Das Holz zersplittert, der Nagel verbiegt sich oder der Hammer trifft nicht den richtigen Fleck, sondern die eigenen Finger? So manch einer ist ein Tollpatsch mit Hammer und Nagel. Doch das muss nicht bedeuten, dass man auf Bilder an der Wand oder miteinander verbundene Bretter verzichten muss. Denn zu Nagelverbindungen gibt es zahlreiche Alternativen.
Hammer und Nagel? Das spricht dagegen!
Nägel gelten als einfachste Hilfsmittel, um Verbindungen zu schaffen. Ganz egal, ob du Bilder aufhängen oder einzelne Teile eines Werkstücks miteinander verbinden willst. Als Befestigungsmittel sind sie gerade bei Holz die erste Wahl. Denn mit großem Kraftaufwand ist die Verbindungstechnik nicht verbunden und unschöne Löcher entstehen bei gekonntem Vorgehen nur selten. Allerdings unterlaufen sogar dem besten Heimwerker bei der Arbeit mit Hammer und Nagel manchmal Fehler: von der falschen Hammerhaltung bis hin zu übertrieben festen Schlägen oder falsch gewählten Nägeln. Die Folgen solcher Fehler sind vielfältig.
Blaue Finger sind nur eine denkbare Konsequenz. Genauso kann das Holz splittern oder brechen. In anderen Fällen landet der Nagel schief in der Wand oder im Werkstück. Du musst ihn deshalb anschließend mühsam wieder mit Werkzeugen wie einer Zange entfernen. Wer sich diese und ähnliche Ärgernisse ersparen will, verzichtet am besten auf Hammer und Nagel. Denn Alternativen zu der Befestigungstechnik gibt es einige. Statt zu hämmern, kannst du unter bestimmten Umständen beispielsweise
- schrauben – hierbei musst du die Schrauben passend zum Material wählen.
- dübeln – dafür musst du Dübellöcher vorbohren.
- kleben – dabei solltest du sowohl die zu verbindenden Materialien als auch die Trockenzeit beachten.
In einigen Fällen ist es sogar unmöglich, Nagelverbindungen zu schaffen. Zum Beispiel bei zu harten Untergründen aus Beton oder Mauerwerk. Davon abgesehen zeichnet sich die Nagelverbindung durch relativ geringe Festigkeit aus und eignet sich daher nicht für Elemente mit großem Gewicht. Besonders in dickem Putz und Rigips kann der Nagel abhängig von der Belastung ausreißen und dabei den Untergrund beschädigen. Lediglich in Holz und Holzvertäfelungen halten fachgerecht eingeschlagene Nägel auch größere Belastungen aus.
Vorteile von Klebeverbindungen
Als Verbindungstechnik ist Kleben nicht so verbreitet wie die Arbeit mit Hammer und Nagel. Die sogenannte „Stoffschlussverbindung“ hat gegenüber der Nagelverbindung allerdings einen bedeutenden Vorteil: Klebeverbindungen erreichen extrem hohe Festigkeit, ohne die Wand oder das Werkstück in irgendeiner Weise zu beschädigen.
Davon abgesehen ist die Anwendung von Holzleim, Montagekleber und Co. sehr einfach und erfordert keine zusätzlichen Werkzeuge.
Möchtest du die geschaffenen Verbindungen irgendwann wieder lösen, musst du allerdings die Klebeoberfläche zerstören. Das kann schwierig werden und zu Beschädigungen führen – etwa, wenn du Styropor verkleben möchtest.
Zu Klebstoffen greifst du daher am besten dort, wo du etwas ohne Beschädigungen des Untergrunds dauerhaft befestigen willst. Wie bei allen anderen Verbindungen hängt die Festigkeit der Klebeverbindung übrigens vom richtigen Vorgehen ab. Idealerweise gehst du folgendermaßen vor:
- Leim auf die zu verklebenden Elementen auftragen. Achtung: Der Auftrag auf nur einem Element reicht für hohe Festigkeit nicht aus.
- Mit einem Lappen überschüssige Reste abwischen, damit nach der Vollendung kein Klebstoff auf der Oberfläche zurückbleibt.
- Den Kleber immer dünn und gleichmäßig verteilen, so beispielsweise mit Hilfsmitteln wie einem Pinsel oder einer Spachtel.
- Die zu verbindenden Elemente aneinander pressen.
- Beim Pressen etwas reiben, damit sich mögliche Luftblasen auflösen und eine bessere Haftung entsteht.
- Die Teile in aneinander gepresster Position mit einer Zwinge fixieren.
- Den Klebstoff aushärten lassen, bevor du die Zwinge wieder löst.
- Nach dem Trocknen überschüssigen Klebstoff vorsichtig mit Essigwasser entfernen oder abschirmgeln.
Wo sind Schrauben die beste Verbindungsart?
Als sogenannte Formschlussverbindungen sind Schraubverbindung extrem fest und halten hohe Zugfestigkeiten aus. Neben der hohen Festigkeit gilt die einfache Demontage als großer Vorteil. Mit einem passenden Akkuschrauber kannst du verschraubte Möbelstücke oder Bauteile geradezu beliebig oft montieren und demontieren, ohne dass die Festigkeit der Verbindungen darunter leidet. Diese Vorteile gelten allerdings nur bei fachgerechter Ausführung der Verbindung. Auf Holz solltest du beispielsweise vorbohren, damit der Untergrund durch die Schraube nicht splittert. Abgesehen davon darf die Festigkeit des Untergrunds nicht überschätzt werden, wenn Schraubverbindungen halten sollen.
In Rigipsplatten oder Putz verwendet man grundsätzlich Dübel, in die man die Schrauben eindreht. Was mit der Formschlussverbindung an der Wand oder Decke montiert werden soll, hält ebenfalls nur mit einem Dübel zuverlässig. Grundsätzlich eignet sich die Schraube als universale Verbindungsart – anders als andere Verbindungselemente – überall dort, wo Löcher in den Untergrund gebohrt werden können. Sollen keine Löcher zurückbleiben, sind andere Verbindungsarten die bessere Wahl.
Tipp für Mieter bei beschädigter Wand
Im Notfall kann man durch Schrauben entstandene Beschädigungen der Wand nachträglich ohne großen Aufwand wieder ausbessern. Dazu braucht man lediglich etwas Füllspachtel und Wandfarbe. Aus diesem Grund eignen sich Schraubverbindungen theoretisch auch in Mietwohnungen, wo Bohrlöcher in der Wand im Falle eines Umzugs nicht gerne gesehen sind.