„Beruhigung ist violett – und duftet nach Lavendel.“ (Heike Ullmann)
Tatsächlich hat der bezaubernde Duft von Lavendel eine schöne, beruhigende Wirkung auf uns Menschen. Für mich ist der unwiderstehliche Duft von Lavendel etwas Besonderes, der mich und meine Gedanken sofort in gemütliche, sommerliche Tage zurückführt. Ich stelle mir violette, rosafarbene, blaue oder weiße Lavendelfelder mit surrenden Bienen und flatternden Schmetterlingen vor. Die von diesen wunderschönen Blütenpflanzen erzeugten Bilder im Kopf schenken meinem Herz Wärme und Freude.
Inhaltsverzeichnis
- Sind Lavendelblüten immer violett?
- Was bedeutet „Lavendel“?
- Wieso hilft uns Lavendel zur Ruhe zu kommen?
- Vielseitige Verwendung bei vielen Beschwerden
- Verwendung in der Küche und Rezepte
- Lavendelessig zum Selber machen
- Leckeres Lavendelbrotrezept für dich
- Ein Moment, nur für dich
- Vorsicht beim Umgang mit Lavendelöl
Sind Lavendelblüten immer violett?
Wahrscheinlich fragst du dich, warum ich oben so viele unterschiedliche Farben im Bezug auf Lavendelfelder erwähnt habe. Viele verbinden Lavendel hauptsächlich nur mit violetter Farbe. In Wahrheit gibt es ebenso Lavendelsorten mit weißen und rosa Blütenknospen neben den klassischen Varianten in Violett und Blau. Die Farben variieren je nach Sorte. Grosso, Diva und Hidcote Blue haben zum Beispiel dunkel-violette Blütenähren. Beate und Forever Blue sind wundervoll dunkelblau. Eine Bluesette-Sorte ist farblich einfach besonders: die Farben ihrer Blüten reichen von weiß bis blau. Ihre Blütenkelchen sind violett oder silber. Ellaganse Snow ist eine schneeweiße Sorte. Rosea und Hidcote Pink haben zartrosa-farbene Blüten. Aber was alle diese Sorten gemeinsam haben, ist ihr zauberhaft duftendes Aroma!
Was bedeutet „Lavendel“?
Ursprünglich leitet sich die Bezeichnung „Lavendel“ vom lateinischen Wort „lavare“ ab. „Lavare“ bedeutet „waschen“. Die Blüte selbst hatte mit dem Reinigungsprozess nichts zu tun, aber sie wurde schon früher dem Waschwasser beigefügt, um Wäsche den Duft von Frische und Klarheit zu verleihen. Auch aufgrund seines einzigartigen Dufts wurde Lavendel in Bädern zugesetzt.
Wieso hilft uns Lavendel zur Ruhe zu kommen?
In der Wissenschaft kam man zu der Erkenntnis, dass dafür der Inhaltsstoff „Linalool“ zuständig ist. Dieser kommt unter anderem auch in anderen ätherischen Pflanzenölen vor, beispielsweise Thymian- oder Melissenöl. In diversen Studien konnte dies auch belegt werden. Dennoch fanden japanische Forscher heraus, dass unser Körper den aufgenommenen Wirkstoff anders verarbeitet als zunächst gedacht. Wie Wissenschaftler der Kagoshima University im Rahmen einer Studie herausfanden, spielt unser Geruchssinn dabei die zentrale Rolle! Die Ergebnisse der Studie könnt ihr im Magazin "frontiers in Behavioral Neuroscience" nachlesen, wo sie veröffentlicht wurde. Experimente zeigten, dass der Wirkstoff (in Form von Dämpfen) olfaktorische Sensoren in der Nase reizten und dadurch beruhigende Prozesse im Gehirn auslösten. Wurde der Lavendelduft lediglich eingeatmet, ergaben sich keinerlei spürbare Effekte.
Vielseitige Verwendung bei vielen Beschwerden
Lavendel wird bereits seit vielen Jahrtausenden zur Bewältigung von zahlreichen Krankheiten eingesetzt. Die Pflanze wird zur Behandlung zahlreicher zerebraler Gefäßerkrankungen verwendet. Zudem lindert sie auch Schläfrigkeit und Zahnschmerzen, hilft bei Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen, Lähmungen und Krämpfen nach einem Schlaganfall. Lavendel befreit Milz und Leber und wärmt die Gebärmutter bei Schwangeren.
