Erdmiete bauen - Gemüse einlagern

Dauer
Frische Karotten liegen bunt im Erdreich, bereit für die Erdmiete, um nach der Ernte zu lagern.

Herrlich, wenn der eigene Gemüsegarten reiche Ernte bringt. Aber wie bekommt das Gemüse einigermaßen frisch über den Winter? Die wenigsten verfügen noch über den tiefen Keller mit Erdboden, der sich so wunderbar zur Lagerung eignet. Ganz einfach: Legen Sie eine Erdmiete im Garten an!

Gerade für Kohlsorten, Möhren, Sellerie oder Rote Bete eignet sich die „Lagerung im Loch“ sehr gut. Man braucht einen Spaten, ein nicht luftdichtes Behältnis, einen Deckel, Sand und Stroh.

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Erdmiete selber bauen:

  1. Wählen Sie eine geeignete Stelle aus. Am besten nah am Haus, damit Sie im Winter nicht so weit laufen müssen. Überdacht wäre gut, dann dringt nicht so viel Feuchtigkeit ein. Sie können auch ein abgeerntetes Gartenbeet wählen, da gräbt es sich leichter.
  2. Graben Sie ein Loch. Mindestens 40 cm tief, Länge und Breite bemisst sich nach den Behältnissen, die Sie vergraben möchten.
  3. Kleiden Sie die Grube mit Wühlmausdraht aus – es sei denn, Sie möchten Ihr Gemüse mit sämtlichen Nagern der Region teilen.
  4. Eine dicke Schicht Sand auf den Boden.
  5. Die Seiten der Grube kann man mit einer Schicht Stroh dämmen – vor allem, wenn man vorhat, Kartoffeln einzulagern.
  6. Setzen Sie Ihr Behältnis ein. Wichtig ist, dass dieses nicht ganz geschlossen ist, damit der Kontakt zur Erde und damit zur Feuchtigkeit erhalten bleibt. Gut eignen sich Weinkisten, Obstkisten (auch aus Kunststoff), aber auch eine ausgediente Waschmaschinentrommel leistet gute Dienste. Benutzt man alte Töpfe oder Eimer, sollte man zuvor einige Löcher hineinbohren, damit die Luft zirkulieren kann.
  7. Nun schichtet man das ungewaschene Gemüse ein: Immer eine Lage Gemüse, eine Schicht Sand. Das Gemüse sollte unbeschädigt sein und von allen Blättern befreit. Man kann auch Obst wie Äpfel einlagern, diese sollte man aber vom Gemüse trennen. Äpfel lassen andere Gemüse und Früchte schneller reifen!
  8. Deckel, z.B. ein Holzbrett, drauf. Tüchtig Stroh darüber. Eventuell eine Plastiplane gegen Regen. Fertig.

Wer einen „normalen“, aber kühlen Keller oder beispielsweise ein Gartenhaus hat, kann sich auch dafür eine kleine Erdmiete basteln, indem man einfach Sand und Gemüse abwechselnd in eine große Holzkiste schichtet. Überhaupt eignet sich ein Gartenhaus im Winter wunderbar zur Lagerung von Obst und Gemüse!

Der neuste Trend sind Erdkeller – begehbare Räume, die in den Garten gegraben werden. Eine Art natürlicher , der keine Energie kostet! Dafür gibt es schon Bausätze, aber auch dann ist der Bau bedeutend aufwändiger als das Anlegen einer Erdmiete. Womöglich braucht man sogar eine Baugenehmigung. Wer vorhat, sich einen Erdkeller selbst zu bauen, sollte ihn sorgfältig planen. Die Lage am besten Richtung Norden, idealerweise ein einem Hang (dann muss man nicht soviel graben) und an einer Stelle, wo das Grundwasser nicht hoch steht. Eine Belüftung muss eingeplant sein, damit sich kein Kondenswasser und dann eventuell Schimmel bildet.

