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An Ihrem Holzboden möchten Sie viele Jahre Freude haben? Werden Sie, bei richtiger Reinigung und Pflege. Unser Experte gibt hilfreiche Tipps.
Holzböden erzeugen eine wohnliche Atmosphäre. Doch sie sind auch sehr starken Belastungen ausgesetzt. Denken Sie nur an Ihre spitzen Absätze, Steine an der Schuhsohle und alltägliche Verunreinigungen. Kein natürlicher Holzboden hält das auf Dauer gut aus. Schützen Sie ihn daher von Anfang an mit Ölen, Wachs oder Lack. Aber auch die regelmäßige Reinigung muss stimmen, damit Sie lange Zeit Freude an Ihrem Holzboden haben. Worauf es bei der Pflege von Parkett und Dielen ankommt? Wir geben Ihnen, gemeinsam mit unserem Experten Mateusz Szylak von der Parketterei in München, hilfreiche Tipps zu Parkettpflege und den Umgang mit Holzböden.
Allgemeines Wissen
- Generell gilt: Holz ist ein lebendiges Material, das je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur arbeitet. Damit sich Ihr Holz nicht verzieht, sollten Sie darauf achten, dass die Temperatur und auch der Feuchtigkeitsgehalt der Luft relativ konstant ist. Ein Raumklima mit etwa 20 Grad Celsius sowie einer Raumluftfeuchte zwischen 50 und 60 Prozent sind ideal.
- Vor jedem Wischgang Ihres Holzbodens (seien es Dielen oder Parkett) sollten Sie unbedingt staubsaugen: „Schmutz und Sand wirken auf einem Holzboden wie Schleifpapier. Die schützende Schicht wird verstärkt abgenutzt. Anschließend haben Feuchtigkeit und Dreck ein leichtes Spiel und setzten sich schneller fest“, so Experte Szylak.
- Eine Fußmatte am Eingang fängt bereits viel Schmutz ab. In stark belaufenen Bereichen empfehlen sich entsprechend größere Schmutzfänger.
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Pflege von Parkettböden
„Vorab muss grundsätzlich zwischen lackierten (versiegelten) Oberflächen und geölten oder gewachsten Oberflächen von Parkettböden unterschieden werden. Denn danach richtet sich die eigentliche Pflege“, so Szylak.
Wichtig ist, dass alltägliche Verschmutzungen behutsam und mit dem richtigen Reinigungsmittel entfernt werden. „Benutzen Sie bitte auf keinen Fall Mikrofaser-Tücher oder Allzweckreiniger. Diese Tücher wirken wie kleine Kratzbürsten, und auch der Reiniger ist viel zu aggressiv“, sagt Szylak. Mikrofaser-Wischer und Dampfreiniger sind für Parkett ebenso wenig geeignet. Verwenden Sie besser spezielle Parkettreinigungsmittel und einen sanften Wischmopp. „Beachten Sie stets die Pflegeanweisung, damit Sie immer die vollen Gewährleistungsansprüche auf Ihr Produkt haben“, rät der Experte.
Zur regelmäßigen Reinigung genügt bei einem leicht verschmutzten Boden staubsaugen. Danach entfernt ein nebelfeuchter Wischgang mit einem stark entwässerten Baumwollmopp restliche Verschmutzungen auf sanfte Weise. Doch Vorsicht: Bekommt das Parkett zuviel Wasser ab, wird die Oberfläche auf Dauer beschädigt. Entstehende Schäden wie eine silbergraue oder raue Parkettoberfläche können dann nur noch aufwendig abgeschliffen werden.
Der häufigste Fehler ist zu wenig Pflege. Die Behandlung von massiven Parkettböden wird übrigens sogar in der DIN 18356 festgehalten. Hier heißt es, dass bei Parkettböden in regelmäßigen Abständen der Schmutz entfernt werden soll. Wie groß die Abstände sind, ist allerdings nicht definiert, das muss man vor Ort eigenverantwortlich entscheiden. „Ich würde sagen, im privaten Bereich alle 1 bis 2 Wochen. Im gastronomischen oder gewerblichen Bereich kann das Reinigen schon alle 1 bis 2 Tage sinnvoll sein“, so Szylak.
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Besonders bei geöltem Parkett oder Dielen ist es ratsam, regelmäßig eine sogenannte Unterhaltsreinigung durchzuführen.
„Lackierte Holzböden können mit Lackseifen oder ähnlichen Komponenten behandelt werden. Denn darin liegt ihr Vorteil. Sie besitzen eine versiegelte Oberfläche, und diese verhindert, dass Schmutz und Dreck sich festsetzen können. Leider nur solange der Lack nicht zerkratzt ist. Denn ab dem Moment kriecht beim Wischen die Feuchtigkeit unter den Lack und verursacht die genannte gräuliche Verfärbung“, so der Experte.
