Ob für eine Klausur, eine Prüfung oder einen sonstigen Test: Irgendwann kommt für fast jeden die Zeit, wo wir Pauken müssen. Aber wie macht man das am besten? Was sollte man beachten und was sind die absoluten Tabus, wenn es ums Lernen geht? Ich habe hier die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Lernen zusammengestellt.
1. Nicht einfach drauflos - Die Lernphase planen
Wenn es ernst wird mit dem Lernen, erscheint der Stoff oft als schier unüberwindbarer Berg, der sich vor einem auftürmt. Für die Motivation ist das nicht gerade förderlich. Daher ist es wichtig, sich am Anfang erst einmal einen Überblick zu verschaffen: Was muss ich alles für die Prüfung oder Klausur wissen? Welche Themen kommen vor?
Am besten macht man sich eine Liste, in der man den gesamten Lernstoff in sinnvolle Abschnitte unterteilt aufschreibt. Als nächster Schritt kann es sinnvoll sein, hinter den Lerneinheiten zu markieren, welche umfangreicher oder besonders schwierig sein könnten. Denn das hilft bei der Planung, wie viel Zeit für die einzelnen Schritte nötig ist.
Wichtig auch: Sparen Sie sich die "Angstgegner" – besonders schwere oder sperrige Themen – nicht bis zum Schluss auf! Das macht nur Frust und erzeugt unnötigen Druck. Am besten ist es, für eine Mischung zu sorgen und die großen Brocken zwischen ein paar leichtere, kürzere Einheiten einzustreuen. Das sorgt dafür, dass man zwischendurch immer wieder ein Erfolgserlebnis hat. Dadurch bleibt man dran und die positive Stimmung gibt auch dem Gehirn neuen Schwung.
2. Feste Lernzeiten setzen
Ein regelmäßiger fester Termin hilft dabei, in die richtige Lernstimmung zu kommen – und ist ein probates Mittel gegen die "Aufschieberitis". Je nach Umfang des Stoffs ist es daher sinnvoll, sich eine bestimmte Zeit am Tag oder in der Woche für das Lernen freizuhalten. Wichtig dabei: Diese Zeit ist dann allein für das Lernen da – ohne Ablenkung und "nur noch mal eben schnell". Wählen Sie die tägliche oder wöchentliche Lernzeit am besten so, dass Sie in dieser Periode ungestört und ohne Unterbrechungen konzentriert arbeiten können.
Dabei sollte man darauf achten, eine Zeit zu wählen, in der man keine anderen Verpflichtungen hat und erfahrungsgemäß fit ist. Frühaufsteher sind oft am Vormittag aufnahmefähiger, bei Langschläfern ist der Nachmittag wahrscheinlich produktiver. Allerdings: Echte Nachteulen gibt es kaum. Spät abends ist unser Gehirn schon aus biologischen Gründen nicht mehr sehr aufnahmefähig. Tagsüber sollte die Lernzeit daher schon liegen.
Achten Sie innerhalb der Lernzeit darauf, sich nicht die schwersten Aufgaben ans Ende zu legen. Denn dann sind Sie ohnehin schon erschöpft und nicht mehr so aufnahmefähig. Außerdem besteht die Gefahr, sich am Schluss noch Frust einzuhandeln – und das versaut die wohlverdiente Erholung.
3. Ausreichend Pausen
Auch wenn die Zeit drängt: Pausen sind wichtig. Denn unser Gehirn braucht zwischendrin Zeit, um das Aufgenommene zu verarbeiten und kurz auf "Leerlauf" zu schalten. Nach spätestens 90 Minuten sollte man daher eine Pause von 10 bis 20 Minuten einlegen. Am besten steht man kurz auf, geht ein bisschen umher und bringt den Kreislauf durch Bewegung wieder in Schwung. Das liefert auch dem Gehirn neue Energie.
Diese Pausen lassen sich auch prima nutzen, um ein Glas Wasser zu trinken und ein Stück Obst zu essen. Denn ohne ausreichend Flüssigkeit flutscht es auch in unserem Gehirn nicht. Acht Gläser Wasser oder ungesüßter Tee sollten es daher am Tag schon sein – selbst wenn wir uns nicht sonderlich durstig fühlen. Ein kleiner Obstsnack kann ebenfalls dem Gehirn wieder auf die Sprünge helfen. Gut geeignet sind Äpfel, Orangen, Ananas, Weintrauben und ähnliches. Denn der Fruchtzucker liefert Energie fürs Weitermachen.
4. Die richtige Umgebung
Selbst wenn wir sonst eher der chaotische Typ sind und nicht gerade die Ordentlichsten: Fürs Lernen lohnt es sich aufzuräumen – zumindest auf dem Arbeitstisch. Denn in einer geordneten Umgebung fällt es leichter, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Hinzu kommt: Wenn wir ständig in Papierbergen und zwischen Kram nach den Unterlagen wühlen müssen, kostet das Zeit und unterbricht die Konzentration. Daher ist es sinnvoll, Ablenkendes vom Tisch zu verbannen.
Vielen hilft es auch, nicht zuhause zu lernen, wo zu viele Ablenkungen lauern. Stattdessen kann man sich beispielsweise in der Bibliothek einen Platz suchen – die Ruhe dort fördert die Konzentration zusätzlich. Der große Vorteil: Die räumliche Trennung von Lernen und Erholung trägt dazu bei, uns in die richtige Lernstimmung zu bringen.
