Goldhamster: Haltung und Pflege

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Ein Goldhamster sitzt auf buntem, blühendem Gras und schaut neugierig umher, umgeben von zarten Blütenblättern.
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Sie sehen aus wie kleine Teddys, aber die possierlichen Nager sind nicht zu unterschätzen. Wie ihr dennoch viel Freude mit den plüschigen Nagern haben könnt, möchte ich euch hier darstellen.

Käfig und Ausstattung

Laut Empfehlung von Fressnapf sollte ein Hamsterkäfig die Ausmaße 100 cm x 50 cm x 50 cm besitzen. Das ist schon recht groß, in einem kleineren Käfig lässt sich aber zusätzlicher Platz durch verschiedene Ebenen schaffen. Wenn ihr euch für ein Laufrad entscheidet, sollte es einen Durchmesser von 25 cm - 30 cm haben, damit der Hamster nicht mit Hohlkreuz laufen muss. In kleineren Laufrädern ist dies oft der Fall, diese sind dann eher für Zwerghamster geeignet.

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Außerdem sollte im Käfig noch ein Unterschlupf vorhanden sein. Ob der Hamster dann draußen in einem selbst gebauten Nest schläft und das Häuschen als Futter-Bunker nutzt, entscheidet er von selbst. Grundsätzlich haben die Tiere ihre eigene Vorstellung, wie sie sich einrichten möchten. Im günstigsten Fall haben sie für ihr Geschäft auch diese eine Ecke, die dann täglich gereinigt werden muss.

Die übrige Streu muss nur alle zwei Wochen komplett ausgewechselt werden, doch das müsst ihr selbst entscheiden, denn unter Hamstern gibt es beträchtliche Unterschiede bezüglich des Uringeruchs. Wichtig: Der Hamster ist überzeugter Single, Mitbewohner schätzt er nicht!

Einstreu

Der wissenschaftliche Name des Goldhamsters lautet Mesocricetus auratus. Cricetus bedeutet Wühler. Daher wühlt der Hamster auch gerne, darum bietet ihm vielfältige Einstreu an: Holzspäne für den Käfigboden, gerne auch ein Sandbad (Sand in einer flachen Schale) und Heu zum Aufplustern des Nestes beziehungsweise des Unterschlupfs.

Futter

Futtermischungen für Hamster sind im Handel zu haben, davon benötigt der Hamster etwa ein bis zwei Esslöffel pro Tag. Zusätzlich ist auch Frischfutter nötig, zum Beispiel ein Salatblatt, ein Stück Karotte oder ein Stück Gurke.

Wasser aus der Nippeltränke sollte stets vorhanden sein, wobei es auch Hamster gibt, die ihren Flüssigkeitsbedarf ausschließlich mit Frischfutter abdecken. Goldies schätzen eine abwechslungsreiche Ernährung, daher kann man ihnen von Spaziergängen einige Leckerbissen mitbringen: zum Beispiel Haselnüsse, Löwenzahnblüten und -blätter, Hagebutten, Weißdornbeeren und Kleeblüten.

Im Gegensatz zum Meerschweinchen ist der Hamster kein reiner Pflanzenfresser, in der freien Wildbahn frisst er auch Insekten und ihre Larven. Mehlwürmer (frisch oder getrocknet) sind ein beliebter Snack, aber auch ein Stück hartgekochtes Ei oder ein klein wenig Katzentrockenfutter werden gerne genommen.

Immer wieder den buchstäblichen Hamstervorrat kontrollieren! Hamster bunkern gerne Nahrungsvorräte, die dann aber auch verderben können.

Vermehrungsfreudiger Nager

Die Goldhamsterin ist von Natur aus eine alleinerziehende Mama, den Vater ihrer Kinderschar beißt sie schon kurz nach der Paarung weg. Sie würde wohl auch nicht als Frag Mutti des Jahres 2023 durchgehen, denn sie wirft ihre Kinder schon nach etwa drei bis vier Wochen aus dem Nest.

Nach Hotel Mama ist auch zwischen den Geschwistern (ein Hamsterwurf kann bis zu zehn Tiere umfassen!) Schluss mit der Harmonie, denn die Geschlechtsreife tritt ein und damit auch das Revierverhalten. Spätestens dann solltet ihr die Tiere voneinander trennen. Daher sollte man es sich gründlich überlegen, ob man Hamster züchten möchte, denn man muss ja auch Abnehmer für die zahlreichen Nachkommen finden.

