Chilischoten verarbeiten

Rote Chilischoten schieben sich aus einer Handvoll zusammen, umgeben von Texten wie „Chilischoten“ und „Scharfe“ auf rotem Hintergrund.

Wer wie ich, gerne scharf isst, der kennt das Problem, das beim Verarbeiten von Chilischoten entsteht: Sie sind nicht nur scharf im Essen, sie brennen auch an etlichen Stellen, wenn man diese nur mit dem Finger nach der Verarbeitung berührt - besonders beliebt ist das Auge, das man unbedacht berührt und sich schon in der Bewegung fragt, was man eigentlich gerade getan hat.

Bei getrockneten Chilischoten kann man sich da sehr einfach behelfen, indem man die Schoten in ein Blatt Küchenkrepp einschlägt und sie dann einfach quasi "von außen" mit den Fingern zerkleinert. Anschließend hat man ein wunderbar grobes Chilipulver, welches man einfach aus dem Küchenkrepp in die , den Topf, auf den Teller, etc. geben kann.

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Wer hingegen frische Chilischoten verwenden möchte, bekommt mit der Küchenkrepp-Methode absolut kein vernünftiges Ergebnis. Hier führt am Messer kein Weg vorbei. Hier kommt dann aber auch wieder die genannte "unachtsamer Finger"-Problematik ins Spiel. Gerade für (Hobby-)Köche, die etwas schneller mit dem Messer sind, ist ein Gummihandschuh keine wirkliche Alternative, wirft dieser doch irgendwo immer Falten, das Messer gleitet nicht vernünftig vorbei, es fühlt sich einfach fremd an; und wirklich schön dünn geschnittene Chiliringe bekommt man so nun wirklich nicht hin.
Dennoch kann man bedenkenlos auch die schärfsten Chilischoten verwenden, ohne anschließend Angst um sein Augenlicht haben zu müssen - man muss sich lediglich die Hände etwas anders, als gemeinhin, waschen:

  • Nach der Chiliverarbeitung gibt man in die Chili-Hände einen kleinen Klecks Speiseöl (20-Cent-Stück-Größe)
    Das verreibt man nun gut in den Händen, als wollte man diese mit Handcreme einreiben.
    15 - 20 Sekunden sind absolut ausreichend. Es sollte keinesfalls irgendwie einziehen, da das die Übung ad-absurdum führen würde.
  • Die öligen Hände wäscht man jetzt einfach mit einem kleinen Klecks Spüli. Fertig.

Der Wirkmechanismus ist denkbar einfach: Das Capsaicin, welches die Chilischoten so herrlich scharf macht, löst sich absolut nicht in Wasser - deshalb macht man es auch nur noch schlimmer, wenn man versucht den "brennenden" Mund mit Wasser zu "löschen". In Öl und Fett fühlt es sich jedoch pudelwohl. Es ist halt lipophil und hydrophob - also fett-liebend und wasser-hassend. Das Öl auf den Händen verbindet sich somit hervorragend mit dem Capsaicin und nimmt dieses von der Hautoberfläche auf. Deshalb darf man auch nicht so lange massieren, bis das Öl wieder eingezogen ist, weil man dann das Capsaicin wieder auf der Haut wäre. Das nunmehr im Öl gebundene Capsaicin waschen wir einfach mit Spülmittel ab, das gegenüber Fetten ja als durchaus aggressiv bekannt ist.

Wer seiner Haut danach noch etwas Gutes tun will, cremt sie ein, oder wäscht sie einfach noch mal mit einer rückfettenden Seife, hat man doch gerade den natürlichen Fettfilm der Haut durch das Spülmittel ins Nirvana befördert.

Man kann direkt im Anschluss problemlos am Auge rumwischen, sich über die Lippen fahren, oder auch sonstige empfindliche Stellen berühren, ohne, dass noch irgendetwas brennt.

Feurige Grüße aus Berlin.

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12 Kommentare

Den gleichen Tipp hat Glucke vor wenigen Wochen schon eingestellt. Neuerdings wiederholen sich tatsächlich viele Tipps in kurzer Zeit.
@HörAufDeinHerz: Du sagst es. Ist doch der selbe
@HörAufDeinHerz: So ist es.