Schönheit aus Südamerika: Die Kapuzinerkresse (Tropaeloum majus) stammt aus Mittel- und Südamerika, wo sie mehrjährig wächst und große Büsche bildet. Bei uns in Mitteleuropa ist sie eine charakteristische, schnellwüchsige Sommerblume, die aber mit den ersten starken Frösten eingeht. Sie hat ihren Namen von den langen herunterhängenden Kutten der Kapuzinermönche, die am Hinterkopf eine Art Zipfel bildeten. Tatsächlich sieht man am hinteren Teil der Kapuzinerkresseblüten einen längeren Fortsatz. Blüten und Blätter haben einen kresseartigen, scharfen Geschmack - daraus erklärt sich der zweite Namensbestandteil der dekorativen Pflanze.
Aussaat und Pflege
Samen der Kapuzinerkresse können in Baumärkten und Supermärkten preisgünstig erworben werden. Ab April empfiehlt sich die Aussaat, allerdings noch nicht ins Beet, sondern lieber in Töpfe und Anzuchtschalen. Grundsätzlich fühlen sich die Pflanzen draußen wohl, doch bei kalten Nächten sollten sie bequem ins Haus geholt werden. Denn: Fröste vertragen die Pflanzen nicht - vor allem, wenn es noch zarte Keimlinge sind!
Eine zu warme Anzuchttemperatur (z. B. auf der Fensterbank über der Wohnzimmerheizung) macht keinen Sinn, denn wenn es zu warm und trocken ist, wachsen die Pflanzen zwar schnell, aber nicht kräftig. Die ideale Anzuchttemperatur sollte 20 Grad nicht dauerhaft überschreiten.
Ab Mitte Mai können die Setzlinge ins Beet ausgepflanzt werden. Die Kapuzinerkresse schätzt eine gut gelockerte, humose Erde und möchte regelmäßig gewässert werden. Je größer die Pflanzen, desto robuster werden sie auch gegenüber Witterungseinflüssen.
Blüte in warmen Farben von Mai bis Spätwinter
Ende Mai kann man mit einer verlässlichen Blüte rechnen, die bis zu den ersten starken Frösten anhält. Dann fällt die Pflanze in sich zusammen und ist ein Fall für den Komposthaufen. Doch bis in den Herbst hinein entfacht die Kapuzinerkresse ein wahres Feuerwerk der warmen Farben - das von Blassgelb über Orange und Lachsrosa bis hin zu Dunkelrot reicht.
Es gibt von der Kapuzinerkresse rankende und auch stehende Sorten - letztere eignen sich besonders für Beeteinfassungen.
Grundsätzlich hat die Kapuzinerkresse runde, saftige und sattgrüne Blätter, doch es gibt auch dekorative Sorten mit weiß-grün panaschiertem Laub.
Gesundes Gewürzkraut mit scharfem Geschmack
Alle Teile der Kapuzinerkresse sind essbar und haben einen scharfen und kresseartigen Geschmack - wobei die Blüten etwas süßer schmecken als die Blätter. Hier ist eurer kulinarischen Fantasie keine Grenzen gesetzt - Blüten und Blätter sind eine tolle Zugabe zu Salaten und Antipasti-Platten. Auch können die Knospen als Kapernersatz salzig-sauer eingelegt werden.
Kapuzinerkresse ist reich an Vitamin C und an Senfölen, die ihrerseits antibiotisch wirken. Als Nicht-Medizinerin werde ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, hier irgendwelche Empfehlungen zu geben, doch gesund ist diese Pflanze allemal. Aus ihren antibiotischen Inhaltsstoffen wird auch ein Mittel gegen Harnwegsinfekte (Angocin) hergestellt.
Abschließend möchte ich euch ein leckeres Rezept zur Verfügung stellen:
Kapuzienerkresse-Butter
Zutaten
- 100 g weiche Butter
- 5 Prisen Salz
- 6 Kapuzinerkresse-Blüten
- 4 Kapuzinerkresse-Blätter
Zubereitung
Alle Zutaten miteinander mit einem Stabmixer, einem Mörser oder einem Multizerkleinerer pürieren. Das ist schon alles. Diese Kapuzinerkressebutter ist ein leckerer Brotaufstrich und lässt sich überall dort verwenden, wo auch die typische Kräuterbutter beliebt ist.
Zum Schluss möchte ich euch eine schöne warme und helle Jahreszeit wünschen! Genießt die Sonne, die Farben (besonders die der Kapuzinerkresse), grillt, feiert Sommerfeste, erfreut euch am goldenen Herbst, denn auch die Kapuzinerkresse schmeckt am besten frisch vom Beet - so, wie sie ist!