Apropos Ruhe: Musik, ein im Hintergrund laufender Fernseher und ähnliches sind eher kontraproduktiv. Denn auch wenn wir es nicht merken, belegen diese Reize Ressourcen unseres Gehirns, die wir fürs Lernen benötigen könnten.
5. Für Ausgleich sorgen
Je besser unser Gehirn durchblutet wird, desto effektiver arbeitet es. Beim Lernen selbst sitzen wir zwar meist still, aber umso wichtiger ist es, dann in den Lernpausen oder am Abend für Ausgleich zu sorgen. Studien zeigen, dass Sport und regelmäßige Bewegung die geistige Fitness erhöhen. Eine Joggingrunde um den Block bringt daher meist mehr als der zehnte Kaffee. Danach spüren wir uns wacher und es fällt wieder leichter, Neues aufzunehmen.
6. Die richtigen Kanäle nutzen
Nicht jeder lernt auf die gleiche Weise: Manche merken sich Gehörtes besser, andere Gelesenes und wieder andere lernen am besten, wenn sie sich die Dinge noch einmal selbst aufschreiben. Meist ist es aber sinnvoll, sich nicht auf einen Lernkanal zu beschränken. So kann man sich einen komplexen Zusammenhang als Diagramm oder Mindmap aufzeichnen - das hilft, Abstraktes nachzuvollziehen. Auch lautes Vorlesen, farbiges Markieren von Passagen oder nochmaliges Aufschreiben können helfen.
Ein bewährter Klassiker sind die Karteikarten. Denn schon beim Herausschreiben und Zusammenfassen der wesentlichen Punkte prägen wir uns die Inhalte ein. Gleichzeitig erleichtern die Karten das Wiederholen des Stoffs: Wir fragen uns sozusagen selbst ab und das festigt die Erinnerung. Sinnvoll ist es auch, sich abends das tagsüber Gelernte noch einmal kurz anzuschauen oder ins Gedächtnis zu rufen. Denn dann verarbeitet das Gehirn diese Informationen über Nacht und am Morgen ist es dann abgespeichert.
7. Lernen im Team macht schlauer
Ob wir etwas wirklich gelernt haben, lässt sich beim reinen Pauken nur schwer feststellen. Denn Informationen aufnehmen und das Gelernte dann auch abrufen zu können, sind zwei Paar Schuhe. Umso wichtiger ist es daher, nicht alleine vor sich hin zu lernen. Lassen Sie sich von anderen abfragen und suchen Sie sich ein Lernteam.
Dabei findet das eigentliche Lernen zwar unabhängig statt – jeder lernt an seinem Ort und zu seiner festen Zeit. Aber einmal die Woche oder in anderen Abständen trifft man sich und fragt sich gegenseitig das Gelernte ab. Der Clou dabei: Wenn wir anderen etwas erklären, prägen wir uns den Stoff noch effektiver ein.
8. Genügend schlafen
Auch wenn die Versuchung groß ist, bis in die Nacht hinein zu lernen – bloß nicht! Denn nichts ist wichtiger für unser Gedächtnis als der Schlaf. Erst in dieser Ruhepause legt das Gehirn das Langzeitgedächtnis an und sortiert das tagsüber Aufgenommene. Das schafft Platz für Neues und sichert gleichzeitig das Gelernte. Leiden wir unter Schlafmangel, vergessen wir mehr und können weniger Neues aufnehmen. Achten Sie daher darauf, ausreichend Schlaf zu bekommen – am besten siebe bis acht Stunden.
9. Belohnungen einplanen
Lernen kostet Überwindung – das weiß jeder von uns. Allein die Aussicht darauf, Tage, Wochen oder sogar Monate mit Pauken verbringen zu müssen, ist nicht gerade motivierend. Umso wichtiger ist es, sich Etappenziele zu setzen und sich immer wieder auch zu belohnen. Planen Sie von vornherein Tage zwischen den Lerneinheiten ein, an denen Sie frei haben und sich etwas Gutes gönnen.
10. Nicht bis zur letzten Sekunde
Selbst wenn es knapp wird und die Panik einsetzt: Lernen Sie nicht bis zu letzten Sekunde! Am Tag vor der Prüfung oder Klausur sollte man keine neuen Inhalte mehr pauken. Wiederholen Sie nur das Gelernte noch einmal und gehen Sie früh schlafen. Auf keinen Fall sollte man direkt vor dem Testtermin noch hektisch versuchen, letzte Lücken zu schließen. Denn das bewirkt das Gegenteil: Die neuen Informationen stören das Gehirn dabei, das zuvor Gelernte abzurufen. Schlimmstenfalls droht ein Blackout.
Catwoman
Hilfreich ist auch die Erstellung eines Mind Maps.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mind-Map
radfahrende Mutti
Der Tip ist nicht allgemeingültig, bietet aber gute Anregungen, über die eigenen Bedürfnisse beim Lernen nachzudenken.
Entweder dann rausgehen und Frischluft tanken und zuckerhaltige Lebensmittel ausgewogen zu sich nehmen. Wer allerdings auf salzig umstellt ist dann "zu konzentriert", wird geistig unbeweglich. Darauf würde ich empfehlen sehr zu achten. Damit bin ich sehr gut gefahren und war wirklich gut drauf in einer wichtigen Prüfung.
Auch Abschalten muss gelernt sein. Ich finde es wichtig, darauf zu achten, dass man zur Regeneration etwas wirklich angenehmes macht, womit man gute Erfahrungen gemacht hat und weiss, dass es einem gut tut. Guter Schlaf kann natürlich auch sehr helfen.