Gemüse und Kräuter auf dem Balkon anbauen

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Grüne Pflanzen und Kräuter wachsen in Töpfen auf einem Holz-Balkon, umgeben von einem gepflegten Rasen. Eine Gießkanne liegt bereit.
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Tomaten aus Spanien kommen dir nicht in die Tüte? Dann pflanze sie doch mit deinen Mitbewohnern auf eurem Balkon selber an! Ich zeige dir heute, wie du mit ein paar Tipps und Tricks deine Wohnung in ein kleines Gewächshaus verwandelst.

Ihr müsst nicht gleich zum nächsten Gartencenter sprinten und Erde, Samen und Co. kaufen. Bestimmt habt ihr schon ein paar Sachen zuhause, die nur darauf warten, zu sprießen.

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Basic-Tipps

1. Vorgekeimte Knollen: Irgendwo hat eine Zwiebel oder eine Knoblauchzehe den Absprung in den Kochtopf verpasst und keimt fröhlich vor sich hin. Kein Grund, die Knollen zu entsorgen. Steck die vorgekeimte Zwiebel oder die gekeimte Knoblauchzehe einfach in einen und bedecke sie mit einer kleinen Schicht Erde. Schon kann es losgehen!

2. Nutze den Regrowing-Effekt: Wie der Name schon sagt, geht es hier ums Nachwachsen lassen. Das kannst du z. B. mit Salat, Sellerie, Möhren, Frühlingszwiebeln oder Lauch machen. Stelle den Strunk in einem Glas mit Wasser an die Fensterbank. Achte darauf, das Wasser alle drei Tage zu wechseln. Mehr dazu erfährst du in unserem Tipp Regrowing: Aus Gemüseresten neues Gemüse ziehen.

Regrowing: Schmeiß den Strunk von Gemüse nicht weg! Oft kannst du es nochmal sprießen lassen.

Sobald dein Gemüse im Glas neue Triebe gebildet hat, kannst du sie in Erde umtopfen und auf deinem Balkon weiterwachsen lassen. Probier’s gleich aus!

3. Kräuter umtopfen und richtig ernten: Lässt dein Supermarkt-Basilikum nach ein paar Tagen traurig den Kopf hängen? Oft wünscht er sich nur etwas mehr Beinfreiheit. Teile den Wurzelballen in drei bis vier Teile und pflanze sie mit etwas Abstand in einen größeren Topf. Damit dein Basilikum schön buschig wird, solltest du ihn richtig ernten. Schneide ihn von oben direkt über einem Blattpaar ab. Dort entwickelt er dann neue Triebe. Einzelne Blätter kannst du direkt am Hauptstamm abschneiden. Das funktioniert übrigens auch bei Kräutern wie Salbei und Minze.

Wenn du deine Kräuter richtig erntest, werden sie schön buschig und du hast lange etwas davon.

Gemüse auf dem Balkon anbauen – Tipps & Tricks

Wenn du dich jetzt schon für ein größeres Projekt bereit fühlst, dann bist du mit den folgenden Tipps gut beraten! Aber lass dich nicht abschrecken: Du kannst deinen Gemüsebalkon ja auch zusammen mit deinen Mitbewohnern als gemeinschaftliches WG-Projekt angehen!

Pflanzen anzüchten: Am besten ziehst du dein Gemüse drinnen vor. Das bedeutet, dass du dein Saatgut in kleinen Anzuchttöpfen aufziehst, bevor du die Jungpflanzen in größere Kübel auf den Balkon umsiedelst. Hier bietet sich z. B. dein vorgekeimter Knoblauch oder deine Zwiebel an. Das Anzüchten funktioniert aber auch mit Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen und Kürbissen.

Bevor dein Gemüse nach draußen darf, solltest du es in der Wohnung anzüchten.

Jungpflanzen aussiedeln: Es müssen nicht unbedingt die teuren Terracotta-Töpfe sein, auch alte Taschen, Gummistiefel und Tetrapacks eignen sich für deine Pflänzchen. Achte darauf, dass noch ausreichend Raum für die Wurzeln vorhanden ist. Im Zweifelsfall solltest du dich aber immer für das größere Gefäß entscheiden. Lieber zu viel Platz als zu wenig.

Tipp: Wenn du einen Sack Erde hast, schneide ihn einfach auf und drücke z. B. deine vorgekeimte Kartoffel ca. 15 cm tief in die Erde und bedecke sie wieder mit Erde. Deiner Kartoffel ist es egal, wo sie wächst!

Platz sparen: Wenn du deine Kräuter und Salate platzsparend in Balkonkästen anbaust, solltest du diese mit Netzen abdecken, um dein Gemüse vor gefräßigen Vögeln zu schützen. Für ein pflanzliches Gleichgewicht eignen sich kleinere Kulturen wie z. B. Kräuter, Radieschen und Salate. Oder hast du schon daran gedacht, dir ein vertikales Gemüse- oder Hochbeet selbst zu basteln? Das kannst du dir ganz einfach aus alten PET-Flaschen oder kleinen Holzkisten bauen.

