Solange ich mich erinnern kann, gab es bei uns am Tag nachdem es Geflügel gab, immer Kartoffelsuppe. Die Grundlage für die Kartoffelsuppe waren die übrig gebliebenen Knochen des jeweiligen Geflügeltiers.
Die abgepulten Knochen, mit einen Bund Suppengrün und einer geviertelten Zwiebel, in einem Topf mit kaltem Wasser aufsetzten.
Ein Mal aufkochen lassen und dann 2 - 3 Stunden leise vor sich hin köcheln lassen. Ggf. Schaum abschöpfen. Die Brühe durch ein feines Sieb in einen kleineren Topf abseihen und bei starker Hitze noch etwas einreduzieren. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag die Fettschicht entfernen.
Diese Brühe schmeckt eher etwas nach dünner Sauce, als nach Geflügelbrühe wie man sie kennt. Mit ein paar Fleischresten vom Braten, Kartoffeln und Suppengemüse, ergibt das aber eine unglaublich leckere Kartoffelsuppe.
Um Diskussionen vorzubeugen: Ich verwende nur die von Hand abgepulten Knochen. Nicht die abgenagten, abgekauten oder gar abgelutschten Knochen.
Auch ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal die Knochen der Weihnachtsgans ausgekocht und gegen Ende der 2stündigen Köchelzeit etwas frisches Suppengrün dazu gegeben:
Noch nie habe ich eine bessere Brühe gegessen! Auch hier waren noch einige kleine Stücke Fleisch vom Knochen abgefallen und bereicherten die Suppe sehr!
Leider wurden die Schenkel schon am Vortag "abgekaut" und so konnte ich diese Knochen nicht verwenden. Im nächsten Jahr gibt es nur noch filetierte Gans, denn jeder Knochen kommt in die Suppe ;-)))))))))))))))
Sollten aber doch mal "Skelette" mit viel Fleisch übrig sein, würde ich nicht zögern, sogar die Knochen für die Suppe zu nehmen, die schon mal zwischen den Zähnen von Angehörigen waren. Schließlich ist keine gründlichere Desinfektion denkbar als in der kochenden Suppe!
Am folgenden Tag nach dem großen Essen zerpflücke ich grundsätzlich das Gänsegerippe, damit ich den großen Bräter, die Fettpfanne und Servierplatte spülen kann und auch, damit das portionsweise Erwärmen einfach schneller geht.
Knochennagen, egal ob Hähnchen, Rippchen oder Gänseflügel liebe ich und auch bei mir bleibt nicht viel übrig....und so selig wie ich dabei ausschaue, ist es sehr wohl ein schöner Anblick @onkelwilli ;-)))))))))))
Es ist sicherlich richtig, dass beim Kochen alle möglichen Keime abgetötet werden. Und gegen „abgenagte“ Knochen von Angehörigen habe ich auch nichts. Aber „abgelutschte“ Knochen werden definitiv aussortiert. Mag sein, dass das eine Kopfsache ist, aber ich finde das auch bei Angehörigen nicht appetitlich.
Aber auch ich ziehe die Grenze bei abgelutschten Knochen; allein beim Gedanken daran schüttelts mich. :o))