Die schwäbische Alb im #ReiseMontag

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Eine beeindruckende Burg thront auf einem Hügel in der schwäbischen Alb, umgeben von üppigem Grün und unter blauem Himmel.
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Der #ReiseMontag geht in die erste Runde: Wir stellen euch die schwäbische Alb in Baden-Württemberg vor und erklären euch, welche Sehenswürdigkeiten ihr dort auf keinen Fall verpassen dürft.

Wer die Worte „Schwäbische Alb“ hört, denkt nicht direkt an den nächsten Sommerurlaub. Die hügelreiche Region ist ein Eldorado vor allem für ehrgeizige Wanderer und Fahrradfahrer. Dennoch trägt das Jura-Mittelgebirge in Baden-Württemberg nicht umsonst den Namen „Naherholungsgebiet“. Tiefblaue Karstquellen, Millionen Jahre alte Höhlenkunst, atemberaubende Ausblicke vom Trauf ins Tal und die gute Küche machen die schwäbische Alb zu einem heimlichen Star unter den Urlaubsgebieten in Deutschland.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Geschichte und Ursprung
  2. Adelige auf der Alb
  3. In Ulm, um Ulm und um Ulm herum
  4. Ausflugstipps der Redaktion
  5. Anfahrt

Geschichte und Ursprung

Vor etwa 200 Millionen Jahren bedeckte das heutige Touristenziel noch ein Meer. Als der Meeresspiegel fiel und die ersten Menschen die Gegend besiedelten, brachten sie auch ihre Höhlenkunst mit, von der Teile bis heute erhalten sind. Da die Alb vor Höhlen nur so strotzt, ist sie eine wahre Goldgrube für Archäologen und Forscher: 2008 wurde die „Venus vom Hohle Fels“ im Hohle Fels bei Schelklingen im Alb-Donau-Kreis entdeckt. Sie ist nicht nur die älteste Figur einer Frau die je gefunden wurde, sondern auch die älteste figürliche Darstellung eines Menschen. Für Interessierte ist sie im urgeschichtlichen Museum Blaubeuren im Alb-Donau-Kreis ausgestellt. Ein weiteres Exemplar der ältesten Kleinkunstwerke der Menschheit ist der Löwenmensch. Splitterteile von ihm gruben Forscher im Hohlenstein im Lonetal bei Ulm aus. Nach Zusammensetzung der Teile wurde festgestellt, dass der Löwenmensch ein Mischwesen aus Mensch und Großkatze darstellen soll. Er ist im Museum in Ulm ausgestellt.

Adlige auf der Alb

Wandeln auf den Spuren der Adelsgeschlechter Hohenzollern und Staufen – das können Besucher im Landkreis Göppingen und im Zollernalbkreis. Etliche Schlösser und Burgen, von denen manche schon längst zu Ruinen zerfallen sind, erwarten hier die Touristen. Die Staufer, von denen der bekannteste der Stauferkönig Barbarossa war, hatten ihren Familiensitz in Göppingen: Hoch oben auf dem Hohenstaufen, einem der Drei Kaiserberge in der Region, trohnen die Überreste der einst so majestätischen Burg Staufenberg. Erbaut wurde sie vom Stauferherzog Friedrich dem Ersten, dessen Enkel Barbarossa als Kaiser und König in die Geschichtsbücher einging.

Haus Hohenzollern hingegen hielt Hof auf der Burg Hohenzollern bei Bisingen im Zollernalbkreis. Heute ist die Burg Touristenmagnet und war 2015 bereits Kulisse für den Psycho-Thriller „A Cure For Wellness“. Nachdem sie in der Vergangenheit bei Belagerungen bereits zweimal zerstört wurde, wurde die Burg im 19. Jahrhundert nach den Vorstellungen des Berliner Architekten Friedrich Stüler wieder aufgebaut und hält sich bis heute, mit Ausnahme einiger Sturmschäden.

Majestätisch trohnt die Burg Hohenzollern auf dem Hohenzollern in Bisingen im Zollernalbkreis. Bereits zwei Mal wurde die Burg komplett zerstört; heute ist sie wieder für Touristen begehbar.

Neben den Urzeitmenschen und Königen wandelten bereits die Römer auf der Alb. Der Limes, ein Grenzwall der durch das ganze Römische Reich verlief, hinterließ seine Spuren auch auf der Ostalb. Damals noch im Gebiet von Obergermanien und Raetien, erstreckte sich der Alblimes etwa von Rottweil bis nach Heidenheim an der Brenz. Normalerweise wurde der Grenzwall mit einem Wall, Graben oder einer Mauer markiert; auf der Alb jedoch bestand er nur aus einer Straße zwischen den Kastellen. Im Limesmuseum in Aalen können Besucher sich über die Römer auf der Alb informieren. Dort gibt es eine Dauerausstellung mit über 1200 Originalfunden sowie wechselnden Sonderausstellungen. Angeschlossen an das Museum ist ein archäologischer Park mit Funden aus der Römerzeit.

In Ulm, um Ulm und um Ulm herum

So lautet ein bekannter Zungenbrecher, der sich auf die Universitätsstadt Ulm an der bayerischen Grenze bezieht. In der Stadtmitte befindet sich dort das Ulmer Münster, der höchste Kirchturm der Welt: 768 Stufen führen zur obersten Aussichtsplattform, die bei klarem Wetter eine Sicht bis zu den Alpen erlaubt. Nach dem anstrengenden Treppensteigen können Besucher sich bei einem Spaziergang durch das historische Handwerksviertel „Fischerviertel“ mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern, den verspielten Flussläufen und verschlungenen Gassen entspannen, und sich bei einem Besuch im Pfannkuchenhaus stärken. Dort werden süße und herzhafte Riesenpfannkuchen serviert. Ein weiteres Highlight der Stadt ist das Hotel „Schiefes Haus“, das 1997 als schiefstes Hotel der Welt in das Guinessbuch der Rekorde einging. Bis heute steht das Fachwerkhaus Touristen als Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung.

