Ich bin am Überlegen, ob ich dieses uralte original nordhessische Rezept nicht gleich im richtigen Dialekt schreibe, abba das versteht ja keiner. Unn was sochd dr Kasseläänor dor dezu: S ess, wies ess, unn s bliewet wies bliewet (Es ist, wie es ist, und es bleibt, wie es bleibt).
Aber nu zum Speggkurn:
Speckkuchen wurde traditionell am Backtag hergestellt, man nutzte dazu die Reste vom Brotteig. Die hat man natürlich heute nicht mehr. Bei mir tuts ausnahmsweise mal eine Backmischung für ein kräftiges Bauernbrot.
Zubereitung
Die Backmischung wird nach Anleitung zubereitet und man lässt den fertigen Brotteig eine gute halbe Stunde gehen. Das kennt ihr ja. Nach dem Gehen, wird der Teig nochmal gut durchgeknetet, dann auf eine mit Backpapier ausgekleidete Fettpfanne ausgerollt. Schön gleichmäßich, wir wollen ja schließlich kein Brot backen.
Dann kommt das "Oben druff".
Dafür weiche ich drei altbackene Brötchen in Milch ein. Keine Rosinenbrötchen, neeeee, das wird nüscht. Es müssen schon ganz normale Weizenbrötchen sein. Wenn die eingeweicht sind, gut durchmanschen und die restliche Milch abgießen. Nicht ausdrücken, den Brei. Dann kommt n Becher Schmand rein, auch gut durchrühren. Und nu drei Eierchen. Nein, keine Gekochten. Rohe sollens sein. Auch durchmanschen.
Nu würzen mit Salz, Pfeffer und bissi Kümmel. Kommt gut. Eine große Zwiebel in kleine Würfel schneiden und rein ins Vergnügen, also in das Gemansch. Jetzt noch eine Stange Porree putzen, in feine Ringe schneiden und auch in den Brei.
Den ganzen Pamps nu auf dem Brotteig verteilen.
Und jetzt kommts: geräucherten Speck (ich hab halb und halb fetten und durchwachsenen genommen; eigentlich kommt nur fetter drauf) in kleine Würfel schneiden und in Semmelbrösel wenden. Den Speck nu auf dem Kuchen verteilen.
Das Ganze ins Backrohr, bei 200 Grad ungefähr 40 Minütchen backen.
Der Speckkuchen wird heiß gegessen, dazu gibts n Schoppen Bier.