Esskastanien oder wie man in Österreich sagt Maroni, trocknen und dadurch konservieren, ist eine sehr gute Methode, diese wertvollen Früchte haltbar zu machen. Ich habe es durch Herumexperimentieren selbst herausgefunden.
Ich war Jahre lang als Köchin tätig, daher kann ich durch dieses erworbene Grundwissen, meine weiteren Schlüsse ziehen.
Nun zur Sache
- Die Maroni von der braunen Schale und wenn möglich von der haarigen Außenhaut befreien. Dabei schneidet man mit einem Gemüsemesser mit Zacken die Schale ein und schält die Kastanie. Das alles wird im rohen Zustand gemacht. Kein Kochen notwendig.
- Wenn man die haarige Haut nicht entfernen kann, macht das überhaupt nichts, warum sage ich euch gleich.
- Das gute an dieser Methode ist, dass man wirklich nur die einwandfreien Kastanien aufbewahrt. Wichtig ist es, alle verdorbenen Früchte zu entsorgen, braune Flecken kann man wegschneiden, im Zweifelsfall entsorgt man sie.
- Besonders am unteren spitzen Ende der Kastanie kann man erkennen ob sie im Inneren vielleicht schon einen Schimmelbefall hat. Diese gehören auf jeden Fall weggeschmissen, denn Schimmelgifte sind für unsere Gesundheit gefährlich.
- Nun legt die Kastanien schön luftig auf ein Backblech und lasst sie mindestens 2 Wochen lang trocknen. Täglich wenden, in dem man mit der Hand die Früchte "umrührt".
- Mit der Zeit werdet ihr merken, dass sich die eine oder andere haarige Haut beginnt zu lösen. Nun könnt ihr sie entfernen.
- Der Trocknungsvorgang ist sehr wichtig und es ist besser, lieber länger als zu kurz zu trocknen, denn Maroni - ihr werdet es bereits wissen ;-) sind sehr Schimmel anfällig. Die Trocknung ist unbedingt z. B. in der Wohnung vorzunehmen. (Nicht z. B. am Balkon).
- Wenn die Maroni von der Größe her unterschiedlich groß sind, so sind die kleineren Früchte schneller trocken, die größeren brauchen länger.
- Ob die Kastanien nun wirklich trocken sind, erkennt ihr daran, dass sie beim sehr festen Zusammendrücken zwischen Daumen und Zeigefinger nicht mehr nachgeben. Dann kann man sie in eine Plastikbox mit festsitzendem Deckel geben und sie so einige Jahre aufbewahren.
- Pro Kilo braucht man schon mal 1 Stunde um sie zu schälen. (Grobe Schätzung).
- Die "Gesamtzubereitungszeit", d. h. der Trocknungsvorgang ist wie gesagt mindestens 2 Wochen.
Für die Zubereitung und andere Verarbeitungsmethoden der Maroni gibt es einen eigenen Beitrag von mir.
Viel Freude bei dieser schönen, aber doch sehr zeitaufwendigen Arbeit!
PS: Klebt euch bei dem Daumen, mit der ihr die Maroni haltet, unbedingt ein starkes Pflaster drüber, denn ein Schnitt im Daumen ist schmerzhaft und muss wirklich nicht sein. ;-)
radfahrender Besen-Ginster
Zum "Enthaaren" bei Sofortverzehr: Die geschälten Maroni / Kastanie ca 5 min in heißes Wasser legen. Danach kann man die edle Frucht (Nuss?) super von der Haut befreien. Nein, das tut dem Früchtchen keinen geschmacklichen Abbruch.
Sally75
radfahrender Besen-Ginster
Ich suche nach Deinem Beitrag bezüglich der Zubereitung und Verarbeitungsmöglichkeiten von Maroni. Ich liebe Maronis, kenne sie aber nur in der klassischen, gerösteten Art. Jedoch kann ich mir dies in der getrockneten Version nur schlecht vorstellen. Bitte, sei so nett und schick uns doch den Link dazu.
Dort, wo sie "massenhaft" vorkommen, wurden Esskastanien - und werden zum Teil noch - als Brotgetreide-Ersatz gebraucht. Ein mühseliges Geschäft, das Sammeln - Pellen - Trocknen, daher wird es wohl nur noch von Liebhabern und "Brauchtumspflegern" ausgeübt. Zumal es im Supermarkt Mehl zu "Spottpreisen" gibt.
Ich muss die Maronen kaufen, und diese Mengen verputze ich sofort, roh oder geröstet.
