Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.
Heute fragt Berk, 12 Jahre, aus Stockelsdorf:
Lieber Berk,
wenn dir auf der Wiese plötzlich etwas Dickes, Brummendes mit vielen Haaren entgegenkommt, ist das nur sehr selten ein Bär. Klarer Fall: Du bekommst Besuch von einer Hummel! Diese friedlichen, pelzigen Brummer sind etwas Wunderbares. Denn sie sind nicht nur bei Sonnenschein perfekt im Bestäuben von Pflanzen. Sie fliegen auch bei schlechtem Wetter und retten so manche Ernte.
Gerüchte rund um die gelb-schwarzen Streifenkugeln gibt es viele. „Die stechen nicht, die beißen nur“, behaupten die einen. „Sie können weder das eine, noch das andere“, meinen die anderen. Doch tatsächlich gehören die Hummeln zu der Familie der Bienen – und deshalb haben weibliche Hummeln auch einen Stachel. Nur die Männchen sind „unbewaffnet“.
Allerdings benutzen die Weibchen ihren Stachel nur im absoluten Notfall. Und die Brummer warnen uns sogar lange und deutlich, bevor sie tatsächlich stechen. Sie winken zum Beispiel mit einem ihrer Beinchen und brummen richtig laut. Wenn das nicht hilft, drehen sie sich auf den Rücken – denn nur von dort aus können sie stechen. Spätestens jetzt solltest du Leine ziehen.
Falsch ist das mit dem Beißen übrigens auch nicht ganz. Denn Hummeln haben tatsächlich Beißwerkzeuge, mit denen sie kleine Blütenstückchen oder Pollen zerkauen können. Menschen beißen sie allerdings nur im äußersten Notfall und pumpen dabei auch kein Gift unter die Haut.
Obwohl es auf der Welt über 250 Hummel-Arten gibt, sind viele davon vom Aussterben bedroht. In Deutschland stehen von 36 Hummel-Arten schon 16 auf einer Liste mit gefährdeten Tieren. Deshalb wäre es super, wenn du den friedlichen Brummhummeln ein kleines bisschen hilfst.
- Verirrt sich eine Hummel in deinem Zimmer, hilf ihr schnell wieder nach draußen. Am besten fängst du sie vorsichtig mit einem Glas. Dann schiebst ein Stück Papier davor und trägst die Hummel nach draußen.
- Hummeln sind sehr durstig. Stell ihnen doch vor allem an heißen Tagen eine flache Schale mit Wasser hin. Wichtig dabei ist, dass du kleine „Bojen“ baust, an denen sich die gelb-schwarzen Brummer festhalten können und nicht ertrinken. Wunderbar helfen dabei kleine Korkstücke oder Steine.
- Denk auch im Winter und Frühling an sie – zum Beispiel mit einem Insektenhotel. Wie du das bastelst, erkläre ich dir nächste Woche.
Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.
Bis nächsten Mittwoch
Deine Lotte
Raubfisch, aber nicht bissig
.....und noch etwas; die Hummeln fliegen nicht nur auch bei schlechtem Wetter, sondern sie starten bereits ab einer Außentemperatur von 4 Grad plus und das egal, ob es regnet, trübe ist oder die Sonne scheint.
Sie produzieren auch keinen Honig wie ihre Verwandten, die Bienen, sondern nutzen ihn nur, um ihre Wohnhöhlen unter der Erde aufzubauen und ihren Nachwuchs zu füttern.
Offizielles Maskottchen auf Frag Mutti
exzessiv genußsüchtig
Klingt verrückt, aber ist wissenschaftlich belegt und wird in manchen Tomatengewächshäusern als Trick angewendet.
Die Hummeln erzeugen mit ihrem Summen eine Schwingung, die den Pollen rieseln lässt, so bestäuben sich die Pflanzen zu einem großen Teil selbst und die Insekten müssen nicht jede einzelne Blüte anfliegen.
Diesen speziellen Ton erzeugen manche Landwirte mit Lautsprechern (in Zeiten wo niemand in den Gewächshäusern ist), um die Ernteerfolge nochmals zu erhöhen.