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18 Kommentare

So kenne ich das aus meiner Kindheit.
Auf meiner Bauernwirtschaft früher, habe ich jedes Jahr Kartoffeln, Möhren und Kohl eingemietet in Erde. Für Äpfel empfehle ich es nicht, sie schmecken nach dem einmieten stark nach Erde. Äpfel lieber in einem kühlen, dunklen Raum lagern auf flachen Paletten. Aber der Tipp ist lehrreich und gut für alle, die im Haus oder Keller keinen Platz haben. Für mich hat sich das auch erledigt.
Als wir in den 80er Jahren in unser Haus zogen, fanden wir im Garten auch so einen mit Holz ausgeschlagenen "Kühlschrank". Darin befanden sich Kohlköpfe und Karotten. Damals undenkbar, das so zu lassen - heute wäre es eine Überlegung wert.
Steffi_K, habe auch so eine Tastatur.😀
Irgendwie kann ich mich dunkel an so eingemietetes Gemüse bei einer Tante mit Landwirtschaft erinnern.
Wobei ich zugebe, daß das für mich, als Stadtkind, befremdlich war, wie so einige bäuerliche Eßgepflogenheiten unter der Woche auch?.
Aber wenn ich das jetzt lese, würde es mich interessieren, ob man zum Einmieten vorhandene Hochbeete nutzen kann und ob das auch mit gekauftem Gemüse geht?.
Dann könnte ich mir bei Schnee und Eis so manche “Zitterfahrt“ in die nächste Stadt ersparen und muß Gemüse nicht blanchieren, um es im Gefrierschrank zu bevorraten.
@Alicia54: ein Hochbeet ist ja eigentlich nichts anderes als eine große, mit Erde gefüllte Holzkiste. Warum sollte man da kein Gemüse einmieten können. Ich habe zwar mit Hochbeeten keine Erfahrung, aber ich denke mir, wie bei einer richtigen Miete, Erde, dann ordentlich feuchten Sand, darauf das Gemüse, Sand darauf und zum Schluss wieder Erde. Zur Sicherheit würde ich obenauf noch Stroh oder Pappe legen. Auf keinen Fall luftdicht abdecken. Müsste klappen, viel Glück
weil ein Hochbeet kein Erdkühlschrank ist...
@Binefant: das Gemüse soll ja nicht nur kühl lagern, sondern hauptsächlich vor starkem Frost geschützt werden. Kartoffeln kommen ja auch in den dunklen Keller und werden abgedeckt. Ich denke, die Holzumrandung, Sand, Erde und Stroh reichen aus, um das Gemüse frostsicher zu lagern. Aber wie gesagt, selber hab ichs noch nicht gemacht in Hochbeeten, meine Mieten waren riesige Erdhaufen von mind. sechs Meter Länge.
Ich habe ein Hochbeet und könnte mir vorstellen, dass man es im Winter als Einlagerungsstelle nutzen kann.
Aber bei mir wird Ackersalat eingesät.
Da kann man den ganzen Winter über ernten.
Das Zumselchen meint, dass ein Hochbeet im Zweifel zu wenig Frostschutz bietet. Man könnte allerdings versuchen, es an einer geschützten Ecke direkt am Haus aufzustellen...
Ein Hochbeet ist seitlich nicht vor Frost geschützt und ich kann mir nicht vorstellen, dass es funktionieren würde.
@Aicia54:
Für gekauftes Gemüse sollte ein Gefrierschrank ausreichen, denn das kauft man nach Bedarf. Die Gemüseernte kann man nicht immer abschätzen und da platzt ein Gefrierschrank schon mal aus allen Nähten und so ein Erdkühlschrank kann sich unter Umständen lohnen. Für gekauftes Gemüse wer es mir zu viel Stress, das bei Eis und Schnee aus dem Hochbeet zu kramen.
@xldeluxe_reloaded:
..."wäre" es mir zu viel Stress - sorry für die automatische Korrektur
Hochbeet ist nicht gleich Hochbeet, da gibt es verschiedene Ausführungen, sogar gemauert oder mit dicken Holzwänden.
Für Wintergemüse wie Möhren, Kohl , Sellerie usw, würde es meiner Meinung nach gut funktionieren. Vorausgesezt natürlich, man möchte bei Bedarf sich durch Erde wühlen um an die Produkte zu kommen. Für Frostschutz bei Möhren reicht schon eine Kiste mit Sand und mit dicker Folie abgedeckt. Wer einen Gemüsegarten hat , wenig Platz im Haus und keine Gartenlaube, könnte sich so behelfen, aber da würde ich mir von fachlicher Seite Rat holen.
Zu der Zeit, als diese Erdmieten gebaut wurden, gab es sicherlich nicht die preiswerte Gemüseauswahl in den Geschäften wie heute. Da machte das Lagern schon Sinn.
Wenn übermäßig viel Gemüse geerntet wird, wäre es, wie erwähnt, eine Überlegung wert. Dann aber wiederum: Will ich im Winter draußen in der Erde graben? Brauche ich diese Mengen an Gemüse im Winter, wenn jeder Discounter es zu Dumpingpreisen kurz vor Ladenschluss anbietet?
#5Alicia54: Wenn ein Hochbeet richtig befüllt ist, ist nur die oberste Schicht Erde, das reicht zum Einmieten nicht aus. Man möchte das Hochbeet ja bestimmungsgemäß noch weiter benutzen, da kann man nicht alles durcheinander wühlen. Also meiner Meinung nach ganz klar keine Option.
Wenn man Jung ist, das dazugehörige Grundstück hat und einem körperliche Arbeit (wird ab einem gewissen Alter immer schwerer) nichts ausmacht.. .
Es handelt sich hier um eine sehr tolle Idee die ich zu 100% gut finde!
Ich selber kann dieses aus gesundheitlichen Gründen leider nicht so praktizieren.
Ich ziehe das Trocknen von Obst und Gemüse und die Lagerung desselben in Gläsern, die ich in einem dunklen Schrank aufbewahre vor.
Mich erinnert das auch an die Kindheit. Das war noch im 2. Weltkrieg. Wir wohnten in der Tschechei in einem alten, historischen Haus. Der Boden in den Riesenkellern bestand aus gestampftem Erdboden. Meine Oma hat den aufgegraben und Möhren im Winter darin gelagert. Als Kind fand ich das ganz normal. Ob der Keller in dem Haus heute noch genau so ist, würde mich interessieren. Die Häuser sind denke ich denkmalgeschützt.
Dankeschön für diesen Tipp kannte ich nicht und gleichzeitig wieder etwas dazu gelernt! LG fahrradmaus