Jutebeutel nähen & weihnachtlich aufpeppen

Dauer
Lesezeit ca. 2 Minuten
Ein Jutebeutel liegt flach auf einem Tisch und zeigt ein festliches Design mit einem Tannenbaum und Schneemännern.
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Mein letztes Projekt vor Weihnachten war es, einen Beutel zu nähen, der viele kleine Weihnachtsgeschenke für den Trainer unserer Sportgruppe aufnehmen sollte. Die Frage nach der zu nähenden Größe, der Art der Henkel (lange oder kurze oder beides) und der Gestaltung, nämlich ob mit oder ohne einen Boden, wurde geklärt, als ich einen Einkaufsbeutel aus Jute erwarb, der genau dem entsprach, was ich mir so vorgestellt hatte: geräumig, mit einem breiten Boden und ausschließlich kurzen Henkeln, mit denen man einen so großen voll bepackten Beutel besser tragen können würde. Also brauchte ich mich nur noch hieran zu orientieren. Wenigstens das war für mich in der großen Kürze der zur Verfügung stehenden Nähzeit geklärt! 

Planungen und Ideen zur Tasche

Steifes Rohmaterial, was tun?

Nachdem der Rupfen geliefert worden war, war ich entsetzt, wie steif das Rohmaterial war. Bis dahin hatte ich noch nie Jute vernäht. Also nahm ich Informationen aus dem Netz zu Hilfe, als es darum ging, wie man Jute waschen und trocknen sollte, damit es sich nicht stark verzieht und das Zuschneiden bei dem locker gewebten Material nicht zu einem Alptraum werden könnte.

Video-Empfehlung:

Nach dem Waschen wurde der Stoff wunderbar weich – dies war also schon mal eine gute Voraussetzung, den späteren Beutel ohne Bedenken zu verschenken, sollte er doch auch nach Weihnachten täglich benutzt werden, ohne dass die persönlichen getragenen Textilien aufgeraut oder befusselt werden würden.

Stabilität und Qualität des Beutels gewinnen

Dass der Beutel mit einem Futter versehen würde, war mir klar, weil er dadurch an Stabilität und auch Qualität gewinnt. Die Frage nach einem mit Stoff bezogenen herausnehmbaren losen Einlegeboden aus Kunststoff ließ ich für mich zunächst unbeantwortet, denn dieser wäre auch nach Fertigstellung des Beutels schnell zu fertigen gewesen…

2 Label für den Beutel

Ein aufzunähendes Label anlässlich des 10-jährigen Bestehens unserer Sportgruppe war ein Muss und sollte den Beutel auch sichtbar zu einem Unikat werden lassen.

Innen an einem Henkel sollte ein Label aus Karton hängen, auf dem die Materialien sowie Pflegehinweise nachzulesen waren.

Weihnachtliche Verzierung

Dann blieb da nur noch die Frage, wie ich den fertigen Beutel zum Weihnachtsfest irgendwie besonders „verzieren“ könnte, ohne dass dies dann dauerhaft auf oder an dem Beutel zu sehen wäre.

Weil ich die Geschenke ohnehin mit einem lose oben auf die Geschenke gelegten Stück Stoff abdecken wollte, hatte ich die Möglichkeit, hierfür und für die Weihnachts-Dekoration des Beutels einen weihnachtlich bedruckten Stoff zu finden, der ebenfalls aus dünnem Rupfen bestand, also ganz toll zu meinem zu vernähendem Material passen würde.

Das Stück Stoff obenauf plante ich in Form eines kleinen zu nähenden Sets, das man später immer wieder verwenden könnte - die Verzierung außen auf dem fertigen Beutel stellte ich mir als einen locker aufgenähten großen Tannenbaum aus eben dem dünnen bedruckten Rupfen vor, der nach dem Fest vom Beschenkten leicht entfernt werden könnte, sodass der Jutebeutel dann dauerhaft sein ursprüngliches Aussehen wieder erlangte!

Materialien

  • Jute / Rupfen, Natur, uni
  • Futterstoff reine Baumwolle, dicht gewebt
  • mit Weihnachtsmotiven bedruckter Rupfen
  • Zuschneideschere oder Rollschneider und Patchworkmatte
  • Zackenschere für Stoff, wenn vorhanden
  • Nähmaschine
  • Nähgarn normaler Stärke
  • dickeres Ziersteppgarn, wenn vorhanden
  • Stecknadeln oder Wonder-Clips, wenn vorhanden
  • Papierrest für Schablone für den aufzunähenden Tannenbaum
  • dickeren Karton für den Stern über dem Tannenbaum
  • wasserlöslicher Stift zum Zeichnen auf Stoff / Trickmarker
  • Bleistift, Papierschere
  • Vlieseline H200 zum Aufbügeln auf den Futterstoff und die Henkel
  • SnapPap als Grundlage für das außen anzunähende Label
  • Stifte zum Beschreiben des SnapPaps
  • dickeren Karton für die Labels mit Benutzungs- und Pflegehinweisen 

Jutebeutel herstellen Schritt für Schritt

(Reihenfolge der Fotos von links nach rechts)

Fotos 1-3: Jute vorbereiten und Nähproben beschriften

1) Die Jute wurde von Hand gewaschen und weichte dann im Becken ein: Farb- und Faserreste wurden herausgelöst.

