Eine kurze Vorbemerkung
Heute meldet sich der Hypertoniker vom Dienst mit seinem letzten Beitrag zum Thema Bluthochdruck. Eigentlich sollte der letzte Text „Bluthochdruck ohne Medikamente senken“ ja der Abschluss meiner Blutdruck-Trilogie sein, doch dann wären die Hausmittel unerwähnt geblieben. Daher wird aus der Tri- eine Tetralogie und dann ist aber auch Schluss. Hier bei Frag-Mutti kursieren ja bereits etliche Tipps aus der Rubrik Kräuter, Gewürze und Heiltränke gegen Bluthochdruck. Einige der folgenden Mittelchen werden euch deswegen eventuell bekannt vorkommen, aber vielleicht entdeckt ihr ja auch noch etwas Neues.
Eines ist klar: Einen viel zu hohen Blutdruck wird man mit diesen eher sanften Methoden nicht in den Normalbereich, sprich niedriger als 140 zu 90 mmHg, bringen können. Bluthochdruck sollte IMMER von einem Arzt beurteilt und gegebenenfalls auch medikamentös behandelt werden. Es spricht jedoch absolut nichts dagegen, eine schulmedizinische Therapie mit althergebrachten Hausmitteln zu unterstützen. Wenn es hilft: Sehr schön. Wenn es nicht hilft, kann es in der Regel zumindest keinen Schaden anrichten.
Die Klassiker…
…wurden bereits im letzten Teil beschrieben. Es handelt sich dabei auch weniger um Hausmittel, als um eine Umstellung der Lebensgewohnheiten. Daher hier nur eine stichpunktartige Zusammenfassung:
- ausreichend Bewegung
- wenig Salz
- wenig Alkohol
- Übergewicht vermeiden bzw. reduzieren
- Stressabbau
Kräutertee-Mischungen
Wer keinen eigenen Kräutergarten besitzt oder die Kräuter nicht auf dem Land selbst sammeln kann oder möchte, kann sich die Kräutermischungen in der Apotheke herstellen lassen. Grundsätzlich gilt: Die beschriebenen Teemischungen sollten nicht länger als sechs Wochen am Stück getrunken werden. Danach entweder eine Pause einlegen oder die Mischung wechseln.
Blutdrucktee mit Mistelkraut
Die Mischung:
- 4 Teile Mistelkraut
- 2 Teile Weißdornblüten
- 2 Teile Schachtelhalmkraut
Die Zubereitung:
Ein gehäufter Teelöffel der Mischung wird mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Zugedeckt 7 bis 8 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Jeweils morgens und abends eine Tasse von dem Tee trinken.
Blutdrucktee mit Baldrian
Die Mischung:
- 5 Teile Baldrianwurzel
- 5 Teile Mistelkraut
- 3 Teile Weißdornblüten,
- 2 Teile Melissenblätter
Die Zubereitung und Verzehrempfehlung entspricht der des Kräutertees oben.
GABA-Tee
Es handelt sich hierbei um einen in Japan entwickelten sogenannten Funktionstee, der auch unter dem Handelsnamen Gabaron vertrieben wird. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren wird in grünem japanischem Tee ein hoher Anteil der Aminosäure GABA erzielt. Angeblich beträgt der Gehalt an GABA das 50-fache im Vergleich zu unbehandeltem Tee. Neben anderen gesundheitsfördernden Eigenschaften soll GABA besonders effektiv gegen Bluthochdruck wirken, sowie Spannungen lösen und Stress mildern. Ich persönlich habe keine Erfahrung mit diesem Tee, bin aber bei der Recherche für diesen Text auf verschiedene seriös wirkende Quellen gestoßen, die seine blutdrucksenkende Wirkung bestätigen. GABA-Tee ist mit ca. 20 Euro für 80 Gramm sehr teuer. Falls unter euch jemand diesen Tee schon einmal probiert hat: Lasst uns doch bitte in den Kommentaren an den damit gemachten Erfahrungen teilhaben.
Ein mediterraner Blutdrucksenker
Aus der Volksmedizin des Mittelmeerraums stammt dieses Mittel gegen Bluthochdruck:
Zwei gehäufte Teelöffel getrocknete und gehackte Olivenblätter (Apotheke) mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abseihen und den Saft von drei ausgepressten Knoblauchzehen (gepressten Knoblauch durch ein feines Sieb streichen) sowie einen Teelöffel Honig unterrühren.
