Feste Körperbutter selber machen

Dauer

Selbstgemachte  feste Körperbutter-Stücke, wie von dem britischen Kosmetikhersteller mit L, nur viel billiger und mit dem eigenen Lieblingsduft.

Hierfür werden ein paar "exotischere" Zutaten benötigt, die man nicht unbedingt im Haus hat. Alles lässt sich aber zu akzeptablen Preisen im Internet bestellen. Bei den Pflanzenbuttern bevorzuge ich unraffinierte Bio-Ware, da diese viele Stoffe enthalten, die gut für die Haut sind. Auch bei den Ölen sollte man kaltgepressten Produkten den Vorzug geben.

Video-Empfehlung:

Man benötigt:

  • 10 g Bienenwachs
  • 10 g Pflanzenöl (pflegende Speiseöle wie z.B. Sonnenblumenöl funktionieren genauso gut wie speziellere Öle, gerne auch mehrere Öle gemischt)
  • 100 g Sheabutter
  • 100 g Kakaobutter
  • Ätherisches Öl nach Geschmack, etwa 30 Tropfen

So wird es gemacht:

  1. Zuerst sollte man für saubere Hände und einen sauberen Arbeitsplatz sorgen, wer möchte, kann auch mit Desinfektionsmittel arbeiten. Die verwendeten Gefäße sollten am besten frisch aus der Spülmaschine kommen. 
  2. Nun schmilzt man zuerst das Bienenwachs in einem Marmeladenglas o.ä. im Wasserbad, wenn es flüssig ist, gibt man die Butter und das Öl hinzu und schmilzt alles unter Rühren. Man sollte versuchen, mit so wenig Hitze wie möglich zu arbeiten und die Fette sanft zu schmelzen, weil sonst ihre Inhaltsstoffe zerstört werden können. Oft wird für solche Arbeiten ein Thermometer empfohlen, meine Erfahrung zeigt allerdings, dass es auch prima ohne geht. Wenn eine klare, homogene Flüssigkeit entstanden ist, das Glas aus dem Wasserbad nehmen und weiter rühren, bis die Masse etwas abgekühlt ist. Nun können ätherische Öle nach Geschmack zugefügt werden.
  3. Dann wird die Flüssigkeit in Silikon-Förmchen gegossen, ich nehme dafür kleine Gugelhupf-Muffinförmchen. Man kann natürlich auch andere Formen verwenden, nur sollten sie aus flexiblem Material bestehen. Die gefüllten Formen werden dann etwa 15 Minuten ins Eisfach gestellt. Danach kann man die fast fertigen, bereits festen Körperbuttern aus den Formen "pulen".
  4. Sie sollte nun noch etwa zwei Tage stehen, da die Kakaobutter so lange braucht, um wieder vollständig auszuhärten. Dann sind die Körperbuttern einsatzbereit.

Zwischen den Handflächen aufgewärmt und verflüssigt, freuen sich alle trockenen Stellen wie Füße und Ellenbogen über die Körperbutter, aber auch am restlichen Körper einmassiert ist sie eine Wohltat für trockene Haut.

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26 Kommentare

Das ist ja ein interessanter Tipp.

Weisst du auch, wie lange sich so eine Körperbutter aufbewahren lässt ohne ranzig zu werden?
Dies ist was für die kommenden Herbsttage. Ich sehe mich schon mehrere Sorten machend,, um sie anschließend als Kleinigkeit meinen Freundinnen zu schenken, ausprobieren, verfeinern nach gusto.....
Wenn ich jetzt nur wüsste, wer der britische Kosmetikhersteller ist...

Das Rezept finde ich Klasse. Meine Tochter hat gerade kürzlich von einer Afrika-Reise Sheabutter mitgebracht. Passt also gut.
@bollina: Das hängt in jedem Fall von den verwendeten Ölen ab, die können eine sehr unterschiedliche Haltbarkeit haben, das sollte man beachten. Die Shea- und Kakaobutter sowie das Bienenwachs sind Monate (wenn nicht sogar Jahre) lang haltbar, man sollte sie allerdings an einem kühlen Ort lagern. Bei mir haben die Buttern immer nur höchtstens drei Monate gehalten - dann waren sie aufgebraucht ;)
Woher beziehst du deine Sheabutter und Kakaobutter?
Bienenwachs bekomme ich beim Imkerverband in meiner Nähe, die Öle hab ich sowieso selber.