Kein Kuscheltier 

Nun, die kleinen Nager sind ausgesprochen wehrhaft. Das müssen sie auch sein, denn sie leben in der Natur als Einzelgänger, bewachen ihren Bau und haben viele Fressfeinde. Ihre kräftigen Nagezähne sind ein sehr effektives Verteidigungsmittel. Allzu oft kommt es vor, dass kleine Kinder voller Freude nach dem kleinen Teddybär-ähnlichen Wesen greifen und das niedliche Tier denkt einfach nicht daran, niedlich zu sein und beißt einfach zu! Dies ist keine Bosheit, sondern reiner Instinkt, denn das, was so schnell von oben zugreift, könnte auch ein Fuchs, ein Schakal oder ein Greifvogel sein.

Da die Nagezähne sehr tief zubeißen können, gilt es hier sehr gewissenhaft bei der Desinfektion zu sein. Nur ein Pflaster allein reicht nicht aus. Am besten wird der betroffene Finger mindestens zehn Minuten in eine Desinfektionslösung oder in starken Alkohol gehalten. Bei Veränderungen (Schwellungen, Eiter) muss umgehend eine Arztpraxis aufgesucht werden. Grundsätzlich ist ein Hamsterbiss aber kein Beinbruch, er kann sogar eine wichtige Erkenntnis sein: Wenn ein Tier nicht gepackt werden will, dann will es eben nicht! Wer Tiere hat, muss ohnehin verzeihen können.

Haustier für Berufstätige

Wenn man berufstätig oder einfach als Familie viel unterwegs ist, ist ein Goldhamster ein ideales Haustier. Tagsüber schlafen die kleinen Nager und es ist ihnen herzlich egal, ob die Familie anwesend ist oder nicht, solange der Käfig geräumig und sauber und der kleine Bauch gut gefüllt ist.

Gegen Abend wird der Hamster wach, steht der Käfig auf einer Kommode im Esszimmer, hat die Familie viel Spaß an dem kleinen Nager. Goldhamster können sehr unterhaltsam sein, wenn sie an Ästen und Käfigstäben klettern, im Laufrad herumturnen und Nüsse aus der Hand fressen.

Hamster sind von Natur aus neugierig und reagieren recht bald auf die Stimmen ihrer Menschen - sofern von den Menschen gutes Futter zu erwarten ist!

In Schlafzimmern und Kinderzimmern sollten Goldhamster jedoch nicht ihre Unterkunft haben. Zum einen bringen sie ihre Menschen mit ihrer Nachtaktivität um den Schlaf, zum anderen sind die Hautschuppen von Goldhamstern durchaus allergen. Atmet man diese beim Schlaf sieben bis acht Stunden ein, so steigt durchaus die Wahrscheinlichkeit, eine Allergie zu entwickeln. Umso trauriger ist es, ein geliebtes Haustier wegen einer Allergie weggeben zu müssen!

Kein Haustier für eine lange Zeit

Wer sich einen Goldhamster anschafft, muss sich darüber im Klaren sein, dass das Leben des Tieres kaum weniger als drei Jahre andauern wird. Meist sterben die Nager an Tumoren, wenn man sie an den kleinen Tieren bemerkt, ist es meistens schon zu spät. Oft jedoch liegen die kleinen Lieblinge eines Morgens leblos im Streu und so gesehen haben sie uns einige Entscheidungen abgenommen, die uns häufig bei alten Hunden und Katzen plagen: Operieren oder nicht?

Das alles mag besonders für Kinder traurig sein, doch die Konfrontation mit dem Tod gehört zum Leben und auch zur Charakterbildung eines Kindes dazu. Wer es nicht ertragen kann, dass der plüschige Freund einmal geht, der kann sich eben nur ein Kuscheltier aus Stoff anschaffen!

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2 Kommentare

Dieser Beitrag hat mich an meine Kindheit erinnert - ewig her... Es gab Katzen, Vögel (Zeisig), einen Laubfrosch namens Anton und - Goldhamster. Insgesamt 5 oder 6, nacheinander. Die hießen alle Ali. Ich glaube, keiner lebte länger als 2 Jahre. Einer war ein Weibchen, das überraschenderweise 5 winzige Junge zur Welt brachte. Die anfängliche Begeisterung schlug aber schnell um, denn tags darauf waren nur noch dreieinhalb übrig. Sie wurden alle aufgefressen. Übrigens bin ich mit meinen Hamstern auch oft spazieren gegangen. Ich glaube, der Auslauf hat ihnen gefallen. In der Wohnung muss man allerdings aufpassen, denn die kleinen Biester knabbern sich gern mal durchs Sofa. Ich habe Lust, mir wieder so einen Ali anzuschaffen, aber ich befürchte, dass Jimmy - mein Kater - sich von der Begeisterung anstecken lässt. Liebe Grüße Coriolan
Ja, Goldhamstermuttis fühlen sich schnell gestresst. Dann denken sie sich: schlechte Zeiten, die Kleinen aufzuziehen, aber hey, immerhin sind sie pures Eiweiß! Das ist eben purer Überlebensinstinkt, ob uns das passt oder nicht.