Auch für Magenbeschwerden ist Lavendel sehr hilfreich. Es gibt einen speziellen Lavendeltee zur Linderung von Magenkrämpfen. Man stellt ihn her, indem man einen Teelöffel Lavendel mit einem Teelöffel heißem Wasser versetzt und fünf Minuten ziehen lässt. Danach durch ein Sieb gießen und täglich zwei bis drei Tassen davon trinken.
Außerdem wird Lavendel gegen verschiedene Infektionskrankheiten, Grippe, Bronchitis, Tuberkulose und Keuchhusten verwendet. Beispielsweise um Husten loszuwerden, ist es sinnvoll, einen Teelöffel Honig mit zwei Tropfen Lavendelöl zu mischen. Die Zusammensetzung reduziert auch die Entzündung der Bronchien.
Lavendel wird ebenso zur Behandlung von Unreinheiten der Körperoberfläche, Verbrennungen, Akne, chronischen Ekzemen, zur Heilung von Wunden sowie zur Behandlung von Insekten-, Tier- und Schlangenbissen und Pedikulose benutzt. Ätherisches Lavendelöl kann helfen, die negativen Auswirkungen eines Schlangenbisses zu lindern, indem man es auf die Bissstelle reibt. Bei trockenen Ekzemen lautet das Rezept wie folgt: Ein halber Liter Olivenöl wird mit 25 Gramm Lavendelblüten vermischt und für ein paar Stunden in einem Wasserbad stehen gelassen. Dann lässt man sie bis zum Morgen stehen. Anschließend gießt man die Mischung durch ein Sieb. Den festen, gebliebenen Teil verwendet man als Salbe. Die Salbe sollte man vier bis sechs Wochen lang auftragen.
Bei vaginalen Infektionen mit schmerzhaften Empfindungen Wasser mit Lavendelblüten in einem Verhältnis von 25 Gramm Lavendel pro Liter Wasser mischen, zehn Minuten lang über dem Wasserbad lassen. Danach einen weiteren Liter abgekochtes, warmes Wasser hinzufügen. Mit der hergestellte Mischung die betroffenen Stelle spülen. Eine Kur enthält zehn bis fünfzehn Behandlungen.
Verwendung in der Küche und Rezepte
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Lavendel-Sorten essbar sind. Aber fast alle Sorten echter Lavendel (oder Lavandula angustifolia) werden in den meisten Gerichten verwendet. Hier bist du auf der sicheren Seite.
Häufig ist Lavendel als Gewürz zu finden. Sowohl die frischen als auch getrockneten Blüten kannst du zum Würzen von Geflügel oder Lamm, Fisch oder Jakobsmuscheln, Salate oder Suppen genutzt werden. Mit getrockneten Blüten und Puderzucker kannst du ebenfalls einen leckeren Lavendelkuchen kreieren. Auch Zucker, Salz sowie Öl kannst du mit Lavendel zum Verfeinern von Gerichten weiterverarbeiten. Super passen Lavendelblüten zu Süßspeisen wie Pannacotta oder Eis und zu Früchten.
Du solltest aber vorsichtig mit Lavendel würzen, da das Lavendelaroma sehr schnell dominant in deinem Gericht wird oder ihm eine eher bittere Note verleihen kann. Deshalb sollte man Lavendel sparsam genießen, und es ist manchmal so, dass eine Prise vollkommen ausreicht.
Lavendelessig zum Selber machen
Lavendelessig wird als Grundlage für Saucen und Salatdressings verwendet. Der Geschmack von Lavendelblüten passt gut zu verschiedenen Gemüsesorten, Früchten und Kräutern der Saison. Leicht zu kombinieren mit Thymian, Rosmarin, Oregano und Ingwer. Außerdem passt Lavendelessig super zu Ziegenkäse, zu kräftigerem Wildfleisch und Lamm.
Zutaten
- 100 ml Apfel- oder Traubenessig
- 2 Esslöffel getrockneter Lavendel
Zubereitung
- 100 ml Apfel- oder Traubenessig kalt in ein Glas mit fest schließendem Deckel füllen.
- Getrocknete Lavendelblüten hinzufügen.
