Shampoo Flaschen adé! Mit festem Shampoo reduziert sich der Plastikmüll und das selbst gemachte Shampoo ist noch dazu aus natürlichen Rohstoffen ohne Silikon.
Festes Shampoo ist ein guter Ersatz für die Shampoos in Flaschen. Dadurch kann ich Plastikmüll vermeiden und ich bin sicher, dass kein Silikon drin ist, das ins Abwasser gelangt und die Natur belastet. Noch dazu nimmt es in einer kleinen Dose im Kulturbeutel wenig Platz weg. Es gibt unterschiedliche Rezepte, die im Grunde ähnliche Zusammensetzungen haben und sich nur durch die zugegebenen Öle oder Fette unterscheiden. Als Grundrezept für ein festes Shampoo werden meist 25 Gramm SLSA, 25g Gramm Stärke und 20 bis 25 Gramm Öl bzw. Sheabutter verwendet. SLSA ist ein Tensid in Pulverform. Die Abkürzung steht für Sodium Lauryl Sulfoacetate, das für Naturkosmetik zugelassen ist und nicht aus Erdöl, sondern auf der Basis von Kokosöl gewonnen wird. Es dient dazu, dass die Seife schäumt und Fett und Schmutz gelöst wird.
Zutaten für eine Shampoo-Bar
- 15 g Weiße Tonerde
- 10 g Maisstärke
- 25 g SLSA
- 10 ml Brokkolisamenöl
- 10 ml Hibiskusöl
- Seifenform aus Silikon (Muffinform geht auch)
Öle und Fette
Wer Sheabutter nutzen möchte, muss sie erst im Wasserbad erhitzen und dann mit der Stärke und dem SLSA vermischen. Es kann auch Kokosöl, Teebaumöl oder eine Kombination aus zwei Ölen verwendet werden. Wer mag kann für den Duft noch ein bis zwei Tropfen Lavendel, Zitronen- oder Orangenöl dazugeben. Ich habe mich nach einigen Tests für Brokkolisamenöl und Hibiskusöl entschieden. Das Öl der Brokkolisamen macht das Haar weich und glänzend. Hibiskusöl ist gut bei sensibler und gereizter Kopfhaut. Mit der Kombination lassen sich auch die Haare von meinem Kind gut kämmen.
Rezept ohne Bröseln
Das Problem der Grundrezepte ist, dass die Shampoo Seifen durch die Verwendung von Maisstärke meist bröseln und leicht brechen. Deshalb habe ich etwas herumprobiert und eine Lösung gefunden. Statt 25 Gramm Maisstärke nutze ich nur 10 Gramm und ersetze den Rest mit weißer Tonerde. Dreck zum Waschen zu nehmen, klingt zwar seltsam, ist aber tatsächlich möglich. Selbst reine weiße Tonerde kann allein schon zum Waschen der Haare benutzt werden. Es bindet Fett und Schmutz und ist gut bei fettigen Haaren. Pur verwendet macht es meine Haare allerdings etwas matt. Zusammen mit Brokkolisamen- und Hibuskusöl ist es für das feste Shampoo optimal, denn es macht die Seife auch fester. Sie bröselt und bricht nicht mehr so leicht.
Für mein festes Shampoo habe ich die weiße Tonerde mit der Maisstärke und dem Tensid vermischt. Achtung, das Tensidpulver staubt sehr! Also unbedingt einen Mundschutz tragen. Dann kommen Brokkolisamen- und Hisbiskusöl dazu und das Ganze wird zu einem festen Teig verknetet. Den Teig in eine Silikonform drücken und zwei bis drei Monate trocknen lassen. Alternativ kann der Shampoo Bar auch im Ofen bei 50 ºC drei Stunden getrocknet werden.
Haarseife hatte ich auch schon, habe dann aber mal blind nach dem falschen Seifenstück gegriffen und mit normaler Handseife die Haare gewaschen. Geht auch, also zumindest bei meiner streichholzlangen Mähne kannst ganz normale Seife nehmen. Was die Kosmetikindustrie alles in die Produkte ballert, brauchst du alles gar nicht. Sauber geht auch anders, schonst dich, die Umwelt und den Geldbeutel.