Sally75
ich habe den Tipp bezüglich der Zubereitung noch nicht eingestellt. Ist also noch in Arbeit.
:-)
Von der Zeit her habe ich das Thema wohl eher unglücklich gewählt, grad gibt es jahreszeitlich keine Maroni.
Sally75
bei uns kostet Mehl von Maroni eine Menge Geld!
200g Edelkastanienmehl zBsp. von Sonnentor kosten bei Basic 5,99 Euro.
Wo hast du es denn zu "Spottpreisen" gesehen?
Normales Weizenmehl kostet einen Spott das stimmt, das wirst du wahrscheinlich gemeint haben. ;-)
Maroni haben einen sehr hohen gesundheitlichen Wert. Sie sind für jedermann gut verträglich. Egal ob Kind ob alt, egal ob gesund ob krank.
Alle profitieren von den heilbringenden Eigenschaften dieser "Götterfrucht".
Man kann sie roh genauso essen wie gekocht oder geröstet.
Wem es genauer interessiert was sie sonst noch alles kann: http://hildegardvonbingen.info/gesundheit/gesunde-lebensmittel-2/edelkastanie-maroni/
Hildegard von Bingen zBsp. schrieb viel über ihre Wirkung auf den Menschen.
Maronenmehl für 30 €/kg? Das gibt es in unserer Region (NRW) nicht, oder nur in Spezialläden. War ja nie üblich hier - bei uns war Buchweizen das "Arme-Leute-Mehl" - heute ist es ebenfalls eine "Spezialität". So ändern sich die Zeiten.
Was Hildegard von Bingen meint, ist mir, sorry, ziemlich egal.
Sally75
Ich glaube diesen wie alle anderen Blogs sollte man nicht all zu ernst nehmen. Sind halt "Hausfrauengespräche". Ja, genau ich mach das auch. ;-)
Ich mache mir mein Maronimehl auch selbst, das kaufe ich um 30 Euro/kg bestimmt nicht.
Dafür bin ich viel zu viel Hausfrau!
Das Buchweizenmehl liebe ich auch sehr. Ich kenne es auch noch von meiner Kindheit her. Wie gesund oder ungesund herkömmlicher Weizen nun ist kann ich nicht sagen, fest steht das es viele Leute gibt die eine Gluten Unverträglichkeit haben. Gluten ist halt im Weizen enthalten, in der Edelkastanie und zBsp. im Buchweizen eben nicht. Das macht diese 2 Sorten halt besonders wertvoll. Es stimmt das vieles an Gemüse, Getreide usw. das früher Arme Leute Essen war heutzutage wieder modern wird und auch in der *Küche sehr gerne verwendet wird. Zurück zur Natur eben - das ist heutzutage eben modern und angesagt.
Und offenbar auch notwendig.
"Zurück zur Natur" ist nicht erst seit heute "angesagt". Tatsache ist aber, dass die Menschheit schon längst nicht mehr ernährt werden könnte, wenn man "der Natur" nicht durch vielerlei Tricks "auf die Sprünge geholfen" hätte.
Sally75
ufff, du bist ja gar arg skeptisch. :-(
Auch dir sage ich hier an dieser Stelle: bitte nimm ned alles soooo ernst. Ich habe keine Lust jeden Punkt und falsch gesetzten Beistrich zu diskutieren. (damit meine ich das du mich als selbsternannter Ernährungsexperte bezeichnest :-() Sei bitte ein wenig fairer, auch was deine Bewertungen für so manchen Tipp betrifft. :-( Viele machen sich viel Mühe um einen Tipp zu erstellen - auch ich - um Leuten die es w i r k l i c h interessiert hier produktiv weiter zu helfen. (ZBsp. in meinem Fall was ich zur Konservierung von Maroni weiß.)
Ahh, du bist ein Mann. Das kann man deinem Profil leider nicht entnehmen.
Natürlich kannst du hier auch Muttis fragen und diskutieren, das steht glaube ich jedem frei. :-)
Wenn ich ernst gemeinte Tipps nicht ernst nehmen darf, ist eine Kommentar-Rubrik für mich sinnlos. Skepsis ist immer angebracht, ohne sie gäbe es keinen Fortschritt. Und: Auch ganz unsinnige Tipps können viel Arbeit gekostet haben - unsinnig bleiben sie trotzdem. Wer hier einen Tipp einstellt, setzt sich der Kritik aus - die ja durchaus auch positiv sein kann.
Sally75
die Meinungen der Menschen sind wahrlich verschieden.
Kritik ja sicher - gehört ja auch dazu - wenn aber dann bitte konstruktiv.