Der perfekte Selbstversorger-Balkon

Beginne am besten mit weniger Pflanzenarten, um herauszufinden, welches Gemüse sich auf deinem Balkon wohlfühlt.

Um als Anfänger gleich mit dem Anbau zu starten, musst du dir aber erst mal Gedanken darüber machen, welche Sorten sich überhaupt für deinen Balkon eignen:

Wenn du viel Sonne auf deinem Balkon hast, fühlen sich besonders Tomaten, Paprika, Chilis und Zucchini bei dir wohl. Mehr Schatten bevorzugen Feldsalat, Spinat, Blattsalat, Buschbohnen, Radieschen, Brokkoli, Rote Bete und viele Kräuter.

Aller Anfang ist schwer, deshalb findest du hier die beliebtesten Gemüsesorten und wie man sie am besten auf dem eigenen oder gemeinsamen Balkon anpflanzt:

Radieschen: Die würzigen Knollen kannst du in Balkonkästen anpflanzen, sie brauchen viel Sonne, Luft und eine gleichmäßige Feuchtigkeit.

Pflücksalate: Sie sind robust und frostunempfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen im Winter und Frühling. Sie lassen sich gut neben Radieschen im Blumenkasten anbauen.

Auch Salat kannst du super auf deinem Balkon anpflanzen.

Paprika und Chili: Bei kleineren Sorten kannst du sie im Balkonkasten beheimaten, aber sie brauchen mehr Platz. Besser wachsen sie in einem Pflanztopf oder Hochbeet.

Zuckererbsen und Bohnen: Wenn du große Sorten anbauen möchtest, solltest du sie am besten mit einer Rank- oder Kletterhilfe anlegen.

Möhren: Kleinwüchsige Sorten sind „Ochsenherz“ oder „Pariser Markt“. Sie wurzeln nur etwa 8-10 cm tief, eignen sich also auch für den Balkonkasten. Die Erde musst du besonders am Anfang immer feucht halten.

Tomaten: Sie mögen es sonnig und windgeschützt. Wenn du einen eher kleinen Balkon hast, kannst du dich für niedrig wachsende Sorten entscheiden, z. B. Buschtomaten.

Gurken und Zucchini: Sie brauchen mehr Platz, sind also eher etwas für größere Balkone. Oder du entscheidest dich für ein Rankgitter, an denen sich die Pflanzen entlang hangeln können.

Kartoffeln: Sie wachsen gut in Töpfen, Hochbeeten, Pflanzsäcken oder Erdsäcken. Wichtig ist aber, dass du Staunässe vermeidest, also für einen guten Abfluss von überschüssigem Wasser sorgst.

Gemüse richtig pflegen – ein paar einfache Tipps

Das richtige Gießen: Viele Balkone sind vor Regen geschützt. Daher ist es umso wichtiger, das Gießen nicht zu vergessen, damit dein Gemüse nicht knusprig wird. Wässere deine Pflanzen entweder morgens oder abends, aber niemals in der prallen Mittagshitze. Und bitte nur die Erde und nicht die Blätter gießen, ansonsten verbrennen sie und werden unfreiwillig geröstet.

Achte darauf, die Erde zu gießen und nicht deine komplette Pflanze zu duschen.

Bewässerungshilfen: Du kannst dir selber eine Bewässerungshilfe basteln, die deine Pflänzchen mit ausreichend Wasser versorgt.  

Düngen: Für eine reiche Ernte kommst du leider ums richtige Düngen nicht herum. Das solltest du regelmäßig tun. Für einen guten Dünger kannst du entweder auf selbstgemachte Dünger, Flüssigdünger oder organische Pflanzendünger zurückgreifen.

Du siehst: Auch mit einem kleinen Balkon ist es möglich, dir ein kleines Gemüseparadies anzulegen. In diesem Sinne: Lass deinem grünen Daumen freien Lauf und viel Spaß beim Anpflanzen deines Lieblingsgemüses!

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1 Kommentar

Liebe @yvonne sheena,
danke für die schöne Zusammenfassung, ich liebäugle schon länger mit einem Balkonparadies (dieses Jahr wird es wohl kräftemäßig noch nichts) aber ein paar kleine zusätzliche Kniffe habe ich in deinem Tipp gefunden und du hast mich damit bestärkt, das Projekt bald möglichst auch umzusetzen.

zu den Zucchini hätte ich vielleicht für dich eine Idee - heute habe ich im Supermarkt kleine runde (ungefähre Größe zwischen Mandarine und kleine Orange) entdeckt, die sind bestimmt perfekt für die Balkonkultur und wenn man (nur !) die männlichen Blüten erntet und gefüllt als Gemüse zubereitet hat man ein weiteres Highlight für den Gaumen, den es in keinem Supermarkt zu kaufen gibt.