Der britische Kosmetikhersteller ist mir auch nicht bekannt.
Mir dem britischen Kosmetikhersteller ist sicher LUSH gemeint. Die vermarkten sich trendgerecht als "ethical brand" die verwendeten Rohstoffe stammen oft aus ökologischem Anbau oder Fair-Trade-Handel. Haben in vielen deutschen Städten Läden.
#5, #6 Ja, LUSH bist gemeint. Wobei dort nicht alles Gold ist was glänzt. Die Produkte entsprechen in der Regel nicht den Naturkosmetik-Standards und enthalten fragwürdige, konventionelle Inhaltsstoffe.

Ich bestelle meine Buttern immer bei amazon und zwar in 500g Boxen von Naissance. Ich brauche das öfters, da lohnt sich das dann. Es gibt aber auch kleinere Gebinde. Man muss nur etwas aufpassen, dass es sich um unraffinierte Ware handelt und am besten Bio.
Danke, LUSH kannte ich bislang noch nicht, aber scheine ja nix versäumt zu haben.
Ich werd mal bei mir in der Gegend schauen was ich an Bio-Produkten kriegen kann.
Das ist ein guter Tipp. Vor Jahren hat meine Frau auch Cremes, Shampoo, Seifen, Waschpulver alles selber gemacht. Hat uns und vor allem unserer an Neurodermitis leidenden Tochter gut gefallen. Damals gab es noch Spinnrad, wo man alles kaufen konnte. Ich weiß gar nicht, ob es das noch gibt.
Jedenfalls danke für die Erinnerung.
Dein Tip klingt ganz nach Jean Pütz, der ähnliche Mixturen in den 70/80er Jahren im TV vorgestellt hat. Schade, daß es ihn nicht mehr gibt, keine Ahnung, warum. War eine Klasse-Sendung, ich glaube es war die Hobbythek.
Ich habe damals mit Wonne seine Rezepte nachgemacht. Ob die Cremchen geholfen haben, weiß ich nicht, aber er war ein total positiver und mitreißender Mann und wirkte zumindest seelisch sehr aufbauend.
@Stormanus: Spinnrad gibt es auch heute noch, wobei mir viele Sachen in deren Sortiment nicht so gefallen. Buttern bieten die z.B. nur raffiniert an und viele Sachen sind ungeeignet für Naturkosmetik. Aber das kommt natürlich ganz drauf an, was man machen möchte. Emulgator & Konservierungsstoff habe ich zum Beispiel schon dort bestellt, aber das wird ja hier nicht benötigt. Aber sie bieten auch ein Carotinöl aus Sonnenblumenöl und Carotin an, das man als hautpflegende Komponente in die Körperbutter-Mischung geben könnte. Es gibt den damit hergestellten Sachen auch eine natürliche, orange Färbung.
Ein interessanter Online-Shop in diesem Zusammenhang ist behawe Naturprodukte. Dort bekomme ich alles, was ich für die Kosmetikherstellung benötige, den möchte ich demnächst mal testen. Aber meine Fette werde ich wohl weiter über amazon bestellen, weil ich nur dort die Kombination unraffiniert & Bio bekomme.

@marangove: Auf die Hobbythek bin ich in diesem Zusammenhang auch schon gestoßen. Da gibt es eine ausführliche Homepage mit Rezepten und Shop mit zum Teil eigenen Produkten.
HeidemarieWipfler: Danke, auf die Idee, im Internet nachzuschauen, bin ich gar nicht gekommen. Da hindert mich nichts mehr, wieder mal Hexenbräu herzustellen.
Den Jean Pütz gibt es schon noch unter www.jean-puetz-produkte.de!
Ein schöner Tipp! Danke!
Ich habe zwar noch nie selbst solche Produkte hergestellt, aber nun fühle ich mich dazu animiert. Raffiniert ;-)

Eine Frage habe ich dazu noch:
Das ätherische Öl... muss ich auf irgend etwas achten beim Kauf? Gibt es Öle, auf die Hautreaktionen etwas typischer sind?
Meine Haut ist trocken und daran gewöhnt, dass sie nur unregelmäßig "verwöhnt" wird. Bei aufdringlichen Duftstoffen stellt sich dann schon mal Jucken oder schlimmstenfalls rote Flecken ein.

