Heute folgt ein weiterer Vergleich in Bezug auf frisch gekochtes Essen gegenüber fix und fertig gekauften und bereits verarbeiteten Produkten. In diesem Falle habe ich selbst gemachte Frikadellen (faschierte Laiberl, Buletten, Fleischpflanzerl - wie immer ihr es regional nennt) mit Kartoffeln, Erbsen und Karotten aus unverarbeiteten, frischen Produkten, mit den bereits fertig kaufbaren Varianten verglichen.
Nun aber zu meinem Rezept, die Frikadellen zuerst, die Beilagen danach:
Zutaten
Für die Frikadellen
- 1 Ei
- 1 altes Brötchen oder Toastbrot
- 1 Zwiebel
- 1 EL Sonnenblumenöl
- 500 g Hackfleisch halb und halb
- 1 Prise(n) Salz und Pfeffer
- 0,5 TL Knoblauchöl
- etwas Kümmel
- 50 g Semmelbrösel (optional)
Für die Beilagen
- 300 g Kartoffeln
- 3 frische Karotten
- 20 g Butter
- 1 Handvoll Junge Erbsen (Tiefkühlung)
- 1 Prise(n) Salz und Pfeffer
Zubereitung
Frikadellen selber machen
- Altes Brötchen oder zwei Scheiben Toastbrot einweichen. Kann man in Wasser machen, aber alternativ auch in Milch.
- Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Diese dann in einer Pfanne mit etwas Öl glasig anbraten.
- Ei aufschlagen und in einer Schüssel verquirrlen mit einer Gabel.
- Hackfleisch in die Schüssel zum Ei geben. Die angebratenen Zwiebeln ebenfalls mit in die Schüssel geben.
- Das Brötchen/Toast ausdrücken und zu dem Hackfleisch hinzufügen.
- Würzen mit Salz und Pfeffer, Knoblauchöl. (Alternativ kann auch ein kleiner Klecks Senf, klein geschnittene Jungzwiebeln oder Reste von Speck mit hinzu).
- Margarine in einer Pfanne erhitzen und mit einem EL Fleischbällchen formen und in der Pfanne von beiden Seiten ca. 6-8 Minuten scharf anbraten. Danach bei kleiner Flamme ein paar Minuten ziehen lassen.
Beilagen zubereiten
- Kartoffeln schälen und in Hälften schneiden.
- Karotten schälen und in kleine Stücke schneiden. Erbsen aus der Verpackung nehmen und zu den Karotten in einen Topf geben.
- Topf mit Wasser, den Kartoffeln und einem TL Salz zum Kochen bringen für etwa 20 Minuten, bis die Kartoffeln gar sind.
- Karotten und Erbsen ebenfalls auf dem Herd für ca. 15-17 Minuten kochen. Direkt beim Kochen können Salz und Pfeffer hinzugeben.
- Karotten und Erbsen nach ca. 15-17 Minuten abgießen, dann in den Topf etwas Butter geben und das Gemüse darin schwenken. (Wer mag, kann eine kleine Prise Zucker noch hinzufügen).
- Kartoffeln abschütten nach ca. 20 Minuten und mit dem restlichen Gemüse und den fertigen Frikadellen servieren.
Uns und mir persönlich gefällt, wenn die Gerichte einfach und klassisch sind und wir wissen, was drin ist. Soßenfans sind wir nicht unbedingt, aber natürlich kann man hier - ob bei Fix und Fertig oder der frischen Variante - noch eine Soße zu den Kartoffeln machen. Diese wäre in beiden Fällen gleich und ähnlich teuer, daher ist sie für meinen Vergleich nicht relevant.
Kostenvergleich: Fertignahrung vs. Selbstgekocht
Was kosten fertige Frikadellen mit Beilagen?
Zunächst die Preise für den Dosenfraß - anteilig für eine Person (die Kartoffeln habe ich nicht berücksichtigt, da diese in beiden Fällen gleich teuer sind):
- 450/500 g Frikadellen für 4,35 Euro -> Anteilig für eine Portion 1,45 Euro bzw. 250 g faschierte Laibchen für 2,62 Euro -> Anteilig für eine Portion 1,75 Euro
- 800 g Dose Erbsen und Karotten vom Discounter für 1,89 Euro, 400 g Dose von Bonduelle für 1,89 Euro oder die kleinste Dose für Singles für 1,39 Euro, ebenfalls von Bonduelle -> Anteilig für eine Portion ca. 0,34 Euro vom Discounter bzw. 0,95 Euro, wenn es das Markenprodukt sein soll in der normalen Größe oder 1,39 Euro in der Singledose.
