Nachhaltiges Reisen ist nicht nur zuletzt gezwungenermaßen durch die Coronapandemie zu einem echten Buzzwort geworden. Schon vor der Pandemie belegten Studien, dass immer mehr Menschen bei ihren Reisen zunehmend auf Nachhaltigkeit achten. Doch was macht nachhaltiges Reisen eigentlich aus? Und worauf kann man bei der nächsten Reise konkret achten, um bewusster unterwegs zu sein?
Wir geben euch 10 Tipps zum nachhaltigen Reisen – und zeigen mit ihnen, dass das Ganze gar nicht so schwer ist, wie man vielleicht denken könnte.
1. Reise nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“
Betrachtet man das CO2-Budget einer Reise, ist die Anreise meist am klimaschädlichsten. Vor allem Flugreisen gilt es, wann immer möglich, zu vermeiden. Besser ist es da schon, mit dem Zug anzureisen. Doch längst nicht alle Ziele lassen sich leicht mit der Bahn erreichen, geschweige denn hat man ausreichend Zeit für längere Anreisen. Wenn ein Flug nicht zu vermeiden ist, dann kompensiere deinen CO2-Ausstoß über Plattformen wie „Atmosfair“. Im Übrigen kann man dort auch individuelle Geldbeträge, beispielsweise für Fahrten mit dem (Miet-)Auto kompensieren. Für rund 50,- Euro lässt sich so ein Jahr Autofahren mit einem Mittelklassewagen ausgleichen.
2. Buche und übernachte in einer nachhaltigen Unterkunft
Anstelle in unpersönlichen, riesigen Hotelketten unterzukommen, bevorzuge nachhaltige, inhabergeführte Unterkünfte, die in landestypischer Bauweise erbaut wurden oder alten Gemäuern neues Leben einhauchen. Auf Online-Plattformen wie „Good Travel“ findest du eine handverlesene Auswahl schöner, nachhaltiger Unterkünfte in Europa. Diese kannst du individuell auf deine Bedürfnisse, nach bestimmten Kriterien, filtern. Darunter findest du beispielsweise auch viele budgetfreundliche Häuser, die sich wunderbar für den schmalen Geldbeutel eignen.
3. Lerne die Sprache – zumindest ein bisschen
Setze dich vorab mit deinem Reiseziel auseinander und lerne die landesüblichen und kulturellen Begebenheiten vor Ort kennen. Wenn möglich, lerne auch die Sprache ein bisschen. Das können nützliche Phrasen, aber ganz einfach auch ein „Hallo“ und „Danke“ sein – mit denen du den Menschen vor Ort sicherlich ein Lächeln auf das Gesicht zauberst, da du ihnen so zeigst, dass du dich vorab mit Land, Kultur und Sprache auseinandergesetzt hast.
4. Packe deine Reisetasche minimalistisch
Ein minimalistisch gepackter Koffer entlastet nicht nur dich, sondern auch die Umwelt. Denn umso leichter dein Gepäck ist, desto weniger CO2 emittiert auch das Transportmittel deiner Wahl wie Bus, Bahn oder Flugzeug. Um plastikfrei und möglichst müllarm unterwegs zu sein, sollten Dinge wie ein Thermo-Kaffeebecher, eine Lunchbox aus Edelstahl, ein platzsparendes Bienenwachstuch für Snacks, eine Glasflasche sowie ein 3-in-1-Besteck nicht auf der Packliste fehlen. Praktisch sind auch wiederverwendbare „Packwürfel“, mit denen man die gewünschten Sachen schnell findet und immer den Überblick behält.
