Selbstgeschossene Bilder werten eure eingesandten Tipps extrem auf. Damit wir eure Bilder bestmöglichst verwenden können, haben wir in diesem Foto-Ratgeber die wichtigsten Techniken mit Hilfe von Beispielen zusammengefasst. Weiterhin findet ihr auch Beispiele, welche Fehler gern gemacht werden und wie ihr sie vermeiden könnt.
Inhalt
- Licht
- Anrichten
- Hintergründe und Untergründe
- Geschirr, Accessoires, Deko
- Perspektive
- Schärfentiefe und Fokus
- Häufige Fehler
Licht
Die richtige Belichtung
Achte darauf, dass das Bild weder unter- noch überbelichtet ist. Unterbelichtete Bilder verlieren Details, weil Bereiche zu dunkel sind. Bei überbelichteten Bildern ist es genau anders herum: Details gehen in hellen, weißen Bereichen verloren.
Unterbelichtung (links), Überbelichtung (Mitte), korrekte Belichtung (rechts)
Tageslicht und Blitz
Um die beste Aufnahme zu erzielen solltest du, wenn möglich, natürliches Tageslicht verwenden.
Bei Verwendung von Blitzlicht wirken Gegenstände oder Gerichte oft sehr kalt und hart, daher sollte dies vermieden werden. Gibt es keine andere Möglichkeit, wird empfohlen einen externen Blitz einzusetzen, welchen man seitlich platzieren kann. Direktes Sonnenlicht sollte ebenfalls vermieden werden, da unschöne dunkle Schatten entstehen können.
Fotos mit (links) und ohne Blitz (rechts)
Ein bewölkter Tag eignet sich hervorragend für Fotoaufnahmen, da die Wolken in dem Fall als Weichmacher wirken. Um gute Ergebnisse zu erzielen, sollte man sowohl Gegenlicht, als auch frontales Licht vermeiden. In der Regel fotografiert man schräg seitlich, entweder links, oder rechts vom Motiv.
Zu Hause kann man das Motiv vor ein Fenster stellen und die Aufnahmen von der Seite machen. So kann das Licht über die Schulter auf das zu fotografierende Objekt fallen.
Reflektoren
Um das Motiv optimal auszuleuchten und Schatten zu vermeiden, ist eine Verwendung von Reflektoren ratsam. Dazu muss man keine Profiausrüstung besitzen: Man kann beispielsweise eine weiße Styroporplatte oder mit weißem Papier überzogene Pappe verwenden. Auch Alufolie eignet sich gut dazu.
Platziert man einen Reflektor hinter dem zu fotografieren Objekt, entstehen keine harten Schatten.
Unterschied ohne (links) und mit Reflektor (rechts)
Künstliches Licht
Sollte nicht ausreichend Licht vorhanden sein, kann man auch Kunstlicht einsetzen. Ein gutes und billiges Hilfsmittel zur Inszenierung des Motivs kann eine einfache Schreibtischlampe sein, welche man locker mit Backpapier bespannt. Empfehlenswert ist auch eine eingebaute Neonröhre unter dem Küchenoberbau. Dabei sollte man aber darauf achten, dass die Bilder nicht zu gelb- oder blaustichig werden (gegebenenfalls anschließend kurz in einem Bildbearbeitungsprogramm korrigieren).
Einfache Helfer: Fotos neben einem Fenster schießen. Eine einfache Lampe, um weiches Licht zu erzeugen
Anrichten
Vor dem Fotografieren sollte man darauf achten, dass keine ungewollten Objekte in das Bild ragen. Man sollte auf den ersten Blick erkennen können, was man dem Betrachter vermitteln möchte. Der zu fotografierende Bereich sollte penibel sauber sein. Krümel, Flecken auf Oberflächen, sowie unreines Geschirr können unappetitlich wirken.
Bei Gerichten wird empfohlen die Teller nicht zu überladen. Es bietet sich eher an eine kleinere Portion liebevoll anzurichten, mit frischen Kräutern, verschiedenen Beeren oder Schokostreusel Akzente zu setzen und so das Bild zu beleben. Hierfür kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Bei zu fotografierenden Gegenständen ist darauf zu achten, dass nach Möglichkeiten nur themenbezogene Objekte, Gegenstände, Verzierungen, Hintergründe und Garnierungen mit aufs Bild kommen.
Wird zum Beispiel ein Buch fotografiert, so ist es nicht schlimm, wenn im Hintergrund Stifte oder ein Bücherregal zu sehen sind. Ein Fernseher oder Sofa hingegen würden auf dem Bild eher stören.
Mit den passenden Gegenständen im Hintergrund kann ein Bild aufgewertet werden
Auch zu bunte Bilder wirken oft befremdlich. Da heißt es weniger ist mehr. Sollte das zu fotografierende Motiv an sich schon sehr bunt sein, wählt man einen schlichteren Untergrund.
