Brotbackautomat mit Sensortasten macht hässliche Geräusche

Der Brotbackautomat arbeitet laut knurrend, während er frischen Teig in einer modernen Küche zubereitet.

Unser schon einige Jahre im Gebrauch befindlicher Backautomat hat wirklich hässliche Geräusche gemacht. Wir haben einen Riemendefekt vermutet und auf einer Seite für Hausgeräteersatzteile einen passenden neuen Riemen gefunden. Dazu noch ein neuer Rührflügel und ein neuer Silikonring zur Entkoppelung von Backform und Gehäuse, das war's, dachten wir.

Nachdem die Bodenplatte (2 Schrauben mit 2-Loch-Betätigung, 4 Kreuzschlitz (Philips)) entfernt war, konnte man sich den Antrieb ansehen, ein kleines Rad auf der Motorwelle und das große Rad zum Antrieb des Rührflügels. Am Motor klapperte nichts, dafür wackelte das große Rad wie ein Lämmerschwanz: Diagnose meinerseits: Lagerschaden. Die Lagerung besteht aus einer Bronzebuchse, die sich durch die Zugbeanspruchung in Richtung Motorachse sehr viel Spiel erarbeitet hat.

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Man muss das Gerät komplett zerlegen, um gut an die Lagerung heranzukommen. Das Gerät hat oben und unten ohne die Abdeckungen ausschließlich messerscharfe Kanten, man muss also auf seine Finger und Handgelenke aufpassen, damit man sich nicht versehentlich schneidet.

Die Bedieneinheit ist links mit der oberen Abdeckung verschraubt und sitzt rechts mit Klipsen.

Da gerade nichts Passendes im Ersatzteillager zu finden war, bin ich dann zur Inspiration in einen Baumarkt gefahren, um im Kleinteilesortiment Inspiration zu bekommen. Die Maße der Buchse sind 8 mm Innendurchmesser und 12 mm außen, das Ganze 14 mm hoch. Ich habe mehrere verschiedene Teile mitgenommen, ein Sechskant-Gewindeschrauben-Verbinder war dann eine Lösung. Wieder zu Hause, habe ich das Gewinde so lange bearbeitet, bis die Welle mit wenig Spiel hindurchpasste. Dann knapp über 14 mm abgesägt, die Kanten des Sechskants so berundet, dass die Buchse mit leichter Presspassung festsaß.

Die Buchse habe ich dann mit einer 8 mm-Schraube, einer Mutter und ein paar Unterlegscheiben in den alten Lagersitz gepresst (Schraube, Unterlegscheiben, Mutter für 0,30 €). Die Welle mit etwas Lithiumfett eingesetzt, die Welle mit der gerade erworbenen Außenringzange für günstige 2,99 € schnell und sicher in die Nut montiert, und dann den Riemen samt Zahnrad auf der Welle festgeschraubt.

Der neue Riemen wäre nicht unbedingt nötig gewesen, alle Zähne waren noch da, ebenso wie an den Zahnrädern, aber der neue Riemen ist breiter und durch die neue Lagerbuchse ist nur noch wenig Spiel da und der Riemen sitzt straff, wie es sein soll.

Bei Unold gibt es den Zahnriemen nicht neu, wahrscheinlich kennen die Kollegen dort die Schwachstellen der Geräte, und oft ist es wohl das Lager, was Probleme bereitet.

Jetzt läuft das Gerät wieder rund, auch die Backform wackelt nicht mehr.

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3 Kommentare

Ich finde es grossartig, wenn jemand Geräte reparieren kann. Die Einstellung, Dinge wegen jeder Kleinigkeit gleich wegzuwerfen und neue zu kaufen, sagt mir persönlich nicht zu.
Ich finde es immer toll wenn man etwas reparieren kann. Mache ich genauso und brauche das auch als Ausgleich zur Büroarbeit. Das muss sich nicht unbedingt immer zeitlich lohnen. Aber es gibt einen ein kleines Erfolgsgefühl. Wer rechnet schon in seiner Freizeit seinen Arbeitslohn gegen? Es hat ja jeder ein anderes "Händchen"
Ich mache auch viel selber - Tapezieren, Wände streichen, Vorhänge nähen, Laminat verlegen, Wasserhähne auswechseln..., aber von der Elektrik lasse ich die Finger. Das ist mir zu gefährlich und ich habe einen Heidenrespekt davor.
Man muss eben seine Grenzen kennen.
Einer meiner Brüder ist ein begnadeter Elektrobastler und sieht ein defektes Gerät als Herausforderung an. Allerdings hat er auch eine Werkstatt voller Ersatzteile und kann sich fast immer aus seinem Fundus versorgen.
😀