Die Verbraucherpreise für frisches Gemüse sind ja zurzeit überall erheblich in die Höhe gegangen. Der Grund dafür sind extreme Wetterbedingungen in Südeuropa, denn die meisten Gemüsesorten stammen aus Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich, wo in der letzten Zeit durch Überschwemmungen, starke Schneefälle und Hagelschlag große Teile der Obst- und Gemüseernte vernichtet wurden. Deshalb sollte man lieber auf einheimische Gemüsesorten zurückgreifen, wie z. B. Weiß- oder Rotkohl, Karotten oder auch Chicorée, diese haben sich kaum bzw. nicht so stark verteuert. Aber nicht nur aus diesem Grunde ist dies empfehlenswert!
Chicorée zum Beispiel ist ein klassisches Wintergemüse, das bei uns saisonal auf dem Feld angebaut wird. Die Felder werden mit Netzen und Planen abgedeckt, denn Chicorée muss bei Dunkelheit wachsen. Meistens wird Chicorée aber in dunklen, klimatisierten Räumen gezüchtet, deshalb kann man diesen zarten Blattsalat bei uns ganzjährig im Supermarkt kaufen.
Die Nährwerte von Chicorée
Chicorée enthält wertvolle Bitterstoffe (Intybin bzw. Lactucopikrin), die nicht nur gut für den Magen sind, sondern auch eine unterstützende Wirkung auf die Verdauung haben. Sie regen Bauchspeicheldrüse und Galle an, die für die Produktion wichtiger Enzyme und Hormone zuständig sind, die es ermöglichen, dass Stoffe aus der Nahrung aufgenommen werden können. Weiterhin wirken diese Bitterstoffe auch blutzuckersenkend und schmerzlindernd.
Außerdem ist Chicorée auch reich an Ballaststoffen und Inulin (eine Art Zucker aus Saccharose- und Fructosemolekülen), die vorbeugend gegen Magen-Darm-Erkrankungen und auch Darmkrebs wirken sollen.
Weitere Inhaltsstoffe sind
- 1,3 g Eiweiß
- 0,2 g Fett
- 0,6 mg Vitamin A
- 10 mg Vitamin C
- 0,2 mg Niacin
- 192 mg Kalium
- 26 mg Calcium
- 4 mg Natrium
- 26 mg Phosphor
Da Chicorée besonders fettarm ist - 100 g davon haben nur 16 Kalorien und davon sind 94,4 % Wasser - wird er häufig bei Diäten eingesetzt.
Übrigens wurde die Chicoréewurzel früher auch zur Herstellung eines kaffeeähnlichen Getränkes, dem Zichorienkaffee, verwendet.
Die Zubereitung von Chicorée
Meistens wird Chicorée frisch als Rohkostsalat angerichtet. Da er aber durch seine Bitterstoffe mehr oder weniger bitterlich schmeckt, wird er von vielen verschmäht. Das ist aber kein Grund, denn mit einem Dressing aus Fruchtsaft, mit Orangen oder Mandarinen, Zitronensaft und etwas Honig kann man den bitteren Geschmack dieses sehr gesunden Gemüses etwas mildern.
Chicorée - gekocht
Kochen ist die schnellste Methode, um den Chicorée zu garen. Dazu wird in einem Topf Salzwasser zum Kochen gebracht und der Chicorée darin etwa 5 Minuten gekocht, danach abgegossen und mit kaltem Wasser abgeschreckt. Dann kann man noch frische Kräuter, etwas Salz und Muskat und etwas Olivenöl dazugeben.
Chicorée - gedünstet
Durch Dünsten bei niedriger Temperatur wird der Chicorée schön zart und er verliert kaum seine guten Inhaltsstoffe. Dazu wird er gewaschen, vom Strunk befreit, etwas klein geschnitten, in einen Topf oder eine tiefe Pfanne gegeben und mit etwas frischem Zitronensaft beträufelt, so bleiben die Blätter hellgrün und werden beim Garen nicht grau. Nun wird das Gemüse zur Hälfte mit Wasser bedeckt und mit geschlossenem Deckel zum Kochen gebracht. Man lässt es dann 15 Minuten bei mäßiger Hitze köcheln, dann nimmt man den Deckel ab und lässt es so noch etwa 5 Minuten garen, bis das restliche Wasser verdampft ist.
Chicorée - gebraten
Hierzu wird der Chicorée gewaschen und halbiert, dann wird der Strunk herausgeschnitten. In einer Pfanne wird etwas Olivenöl erhitzt, dann werden die Hälften von jeder Seite etwa 4 bis 5 Minuten angeröstet. Dadurch bekommt der Chicorée eine leicht nussige Note.
Man kann den Chicorée aber auch klein schneiden und dann 5 bis 6 Minuten in etwas Butter anbraten, dann schmeckt er besonders lecker!
Chicorée - gebacken
Zum Backen wird der Chicorée gewaschen, halbiert und vom Strunk befreit. Dann füllt man die Hälften z. B. mit Hackfleisch, Lachs, Garnelen o. ä., legt sie in eine gefettete Auflaufform, übergießt sie mit einer Joghurtsauce und gart sie zunächst abgedeckt etwa 45 Minuten bei mittlerer Hitze im Backofen. Dann wird die Abdeckung entfernt, geriebener Käse darübergestreut und der gefüllte Chicorée bei starker Hitze noch weitere 5 Minuten überbacken.
Man kann aber auch die Blätter einzeln abzupfen. Mit etwas Öl beträufelt werden diese dann ca. 25 Minuten bei 180 Grad im vorgeheizten Backofen gebacken.
So zubereitet schmeckt der Chicorée gut als Gemüsebeilage oder auch in einem Auflauf. Beim Backen wird er sehr weich und zart und verliert auch seine bittere Note fast ganz.
Was muss beim Kauf beachtet werden?
Es ist darauf zu achten, dass der Strunk nicht vertrocknet oder braun ist und die Blätter sollten nicht welk sein. Die Knollen sollten fest und die Blätter so hell wie möglich sein. Auf keinen Fall dürfen sie eine starke Grünfärbung haben, da sie sonst einen sehr hohen Anteil an Bitterstoffen enthalten.
Die Größe der Knollen richtet sich nach der Verwendung: Für einen Salat nimmt man am besten kleinere Knollen, denn diese haben weniger Bitterstoffe und zum Backen oder Füllen sind die größeren besser geeignet.
Die richtige Lagerung von Chicorée
Damit der bittere Geschmack nicht verstärkt wird und der Chicorée so lange, wie möglich frisch bleibt, muss er dunkel und kühl gelagert werden. Dazu wickelt man ihn am besten in etwas Küchenpapier ein und bewahrt ihn in einer Plastetüte im Gemüsefach des Kühlschrankes auf. So bleibt er etwa 4 Tage knackig frisch.
Vielen Dank für die Anregungen!
Sternzeichen: Meistens vage, aber je nach Akzent auch mal wider
Wenn, wie oben beschrieben, vor der Zubereitung der Strunk entfernt wird, sind die Bitterstoffe schon erheblich gemildert.
Eine Anmerkung zu den Preisen für einheimisches Gemüse: Anfang der Woche wurden im hiesigen Supermarkt für Spitzkohl, Wirsing und Rosenkohl jeweils 2,99€ pro kg verlangt.
Man nimmt halt, was man kriegen kann... :-(
Yoda's flashlight
1 Zitrone auspressen
1 Chicoree
1 Apfel
1 Apfelsine
1 Banane
Nüsse
Lecker!