Zwischen den einzelnen Komponenten sollte man ausreichend Platz lassen, damit es für das Auge des Betrachters nicht zu unruhig wirkt. Generell fotografiert man Speisen frisch zubereitet und im heißen Zustand.
Gemüse schonend garen, um die Farbe und das Aussehen zu erhalten. Salate sehen frischer aus, wenn man sie nur kurz umrührt. Fleisch kann kurz vor dem Fotografieren mit etwas Speiseöl bestrichen werden, damit es noch appetitlicher aussieht.
Hintergründe und Untergründe
Um die Chance auf ein gelungenes Bild zu erhöhen, sollte man auf passende Hintergründe/Untergründe achten. Dazu eignet sich z.B ein schöner, alter Holztisch hervorragend. Auch ein in die Jahre gekommener Zaun, eine Truhe oder ein Schrank können als Hintergrund für das zu fotografierende Motiv dienen.
Mit einfachen Materialien kann man schnell ansprechende Hintergründe erzeugen
Den richtigen Untergrund kann man sich auch aus Pappe oder Holzplatten selbst anfertigen, dazu findet sich mit Sicherheit in jedem Haushalt etwas passendes: übergebliebene Tapetenreste, Tischdecken, Schieferplatten oder Weinkisten. Auf rostigen Backblechen wirken Motive besonders ansprechend.
Personen und Tiere werden am besten draußen in der Natur abgelichtet, doch wenn in der Wohnung aufgenommen werden soll, dann vor einer schlichten, hellen Wand oder vor einer aufgehängten Fleecedecke oder einem Laken. Dabei ist es wichtig, immer ein bis zwei Meter Abstand zum Hintergrund einzuhalten.
Zu viel im Hintergrund bringt Unruhe ins Bild
Mit etwas Experimentierfreude hat man schnell den passenden Untergrund gefunden. Um Kontraste zu setzen, nimmt man eher dunkle Untergründe zu hellen Motiven und umgekehrt.
Geschirr, Accessoires, Deko
Um Fotos das gewisse Etwas zu verleihen, kann man mit entsprechendem Geschirr, Besteck, Accessoires und Dekoelementen arbeiten. Dabei geben gerade alte Utensilien aus Omas Zeiten einen besonderen Flair. Am besten eignet sich klassisches unifarbenes Geschirr, aber auch gepunktete oder asiatische Dekore lassen sich reizvoll einsetzen, und tragen zum passenden Ambiente bei.
Omas altes Geschirr kommt auf Fotos besonders gut heraus
Dekoelemente wie Kochlöffel, Kräutertöpfe, Milchkännchen, die thematisch zum Hauptmotiv passen, tragen zur Stimmung der Bilder bei. Auch Blumen, Kerzenständer, Leintücher, Holzbesteck lassen Bilder stimmungsvoller wirken.
Nicht so gut geeignet sind wilde Muster wie große Blumen, Tiere oder Obst.
Um die Wirkung auf den Betrachter zu verstärken, kann man zum Beispiel zu einer Tomatensuppe ein paar kleine Strauchtomaten legen, oder zu asiatischen Gerichten Stäbchen. Bei Speisen kann man allgemein etwas ungekochtes Gemüse aufheben und neben dem zu fotografierenden Gericht platzieren, um dem Betrachter die Transformation zu verdeutlichen.
Beispiele für verschiedene Accessoires und Dekoartikel
Perspektive der Aufnahme
Durch unsere Leseangewohnheit betrachten wir Bilder in der Regel von links nach rechts. Dieses kann man sich zu nutzen machen und somit das Hauptmotiv so platzieren, dass das Gehirn die Augen zu dem gewünschten Objekt hinführt.
Hier wird der Betrachter von dem Stück Wassermelone zum Hauptmotiv hingeführt
Der Aufnahmewinkel ist bei den meisten Motiven frei wählbar, in der Regel werden Aufnahmen aber in folgenden Winkeln gemacht:
- 0°(frontal)
- 90°(von oben, Vogelperspektive)
- 45°
- 10-20°
Die Vogelperspektive ist sehr beliebt, sollte aber eher sparsam verwendet werden, da es in den meisten Fällen zu keinem optimalen Ergebnis führen wird. Es sei denn, man fotografiert Suppen, Aufläufe, Pizzen oder Blumen. Hierbei wäre genau dieser platte Effekt erwünscht. Ansonsten wirken die Aufnahmen von oben oft zu flach und uninteressant.
Beispiele für die Vogelperspektive (links) und 45-Grad-Perspektive (rechts)
Um die beste Position des Motivs zu finden, sollte man die „Goldene-Schnitt Regel“ berücksichtigen: Das Hauptmotiv sollte nicht in die Mitte des Bildes platziert werden, sondern etwas seitlich von dieser entfernt, im äußeren Drittel des Bildes. Dies gibt dem Bild die richtigen Proportionen und lässt es harmonischer wirken.