- 300 g Kartoffeln für ca. 0,30 Euro
- 1 TL Margarine zum Anbraten für ca. 0,05 Euro
- 20 g Butter für 0,19 Euro
- Salz und Pfeffer bleibt gleich.
Insgesamt braucht man hier 2,45 Euro für eine Portion, falls man die günstigste Variante wählt. Alternativ 3,68 Euro für die teurere Variante mit Markenprodukten.
Was kosten selbstgemachte Frikadellen mit Beilagen?
- 500 g Hackfleisch halb und halb gab es im Angebot für 2,49 Euro. 150 g kosten also etwa 0,75 Euro.
- 1 Zwiebel ca. 0,06 Euro
- 1 Ei für 0,22 Euro insgesamt
- 1 altes Brötchen oder 2 Scheiben Toastbrot für etwa 0,13 Euro
- 0,5 TL Knoblauchöl kostet etwa 0,01 Euro
- 1 TL Margarine zum Anbraten für ca. 0,05 Euro
Für die Beilagen nehme ich folgende Preise her:
- 300 g Kartoffeln für ca. 0,30 Euro
- 3 Karotten für ca. 0,18 Euro
- 75 g TK Erbsen für ca. 0,16 Euro
- 20 g Butter für 0,19 Euro
Hier liegen wir bei 2,05 Euro Gesamtpreis für eine Portion.
Fügt man außen an die Frikadellen noch Semmelbrösel hinzu (was ich persönlich nicht gerne mag), würde noch ca. 0,08 Euro hinzukommen.
Der Preisunterschied ist nicht sonderlich groß, wenn man die günstigsten Discounterprodukte für eine Portion nimmt. Macht man mehrere Portionen, macht es sich bemerkbar. Nimmt man nicht die Discountervariante in den großen Dosen, so ist der Preisunterschied pro Portion bei 1,63 Euro, also mehr als 1,5fach höher, als beim frischen, selbst gemachten Gericht.
Clever sparen und wissen, was drin ist!
Vor allem ist beim frischen Kochen ein großer Vorteil, dass man nach Angeboten schauen kann, wie beispielsweise in meinem Falle beim Hackfleisch und den Rest einfrieren kann für ein anderes Gericht. Ebenso nutze ich - wie ihr vielleicht wisst, auch oft die App "to good to go", um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten und komme sehr oft an mein Gemüse deutlich günstiger. Hier habe ich die normalen Preise genommen. Für mich ist es ein großer Vorteil beim frischen Kochen, dass ich den Geschmack so gestalten kann, wie es mir schmeckt, weiß, was drin ist und vor allem aber auch keine offenen Dosen oder ähnliches herumstehen habe, die nachher schlecht werden. Ewig das gleiche Essen, Hauptsache, es bleiben keine Reste über, mag ich auch nicht immer.
Weitere Vorteile: Frisch und optisch ansprechend
Der Unterschied, was die Optik angeht, ist enorm. Alleine das Gemüse sieht frisch und natürlich aus. Die Erbsen und Karotten aus der Dose sind im Vergleich eher blass und langweilig. Ebenso die Frikadellen haben oft eine gummiartige Konsistenz und schmecken nicht sonderlich gut, sondern fad. Vor allem sind aber alle Zusatz- und Konservierungsstoffe weg und zeitlich ist die Zubereitung kein riesiger Unterschied. Ein weiterer Vorteil beim frischen Kochen ist, dass ich die Schalen der Karotten und Zwiebel(n) in einer Dose eingefroren habe und daraus sogar noch meine nächste Gemüsebrühe machen kann. Einiges, wie beispielsweise die Jungzwiebeln, ziehe ich selbst nach - das ganze Jahr über.
Weitere Rezepte dieser Art folgen. Viel Spaß beim frischen Kochen und guten Appetit!
Kreativling