Buttermilch selbst gemacht

Fertig in 
Eine Schüssel mit frischer Buttermilch steht auf einer Holzoberfläche und zeigt eine glatte, cremige Textur.

Ich trinke für mein Leben gerne Buttermilch, jeden Morgen einen halben Liter. Ich bin vor fünf Jahren in die USA gezogen, und habe zu meinem Erstaunen festgestellt, dass Buttermilch als Getränk hier, also zumindest in Colorado, völlig unbekannt ist.

Was sich unter anderem darin äußert, dass mein Buttermilch-Konsum, von den Amis mit blankem Entsetzen und ungläubigem Staunen zur Kenntnis genommen wird. Buttermilch, wird hier ausschließlich zum Backen verwendet. Für die berühmten Buttermilk-Pancakes vor allem. Entsprechend teuer ist das Zeug, und in vielen Supermärkten oft auch gar nicht erhältlich.

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(Exkurs am Rande: Geht man in eins dieser amerikanischen Früstückslokale wie etwa ihop, werden bergeweise Buttermilk-Pancakes serviert, bittet man aber darum, diese Grundzutat einfach als Getränk in einem Glas kredenzt zu bekommen, erntet man nur Schulterzucken. Wir machen zwar Buttermilk-Pancakes bis der Arzt kommt, haben aber keine Buttermilk. Hmhm, jaja, bisschen seltsam, oder?).

Auf meiner ewigen Suche nach verfügbarer und erschwinglicher Buttermilch, habe ich in meiner Verzweiflung einfach mal damit herumexperimentiert, das Zeug selbst herzustellen. Und war geschockt, wie unfassbar einfach und idiotensicher das funktioniert.

Einfach etwas fertige (gekaufte) Buttermilch in ein Glas- oder Plastikgefäß geben, mit normaler Milch auffüllen, gut umrühren, etwa acht bis zwölf Stunden bei Zimmertemperatur lose zugedeckt stehen lassen, die Buttermilch-Kulturen ihr Werk vollbringen lassen - und voila - der komplette Gefäßinhalt hat sich in astreine, leckere Buttermilch verwandelt.

Der Prozess lässt sich beliebig wiederholen, von der selbstgemachten Buttermilch wieder ein klein wenig abzweigen, mit Milch auffüllen, komplett in Buttermilch verwandeln und so weiter ad infinituum. Die Buttermilch-Kultur lässt sich so unendlich weiterführen, nur für den Start muss man ein letztes Mal gekaufte Buttermilch verwenden.

Ich rühre dann gerne noch etwa einen Teelöffel Salz pro Liter hinein, aber das ist Geschmackssache.

Und da normale Milch hier nur etwa ein Drittel bis ein Viertel von Buttermilch kostet und natürlich überall in rauhen Mengen verfügbar ist, habe ich sowohl das Kosten- als auch das Verfügbarkeitsproblem endgültig gelöst.

Wer es genau wissen will:

Ich mische etwa 200 ml Buttermilch in einen Liter normale Milch. Das geht mit jeder Art von Milch, von fettfrei bis Vollmilch, je nach Geschlackslage. Ich nehme die 1%-Milch. Außerdem vermeide ich es, das Ganze mit Metall in Kontakt kommen zu lassen (soll angeblich schlecht für die Kulturen sein), und rühre daher mit einem Holzlöffel um.

Ansonsten darf gerne mit den Grundzutaten herumexperimentiert werden. Geht vielleicht auch mit Kefir, Ziegenmilch, etc. pp.

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92 Kommentare

Danke, das klingt ja toll. Vor einiger Zeit war hier mal ein Tipp zum Selbermachen von Joghurt, der basierte auf dem gleichen System.
Leuchtet eigentlich ein.
Danke, dass du herumexperimentiert hast und vor allem, dass du uns daran teilhaben lässt.
Ich werde es unbedingt ausprobieren und habe auch gerade die Grundlage dazu da. Muss es während dem Prozess kalt gestellt werden oder kann es außerhalb des Kühlschrankes stehen?
Wo überall in der Welt FM gelesen wird, ist doch Klasse.
Genial, danke
Klasse, das probiere ich auch. Von Joghurt kenne ich die Methode und hab ihn auch schon öfter so hergestellt. Auf die Idee mit Buttermilch bin ich nicht gekommen (wie so oft kommt man auf die einfachsten Sachen nicht...) - vielen Dank!