- Fest verschließen und beiseite stellen. 3 Wochen lang ziehen lassen, dabei gelegentlich verschütteln.
- Dann den Lavendel absieben und in ein dunkles Essigglas füllen.
Bitte Lavendelessig im Kühlschrank lagern!
Leckeres Lavendelbrot-Rezept für dich
Lavendel in Verbindung mit Honig (am besten mit Lavendelhonig) verleiht dem Brot einen ungewöhnlichen, einzigartigen Geschmack sowie Duft.
Zutaten
- 200 g Weizenmehl
- 300 g Weizenvollkornmehl
- 10 g Frischhefe
- 350 ml Wasser
- 1 TL Lavendelblüten
- 30 g Honig
- 10 g Salz
Zubereitung
- Beide Mehlsorten zusammensieben.
- Die frische Hefe zwischen den Handflächen über dem Mehl verreiben.
- Salz und einen ganzen Löffel Lavendel hinzufügen.
- Verdünne den Honig mit dem Wasser. Nach und nach das Honigwasser in das Hefe/Mehlgemisch einarbeiten und zu einem Teig kneten.
- Anschließend den Teig zu einer Kugel formen und in eine mit Mehl bestäubte Schüssel geben. Mit einem Handtuch abdecken und 45 Minuten an einem warmen Ort stehen lassen.
- Nach 45 Minuten den Teig wieder durchkneten und nochmals zu einer Kugel formen. In eine Schüssel geben und an einem warmen Ort weitere 45 Minuten gehen lassen.
- Danach den Teig auf eine Arbeitsfläche legen und mit beiden Händen weiter durchkneten.
- Die Ecken zur Mitte hinaufrollen, den Teig quadratisch ausrollen und die Oberseite mit Mehl bestäuben.
- Den Teigling auf ein Backblech mit Backpapier legen, mit Mehl bestäuben, mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Ort 1-1,5 Stunden gehen lassen, bis der Teig sein Volumen fast verdoppelt hat.
- Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Brot währenddessen mit einem ganz scharfen Messer einschneiden und in den Ofen schieben. 25-30 Minuten backen.
- Das Brot abkühlen lassen.
Ein Moment nur für dich
Auch für sich selbst kann man mit Lavendel was Besonderes zubereiten. Womit kannst du dich entspannen und die Strapazen des stresserfüllten Tages abwaschen? Womit kannst du gerade Erkältungen und Viruserkrankungen vorbeugen? Oder wie kannst du dir selbst einen Moment der Ruhe schenken?
Dein Lavendel-Entspannungsbad
Wie wäre es mit einem gemütlichen Lavendel-Entspannungsbad? Hier ist ein einfaches Rezept für Lavendel-Badesalz von mir für dich:
- 1/2 EL Epsom Salz
- 1/2 EL rosa Himalayasalz
- 2 EL Backpulver
- 10-15 Tropfen ätherisches Lavendelöl
- 2 EL getrocknete Lavendelblüten (optional)
- 5-8 Tropfen lila Lebensmittelfarbe (optional)
Die Herstellung des Lavendel-Badesalzes ist genauso einfach: alles zusammenmischen und in ein schönes Glas füllen.
Nach einem Bad mit diesem Salz lege dich mindestens für eine halbe Stunde in die Wärme. Es ist auch empfehlenswert, mindestens zwei Gläser Wasser zu sich nehmen, weil der Körper nach dem Baden sehr aktiv Giftstoffe ausscheidet.
Vorsicht beim Umgang mit Lavendelöl
- Da manche Menschen auf ätherische Öle allergisch reagieren, solltest du Lavendelöl am besten vor der ersten Verwendung testen, indem du einen Tropfen Öl in die Armbeuge gibst. Danach solltest du ein paar Minuten abwarten und beobachten, wie deine Haut auf das Öl reagiert.
- Bei bestimmten Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs, akuten Entzündungszuständen oder Schwangerschaft sollte man allgemein Aroma-Bäder vermeiden.
- Bei Babys und Kleinkinder ist auf eine entsprechende Dosierung zu achten.
Deine
Ina
Es sind die kleinen, lichten Inseln, die uns den Alltag versüßen. Zum Glück hat Ina bei Frag Mutti jede Menge Rezepte für kleine Wohlfühl-Momente, die sie jeden zweiten Donnerstag bei „Self Care mit Ina“ mit uns teilt.
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