Schwarzkümmelöl
Der blutdrucksenkende Effekt von Schwarzkümmelöl beruht auf dessen Eigenschaft, die Elastizität der Arterienwände zu verbessern. In Apotheken, Reformhäusern und Drogeriemärkten sind Nahrungsergänzungsmittel mit Schwarzkümmelöl in flüssiger Form oder als Kapseln erhältlich.
Kneipp´sche Anwendungen
Die nach dem bayerischen Priester und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp benannten Wasserkuren sollen bei leicht erhöhtem Blutdruck hilfreich sein.
Das ansteigende Armbad
In einem mit 35° C warmem Wasser gefüllten Waschbecken werden die Unterarme gebadet. Dabei den Warmwasserhahn leicht geöffnet lassen, bis die Temperatur auf 39° C angestiegen ist (ca. 10 bis 15 Minuten). Das überschüssige Wasser kann durch den Überlauf abfließen. Und ja, es wird Wasser verbraucht, aber in diesem Zusammenhang von Verschwendung zu sprechen, halte ich für unangemessen.
Wechselduschen
Die Wechseldusche beginnt mit warmem Wasser zwischen 36° C und 39° C. Dann den inneren Schweinehund überwinden und die Temperatur auf 10° C bis 16° C senken. Dabei unbedingt herzfern beginnen: Vom rechten Außenfuß aufwärts bis zur Hüfte, dann auf die Innenseite vom Oberschenkel wechseln und wieder abwärts bis zum Fuß. Das gleiche auf der linken Seite wiederholen. Danach vom rechten Handrücken aufwärts bis zur Schulter, zur Achsel wechseln und innen am Arm abwärts bis zur Handinnenfläche. Am linken Arm wiederholen. Die ganze Prozedur sollte zweimal erfolgen also: warm/kalt, warm/kalt. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass lautes Singen dabei hilft! Nach der Wechseldusche für schnelle Aufwärmung sorgen (Massagehandtuch).
Nachbemerkung
Bis auf den oben beschriebenen GABA-Tee habe ich alle diese Hausmittel schon ausprobiert und bin bei den Kräutertees und den Wechselduschen „hängengeblieben“. Da mein viel zu hoher Bluthochdruck aber medikamentös behandelt werden muss, kann ich keine Angaben über erzielte Effekte in konkreten Zahlen machen. Aber: Die Kräutertees schmecken lecker und die Wechselduschen machen mich morgens munter. Und das ist doch auch schon was, oder?
Ausserdem möchte ich gern eine Fleckenfiebel kaufen, wo kann ich dies und was kostet sie?
Besten Dank für Ihre Antwort und
freundliche Grüsse
Henriette Kläy
Hallo HenrietteK,
die anderen Teile zu diesem Thema sind nun unter dem Artikel verlinkt.
Die Fleckenfiebel kann man kostenlos downloaden. Den Link dazu erhält man automatisch, wenn man sich in den Newsletter-Verteiler einträgt.
LG Natze
Kann mir jemand einen Tipp geben?
Danke schon mal
Schwarzkümmelöl hat einen recht intensiven Eigengeschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Man kann das Öl mit Honig mischen (jeweils 1 Teelöffel), um den Geschmack zu verbessern und diese Mischung täglich morgens einnehmen. Am besten nicht auf nüchternen Magen, da empfindliche Menschen Aufstoßen davon bekommen können.
Wem der Geschmack gefällt, der kann das Öl auch mit Brot essen oder zum Salat machen verwenden (ebenfalls 1 Teelöffel täglich). Wie bei jedem Öl sollte man auf gute Qualität achten.
Die im Handel erhältlichen Schwarzkümmelöl-Kapseln sind geschmacksneutral und bringen ihre Dosierungsanleitung praktischerweise mit.
Die Redaktion von Frag-Mutti hat oben im Beitrag einen Link zu den Kapseln
eingepflegt (im Absatz „Schwarzkümmelöl).
Danke für die Info.
Ich habe eine Flasche von einem Bekannten bekommen, welcher direkt bei einem Hersteller gekauft hat. Aber ich habe keine Möglichkeit mehr, nachzufragen.
Honig muss ich weglassen (Diabetes), aber ich habe kein Problem damit einen Teelöffel nach dem Frühstück zu "verspeisen".
Danke.