Nicht, dass ich das letzte Wort haben möchte . . . ;-)
Ich möchte dir abschließend eine meiner Lebensweisheiten nicht vorenthalten: Für Jemanden, der keine Kritik verträgt, ist eine "Bedenkenanmeldung" niemals "konstruktiv".
Besserwisser sind nicht beliebt, aber sie KÖNNTEN etwas im Einzelfall ja wirklich mal besser wissen. Dann ist es nicht "ehrenrührig", ihre Meinung nicht nur zu tolerieren, sondern sogar zu übernehmen.
Spectator #12, diese, deine Meinung ist mit ein Grund, warum immer mehr User Abstand davon nehmen Tipps einzustellen. Man muss nicht jeden Pups kritisieren, man kann auch mal etwas überlesen was einem nicht gefällt. Oder hab ich dich vielleicht missverstanden? Kann gut möglich sein bei solch hochwissenschaftlichen Begründungen. ;-)
Sally75
Hier mein absoluter Super-Witz. Superwitz weil er sich immer wieder bewahrheitet.
Spruch an dieser Stelle: "Versuch mal einen Arsch beizubringen das er ein Arsch ist - bis zum letzten Pfurz wird er es abstreiten". (Verfasser unbekannt)
Kenne auch einen in der Art
die Welt ist nicht voller Arschlöcher,
aber sie sind strategisch so gut platziert,
das einem jeden Tag eins über den Weg läuft. :-)))
Sally75
Ich glaube aber nicht das ihr es in Deutschland kennt. Oder?
Es heißt: Hupf in Gatsch und schlog a Wön, aber tu mi ned so quön. (uff ist auch für mich schwer zu schreiben, tut man normaler Weise auch gar nicht)
Es heißt übersetzt in etwas: Hupf in die Dreckpfütze und schlag eine Welle, aber quäl mich nicht so!
Hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=S7mQ6nS_xOs
#21
Spectator ist verbannt???
Och ne. Das habe ich ja gar nicht mitbekommen. Ich habe seine Kommentare immer gern gelesen.
Heisst verbannt eigentlich, dass man für eine gewisse Zeit nicht posten darf? Oder ist man damit für immer gesperrt?
Sally75
wie machst du die Maroni zu Gemüse? Ich kenne sie nur zu Wild mit Preiselbeeren und Birne. Sonst esse ich die gekochten Maroni einfach nur so, oder mache eine Maroniroulade, Maronisuppe oder Maronispätzle.
Ich bin zwar nicht InaK, kenne Maroni aber in einer winterlichen Gemüsemischung.
Da gehören dann Rosenkohl, Karotten und Maroni mit rein. Sehr lecker!
Yoda's flashlight
Sally75
Ich meine auch, dass Karfiol Blumenkohl ist.
Rosenkohl sind diese kleinen, runden, grünen Kugeln.
Wenn hier jede Menge gelöscht ist, kann man den Streit wohl nicht mehr nachvollziehen, aber um Spectator tut es mir echt leid.
Vielleicht für die Nachkommen! Danke für Deine Bemühungen!
Sally75
Sally75
Der eigentliche "Haken" ist aber, dass die Bäume aus Samen gekeimt erst nach etwa 25 - 35 Jahren Früchte tragen. Jedoch werden meist gepfropfte (veredelte) Bäume gehandelt.
Der Platzbedarf ist auch sehr unterschiedlich. Sämlinge werden sehr groß; bei veredelten Sorten kann der Platzbedarf wesentlich kleiner sein.
Am besten fragst Du im Geschäft, wie das bei deinem Bäumchen mit dem Platzbedarf und den Bestäubungsverhältnissen ist und nach wie vielen Jahren die zu blühen beginnen. Eine Garantie wird es aber nicht geben; ich hatte mal einen Apfelbaum in einer Baumschule gekauft, der hätte nach wenigen Jahren blühen sollen, hatte dann aber bis zur ersten Blüte mindestens zehn Jahre gebraucht. Ich wollte den schon fällen, hatte ihm immer noch ein "Gnadenjahr" gegeben. Inzwischen bringt er regelmäßig gute Erträge.
Weitere, ausführliche Informationen auch zu Bodenansprüchen, Standortbedingungen findest Du bei dem bekanntesten Onlinelexikon.
Sally75
LG Sally
Sally75
LG Sally
Wenn ich Kastanien aufgesammelt habe stecke ich immer auf dem Weg nach Hause einige von den Dingern als Dank an die Natur in die Erde.
