Diesmal geht es weniger um das Rezept für einen leckeren Apfelkuchen. Heute möchte ich euch zeigen, wie man mit ein paar technischen Kniffen aus einem relativ einfachen Kuchen ein Highlight für die Kaffeetafel zaubern kann.
Außerdem gibt es fast keine Abfälle, denn es wäre schade, die Äpfel nicht komplett zu nutzen. Also bekommt ihr von mir als kleinen Extra-Tipp ein 3 in 1 Rezept.
(Meinen Ausstecher habe ich passend mit 5 cm Durchmesser gewählt. Beide Kantenlängen sind gut durch 5 teilbar und ergeben 5 × 3 ausgestochene Apfel-Dukaten. Je Apfel erhält man 3 Stück, macht 5 Äpfel. Sollte eure Form andere Maße haben, könnt ihr es vergleichbar anpassen, falls ihr mit einem größeren Ausstecher arbeitet, kann es sein, dass ihr die Äpfel nur halbiert und nicht gedrittelt durchschneiden könnt, das müsst ihr bei der Stückzahl der Äpfel entsprechend berücksichtigen).
Zutaten
Für eine rechteckige ca. 26 cm x 16 cm Backform:
- 125 g Butter
- 125 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 190 g Mehl
- etwas Zitronenabrieb oder im Winter ¼ – ½ TL Zimt
- ca. 1 kg relativ kleine Äpfel (= 5 Stück, vorsichtshalber 1-2 mehr)
- Zitronensaft
- 1 Zimtstange oder im Sommer 1 EL Anis (am besten in einem Tee-Ei)
- ca. 20 g Butter zum Ausfetten der Form
Vorbereitung: Die Form ausfetten, den Boden mit Butterbrot- oder Backpapier auslegen. Wenn der Streifen länger ist, auf der Butter an den Rändern hoch"kleben". Auch das Papier fetten (auch das Backpapier, für den guten Buttergeschmack).
Zubereitung
1. Als Erstes die Äpfel gründlich waschen, Schale und Kernhaus werden später separat verarbeitet.
2. Zwei Schüsseln mit kaltem Wasser bereitstellen, die Zitrone abreiben und den Abrieb für den Teig beiseitestellen. Die Zitrone auspressen und je eine Hälfte Saft in jede Wasserschüssel geben. Dadurch wird verhindert, dass die vorbereiteten Äpfel sich bräunlich verfärben.
3. Weil am Stielansatz auch bei sorgfältigstem Waschen kaum die gesamte Verschmutzung zu entfernen ist, wird dieser keilförmig ausgeschnitten, dasselbe geschieht mit dem Blütenansatz.
4. Danach den Apfel "Mercedes-Stern-artig" teilen.
5. Das Kerngehäuse rausschneiden (geht besonders gut mit einem Parisienne-Ausstecher) und mit einem Sparschäler die Schale entfernen.
6. Die Apfelspalten in der einer Schüssel sammeln, Schale und Kerngehäuse in einer zweiten.
7. Die Schalen und Kerngehäuse in einen Topf geben, auch von dem Zitronenwasser soviel mit hineinschütten, dass die Schalen gerade bedeckt sind, da kümmern wir uns später in einem Extra-Tipp drum.
8. Restliches Wasser aufheben und im Idealfall einen guten Schwung Eiswürfel zugeben (notfalls geht es aber auch ohne).
9. In einem möglichst großen Topf Wasser aufsetzen. Die Apfelspalten portionsweise darin blanchieren (sobald die ersten Äpfel im Topf sind, von dem Zitronenwasser soviel in die andere Schüssel umgießen, dass die übrigen Äpfel aber noch bedeckt sind), wenn bei den ersten Äpfeln die Oberfläche beginnt leicht rissig zu werden, sind sie fertig. Sofort mit einer Siebkelle rausfischen und in das eiskalte Wasser tauchen. Nach und nach alle Äpfel so vorgaren.
Die "leere" Zitronensaft-Schüssel wird gleich wieder gebraucht.
10. Einen Moment warten, bis sie abgekühlt sind. Dann mit einem Ausstecher (ich habe einen 5 cm Servierring benutzt), jede Apfelspalte vorsichtig rund ausstechen und anschließend entweder sternförmig oder 2x über Kreuz einschneiden. Die Reste in dem Zitronensaft-Wasser sammeln.
11. Jetzt die vorbereiteten Apfel-Dukaten in ein möglichst weites Sieb mit Auffangschüssel drunter, zum Abtropfen ablegen.
Nun geht es an den klassischen Rührteig. Allerdings soll er bewusst etwas fester werden als für einen Puffer- / Napf- / Rodonkuchen, damit er den Saft der Äpfel gut aufsaugen kann. (Normalerweise soll ein Rührteig "schwer reißend" vom Löffel tropfen, wenn man eine Portion mit einem Kochlöffel rausnimmt und den Löffel hochkant über die Schüssel hält. Diesmal soll er so am Löffel bleiben, wie man ihn darauf genommen hat).
12. Die zimmerwarme Butter schaumig schlagen, Zucker, Salz, Zitronenabrieb zufügen, die Eier nach und nach unterrühren.
13. Mehl und Backpulver mischen, in einem Schwung reingeben und auf niedriger Stufe - damit's nicht so staubt - unterziehen. Dann auf höchster Stufe ganz kurz sorgfältig einarbeiten. Mit einem Gummispatel den Teig einmal "umdrehen" nochmal sehr kurz mixen, damit auch die evtl. vorher unten nicht mit erwischten Zutaten gut im Teig verteilt werden. Wichtig: Sobald das Mehl in den Teig kommt, so wenig wie möglich rühren, sonst wird der Kuchen zäh.
14. Den Teig gleichmäßig dick in die Form streichen. Die Apfelkreise dicht an dicht leicht in den Teig drücken. Beim Backen öffnen sich die Einschnitte und das Muster wird sichtbar.
15. Den Kuchen bei 165 °C Ober-/Unterhitze 60-70 Minuten backen - Stäbchenprobe - wenn der Kuchen gar ist, aber die Äpfel noch ein wenig blass sind, kann man ihnen entweder mit Oberhitze oder mit dem Grill - daneben stehen bleiben! - eine goldbraune Oberfläche zaubern.
Guten Appetit!
exzessiv genußsüchtig
Aus den Resten vom Austechen habe ich auch genau wie du kleine Küchlein gemacht, aber weil ich so kurz nacheinander etwas Abwechslung wollte kam noch in sehr kleine Würfelchen geschnitte Marzipanrohmasse mit rein.