2) Nach dem Trocknen im Hängen(!) konnte ich die noch feuchte Jute unter einem Bügeleisen dauerhaft problemlos glätten.

3) Nähproben beschrifte ich und bewahre sie auf: Für spätere Projekte sind die wichtigsten Einstellungen an der Maschine dann klar.

Die Jute wurde von Hand gewaschen und weichte dann im Becken ein: Farb- und Faserreste wurden herausgelöst.Nach dem Trocknen im Hängen(!) konnte ich die noch feuchte Jute unter einem Bügeleisen dauerhaft problemlos glätten.Nähproben beschrifte ich und bewahre sie auf: Für spätere Projekte sind die wichtigsten Einstellungen an der Maschine dann klar.

Fotos 4-6: Webkante versäubern, Nahtzugaben bügeln und Stabilität erhöhen

4) Links die Original-Webkante der Jute, rechts meine Versäuberung mit einem breiten Zickzackstich, der sich als sehr gut erwies.

5) Damit die Seitennähte nicht so dick wirken, habe ich die Nahtzugaben auseinander gebügelt und von rechts noch einmal abgesteppt.

6) Die Nahtzugaben der Bodennaht habe ich im Gegensatz dazu gemeinsam zu einer Seite gebügelt: Das erhöht die Stabilität.

Links die Original-Webkante der Jute, rechts meine Versäuberung mit einem breiten Zickzackstich, der sich als sehr gut erwies.Damit die Seitennähte nicht so dick wirken, habe ich die Nahtzugaben auseinander gebügelt und von rechts noch einmal abgesteppt.Die Nahtzugaben der Bodennaht habe ich im Gegensatz dazu gemeinsam zu einer Seite gebügelt: Das erhöht die Stabilität.

Fotos 7-9: Henkel nähen, Label vorbereiten

7) Die Henkel nähte ich länger als später verwendet und legte sie zur Probe an den Oberrand des fertigen Vorderteils.

8) Für das Label habe ich zwei Stoffteile links auf links aufeinander gesteppt, eine Fläche eingeschnitten und erst dann gewendet.

9) Den Label-Hintergrund und auch das eigentliche Label habe ich vor dem Nähen mit Stylefix aufgeklebt: Nichts kann verrutschen.

Die Henkel nähte ich länger als später verwendet und legte sie zur Probe an den Oberrand des fertigen Vorderteils.Für das Label habe ich zwei Stoffteile links auf links aufeinander gesteppt, eine Fläche eingeschnitten und erst dann gewendet.Den Label-Hintergrund und auch das eigentliche Label habe ich vor dem Nähen mit Stylefix aufgeklebt: Nichts kann verrutschen.

Fotos 10-12: Label mit der Maschine aufnähen

10) Zum Aufnähen des eigentlichen Labels auf den Baumwollstoff wurde des Kontrasts wegen (dickeres) Ziersteppgarn Stärke 40 verwendet.

11) Die Kone mit dem Garn stelle ich auf einen extra Ständer neben die Maschine, damit das Garn reibungslos abgezogen werden kann.

12) Beim sichtbaren Nähen steppe ich vom ersten zum letzten Stich und ziehe Anfangs- und Endfaden zum Vernähen auf die Rückseite.

Zum Aufnähen des eigentlichen Labels auf den Baumwollstoff wurde des Kontrasts wegen (dickeres) Ziersteppgarn Stärke 40 verwendet.Die Kone mit dem Garn stelle ich auf einen extra Ständer neben die Maschine, damit das Garn reibungslos abgezogen werden kann.Beim sichtbaren Nähen steppe ich vom ersten zum letzten Stich und ziehe Anfangs- und Endfaden zum Vernähen auf die Rückseite.

Fotos 13-15: Henkel auf richtige Länge schneiden und versäubern

13) Auf der Rückseite verknote ich immer beide Fadenenden und lasse sie dann, wenn ich noch ein Futter einnähe, lose hängen.

