Aus den Nachrichtenblättern vergangener Tage lässt sich tatsächlich ein Garn herstellen, das sogar zum Häkeln und Stricken geeignet ist. Daraus lassen sich kleine Stiftbehälter oder Körbe zur Aufbewahrung von Wolle fertigen. Die so gestalteten Dinge sind leider nicht ewig haltbar dafür haben sie eine wunderschöne Optik.
Die niederländische Designerin Greetje van Tiem kam auf die Idee aus Zeitungspapier Garn zu spinnen. Das ist tatsächlich auch im Alltag einsetzbar. Beispiele finden sich auf ihrer Website. Ich fand die Idee so toll, dass ich gleich versucht habe, aus meinen alten Zeitungen Garn herzustellen. Nach einigen gescheiterten Versuchen, hat es tatsächlich geklappt. Dazu werden zuerst Zeitungen in Streifen geschnitten. Ich habe Streifen in der Breite von zwei und drei Zentimetern benutzt. Generell können je nach gewünschter Stärke des Garns, Streifen von einem bis zu vier Zentimetern Breite zu Garn verarbeitet werden. Zur besseren Stabilität habe ich die Streifen vor dem Eindrehen mit einem Klebestift beklebt.
Die Faserrichtung macht den Unterschied
Am Anfang habe ich zwei entscheidende Fehler gemacht. Das Garn reißt beim Zwirbeln wenn es nass wird. Auch wenn sich das Zeitungspapier mit feuchten Fingern besser einrollen lässt, verzichten Sie darauf. Das Garn reißt beim Eindrehen sonst permanent. Fehler Nummer zwei: Die Zeitung nicht waagerecht in Richtung der Schrift in Streifen schneiden, sondern von oben nach unten praktisch die Schrift zerschneiden. Die Sätze in der Zeitung dürfen also nicht mehr zu lesen sein. Das ist besonders wichtig wegen der Faserrichtung. Sobald ich die Zeitung in Schriftrichtung geschnitten hatte, sind die Fäden beim eindrehen ständig gerissen. Sobald die Zeitung senkrecht von oben nach unten in Streifen geschnitten wird, hält auch das gesponnene Garn und wird sehr lang.
Die Streifen werden zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand eingedreht. Am Anfang das fertige Garn um den Zeigefinger der linken Hand aufwickeln. Sobald es länger ist, kann es auf eine Spule, einen Holzstab oder einen Stift gewickelt werden. Neue Streifen werden einfach mit dem Klebestift an das Ende geklebt und dann kann weiter gewickelt werden. Die Streifen lassen sich leichter eindrehen, wenn sie einmal der Länge nach in der Mitte gefaltet und verklebt sind. Das untere Ende nicht falten. Dort wird der neue Streifen eingeklebt. So entsteht nach und nach ein Garn mit einer ganz besonderen Optik. Teilweise sind noch einzelne Buchstaben und Wörter zu sehen.
Das wird gebraucht:
- Zeitungspapier
- Schere
- Klebestift
- Garnrolle oder Holzstab
Kreativling
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, wie man so ein "Garn" verarbeiten kann. Normalerweise stricke oder häkle ich mit flexiblerem Material. Wie das mit diesem "Papiergarn" gehen soll, weiß ich nicht.
Stricken oder häkeln möchte ich nicht unbedingt damit, obwohl ich mal ein damit gestricktes Körbchen sehen müsste.
Vielleicht sieht das ja besser aus, als man meint.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, damit Geschenke zu verpacken. Ein farbiges Stoffband und dazu das Zeitungspapier- Band.
Das könnte doch ganz pfiffig wirken....
eine kreative Idee. Hier braucht nichts gekauft zu werden, das Material ist da und wird recycelt. Ich habe in den sogenannten Weltläden schon Körbe und Schalen aus diesem Material gesehen, die recht gut aussahen. In diesem Forum werden neben vielen tollen Ideen auch Bastelideen vorgestellt, die nun wirklich nicht jedermanns Geschmack sind. Dies hier ist doch originell und eine ausgeschlafene Idee - obwohl ich es wahrscheinlich auch nicht ausprobieren werde.
eine kreative Idee. Hier braucht nichts gekauft zu werden, das Material ist da und wird recycelt. Ich habe in den sogenannten Weltläden schon Körbe und Schalen aus diesem Material gesehen, die recht gut aussahen. In diesem Forum werden neben vielen tollen Ideen auch Bastelideen vorgestellt, die nun wirklich nicht jedermanns Geschmack sind. Dies hier ist doch originell und eine ausgeschlafene Idee - obwohl ich es wahrscheinlich auch nicht ausprobieren werde.
Man kann den Korb danach mit Kleister einstreichen und der wird steinhart und hat somit eine bessere Stabilität.
Ich finde die Körbe persönlich sehr schick, hab aber noch nicht die nötige Geduld gefunden :)
du bringst es auf den punkt... es gibt hier so oft sooo schlimme bastelideen und nun kommt hier mal eine echt kreative und die wird zerrissen... versteh ich auch nicht! und außerdem - wie immer - man muss es ja nicht machen, wenn man es nicht schön findet oder zu faul (bin ich übrigens auch) ist...
man kann die fertigen körbe etc. doch auch hinterher lackieren (klarlack) oder mit tapetenhaut einstreichen, dann dürften sie haltbarer, weil abwischbar sein.
radfahrende Mutti
@alle: ist halt eine Recycling-Idee. Die eine mag's, die andere nicht.
An anderer Stelle im Netz kann man sehen, wie jemand daraus im wahrsten Sinne es Wortes einen "Papierkorb" macht. Mit Acryllack angemalt, sieht es gar nicht schlecht aus und wirkt recht stabil. Wird sogar verkauft.
Richtig! Genau DAS war auch mein Gedanke: Körbe lackieren.
Häkeln oder Stricken würde ich jetzt damit nicht unbedingt, aber evtl. einem "Gebrauchsgegenstand" damit ein völlig neues Aussehen zu geben, z.B. Blechdosen, Übertöpfe, Kartons usw. finde ich nicht schlecht. Gedanklich sehe ich mich diese alten Zeitzeugen, schon "verbasteln" (täglich 2 Tageszeitungen und 2x wöchentlich noch eine dritte dazu). Und hinterher immer schön Klarlack und bei Außendeko besser meinen geliebten Bootslack verwenden.
Ob ich mir die Arbeit mache, steht in den Sternen, denn mit meiner to-do-Liste kann man leicht eine Wohnung tapezieren, aber gut finde ich die Idee - vielleicht weil sie von Greetje stammt?
Grüße aus Amsterdam!
PS: Schöne alte Holzgarnrollen übrigens und Foto 2 zeigt auch eine gute Idee für ein Lesezeichen!
Googlet mal nach "Brastilo Natural Décor: Pausing The Paper Trail", da findet Ihr u.a. zwei wunderhübsche Schalen aus Papier, die sind noch eingefärbt. Nur mal so als Beispiel.
Mit Wasserfarben kann man da sicher noch was Nettes kreieren (dünn angerührt sicher schöner als dick aufgetragen). Wenn das Kunstwerk fertig und stabil ist, kann man sicher auch vorsichtig mit Wasser drangehen, solang man nicht dran zieht.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob es dies Wasserglas immer noch in DroMärkten zu kaufen gibt?
Als Geschenkband finde ich das "Garn" ganz originell. Aber ich bin bestimmt wieder zu faul, mir solches herzustellen;-(((
Man muss ja nicht immer alles selber machen. Wäre auch was für bastelfreudige, ältere Kinder, die das selbständig hinbekommen. So können diese preiswerte Geschenke basteln.