Wenn ich meine Pflanzen umtopfe, kommt natürlich frische und neue Blumenerde ins Spiel. Jedoch habe ich in der Vergangenheit oftmals böse Überraschungen erleben müssen, weil die neu gekaufte Erde bereits mit Larven von Trauermücken, Thripse oder anderen Fliegen bzw. Schädlingen durchsetzt war.
Ich hatte dann in der Folge oft mit ziemlich lästigen Fliegenschwärmen zu kämpfen! Nachträglich musste ich die Plage dann mit teuren Bekämpfungsmitteln (meist auf Nematoden- oder Neembaumöl-Basis) wieder loswerden. Und ja, auch bei der teuren Blumenerde aus dem gut sortierten Gartencenter ist mir das schon mehrmals untergekommen, obwohl ich bereits beim Kauf den Mitarbeiter auf das potentielle Problem hinwies - ganz zu vermeiden ist diese biologische Vorab-Kontaminierung anscheinend nicht.
Das passiert mir jedoch mittlerweile nicht mehr, denn nun mache ich mir stets die Mühe, die benötigte Erde vor dem Einsatz erst einmal im Mikrowellenherd zu sterilisieren.
Dazu nehme ich eine große Glasschüssel, die ich mit der benötigten Menge an Blumenerde fülle und über die ich zusätzlich reichlich Wasser gieße. Dann stelle ich sie in den Mikrowellenherd, decke die Schüssel mit der Plastikhaube ab und stelle 12 Minuten bei höchster Wattzahl (800 Watt sind mein Maximum) ein.
Nach dem Erhitzen hole ich die Schüssel heraus und lasse sie mindestens zwei Stunden abkühlen. Eine Testmessung mit dem Küchenthermometer ergab nach 5 Minuten noch eine Innentemperatur der Blumenerde von ca. 90 °C (siehe Foto)! Es müsste somit weitestgehend alles an (parasitärem) Leben im Substrat abgetötet worden sein.
Nun zanken sich wohl die Gelehrten, ob eine solch „tote“ Erde überhaupt noch sinnvoll verwendbar ist, wenn das gesamte Mikrobiom erloschen ist. Aber das nehme ich in Kauf - und meine Pflanzen gedeihen auch nach dem Umtopfen in der neuen und anscheinend leblosen Erde hervorragend, denn es bleiben schließlich alle Mineralstoffe und anorganischen Elemente erhalten, die die Pflanzen ja auch benötigen. Darüber hinaus bilden sich in kürzester Zeit ohnehin wieder genügend Mikroben heran, die den Boden erneut bevölkern.
Kreativling
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