14) Nach dem Nähen der Bodennaht nimmt der Beutel samt Label schon erste Formen an!

15) Vor dem Annähen der Henkel wurden diese auf die richtige Länge geschnitten und die Enden mit einem Zickzackstich versäubert.

Auf der Rückseite verknote ich immer beide Fadenenden und lasse sie dann, wenn ich noch ein Futter einnähe, lose hängen.Nach dem Nähen der Bodennaht nimmt der Beutel samt Label schon erste Formen an!Vor dem Annähen der Henkel wurden diese auf die richtige Länge geschnitten und die Enden mit einem Zickzackstich versäubert.

Fotos 16-18: Henkel grob anheften, Futter und Außenstoff nähen

16) Mit einem wasserlöslichen Trickmarker markierte ich die Mitte des Beutels und die Ansatzpunkte der Henkel.

17) Vor dem Einnähen des Futters wurden die Henkel mit groben Stichen an der Oberkante angeheftet, damit sie nicht verrutschen.

18) Beim Zusammennähen von Futter und Außenstoff ließ ich 2 mm des dunklen Stoffes effektvoll über die Kante ragen.

Mit einem wasserlöslichen Trickmarker markierte ich die Mitte des Beutels und die Ansatzpunkte der Henkel.Vor dem Einnähen des Futters wurden die Henkel mit groben Stichen an der Oberkante angeheftet, damit sie nicht verrutschen.Beim Zusammennähen von Futter und Außenstoff ließ ich 2 mm des dunklen Stoffes effektvoll über die Kante ragen.

Fotos 19-21: Fertiger Beutel und aus Weihnachtsstoff genähtes Set

19) Der Beutel samt Futter und aufgenähtem Label war erst mal fertig!

20) Die Henkel sind innen bewusst mit dem glatten Baumwollstoff gearbeitet: Das Tragen wird angenehmer – außen sieht man die Jute.

21) Hier das aus dem Weihnachtsstoff genähte Set, bei dem auf der Rückseite die sog. Briefecken auffallen.

Der Beutel samt Futter und aufgenähtem Label war erst mal fertig!Die Henkel sind innen bewusst mit dem glatten Baumwollstoff gearbeitet: Das Tragen wird angenehmer – außen sieht man die Jute.Hier das aus dem Weihnachtsstoff genähte Set, bei dem auf der Rückseite die sog. Briefecken auffallen.

Fotos 22-24: Größe des Tannenbaums bestimmen, aufzeichnen und ausschneiden

22) Um die Größe des aufzunähenden Tannenbaums zu bestimmen, habe ich ein A4-Papier auf den Beutel gelegt und frei Hand gezeichnet.

23) Ausgeschnitten und auf den Beutel gelegt war dies beim Betrachten aus der Entfernung(!) das perfekte Maß!

24) Der Baum wurde unter Berücksichtigung der aufgedruckten Textstellen aus dem Stoff geschnitten und mit Sprühstärke eingesprüht.

Um die Größe des aufzunähenden Tannenbaums zu bestimmen, habe ich ein A4-Papier auf den Beutel gelegt und frei Hand gezeichnet.Ausgeschnitten und auf den Beutel gelegt war dies beim Betrachten aus der Entfernung(!) das perfekte Maß!Der Baum wurde unter Berücksichtigung der aufgedruckten Textstellen aus dem Stoff geschnitten und mit Sprühstärke eingesprüht.

Fotos 25-27: Baum aufnähen. Texte, Jute-Flecken platzieren. Kleine Details werden zum Hingucker

25) Dann wurde er mit der Maschine mit langen Stichen aufgenäht und mit einem Stern aus festem Karton verziert.

26) Der Naturkarton erwies sich wunderbar als Untergrund, um die Texte und den Jute-Flecken mit auffallender Webkante zu platzieren.

27) Mit goldenem Faden um einen Henkel geschlungen wurden auch diese kleinen Details zu einem Hingucker.

Dann wurde er mit der Maschine mit langen Stichen aufgenäht und mit einem Stern aus festem Karton verziert.Der Naturkarton erwies sich wunderbar als Untergrund, um die Texte und den Jute-Flecken mit auffallender Webkante zu platzieren.Mit goldenem Faden um einen Henkel geschlungen wurden auch diese kleinen Details zu einem Hingucker.

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7 Kommentare

Großartig, wobei ich denke, dass ich dafür ungeeignet bin.
Ich nähe meine Beutel aus normalen Stoff oder Markisenstoff, weil sie nach mehrmaligen Einkäufen sehr schnell schmutzig sind und gewaschen werden müssen.
Jutebeutel ideal für den Nikolaussack, habe ich schon genäht! Super Idee DANKE!