Jeder Gartenbesitzer kann ein Lied davon singen: Man sät und setzt, hegt und pflegt, man düngt und gießt, tüdelt und kuschelt, freut sich auf reiche Ernte oder überwältigende Blüte und eines morgens: alles weg. Oder riesige Löcher im Grün. Wer war’s? Die Schadbilder, die üblichen Verdächtigen und was man möglichst ohne Chemie gegen diese tun kann, finden Sie hier.
Schnecken: Nur Stiele im Gemüsebeet übrig
Keine Kunst zu erkennen, wer da am Werk war: Schnecken. Ob es die gelblich-braune Ackerschnecke war, deren erwachsene Tiere die oberirdischen Pflanzenteile fressen oder die rote spanische Wegschnecke ist egal. Was man tun kann? Am besten hilft immer noch ein Schneckenzaun in Kombination mit Aufsammeln und - so leid es mir tut – töten. Dann bekommt man das Beet vielleicht irgendwann schneckenfrei. Wählt man Schneckenkorn, dann eines mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Andere Stoffe stehen im Verdacht, auch Vögeln, Bienen und Regenwürmern zu schaden. Man kann auch versuchen, seine Beete mit einem Rahmen aus Schneckenleibspeise zu schützen: Ein Ring Tagetes um den Salat hilft, weil sich die Schnecklein schon vor dem Gemüse sattfressen. Vielleicht. Muscheln als Mulchschicht sollen auch helfen, allerdings eine teure Angelegenheit, wenn man nicht am Meer wohnt.
Die kleinere, schwarze Gartenwegschnecke, die man ab und zu sieht, ergötzt sich übrigens an Wurzelgemüse und Wurzeln. Auch nicht schön.
Dickmaulrüssler: Buchtartige Fraßspuren in Blättern
Der Dickmaulrüssler treibt hier sein Unwesen – auch in Balkonpflanzen. Den nachtaktiven Käfer sollte man wegfangen: Er verkriecht sich unter ausgelegten Brettern, am Tag kann man ihn ablesen. Bei einem Befall sollte man immer auch an die Larven des Käfers denken. Die sind viel schlimmer, weil sie sich von den Wurzeln und Knollen ernähren. Hier helfen nur spezielle Nematoden, Fadenwürmer, die man im Fachgeschäft kaufen kann und dann in der befallenen Erde aussetzt.
Kleiner Frostspanner: Triebspitzen und junge Blätter sind abgefressen und verwoben.
Gestatten: Der Kleine Frostspanner. Das Weibchen legt im Oktober die Eier an den Triebspitzen ab, die Larven fressen im April und Mai dann die jungen Blätter und weben die abgefressenen zu einer Art Kokon zusammen. Bei wenigen Larven ist das nicht schlimm, der Baum treibt wieder aus. Aber wenn es zu viele werden oder das Bäumchen noch jung ist, muss viel Energie in den Neuaustrieb gesteckt werden. Bekämpfen kann man den Frostspanner mit Leimringen: Da das Weibchen keine Flügel hat, muss es im Herbst am Stamm hochklettern. Ein Leimring dort und an allen Stützpfählen verhindert dies. Im Dezember kann man die Leimringe abnehmen und im Hausmüll entsorgen.
Apfelwickler: Würmer in Äpfeln und Birnen
Der Apfelwickler bildet zwei Generationen: die erste legt die Eier im Mai/Juni, die zweite im August/September. Die Eiablage erfolgt glatte Oberflächen – also entweder auf Blätter oder Früchte, wenn diese ihren Flaum verloren haben. Die Raupe ernährt sich dann von der Frucht. Man sollte auf jeden Fall das Fallobst auflesen und beseitigen. Helfen sollen auch Obstmaden-Fanggürtel aus Wellpappe ab Ende Mai, die man regelmäßig erneuert.
Drahtwürmer: Fraßspuren an Wurzelgemüse innen und außen
Wahrscheinlich haben sich hier Drahtwürmer satt gefressen. Die Larven des Schnellkäfers kann man mit Lockfallen anziehen, zum Beispiel mit halben Möhren oder Kartoffeln in der Erde, die man regelmäßig inklusive Würmern entsorgt. Auf Weizen steht er auch – wer Platz hat, kann eine Reihe Weizen zwischen den Wurzelgemüsen aussäen. Tagetes und Ringelblumen sind giftig für die Würmchen.
Kohlweißling: Kohlblätter sind abgefressen
Der Kohlweißling heißt nicht umsonst so: Seine Raupe liebt Kohlblätter. Aber man kann sie absammeln oder vergrämen, indem man Tomaten und Sellerie mit anpflanzt oder den Rand des Beetes mit Dill, Salbei, Rosmarin, Thymian, Pfefferminze oder Beifuß bestückt.
Möhrenfliege: Möhren, Dill, Kümmel, Petersilie sind zerfressen
Da die Möhrenfliege Ende Mai bis Juli ihre Hauptflugzeit hat, kann man sich behelfen, wenn man die gefährdeten Pflanzen erst ab Juli aussät. Oder man schützt in der entsprechenden Zeit seine Beete durch Netze.
Wühlmäuse: Bäume und Sträucher treiben nicht mehr aus
Wühlmäuse sind nicht wählerisch. Sie benagen und fressen Wurzeln, Rhizome, Knollen und Zwiebeln der unterschiedlichsten Pflanzenarten. Durch ihre Wühlerei kann auch Rasen erheblich geschädigt werden. Wühlmäuse hinterlassen Erdhaufen im Garten. Vor Gegenmaßnahmen ist es wichtig zu überprüfen, ob es sich wirklich um Wühlmäuse oder nicht doch um einen Maulwurf handelt. Letzterer ist nämlich geschützt und darf nur vertrieben, aber nicht getötet werden. Ein Indiz: Bei Wühlmäusen ist das Loch immer seitlich versetzt zum Erdhaufen. Gegen Wühlmäuse gibt es Fallen, es soll auch helfen, Kaiserkrone, Wühlmauswolfsmilch und Narzissen anzubauen. Wer vor der Pflanzung weiß, dass Wühlmäuse in der Gegend sind, setzt die Wurzelballen seiner Bäume in spezielle Drahtgitterkörbe. Feldmäuse übrigens nagen weniger an den Wurzeln, sie knabbern eher an der Rinde.
Nachbars Katze: Lange vertikale Risse in der Baumrinde
Hauptverdächtiger: Nachbars (oder die eigene?) Katze. Abhilfe: Stammschutzmatten.
Die Tips zur Vertreibung der Schädlinge sind teilweise ja sehr leicht nachzumachen. Wenn sie dann auch noch wirken, wäre das ideal!
Diese sind ja erschwinglich geworden und nicht nur für Tiere gut, auch Einbrecher und andere unliebsame "Gäste" kann man so dingfest machen.
Nur Mut, es kann auch fröhlich machen, wenn diese Aufnahmen am PC betrachtet.
Fröhliches Wochenende.
Giesa
Schön ist es, die Eidechsen zu Beobachten, sie haben auch viel von ihrer Scheu verloren.
Bloß muß man sehr aufpassen daß sie einem nicht unter die Schuhe kommen.
Fazit: Toller
Zuwachs im Garten.