Danke für eine Rückmeldung und Gruß,
Eisenhauer
Super Tipp, Probiere ich gleich Mal aus.
Kann man das auch mit Kokosnuss Öl machen? Hat das schon mal jemand gemacht?
@marasu:
Sheabutter gibt es in Afrika-Shops, manchmal auch in Welt-Läden, Kakaobutter in der Apotheke (muss man gelegentlich vorbestellen). Wer in und um Würzburg wohnt: das Afrika-Festival, Ende Mai jeden Jahres, bietet Einkaufsmöglichkeiten für Shea- und Kakaobutter.

@ HeidemarieWipfler
Frage:
Warum soll Körperbutter fest sein? Ich finde, je fester, desto weniger gut zieht sie in die Haut ein und liegt unangenehm klebrig noch lange auf der Haut.

Und ein Tipp an die Frag Muttis: mit den ätherischen Ölen sehr vorsichtig sein, nur Lebensmittelqualität verwenden- keinesfalls die für Duftlampen o.ä.- und vor Verarbeitung ausprobieren, ob der Körper diese Öle verträgt.
krillemaus:
Danke für deine Hinweise!

Warum fest?
Es sieht halt nett aus, vllt hält die feste Körperbutter auch länger als die weiche Körpercreme.
So wie ich das sehe, sind das kleine handliche Stücke wie Miniseifen. Wenn man sie in die Hand nimmt, werden sie durch die Körperwärme flüssig und lassen sich wunderbar weich und zart auf den Körper auftragen.
Am besten wählt man die Größe so, dass es gerade für einmal auftragen reicht. Auch nett zum verschenken! Die portionsweise Entnahme ist auch sehr hygienisch.

Möchtest du die Körperbutter weicher haben nimmst du weniger Bienenwachs u/o weniger Kakaobutter. Da kann man sich schön durchexperimentieren.
Ich erinnere mich, daß ich damals in erster Linie Jojobaöl verwendet habe, da dieses am längsten haltbar ist.
@elfje-elenwe: also das wüsste ich auch gerne. Nehme Kokosöl schon länger für Hautverhornungen an Arm und Bein. Hilft ganz gut. Daher würde so eine Körperbutter damit vielleicht noch besser werden.
@marasu #17: Danke meinerseits für den Hinweis, ich stand auf der Leitung und sah mich schon mit einem seifengroßen, harten Stück Körperbutter meinen Luxuskörper malträtieren. Dass man das Stück erst in der warmen Hand schmelzen lässt und dann mit der Hand den Körper eincremt, darauf bin ich gar nicht gekommen! So blöd kann man manchmal sein!

Mir fällt da noch ein, dass man daraus auch eine heilsame Körperbutter für empfindliche Haut oder strapazierte Hände machen kann, indem man Ringelblumen-Blütenblätter in der warmen Körperbutter eine Weile ziehen lässt, dann abseiht und in Formen gießt. Der Zusatz von ätherischen Ölen empfiehlt sich dann eher nicht.
krillemaus:
Lavendelöl ist eigentlich immer geeignet (ob's eine Lavendelallergie gibt weiß ich nicht)
Lavendel hat unter anderem antiseptische Wirkung und verbessert sogar die Haltbarkeit.
Nachdem nun schon mehrere Bezugsquellen genannt wurden und ich sie fix mit "meiner" verglichen habe, möchte ich sie auch noch in die Runde geben:
http://webshop.kosmetische-rohstoffe.de/
Scheint sowas wie ein Familienunternehmen zu sein. Die Qualität fand ich bisher immer sehr gut und die Preise sind niedriger als z.B. der oben genannte Anbieter bei Amazon (allein schon, weil die Versandkosten nicht pro bestelltem Produkt anfallen...).

@krillemaus:
Ringelblumensalbe und andere Salben (z.B. Schafgarbensalbe) kann man auch herstellen, in dem man die Blüten/ Kräuter für ca. 3 Wochen in bspw. Bio-Olivenöl legt. Ruhig in die Sonne stellen und täglich schütteln, dann abseihen und weiterverarbeiten (Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, mit dem Öl, dann Kakaobutter und Sheabutter dazu...). Klappt super und wirkt.
@HeidemarieWipfler (#11): Guter Tip, werde ich ausprobieren.

