Frühjahrskur mit Brennnessel

Dichte Brennnesselpflanzen wachsen üppig in einer grünen Umgebung, umgeben von anderen Pflanzen und Weideland.

Die Frühjahrskur mit Brennnessel ist bei mir festes Ritual zur Entgiftung und auch, um gegen die Müdigkeit anzugehen.

Wirkung der Brennnessel-Frühjahrskur

Die Brennnessel hat in der Naturmedizin absoluten Heilmittelstatus erreicht. Die in Österreich geborene Kräuterkundige Maria Treben (1907 – 1991) beschreibt die Brennnessel als „unsere beste blutreinigende und gleichzeitig blutbildende Heilpflanze“. Gifte und Stoffwechselendprodukte beseitigt sie, indem sie die Nierenfunktion anregt und dadurch mehr Toxine ausgeschwemmt werden. Pluspunkte sammelt die Brennnessel auch durch hohe Werte bei Eisen, Vitamin C, Magnesium und Kalium sowie als Eiweißlieferantin.

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Brennnesseln als Tee

Eine Brennnessel-Frühjahrskur mit Tee ist wohl die einfachste Methode um den erwünschten reinigenden und erfrischenden Effekt für den Körper zu erreichen.

Dazu werden Brennnesseln frisch gepflückt (ca. 1 Esslöffel frische Kräuter oder 1 Teelöffel getrocknete Kräuter) und mit abgekochtem, leicht abgekühlten Wasser aufgebrüht. 2-3 Tassen pro Tag genügen. Falls euch der Geschmack auf Dauer zu einseitig ist, könnt ihr die getrockneten Brennnesselblätter auch mischen mit Blättern von Brombeeren, Himbeeren, Birken und Ringelblumen.

Brennnesseln als Frischsaft

Ein Esslöffel Saft von frisch geernteten Brennnesseln ist die Empfehlung für einen Erwachsenen pro Tag während der Frühjahrskur. Dazu wird eine Handvoll des frischen Krauts kleingeschnitten und ausgepresst. Da mir der Frischsaft allerdings nicht wirklich gut schmeckt, füge ich die Brennnesselblätter inzwischen bei der Zubereitung meines täglichen „Grünen Smoothie“ hinzu. Im Verbund mit frischem Obst, wie zum Beispiel einer Banane, einem Apfel, einigen Blättern Blattsalat und einem Schuss frisch gepresstem Zitronensaft, erhalte ich die kompletten Inhaltsstoffe der Brennnesseln in Form eines wohlschmeckenden und sehr gesunden Getränks.

Brennnessel als Gemüse und im Salat

Ähnlich wie Spinat lässt sich das Brennnesselkraut gut mit etwas Butter anschwitzen und mit Salz und Pfeffer zu einer leckeren Gemüsebeilage verwenden. Auch im Kartoffelstampf schmecken die kleingehackten Blätter sehr lecker. Hier mische ich noch ein wenig Zitronensaft dazu. Die fein geschnittenen frischen Blätter eignen sich auch als gesunde Beimischung zu einem leckeren Blattsalat.

Weitere Anwendungsgebiete der Brennnessel

Maria Treben setzte die Brennnessel bei der Behandlung von Ekzemen, Nierenerkrankungen, Erkrankungen der Harnwege, Leber- und Gallenleiden, Gefäßerkrankungen (Raucherbein) und Durchblutungsstörungen ein. Bei Allergien solle man über längere Zeit hinweg täglich Brennnesseltee trinken. Meine Großmutter hat sich regelmäßig und absichtlich beim alljährlichen Pflücken von frischem Brennnesselkraut ohne schützende Handschuhe die Hände „verbrannt“. Das sei vorbeugend gegen Rheuma und Arthrose, meinte sie. Auch bei Ischias-Schmerzen strich sie sich mit Brennnesselkraut von den Fesseln aufwärts leicht über die schmerzende Außenseite ihres Beines. Sie war von der Wirkung überzeugt, während ich gestehen muss, dass ich in diesem Fall sicherheitshalber doch eher auf eine schmerzlindernde Salbe zurückgreife.

Mit der Brennnessel durchs Jahr

Die Brennnessel findet ihr von April bis November an vielen Ecken und Enden. Oft ist es nur eine Pflanze, die sich über Quadratmeter ausbreitet. Bei mir hat sie ihren Platz am Gartenzaun in der Nähe des Komposthaufens gewählt. Über die Frühjahrskur hinaus ernte ich einen Teil von ihr samt Wurzelwerk. So habe ich sie wenigstens etwas im Griff und genügend Material für eine Brennnesseltinktur.

So stellt ihr eine Brennnesseltinktur her

Die Wurzeln, die ich im Frühjahr ausgrabe, werden mit einer Bürste gut gewaschen und von der Erde befreit, kleingeschnitten und in ein Einweckglas gefüllt. Mit 38-40 %igem Kornbranntwein übergossen, zieht die Tinktur etwa zwei Wochen an einer warmen Stelle und wird dann abgegossen.

Die Brennnesseltinktur wird in der Volksmedizin als wochenlange Kur gegen Leber- und Gallenleiden, Milzerkrankungen, Magengeschwüre und bei Lungenkrankheiten eingesetzt, wobei hier einige 10-20 Tropfen auf ein Glas Wasser eingenommen werden.

