist), vor dem Drehen der gesamten Arbeit die Nadel an der linken Position eines Zickzackstiches im Stoff stecken lassen (also innen = in der Applikation), dann den Nähfuß anheben, den Stoff ein kleines Stück drehen, den Nähfuß senken und weiter nähen. So in regelmäßigen Abständen verfahren. Bei einer Kurve, die nach innen geformt ist (z. B. bei den Löchern im Buchstaben B, wenn man gegen den Uhrzeigersinn arbeitet), genau entgegengesetzt verfahren: Den Satinstich unterbrechen, wenn die Nadel rechtsseitig = außen = im Obermaterial steckt, dann den Nähfuß heben, Arbeit drehen, Nähfuß senken und dann erst weiter nähen.
In meinem aktuellen Fall waren die zu applizierenden Buchstaben so schmal (3-4 mm), dass ich sie nicht - wie häufig ausgeführt mit einem dichten Zickzackstich umranden konnte, weil dann von dem Korkstoff nichts mehr zu sehen gewesen wäre. Also habe ich mit einem schmalen Zickzackstich (Stichbreite 1,5) bei einer Stichlänge von etwas weniger als 2 gearbeitet und für den edlen Kork das glänzende Stickgarn verwendet. Somit kommt auch der eigentliche Applikations-Stich zur Geltung, hat aber das Applikationsmaterial nicht „erschlagen“.
Zusammengefasst
- Außenkurve - Nadel bleibt zwecks Drehens innen = in der Applikation stecken.
- Innenkurve - Nadel bleibt zwecks Drehens außen = im Oberstoff / Trägermaterial stecken.
So kann es nicht passieren, dass ein Zickzackstich manchmal aus Versehen ganz außerhalb des zu applizierenden Stoffes genäht wird :-(
Noch ein Hinweis: Toll ist es, wenn ihr eine Nadelstopp-Funktion einsetzen könnt, sodass die Nadel bei einer Näh-Unterbrechung automatisch unten im Stoff stecken bleibt: So kann der Stoff insgesamt nicht wegrutschen und man hat beide Hände zum Drehen zur Verfügung.
ECKEN können unschön werden, wenn man „auf dem Hinweg“ bis genau zur Ecke näht, dann um 90 Grad dreht und weiter näht. Hier würde der Eckbereich zwei Mal mit einem Zickzackstich versehen werden, was dick aufträgt. Deshalb habe ich zwar bis an die Ecke heran genäht, die Nadel links in der Applikation stecken lassen, dann die Arbeit um nur 45 Grad gedreht, einen halben Stich diagonal ( = nach außen) gesetzt, die Arbeit noch einmal um 45 Grad in die neue Richtung gedreht und weiter appliziert. So wird der Blick nicht auf eine dick auftragende Ecke gelenkt, sondern auf das applizierte Motiv und das große Ganze :-)
Viel Freude beim Nachahmen und Nachfragen!
radfahrende Mutti
😟
Aber an den Füßen erkenne ich ,es ist keine normale Haushaltsmaschine….
Aber dein Tipp mit dem unsichtbaren Vernähen finde ich ebenfalls gut.
Wenn ich etwas mit der Hand nähe mache ich es ja aber mit der Nähmaschine war es
mir immer zu aufwendig noch einmal mit einer Nadel einzufädeln. Aber es lohnt sich,wie man hier sieht .
Sie hat einen Start-Stopp-Knopf, eine Dauer-Rücknähfunktion und bietet 135 Stiche. Zu kaufen sind mindestens 60 verschiedene Nähfüße für alle möglichen Stoffe, Nähvorgänge und/ oder Stickereien. Sie stickt Monogramme und hat fünf Alphabete zur Verfügung. Gerade zum Applizieren kann sie in in 16 Richtungen nähen, so dass nicht mehr der Stoff gedreht werden muss, sondern vom Transporteur entsprechend bewegt wird. Das Maschinengehäuse ist in Vollmetall, so dass sie sich auch bei der größten Belastung des Motors nicht auf dem Tisch verschiebt.
Habe allerdings sehr, sehr lange auf eine Bernina gespart und bereue keinen Cent! Habe mal gegoogelt und gelesen, dass bei eBay eine Bernina 1630 immerhin für 680 Euro verkauft worden ist - das ist doch mal ne Ansage.
Falls du dich mal informieren möchtest, frage doch einen Bernina-Händler, ob er deine "alte" Maschine in Zahlung nimmt und/ oder auch Ratenzahlung anbietet oder ob er auch bestens von ihm überholte und reparierte Bernina-Modelle zum Verkauf hat. Das ist immer ganz toll, weil die Qualität dieser Maschinen ohnehin außer Frage steht und Bernina mit jedem neuen Modell noch den Stick-Bereich ausweitet, den ohnehin nicht jede Kundin nutzen möchte. Viel Freude jedenfalls an deiner (!) Maschine! Liebe Grüße
einen extra langen Heftstich,falls ich wirklich mal was heften muß dann nur mit der Maschine
muß Jeans und Leder nähen können,gute Durchschlagskraft
keine Elektronik ( meine Freundin hatte eine,war ständig kaputt ),
Freiarm, besondere Zierstiche waren kein muß,ok mindestens Zickzack
Nadeleinfädler
Ich bekomme heute noch Ersatzteile für die Maschine ,mein Nädeleinfädler war kaputt,habe mir gleich zwei Ersatzeinfädler bestellt und mühelos angeschraubt.
Sie kommt mit alle Garne zurecht ,auch mit Sattlergarne…….,würde sie wieder kaufen.
Heute lese ich immer kopfschütteln es klappt mit diesen Garn der Marke besser ?
Hallo,eine Maschine müßte mit allen Garnen klarkommen.Ok ,10 Jahre alte Baumwollgarne würde ich auch nicht mehr nehmen ,sie verlieren ihre Reißfestigkeit.
Klar ,sie hat auch ihre Grenzen,wie alle Haushaltsmaschinen.Ich glaube bei besonders dicken Leder würde sie streiken.
Dazu habe ich noch eine Overlock,ebenfalls unverwüstlich.
Bernina kenne ich,
wollte mir voriges Jahr eine Covermaschine kaufen.
Habe mich durch sämtliche Nähforen durchgeackert, um Erfahrungen dieser Maschinen
zu sammeln.Es war ernüchternd, ich habe bis heute keine.
Sie sind alle noch nicht ausgereift,produzieren Fehlstiche bei allen Fabrikaten.Es würde extra ein Forum eingerichtet um mit den Problemen fertig zu werden ,das 30 Seiten umfaßt.
Ich will nähen ,keine Probleme lösen müssen,die Sache der Hersteller sind.
Eine Professionelle wäre eine Überlegung wert wenn sie nicht so schrecklich schwer und groß wären.Wo soll ich die hinstellen ?
Preislich sind die Professionellen gar nicht so weit entfernt.200-300 euro mehr
Die besonderen Haushaltsmaschinen sind unverhältnismäßig teuer geworden.
Dabei wird man in keiner kleinen Änderungsschneiderei eine Cover-Haushaltsmaschine finden.