Der Frühling hält trotz der eher kühlen Temperaturen Einzug in Deutschland: Zaghaft strecken die ersten Blüten ihre Köpfe der Sonne entgegen, die Gärten verwandeln sich nach und nach in bunte Farbenmeere. Unter den Frühjahrsboten gibt es viele, mit denen ihr Mahlzeiten optisch und auch geschmacklich aufwerten könnt.
Kapuzinerkresse (essbar)
Leuchtende Blütenfarben, eine antibakterielle Wirkung und ein sehr intensiver Geschmack zeichnen die Kapuzinerkresse aus. Hier ist der Name Programm: ‘Kresse’ ist altdeutsch und bedeutet ‘scharf, pfeffrig’, was den Geschmack der Blüten, Blätter und Samen gut zusammenfasst – daher solltet ihr die Kapuzinerkresse wohldosiert einsetzen. Die Blätter passen besonders gut zu deftigen Gerichten mit Kartoffeln, Quark und Ei oder als Brotaufstrich; die getrockneten Samen können als Pfefferersatz oder Kapern verwendet werden, und die Blüten machen sich durch ihre fröhlichen Rot-, Orange- und Gelbtöne sehr schön als Dekoration für unterschiedliche Gerichte.
Die Kapuzinerkresse ist eine Kriechpflanze, wächst aber mit einer Rankhilfe auch in die Höhe und kann 30 Zentimeter bis 5 Meter lang oder groß werden. Dabei bevorzugt sie Sonne und einen mäßig trockenen, eher nährstoffärmeren Boden; im Halbschatten und auf einem nährstoffreichen Boden wächst sie auch gut, bildet aber mehr Blätter und weniger Blüten aus. Ihre Blütezeit ist meist von Ende Mai bis Oktober. Sie kam im 17. Jahrhundert aus Mittel- und Südamerika nach Europa und hat sich seitdem nicht nur als Verzehr-, sondern auch als Heilpflanze etabliert. Die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung lässt sich für eine große Bandbreite an Erkrankungen einsetzen: So kann bei Atemwegserkrankungen und Bronchitis ein Kapuzinerkresse-Sud aufgesetzt werden, der dann inhaliert wird. Außerdem wirkt die Pflanze als natürliches Antibiotikum und kann so als pflanzliche Therapie bei Nasennebenhöhlenentzündung und anderen bakteriellen Erkrankungen eingesetzt werden.
Anemonen (nicht essbar)
Als eine der ersten stecken im Frühjahr die Anemonen ihre Köpfchen durch die Schnee- und Frostdecke und symbolisieren so Hoffnung und Erwartung, vor allem auf höhere Temperaturen und Blütezeiten. Sie gehören zu den Frühblühern und blühen je nach Art von Februar bis April, von März bis Mai, von Mai bis Juli oder im Fall der Herbstanemone von Juli bis September. Wie die Ranunkel zählen sie auch zur Familie Hahnenfußgewächse und bevorzugen einen nährstoffreichen Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Name der Pflanze, Anemone, leitet sich vom griechischen Wort für Wind, anemos, her. Das gibt auch Aufschluss darüber, wo die Blume sich am wohlsten fühlt: An windgeschützten Orten, damit stärkere Windzüge die Blütenblätter nicht abreißen. Die Stiele der Anemone werden meist 30 bis 40 Zentimeter hoch und ihre vielfältige Blütenfarbe reicht von Weiß und Rosa über Rot bis zu kräftigem Blau und Violett. Von einem Verzehr der Blume wird abgeraten, der Pflanzensaft kann bei Kontakt mit der Haut zu Reizungen führen.
(Horn-)Veilchen (essbar)
Als anmutig und schüchtern werden die Veilchen in einem Gedicht von Goethe beschrieben. Ihre zarten Blüten erblühen zumeist in verschiedenen Lilatönen sowie in weiß und in gelb. Aufgrund ihres zauberhaften Aussehens werden die Hornveilchen häufig zur Dekoration von Speisen wie im Salat, im Müsli oder auf der Brotkruste verwendet - und können dabei mit verzehrt werden. Ihr Geschmack verhält sich neutral bis leicht süßlich. Veilchenmarmelade oder kandierte Veilchen sind ebenfalls tolle Rezeptideen. Darüber hinaus gelten Veilchen auch als Heilkraut. Ein Veilchentee kann sowohl bei Husten als auch bei Nervosität getrunken werden. Veilchen, die im Sommer gesät werden, können den Winter überdauern und blühen ab April bis in den Oktober.
Stiefmütterchen (essbar)
Das Stiefmütterchen ist die große Schwester des Hornveilchens und kann ebenfalls verzehrt werden. Auch hier reicht die Farbenpracht von weiß über rot und gelb bis zu verschiedenen Lilanuancen. Das Stiefmütterchen gehört zu den beliebtesten Frühjahrsblumen und ist häufig auf Balkonen wiederzufinden. Das Stiefmütterchen blüht im Frühjahr von März bis Mai. Über die Herkunft des witzigen Namens kursieren verschiedene Theorien. Die eine basiert auf der Anordnung der Blütenblätter. Das unterste Blütenblatt ist am deutlichsten zu sehen und wird als Stiefmutter bezeichnet. Es verdeckt die beiden seitlichen Blätter, welche sinnbildlich für ihre Töchter stehen. Diese wiederum stehen vor den oberen Blättchen, welche die Stieftöchter symbolisieren. Metaphorisch wird demnach die Rangordnung dargestellt, welche ein stiefmütterliches Verhalten zum Ausdruck bringt. Eine andere Theorie besagt, dass der Name durch ihre leichte Pflege zustande kommt – die Pflanze kann demnach problemlos stiefmütterlich behandelt werden. Mit etwas Fantasie erkennt man in der Blütenform sowie in der Musterung ein Gesicht – wird hier von der Natur die Stiefmutter dargestellt?
Hyazinthen (nicht essbar)
Wusstest du, dass Hyazinthen zu den Spargelgewächsen gehören und ihre ursprüngliche Heimat der Orient ist? Hyazinthen verwandeln die Wiesen und Gärten von März bis Mai in ein buntes Farbenmeer. Eine wichtige Bedingung: Ihre Erde muss stets schön feucht sein. Für die heimische Tischdeko sehen Hyazinthen eingewickelt in Gartenwolle oder in einem Hyazinthenglas am schönsten aus. Dort können ihre Zwiebeln im Herbst bei dunklen und kühlen Bedingungen auch in Wasser gezogen werden. Die Hyazinthe ist ebenfalls schwach giftig und nicht zum Verzehr geeignet.
Natürlich gibt es noch viel mehr Blumen, die im Frühling blühen und essbar sind. Du möchtest wissen, welche das sind? Einige davon stellen wir dir im zweiten Teil des Blumenkalenders vor.
exzessiv genußsüchtig
---Gänseblümchen und Löwenzahn essbar
aber ob auch Bellies ? ....Zuchtform von Gänseblümchen
darüber würd ich gern viel viel mehr wissen
Ehemalige Redakteurin
(ist auch ein Unterschied), sondern meiner Ansicht nach "Blaukissen" (Aubrieta) - oder?