Getrocknete Kastanien braucht man z.B. wenn man sie mit Blaukraut kochen möchte. Anscheinend gibt's das auch von Iglo fixfertig tiefgefroren, aber selber gemacht ist es halt besser. Weil die getrockneten Kastanien (wenn man sie über Nacht davor im Wasser einweicht) genauso lang brauchen, wie das Blaukraut zum weich werden und sie dann durchgängig Geschmack aufnehmen.
Früher gab es die getrockneten Kastanien in der Schweiz immer zum kaufen. Heute ist es eher schwierig geworden, sie noch zu finden, offensichtlich mag niemand mehr richtig kochen und nimmt einfach schon gekochte Maroni und haut sie am Schluss ins Blaukraut.
Zudem ist das eine gute Möglichkeit, die Ernte eines Kastanienbaumes haltbar zu machen, wenn man das Glück hat, solche im Garten oder in der Nähe zu haben. Die kann man nämlich nicht alle essen, sobald sie reif sind. Ich hab leider keine Bäume hier, aber wenn ich Kastanien in Aktion finde, kaufe ich sie zukünftig alle und trockne sie dann so wie beschrieben. Während einem guten Film ist auch die Schälarbeit gar nicht so langweilig :-)
Sally75
Der erste Versuch sie haltbar zu machen, war eine gekochte Maronicreme in einem Schraubglas. Es ging schief, alles wurde kaputt. Dann kam ich aufs Trocknen. Trocknen kann man ja von rohem Fleisch angefangen ja einiges.
Das Schälen der Maroni ist ja schon sehr aufwändig, das stimmt. Aber es lohnt sich.
Was die erwähnte Maronicreme betrifft, kann man diese sicherlich auch haltbar machen, allerdings muss das Verhältnis von Milch und Maroni stimmen. Es gibt ja auch solche (Milch)Aufstriche im Handel. Ich schaue mir da dann auch gerne die Zutaten Zusammensetzung an und bei Gelegenheit probiere ich es nachzukochen.
Mein nächster Versuch ist Karamell-Milch-Aufstrich, der sich dann ohne Kühlung wie Marmelade lagern lässt.
Zur Info: Es gibt auch vakumierte Maroni. Diese wurden im Vakuumbeutel vakumiert und im Wasserbad Sous Vide gekocht und sind so ohne Kühlung haltbar. Dies zuhause auszuprobieren, dazu bin ich noch nicht gekommen.
Vllt. versuchst du es? Eventuell zuerst die Maroni garen, dann vakumieren und nochmals im Wasser mit Vakuumbeutel kochen? Der Handel macht es so ähnlich.
Sally75
Sally75
Im selben Friedhof gibt es auch riesige Haselnussbäume. Diese hatten viele kleine Nüsse drin.
ist sicher auch eine Möglichkeit (das Sous-Vide), aber für meine Zwecke nicht geeignet (ich mag auch nicht die gekochten aus dem Beutel, die es im Handel gibt, weil man die eben nicht so lange mitkochen kann und weil sie bereits gekocht sind, der Geschmack und die Farbe vom Blaukraut nicht so schön reingeht). Ist halt eine Kindheitserinnerung, die muss halt so weiterkultiviert werden, wie bekannt ;-) Aber wäre sicher spannend zu wissen, ob das mit dem Sous-Vide klappt. Für andere Sachen ist das ja sicher praktisch.
Sally75
Ich weiß nicht, ob man in Deutschland diesen Maronireis kennt.
Bei den Maroni kann es unterschiedliche Gründe geben. Ein Individuum bildet zeitlich getrennt voneinander die weiblichen von den männlichen Blüten zur Geschlechtsreife. Dadurch wird Selbstbestäubung vermieden. Wenn die beiden Bäume zur selben Zeit die männlichen Blüten getrennt von den weiblichen ausbilden, fehlt der Pollen zur Bestäubung und Früchte bleiben aus.
Sally75
Mir ist klar, dass du dich auf die erwähnten Bäume des Friedhofs bezogen hast. Dass es da Haselnuss Sträucher und Bäume gibt, wusste ich. Auch, dass die Früchte beider essbar sind. Ich habe sehr gestaunt, als ich bei einem Park Spaziergang in Wien, meinen ersten Haselnussbaum gesehen hab. Die sind riesig und haben gleich mehrere Haselnüsse in einem Bündel oder wie man das nennt. Ich erwähne das alles für Interessierte. Du selbst hast vmtl. eine Ausbildung oder Wissen in diesem Gebiet angeeignet.
Sally75