Pflege von Dielenböden
Wie auch beim Parkett unterscheidet man bei Holzdielen zwischen versiegelten und unversiegelten Böden.
„Die Pflege ist ähnlich wie beim Parkettboden und von der Oberflächenbehandlung abhängig“, so Szylak. Es gibt extra Polituren für versiegelte Böden und spezielle Pflegeprodukte für ölbehandelte und gewachste Böden. „Diese Pflegemittel schützen die Dielen nicht nur vor feinen Kratzspuren durch Staub oder Sand, sondern lassen den Schmutz auch nicht so leicht anhaften“, so Szylak.
In die Jahre gekommene Holzdielenböden in Altbauten haben oft breite Fugen. „Hier sollten Sie darauf achten, die Dielen wirklich gründlich auszusaugen und nicht zu feucht zu wischen. Und verwenden Sie dabei immer ein professionelles Pflegemittel“, so der Experte. Viel mehr Aufwand als bei geschlossenen Fugen besteht jedoch nicht, wenn man bedenkt, wie haltbar solche Bodenbeläge sind. „Diese Böden sind in der Regel wesentlich früher als wir da gewesen – und werden immer noch da sein, wenn wir nicht mehr da sind“, so Szylak.
Tipp: Ältere (lackierte) Holzböden wirken schöner, wenn man sie circa einmal jährlich bohnert. Dazu muss allerdings erst das alte Bohnerwachs mit einer Schleifmaschine entfernt werden. Anschließend wird das Holz mithilfe einer Bohnermaschine und flüssigem Bohnerwachs neu versiegelt. Bohnermaschinen kann man sich gegen eine kleine Leihgebühr in jedem gut sortierten Baumarkt mieten.
Beugen Sie vor!
„Viel zu selten werden vorbeugende Maßnahmen ergriffen“ so Szylak. „Erst wenn Dielen oder Parkett in schlechtem Zustand sind, wird nach einer Lösung gesucht. Dabei können durch eine regelmäßige Pflege Grunderneuerung vermieden und Böden lange erhalten werden.“
Bei versiegelten Holzböden sollten Sie ein spezielles Pflegemittel etwa zweimal im Jahr hauchdünn auf das Holz auftragen.
Gewachsten Böden sollten Sie circa einmal im Jahr eine neue Wachsschicht gönnen – genauso geölten Böden: nach dem Polieren mit Pflegeölen erhalten sie eine neue Schutzschicht. „Auf der Oberfläche darf jedoch kein überschüssiges Öl zurückbleiben. Sobald Öl-Pfützen auf der Holzoberfläche trocknen, ergibt das unschöne kreisförmige Flecken“, warnt der Experte.
Eine Kombination aus Ölen und Wachsen nennt sich Hartwachsöl. Das kann in einem Zug aufgetragen werden, was eine kurze Behandlungsdauer bedeutet. Nachteilig ist hier jedoch, dass mit dem schnellen Verschließen der Holzporen eine geringere Imprägnierung einhergeht und damit ein höherer alltäglicher Pflegeaufwand nicht auszuschließen ist.
Und Vorsicht: „Ölgetränkte Tücher und Schleifstaub können sich selbst entzünden. Tücher und Schleifstaub daher nach der Behandlung unbedingt mit Wasser tränken oder in einem dicht schließenden Behälter aufbewahren und entsorgen“, warnt der Experte.
Was tun, wenn Kratzer im Holzboden entstanden sind?
Kratzer lassen sich leider so gut wie nie vermeiden – selbst wenn Sie unter allen Stühlen Filzgleiter angebracht haben und Ihre spitzen Absätze vor der Tür ausziehen.
„Bei geölten und gewachsten Oberflächen sind jedoch nach einer Unterhaltsreinigung kleine Kratzer fast gar nicht mehr sichtbar“, so Szylak. Aber auch bei versiegelten Oberflächen kann eine Lackpflege (wie es beispielsweise die Firmen Bona oder Woca anbieten) eine gute Hilfe sein. Beim Auftragen der Produkte bleibt dieser Lack in den kleinen Kratzern haften und schließt damit die Oberfläche wieder.
„Bei größeren oder vielen Kratzern beginnt eine Holzoberfläche ohne Lack jedoch zwangsläufig langsam zu ‚vergrauen‘ – hier hilft ab einem bestimmten Punkt leider nur noch die Schleifmaschine“, so Szylak.
Seien Sie also freundlich zu Ihrem Holzboden. Denn im besten Fall wird er Ihnen das länger als ein Leben lang danken!
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