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23 Kommentare

Ich trinke diesen Tee sehr oft und finde er wirkt toll.Kostet nix u👍 nd hilft
Mit gefällt das Rezept von der Tinktur. Die werde ich mir ansetzen. Wie lange ist die haltbar? Frage wegen der Menge, die ich ansetzen möchte. Wieviel Wurzeln braucht man auf einen Liter Banntwein?
Habe nach einem OP, wegen der vielen Medikamente, anschliessend zum Entgiften auch schon Brennnesseltee getrunken.
Mir hat der damals auch gutgetan :-)
Gesunde Nieren und Leber brauchen keine Kräuterunterstützung. Das ist ein urban myth, der wissenschaftlich nicht haltbar ist. Wenn Brennesselbestandteile einer kranken Niere auf die Sprünge helfen könnten, waere es ein Medikament, das getestet und eingesetzt wird. Ist aber komischerweise nicht der Fall... Für kranke Nieren gibt es nämlich relativ wenige Therapieoptionen.
Nimmst du eher junge oder eher ältere Brennesseln für den Tee?
Wenn man für sich das Gefühl hat , es tut einen gut dann kann man es machen.Beim medizinischen Aspekt kann ich nur so viel sagen:Habe viel Wassereinlagerungen in den Beinen und unterstütze meine Wassertabletten mit diesem Tee.Es hilft!!!Die Ärzte wissen auch nicht alles und unsere Omas wussten sich viel zu helfen.

Und wenn's so heiß ist wie heute tut er gut...
@Kamilla: Mit einer Handvoll Wurzeln solltest du
hinkommen. Kühl und trocken lagern, am besten im Kühlschrank.
Haltbarkeit: Minimum halbes Jahr.
@redhairedangel: Ich nehme die jungen Blätter.
Also, ich würde das gern probieren, aber wohne in der Stadt und möchte keine Brennesseln nehmen die so am Straßenrand wachsen. Daher frage ich mich gerade, ob man reine Brennesseln, vielleicht Bio, in der Apotheke oder im Bio-Supermarkt bekommen kann.
@Marieliese:
Klar bekommst Du dort getrocknete Brennnesseln, aber vielleicht kennst Du Leute, die frische im Garten haben oder wissen, wo sie etwas ländlicher wachsen.
@xldeluxe_reloaded

Ich wüsste jetzt spontan niemanden. Schaue mal, falls ich mal eine Fahrradtour mache. Danke für deine Antwort.
@xldeluxe_reloaded:
Hab mir getrocknete Brennesseln in der Apotheke gekauft. Zum Probieren. Und ich probiere gerade den Tee. Schmeckt wie Heu. ;o) Hauptsache es ist gesund.
@Marieliese:
Gib doch einfach einen Beutel Pfefferminztee mit dazu oder einen Tee, den Du magst. Ich mische immer, denn Heublume, Ackerschachtelhalm und Mariendistel sind jetzt nicht wirklich aromatische Teesorten, auf die man sich schon beim Wasserkochen freut 😂
@xldeluxe_reloaded: Ja, gute Idee. Sitze immer noch an der ersten Tasse. Bin sowieso kein Tee-Fan, daher fällt es mir nicht ganz so leicht. Verbinde Tee einfach immer mit Krankheit. Aber mit Pfefferminze könnte ich es gern mal probieren. So gemischt. Danke dir.
@Marieliese:
Ich habe mal vor Ewigkeiten einen Tipp hier eingestellt, wie ich meine Arzneiteesorten im Sommer zu Eistee aufbrauche und auch da kommen schon mal in Magen- und Darmtee ein paar Beutel Pfefferminze oder Hagebutte für den Geschmack. Eiskalt erfrischt der Tee und schmeckt nicht nach "krank"
Ich rate Dir, einfach jeden Tee dazuzugeben, der Dir schmeckt. Die Wirkung wird nicht geschwächt. Grüner Tee Vanille oder Zitrone dürfte doch auch passen.........einfach mal was ausprobieren.
@xldeluxe_reloaded: Mach ich. Hab hier grad den Tipp gelesen Minze in Wasser einzulegen. So als erfrischendes Sommergetränk. Dann probier ich das auch mal.
Genau! Bereite es zu, wie es Dir schmeckt, denn gesund muss auch lecker sein!
Vielleicht hilft es, den Brrrr-ennnesseltee mit einen Schnäpschen anzureichern? *aufmunternd guck*
Jau! Das wäre mal einen Versuch wert.
Kräuterschnäpse wie Fernet Branca, Gin, Jägermeister, Ramazzotti, Kuemmerling......mit einem Teelöffelchen Brennnesseln verstärken die heilende Wirkung enorm 😂
Aber nicht so viel Schnaps dazugeben, daß man nachher sagen kann: Schnaps mit etwas Brennessel!
@Maeusel
Der ist gut 😂😂
@Kanzlerin
Weil mit Naturheilkunde kein Vermögen zu verdienen ist, wird man dazu kaum Studien finden. Studien werden von den Pharmakonzernen gemacht. Die wollen natürlich ihre Produkte teuer vermarkten und haben wohl eher kein Interesse daran, dass wir ohne ihre Hilfe gesund bleiben. Auch die Universitäten sind für ihre Forschungen auf sogenannte Drittmittel angewiesen - und die kommen auch meist von Organisationen mit finanziellem Interesse.

Brennnessel werden Nieren und Leber nicht heilen können. Aber sie können den Körper bei der Selbstheilung unterstützen. Das ist Jahrhunderte alte Erfahrungsmedizin - da braucht es keine teuren Studien.

Wenn man für sich die Erfahrung macht, dass es einem gut tut, ist es eigentlich auch egal, wie es genau wirkt: Inhaltsstoffe aus dem Wildkraut, vorübergehendes weglassen von Genussgiften wie Koffein und Alkohol, meinetwegen auch ein Placebo Effekt.

Ich freue mich jedenfalls auch darauf, dass in meinem Garten bald wieder Brennnessel, Löwenzahn, Giersch, Melde und Vogelmiere ernten kann. Nährstoffreiches kostenloses Wild-Gemüse!