Vor allem aber vielen Dank für die Rohstoff- und Zubehörquelle Behawe - dort habe ich eben gestöbert und vieles entdeckt, was Spinnrad entweder nie angeboten oder aber seit langem aus seinem Sortiment verbannt hat.
Seit es die Hobbytheksendungen nicht mehr gibt, gab es wohl immer weniger Kunden, so daß Spinnrad und vor allem unser toller "Cremeshop" hier am Ort, der ein riesiges Sortiment hatte, ihre Läden schon vor Jahren geschlossen haben.
Und endlich habe ich (bei Behawe) eine wiederverwendbare Deostickhülse (für das selbstgemachte alufreie Deo, das hier kürzlich als Tip eingestellt wurde) gefunden, denn ich vertrage wegen des Alkohols keine Sprays, und ich mag die klebrig-schmierigen Roll-Ons nicht.
Hallo, soweit ich weiss, kann man noch unter Spinnrad.de im Netzt bestellen.
Bitte nicht böse sein, ist nur gut gemeint,mit den äther. Ölen möchte ich zu Vorsicht raten,denn es gibt oft versteckte Allergien. Ich spreche aus Erfahrung, denn in einem Schwartee aus Fairtrade war Bergamotte,ich Döspaddel hatte es aber nicht gesehen(jaja, ich kann Lesen, aber für mich war es halt so:Fair gehandelter Tee muss ja auch für mich gut sein;( )Ich bekam einen nicht weg zu bekommenden Hautausschlag, habe aber nat. weiter den Tee getrunken. Bis mein holder Gatte sich die Zutaten ansah:"...mit Begamotte aromatisiert".
Egal, soweit ich weiss, gibt es bei den Ölen gravierende Unterschiede. Warum müssen eigentlich die Pflegeprodukte immer duften, vielleicht reicht doch auch eine duftneutrale Ausführung. so pflegt man sich und wer mag "aromatisiert" sich mit Deo, Duftwasser usw. Ausserdem können unparfumierte Produkte von wirklich allen Familienmitglieder benutzt werden :)
DANKE für die Erinnerung, dass man öfter mal wieder etwas selber machen kann.
Liebe Grüsse und eine schöne Woche
Danke zuerst einmal an alle für die überragenden und positiven Rückemldungen. Es freut mich sehr, dass euch mein Tipp gefällt und ich euch dazu anregen konnte, etwas über das Thema nachzudenken und ihn mit hilfreichen Anregeungen zu ergänzen.

Nun möchte ich noch auf die Fragen und Anmerkungen eingehen, ich hoffe ich übersehe nichts!

#14 Bei ätherischen Ölen muss man immer bedenken, dass sie ein nicht unerhebliches Allergiepotential bergen. Viele Menschen können sie jedoch problemlos verwenden, so z.B. ich selbst auch. Wer auf Nummer sicher gehen will, bereits eine Allergie hat (auch gegen andere Stoffe) oder einfach nur ein besonders mildes Produkt möchte, sollte die ätherischen Öle einfach weg lassen. Ob es Unterschiede gibt zwischen den verschiedenen Ölen, also ob manche mehr oder weniger Risiko bergen, weiß ich nicht. Sicher findet man über google etwas entsprechendes. Wenn mann sich für die Verwendung entscheidet, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass es sich um 100% naturreine ätherische Öle handelt und nicht um synthetisches Duft- oder Parfumöl.

#15 Du kannst für den Ölanteil jedes beliebige Öl nehmen, auch Kokosöl. Nur die Buttern würde ich, zumindest nicht komplett, ersetzen, weil die Körperbutter sonst zu weich wird.

#16 Ich mag die festen Körperbuttern, das was du ansprichst empfinde ich weniger so. Ich benutze sie gerne abends oder an besonders trockenen Stellen. Wenn es schnell gehen muss, benutze ich eine Creme oder Lotion, bzw. Emulsion. Der Vorteil der festen Butter ist, dass sie mit wenig Inhaltsstoffen auskommt. Eine weichere Butter kann ich nicht herstellen, zumindest nicht ohne Emulgatoren und Konservierungsstoff.

#18 Ja, Jojobaöl hält sehr lange, da es eigentlich ein Wachs ist und nicht oxidiert. Es wäre gut für die Buttern geeignet, ich selbst benutze es pur, auf die feuchte Gesichtshaut aufgetragen, zur Pflege meiner unreinen Haut.
@Stormanus:
ja, es gibt noch spinnrad - in hh z.b. in einigen apotheken und anderen läden