Einfacher geht es mit der Drittteilung:
Das Bild wird in drei gleich große Teile eingeteilt und die Hauptmotive sollten nicht mittig platziert werden. Die Drittteilung kann sowohl vertikal, als auch horizontal angewendet werden, und kommt besonders gut bei Landschaftsfotografien zur Geltung. Auch hier sollte der Horizont nicht in der Bildmitte liegen, oder gekippt werden.
Goldener Schnitt (links) Drittteilung (rechts): Hauptmotive werden entlang der gedachten Teilungslinien und an ihren Schnittpunkten platziert
Ob man ein Motiv ganz oder teilweise abbildet, hängt ganz vom eigenem Geschmack ab. Man sollte bedenken, dass wenn man das Motiv von sehr nahem einfangen will, der Betrachter eher ungewollte Makel zu sehen bekommt. Andererseits gelten Bilder mit Teilaufnahmen als sehr aussagekräftig und interessant.
Schärfentiefe und Fokus
Bildausschnitt
Um den richtigen Ausschnitt zu wählen, kann man mehrere Probebilder knipsen und etwas experimentieren. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Man sollte sich überlegen, welche Informationen man dem Betrachter mitteilen möchte.
Nicht benötigte Aufnahmen können leicht über die Löschfunktion aussortiert werden. Beim Bildausschnitt sollte man sich auf das Wesentliche beschränken. Detailaufnahmen können die Fantasie des Betrachters erwecken. Wenn man Motive nur zum Teil aufnimmt, assoziiert das Gehirn den Rest dazu. Der Fokus sollte immer der schärfste Punkt in einem Foto sein.
Vollflächige Abbildung (links) und Teilabbildung (rechts)
Fokus und Schärfentiefe
Um das Hauptmotiv scharf zu stellen, damit die Aufmerksamkeit des Betrachters darauf gelenkt wird, kann man auf den modernen Smartphones das Hauptobjekt antippen und so auf dem Bildschirm den Fokus bestimmen.
Setzt man den Fokus auf das Hauptmotiv, was im Vordergrund platziert ist, so verschwimmt je nach Kamera der Hintergrund in Unschärfe.
Fokus im Vordergrund (links) und Hintergrund (rechts)
Je mehr die einzelnen Motive voneinander entfernt sind, desto mehr Schärfentiefe kommt ins Spiel. Durch die Distanz zwischen mehreren Objekten entsteht die notwendige Tiefenwirkung.
Für Smartphones gibt es heutzutage schon spezielle Filter, um das Spiel mit der Schärfentiefe zu verstärken.
Je höher die Schärfentiefe, desto mehr Objekte können in den Fokus gerückt werden.
Häufige Fehler
Unscharfe Bilder
Die beste Kamera nützt nichts, wenn das Bild unscharf und verrauscht ist. Einige Smartphones verfügen schon über einen Bildstabilisator, der das Zittern der Hand ausgleicht. Um Verwacklungen zu vermeiden, sollte man das Handy oder die Kamera möglichst mit beiden Händen halten, sowie bei schlechten Lichtverhältnissen ein Stativ benutzen und entweder die Kamera oder beide Arme auf einer Mauer oder ähnlichem abstützen.
Allgemeine Tipps
Nach Möglichkeiten sollte man das gewünschte Objekt nicht heranzoomen, sondern lieber näher rangehen.
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte man einen Blick in die Einstellungen des Smartphones werfen, denn oftmals ist eine viel zu niedrige Auflösung eingestellt.
Auch der Weißabgleich sollte lieber manuell je nach Lichtverhältnissen eingestellt werden. Die Kameralinse sollte immer sauber gehalten werden.
Allerdings sollte man bei dem Allen nicht vergessen, daß wir nun mal keine Profis sind und mit dem arbeiten müssen, was uns zur Verfügung steht.
Das ist bei mir zum Beispiel einfach meine Handykamera und damit sind einfach keine Profiaufnahmen möglich. Da is nix mit Belichtungszeiten einstellen oder so. Eine andere müßte ich mir erst mal meisten können.
Außerdem koche ich zum Beispiel, beruflich und persönlich bedingt, meistens am Nachmittag oder Abend. Und schon ist auch nix mehr mit Sonnen- oder Tageslicht.
Vielleicht sollte man solche Aspekte einfach mal mit bedenken.
Trotzdem, einiges davon ist hilfreich und deshalb danke für die Tipps
rhytm is a dancer
tolle Tips und Anregungen, vielen Dank dafür ... ich werde bei meinen nächsten Schnappschüssen sicher den einen oder anderen bedenken