5. Sei vor Ort ressourcensparend unterwegs
Gehe in der Unterkunft und vor Ort bewusst mit den Ressourcen um. Nutze Handtücher und Bettwäsche mehrmals, bevor du sie waschen lässt und spare so Wasser ein; mache Lichtschalter und Klimaanlagen unbedingt aus, wenn du die Unterkunft verlässt, um Strom einzusparen und nutze Shampoo und Duschgel aus den kleinen Plastikprobierfläschchen gar nicht erst, um plastikfrei unterwegs zu sein. Packe dafür lieber biologisch abbaubare 2-in-1-Pflegemittel ein, die Duschgel und Shampoo vereinen. Da viele Länder Abwässer nicht so klären wie wir, kannst du so einen Teil dazu beitragen, das Abwasser nicht unnötig zu belasten. Auch das Thema Mülltrennung behandelt jedes Land anders. Daher packe etwaigen Problemmüll wie beispielsweise Altbatterien gar nicht erst ein oder nimm sie wieder mit nachhause, um sie dann hier entsprechend zu entsorgen.
6. Pflege einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe
Die Begegnungen mit den Menschen vor Ort sind meist jene, die uns am meisten im Gedächtnis bleiben, daher begegnet euch auf Augenhöhe und mit dem nötigen Respekt. Als Reisender befindest du dich im Alltag der Bereisten. Bedenke das zu jeder Zeit und behandle deine daher Mitmenschen so, wie du dir das umgekehrt genauso wünschen würdest. Wenn du einen besonderen Moment mit der Kamera festhalten möchtest, insbesondere bei Nahaufnahmen und Portraits anderer Menschen, bitte sie vorab um Erlaubnis – auch das macht ein respektvolles Miteinander aus.
7. Hinterlasse die Natur schöner, als du sie vorgefunden hast
Neben einem respektvollen Umgang mit den Mitmenschen, ist auch der bewusste Umgang der Natur gegenüber unglaublich wichtig. Daher hinterlasse sie immer so, wie du sie vorgefunden hast oder noch besser: verlasse sie schöner! Das kann bedeuten, den Müll, den du auf dem Wanderweg oder am Strand findest, mitnimmst und in den nächsten Mülleimer wirfst. Manchmal löst das sogar einen positiven Nachahmeffekt aus, bei dem es dir andere Reisende oder Einheimische nachmachen und du mit ihnen in den Austausch kommst.
8. Kaufe und esse lokal
Nicht zuletzt soll dein Aufenthalt im besten Fall auch einen (finanziellen) Nutzen für die Menschen vor Ort stiften. Daher konsumiere dort, wo das Geld auch bei den Menschen vor Ort sicher ankommt. Das kann zum Beispiel beim Besuch eines Wochenmarktes sein, wo du frisches Obst und Gemüse kaufst und die Händler:innen vielleicht noch nach ihrem persönlichen Lieblingsrezept zum Nachkochen fragst. Sei offen für kulinarische Neuentdeckungen und probiere das, was aus der Region kommt. Auch in Bezug auf Souvenirs und Mitbringsel ist es ratsam, beim (Hof-)Laden ums Eck vorbeizuschauen, der die Produkte vielleicht noch selbst handfertigt und an denen du dich dank der besseren Qualität nachhaltig erfreuen kannst.
9. Nutze klimafreundliche Mobilitätsangebote vor Ort
Es muss nicht immer der Mietwagen sein: Informiere dich vorab oder vor Ort über mögliche klimafreundliche Angebote zum Vorankommen. Den öffentlichen Nahverkehr in einer anderen Umgebung zu nutzen, kann nicht nur unglaublich aufregend sein, sondern zudem das Gefühl vermitteln, besonders „lokal“ unterwegs zu sein. Oder leihe dir für einen oder mehrere Tage ein Fahrrad und erkunde deine Umgebung CO2-frei auf zwei Rädern.
10. Mache eine Stadtführung der anderen Art
Lass dir die Stadt doch einmal aus einer anderen Perspektive zeigen. Projekte wie „querstadtein“ und „Hinz&Kunzt“ setzen auf ehemalige Obdachlose und Geflüchtete als Tourguides. Auf den unkonventionellen Stadtführungen in kleinen Gruppen geben die Guides einen ganz persönlichen Einblick in ihre Geschichte und besuchen Orte, die man so vielleicht nicht gesehen hätte.
Gastartikel von Good Travel