Nach meinen beiden letzten Beiträgen zum Thema Bluthochdruck („Grundlegendes zum Thema Bluthochdruck“ und „Bluthochdruck mit Medikamenten senken“) möchte ich mit folgendem Tipp den Kreis(lauf) schließen. Heute geht es um verschiedene Möglichkeiten, Bluthochdruck ohne Medikamente dauerhaft zu senken. Ich unterscheide dabei zwischen ärztlich empfohlenen Maßnahmen und den sogenannten Hausmitteln. Diese Abgrenzung soll bitte nicht als eine Wertung missverstanden werden, sondern dient lediglich der besseren Übersicht. Im Einzelfall ist die Herkunft einer Behandlungsmöglichkeit sowieso egal. Um es mal mit einem Zitat von Altkanzler Kohl auf den Punkt zu bringen: „Wichtig ist, was hinten rauskommt.“ In Bezug auf unser Gesundheitsthema bedeutet das so viel wie: „Hauptsache es hilft.“
Alle folgenden Tipps entsprechen den Empfehlungen des im Jahr 1979 von Herzspezialisten (Kardiologen) in Frankfurt am Main gegründeten gemeinnützigen Vereins „Deutsche Herzstiftung e.V.“. Seit 1987 ist die Politikergattin Barbara Genscher Schirmherrin des Vereins.
Der Klassiker: Bewegung
Ein gut durchdachtes und individuell angepasstes Sportprogramm kann Bluthochdruck im Bereich von 5 bis 10 mmHg senken. Dabei handelt es sich natürlich nur um einen Richtwert, der ja nach Veranlagung variieren kann. Nicht alle Sportarten sind zur Blutdrucksenkung gleichermaßen gut geeignet. Günstig für das Herz-Kreislauf-System sind Sportarten, die eine mäßige Ausdauerbelastung mit sich bringen, beispielsweise:
- Wandern
- Joggen
- Nordic Walking
- Schwimmen
- Radfahren
- Skilanglauf
- Tennis (ohne Wettkampfambitionen)
In vielen Fällen kann auch ein zusätzliches moderat betriebenes Krafttraining (Muckibude) ohne hohe Belastungsspitzen hilfreich sein. Die dabei neuaufgebaute Muskelmasse wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus, wovon insbesondere Menschen mit einer Diabetes-Vorstufe und zu hohem Blutdruck profitieren. Vor Beginn der sportlichen Aktivität sollte ein kurzer ärztlicher Checkup erfolgen. Das gilt besonders für Menschen mit hohem Blutdruck auch ohne Belastung und nach längerer Sport-Abstinenz. Dabei wird in der Regel ein Belastungs-EKG mit gleichzeitiger Blutdruckmessung durchgeführt. Steigt der Blutdruck unter Belastung auf gefährlich hohe Werte, muss eine medikamentöse Behandlung im Vorfeld erwogen werden.
Gewöhnungsbedürftig: Kräuter statt Salz
Eine zu hohe Salzzufuhr kann erhöhte Blutdruckwerte verursachen. Die täglich konsumierte Salzmenge sollte bei zu hohem Blutdruck den Richtwert von maximal 6 Gramm Salz nicht übersteigen. Da bereits in vielen Lebensmitteln Salz enthalten ist, kann diese Vorgabe nur über eine Umstellung der Koch- und Essgewohnheiten erfüllt werden. Die mediterrane Küche geht mit gutem Beispiel voran: Viel frische Kräuter (anstelle von viel Salz) sind für den guten Geschmack verantwortlich. Der Salzstreuer sollte vom Esstisch verbannt werden. Erfahrungsberichte von Betroffenen bestätigen, dass sich die Geschmacksrezeptoren auf die neue Situation einstellen und salzarmes Essen nach einer Übergangsphase nicht mehr fade schmeckt.
Nicht nur bei Bluthochdruck ratsam: Alkoholmenge reduzieren
Auch wenn die Wirkung von Alkohol oft als beruhigend wahrgenommen wird, sieht das Herz-Kreislaufsystem das anders: Ab einer bestimmten Menge lässt Alkohol die Blutdruckwerte steigen. Genau wie beim Salz, sollten auch hier Menschen mit Bluthochdruck gewisse Mengen nicht überschreiten. Für Männer gilt: Nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich. Das entspricht etwa einem Viertelliter Wein oder einem halben Liter Bier. Für Frauen gilt wegen des (üblicherweise) geringeren Körpergewichts und einem langsameren Alkoholabbau die Hälfte, also 10 Gramm Alkohol als Richtwert.
Auch gut für die Psyche: Übergewicht reduzieren
Da Übergewicht eine der häufigsten Ursachen für Bluthochdruck ist, schlummert hier viel Potenzial für eine nachhaltige Blutdrucksenkung. Befolgt man die erste Empfehlung (viel Bewegung bzw. Sport) ergibt sich das Abnehmen oft von ganz allein. Da ich persönlich das Problem mit Übergewicht nur aus zweiter Hand kenne, möchte ich mich mit Abnehm-Tipps zurückhalten und auf den reichen Fundus im Archiv von Frag-Mutti verweisen. Nur so viel: Alle Menschen aus meinem Freundeskreis, die erfolgreich abgenommen haben, haben davon nicht nur hinsichtlich ihres Blutdrucks profitiert.
Cool down oder: Das Stressmanagement verbessern
Wir kennen die Blutdruckwerte des ehemals populären HB-Männchens nicht, aber gut werden sie nicht gewesen sein (für alle ganz jungen Leser und Leserinnen unter euch: HB-Männchen googeln). Bestimmte Formen von Stress können den Blutdruck auf Rekordwerte hochschnellen lassen. Stress und Stress-Symptome sind individuell sehr unterschiedlich: Was den einen in Richtung Burnout treibt, ist für den anderen ein Klacks. Daher gilt: Jede Stress-Situation sollte währenddessen und im Nachhinein gründlich analysiert werden. War das nötig? Unabwendbar? Völlig übertrieben? Jeder Stress, der sich vermeiden lässt, ist guter Stress. An dieser Stelle verweise ich auch gerne auf meine Beiträge „Mir egal, ich lass das jetzt so…“ und „Müssen wir immer müssen?“ Darin geht es im weitesten Sinne auch um die Vermeidung von (unnötigem) Stress.
Hausmittel
Ich stelle gerade fest, dass der Beitrag länger als ursprünglich geplant geworden ist. Draußen ist es schon dunkel und weiterschreiben würde mich jetzt stressen. Da ich als Hypertoniker Stress aber vermeiden soll, verschiebe ich die Beschreibung der Hausmittel auf einen späteren Zeitpunkt. Also wird meine Bluthochdruck-Trilogie in Kürze doch noch um einen Teil verlängert. Ich hoffe, dass stresst euch jetzt nicht…:)
Infos zur basischen Ernährung gibt es z. B. beim Zentrum für Gesundheit und in den GAT-Gruppen bei Chefkoch und Facebook.
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