Lange hat es gedauert, da der Prozess vom Sähen bis zum sichtbaren Wachsen hin zum Ernten, aber nun ist mein Tipp zum Eigenanbau im eigenen Garten im Hochbeet oder normalen Beet endlich fertig und ich möchte ihn gerne teilen. Die genaue Anleitung gibt es im Folgenden.
Vorbereitung Hochbeet
Wir hatten das Hochbeet schon, aber haben uns dieses Jahr dazu entschieden, es ein wenig zu verschönern und zu verbessern. Also haben wir es außen mit neuem Holz verkleidet und gleich wetterfest gemacht. Außerdem haben wir oben am Rand einen kleinen Teil an fiesen genopptem Gummi angebracht, was Liesl, die Nachbarkatze, davon abhalten soll, unseren Salat abzuknabbern und im Beet herum zu tapsen. Materialkosten und Arbeitszeit waren nicht ganz ohne. Für das Holz haben wir etwa 200 Euro gezahlt und gedauert hat es einige Abende nach der Arbeit.
Die Aussaat
Um aussähen zu können und selbst anzubauen, reichen ganz einfache Samen aus dem Discounter oder Baumarkt, je nachdem, was man eben haben möchte und wo es verfügbar ist. Auf jeder Packung Samen steht genau, wann ausgesät werden muss, welche Bedingungen ideal sind und wie der Abstand und die Wässerungsverhältnisse sein sollten. Wichtig ist, dass man diese Vorgaben weitestgehend einhält. Sät man zu viel und zu dicht, dann behindert man das Wachstum, wählt man die falsche Stelle, dann ist es zu dunkel oder zu kalt und es wird ebenfalls nicht klappen. Es gibt viele Obst- und Gemüsesorten, die drinnen oder draußen wachsen können und einfachere Dinge, wie beispielsweise der Salat, aber auch schwierigere Aufgaben. Neben den gekauften Samen kann man auch teilweise Reste, sprich den Strunk oder die Knolle einer Zwiebel oder von Sellerie neu wachsen lassen. Dazu habe ich bereits einen Tipp geschrieben.
Wir haben bei der Auswahl der Obst- und Gemüsesorten das gewählt, was wir auch selbst essen und konsumieren. Salat geht beispielsweise immer und im Sommer viel. Wir hatten auch schon Jahre, wo wir unglaublich viel an Nachbarn vergeben haben, weil der Salat zum Beispiel auch immer wieder nach wächst und sogar relativ schnell. Dieses Jahr haben wir das, was wir brauchen, dafür aber mehr Vielfalt. Unsere Nachbarn haben Kartoffeln, Zucchini, Kürbis und Melonen. Kartoffeln tauschen wir beispielsweise gegen Salat aus.
Neben den richtigen Samen und dem Obst- und Gemüse, was man gerne haben möchte, ist auch der Inhalt des leeren Hochbeets wichtig.
Dieser sollte bestehen aus folgenden Schichten
- ganz unten Äste, Zweige und Baumschnitt
- darüber Laub, Pflanzenreste und gemähter Rasen
- wieder darüber Kompost und Essensreste
- ganz oben Mutterboden oder Blumenerde
In die Blumenerde werden dann die Samen gepflanzt. All diese oben genannten Schichten sind wichtig für ein gutes Wachstum.
Die Bewässerung
Auch hier ist es wichtig, dass jede Sorte das bekommt, was sie braucht, um sich ideal entwickeln zu können. Wir nehmen zum Gießen gerne Regenwasser, was wir in einer Gießkanne oder in der Regentonne sammeln. Das reicht völlig aus. An verregneten Tagen gießen wir natürlich nicht, ansonsten mit dem Regenwasser. Nie so, dass man auf das wachsende Obst- oder Gemüse gießt, sondern von der Seite.
Steigende Spannung
Damit alles klappt, ist nicht nur wichtig, dass man selbst alles richtig macht, sondern es sind auch andere Dinge relevant und haben Einfluss. Ist es beispielsweise nicht warm genug oder noch mal Bodenfrost, kann das für das ein oder andere Angebaute das Aus bedeuten, regnet es zu viel oder kommt Liesl, die Nachbarkatze, kann auch das die Ernte gefährden und zu Misserfolg führen. Das kann passieren, aber ist nicht der Regelfall. Wichtig ist, dass man sich nicht entmutigen lässt.
Ebenso kann es passieren, dass in den ersten paar Tagen nichts passiert und man keinen Erfolg sieht. Es braucht ein wenig Geduld. Nicht verzagen, sondern so, wie vorher weiter verfahren und abwarten. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man manchmal nichts sieht, dann aber innerhalb von kurzer Zeit rasante Fortschritte. Das ist alles normal und kein Grund zur Sorge.
Die Ernte
Unser Salat ist mittlerweile bereit zum Abernten. Wir gehen also in den Garten, mit Messer oder Schere und schneiden unseren Salat direkt frisch aus dem Hochbeet. Auch die Petersilie geht schon. Das Schöne ist, der Salat wächst wieder nach und die Petersilie genau so. Ganz, ganz wichtig ist nur, dass man nicht den ganzen Salat herausreißt, sondern immer nur ein paar Blätter abschneidet, aber nie ziehen! Unsere Erdbeeren und auch die Tomaten brauchen noch ein wenig Zeit.
Was haben wir angebaut
- Lollo Bionda und Erdbeeren im Hochbeet
- Liebstöckel, Petersilie, Rosmarin und Thymian im kleinen Hochbeet
- Tomaten, Gurken und Zucchini
Vor- und Nachteile
Der Nachteil zuerst: Selbstanbau macht eine Menge Arbeit und ist nicht jedermanns Sache! Das muss man ganz klar sagen. Außerdem erfordert es eine Menge Geduld und Ausdauer.
In meinen Augen sind die Vorteile aber sehr schöne. Wir haben uns mit den Nachbarn abgesprochen und jeder von uns hat etwas anderes angebaut, damit wir uns austauschen können. Salat und Kräuter gegen Kartoffeln oder Melone zum Beispiel. Das, was noch übrigbleibt, geben wir auch gerne an Hilfsbedürftige oder die Tafel, den Together Point oder ähnliches. Es fördert also die Nachbarschaft, aber neben dem schon es auch in Zeiten wie diesen total den Geldbeutel und ist immer frisch obendrein. Zudem ist es ein schönes Gefühl - finde ich - zu wissen, wo seine Lebensmittel herkommen und auch, unabhängig zu sein ist ein für mich mit meiner allgemeinen Lebenseinstellung ein Gefühl von Freiheit.
Ich schätze das Gesamtersparnis für den Sommer auf sicherlich 200-300 Euro.
Einige Bilder von unserem Hochbeet habe ich hinzugefügt. Ich wünsche jedem ein gutes Gelingen.
Kreativling