Das Ulmer Münster ist der höchste Kirchturm Europas.

Wer zu Ulm in Besuch ist, sollte unbedingt auch einen Abstecher ins knapp 20 Kilometer entfernte Blaubeuren machen: Dort befindet sich die zweit-wasserreichste Karstquelle Deutschlands – der Blautopf. Als wäre seine grünblaue Farbe, die er einem besonderen Effekt der Lichtstreuung zu verdanken hat, nicht magisch genug, rankt sich eine rührende Sage um den Blautopf und die Meerjungfrau, deren steinerne Büste am Wegesrand um die Quelle steht. Die schöne Lau, eine Meerjungfrau, die eigentlich im Fluss Donau lebte, konnte keine Kinder gebären und hatte aus diesem Grund ihr Lachen verloren. An den Ufern dieses blauen Wunders und mit der Hilfe einer Gastwirtin aus dem Ort fand sie es aber wieder und kehrte so glücklich zu ihrer Familie in der Donau zurück.

Der Blautopf in Blaubeuren übt nicht nur wegen seiner grünblauen Farbe eine magische Anziehung auf Besucher aus: Um die Karstquelle rankt sich eine rührende Sage.

Ausflugstipps der Redaktion

Im Landkreis Reutlingen gibt es für Besucher viel zu entdecken: Hier gibt es die einzige Höhle in Deutschland, die man mit einem Boot befahren kann – die Wimsener Höhle in Hayingen. Das kann anfangs ein wenig unheimlich sein, ist aber eine einzigartige Erfahrung. In der Altstadt Reutlingens befindet sich die engste Straße der Welt, die Spreuerhofstraße, die an ihrem engsten Punkt nur 31 Zentimeter breit ist. Außerdem liegt der Landkreis mitten in einem 2009 von der UNESCO ausgewiesenen Biosphärengebiet; Grund dafür ist das vorbildhafte Zusammenspiel von Wirtschaft, Natur und Sozialem. Auf 85 270 Hektar erstreckt sich hier Lebensraum für besonders schützenswerte Tierarten wie den Rotmilan oder den Schwarzen Apollo. Innerhalb des Biosphärengebiets gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die Touristen anziehen; die größte ist der Uracher Wasserfall, der etwa zwei Kilometer von der nächstgelegenen Stadt Bad Urach entfernt ist. Die Wassermassen stürzen 40 Meter von der Kante in die Tiefe und bieten Besuchern vom Tal, entlang der Stufen und von der Hochwiese aus grandiose Ausblicke.

Über 40 Meter stürzt der Uracher Wasserfall in die Tiefe. Besucher können dieses Naturschauspiel aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln bewundern.

Ein besonderes Ausflugsziel vor allem für Pferdeliebhaber ist das Haupt- und Landesgestüt von Baden-Württemberg in Marbach. Die dortige Araberzucht geht bis ins 19. Jahrhundert auf König Wilhelm von Württemberg zurück; Jahr für Jahr ziehen diese edlen Pferde Massen von Besuchern auf das Gestüt. Der Höhepunkt des Jahres ist die international bekannte Hengstparade, die an zwei Wochenenden im September und Oktober stattfindet. Besucher haben dabei auch die Gelegenheit, das Gestüt bei Führungen kennenzulernen und den Arabern ganz nah zu sein. Aber auch ein Besuch im Frühjahr lohnt sich: Zwischen März und April dürfen die Fohlen zum ersten Mal auf den grünen Wiesen in der Umgebung grasen und toben. Dabei kommen die Pferdekinder auch ganz nah an die Koppelzäune und holen sich bei den Gestütsbesuchern Streicheleinheiten ab. 

Anfahrt

Möglichst umweltbewusst erreicht man die schwäbische Alb mit dem Zug. Der Intercity-Express hält an den Bahnhöfen in Stuttgart und Ulm, Intercity-Züge haben zusätzliche Haltstationen in Aalen, Reutlingen, Tübingen, Tuttlingen und Rottweil. Von dort aus können Besucher die Region mit den Interregiozügen entdecken. Auch mit dem Fernbus können Touristen anreisen: Haltestellen gibt es in Stuttgart und Ulm sowie Aalen, Albstadt, Balingen Göppingen, Heidenheim, Metzingen, Merklingen, Nürtingen, Reutlingen, Rottenburg am Neckar, Sigmaringen, Schwäbisch Gmünd und Tübingen. 

Mit dem Auto erreichen Urlauber die schwäbische Alb über die Autobahnen A8 sowie die A7 und die A81. Eine Anreise mit dem empfiehlt sich vor allem dann, wenn man möglichst viele Städte und Sehenswürdigkeiten sehen möchte. 

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8 Kommentare

Burg Hohenzollern und Schloss Sigmaringen einfach nur schön. Essen am besten im Berghotel Zollersteighof in Onstmettingen, auch für Übernachtungen sehr zu empfehlen
Schöne Empfehlung ??
Bis zu meiner Hochzeit, habe ich 20 km vom Hohenzollern entfernt gewohnt. ?
Lang lang ist's her
Wir wohnen in Pfullendorf,also nicht weit entfernt von Sigmaringen.
Sofie wohin hat es dich jetzt verschlagen?