Kennst du schon Kombucha? Es handelt sich hierbei um ein selbst hergestelltes kaltes Tee-Getränk, welches scheinbar viele gesundheitsfördernde Eigenschaften mit sich bringt und noch dazu hervorragend schmeckt. Du willst mehr erfahren? Dann lies gerne weiter!
Inhaltsverzeichnis
- Was genau ist Kombucha?
- Was ist bei der Herstellung von Kombucha zu beachten?
- Kombucha selber machen – Grundrezept für 2 Liter
- Zweitfermentation – Kombucha verfeinern
- Welche gesundheitsfördernden Eigenschaften hat Kombucha?
- Woher bekomme ich einen Scoby und Ansatzflüssigkeit?
- Noch ein paar Tipps
Was genau ist Kombucha?
Vergorener Tee mit belebender Wirkung
Kombucha ist eigentlich nichts anderes als vergorener Tee. Dabei werden natürliche schwarze, grüne oder weiße Teesorten mit Zucker angereichert und gemeinsam mit einem speziellen Teepilz für ein paar Tage stehen gelassen. Nach einer gewissen Zeit gärt der Tee auf natürliche Weise, denn die Hefebakterien des Teepilzes ernähren sich vom Zucker in der Teeflüssigkeit und verwandeln diese in ein erfrischendes, fruchtiges, leicht säuerliches Getränk. Alle 10–16 Tage gibt es Nachschub an Kombucha und man kann den Pilz teilen, um mehr herzustellen oder ihn an Freunde und Bekannte zu verschenken. Die belebende Wirkung von Kombucha kann (je nach Tee und persönlichem Empfinden) sogar mit der eines Kaffees oder Energy-Drinks verglichen werden.
Woher kommt der Name Kombucha und was bedeutet er?
Kombucha spricht man so aus: "Kombudscha". Wo genau das Getränk seinen Ursprung erfahren durfte, ist nicht eindeutig geklärt. Scheinbar kam das Getränk aus Ostasien über Russland nach Europa. Wenn man meiner Internetrecherche Glauben schenkt, bedeutet das Wort zu Deutsch übersetzt "Algentee". Wenn du dir die Bilder meines Kombucha Pilzes ansiehst, wirst du sehen, dass diese Übersetzung ziemlich treffend ist.
Was ist bei der Herstellung von Kombucha zu beachten?
Fertigen, industriellen Kombucha findet man in einigen größeren Supermärkten in kleinen Limoflaschen im Getränkeregal. Dass diese abgefüllten Drinks nicht viel mit dem selbstgemachten Kombucha von zu Hause zu tun haben, sollte klar sein. Aber was braucht man denn nun genau, um Kombucha zu Hause in den eigenen vier Wänden selbst herstellen zu können? Die Antwort ist einfach: Nicht viel!
- Zuallererst benötigt man ein großes/mittleres Einmachglas, in welchem man sein Kombucha Getränk brauen kann.
- Du benötigst grünen, schwarzen oder weißen Tee. Hier ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass es reiner Tee ist und kein aromatisierter Tee. Das Brauen des Kombuchas funktioniert nämlich nur mit reinen Teesorten, die von echten Teepflanzen stammen. Es funktioniert zum Beispiel nicht mit aromatisierten Früchtetees oder anderen industriell hergestellten Tees.
- Du brauchst Zucker. Entweder normalen Haushaltszucker oder Bio-Rohrohrzucker.
- Du brauchst einen Scoby (Teepilz) und etwas Ansatzflüssigkeit.
Und das war es auch schon. Kombucha brauen ist wirklich einfach!
Kombucha selber machen – Grundrezept für 2 Liter
Benötigte Materialien
- Gefäß aus Glas oder Keramik (2-3 Liter)
- Luftdurchlässiges Tuch
- Gummiring
Zutaten
- 1 Kombucha Pilz
- 200 ml Ansatzflüssigkeit
- 16 g Tee
- 2 Liter Wasser
- 180 g Rohrzucker
Kombucha selbst herstellen – Schritt für Schritt Anleitung
Schritt 1: Tee kochen
Für die Fermentation werden zwei Liter gekochter schwarzer oder grüner Tee benötigt. Wer mag, kann Grün- und Schwarztee mischen. Wegen des besseren Geschmacks am besten losen Tee verwenden. Keine aromatisierten Tees verwenden. Zur Not gehen auch Teebeutel. Die Teeblätter in einen Teefilter geben, mit 500 ml kochendem Wasser aufbrühen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen.
Schritt 2: Rohrzucker zufügen
Den Tee in ein großes Glas- oder Keramikgefäß mit einem Fassungsvermögen von zwei bis drei Litern umfüllen. Wer beim Tee aufbrühen keinen Filter verwendet hat, muss die Teeblätter dabei herausfiltern. Der Scoby braucht zum Wachsen Platz, deshalb sollte das Glas einen möglichst großen Durchmesser haben. Große Bonbon- oder Müsligläser eignen sich dazu sehr gut. Bitte keine Metalltöpfe verwenden, da der Pilz das krumm nimmt. Dann wird der Zucker in dem noch heißen Tee aufgelöst. Das restliche Wasser zugeben und das Ganze muss abkühlen.
Schritt 3: Pilz zugeben
Die Kombucha Kultur mag keine Hitze. Deshalb darf der Scoby mit der Ansatzflüssigkeit (Kombucha) erst in den gezuckerten Tee, wenn er auf Zimmertemperatur ausgekühlt ist. Je nach Größe, schwimmt der Pilz gleich oben oder er sinkt erst auf den Boden des Glases. Beides ist normal.
Schritt 4: Glas mit Tuch abdecken
Das Glas mit einem luftdurchlässigen, dünnen Stoff- oder Papierküchentuch abdecken. Damit es nicht verrutscht, wird ein Gummiband um Glas und Tuch gespannt. Das Glas dunkel und bei Zimmertemperatur lagern. Nicht ins Sonnenlicht stellen. Das Glas sollte maximal bei einer Temperatur von 25 Grad gelagert werden. Bei höheren Temperaturen geht der Teepilz kaputt.
Schritt 5: In Flaschen füllen und in den Kühlschrank
Nach 10 bis 16 Tagen ist die Fermentation abgeschlossen und das fertige Kombucha kann in Flaschen abgefüllt in den Kühlschrank gestellt werden. Im Sommer geht das schneller und im Winter kann es auch mal 16 Tage dauern, bis das Kombucha sauer und aromatisch genug ist. Einfach mal probieren. Dabei nicht vergessen 200 ml als neue Ansatzflüssigkeit zurückbehalten.
Schritt 6: Pilz waschen und in 200 ml Ansatzflüssigkeit geben
Der Scoby wird unter lauwarmem Wasser abgespült und kommt dann wieder in die zurückbehaltene Ansatzflüssigkeit. Gibt es dunkle Stellen am Pilz, werden diese entfernt. Jetzt kann der Prozess wieder von vorn beginnen.
Zweitfermentation – Kombucha verfeinern
Zweitfermentation – was ist das eigentlich?
Kommen wir zur sogenannte "Zweitfermentation". Wenn dein Kombucha also gerade fertig geworden ist und deinem Geschmack entspricht, kannst du mit dieser Anleitung noch ein wenig mehr Pepp und Variation in deine Kombuchaflasche zaubern. Mit einer Zweitfermentation bekommt dein Kombucha mehr Kohlensäure und noch mehr Geschmack.
Von einer Zweitfermentation spricht man, wenn man den Kombucha in einer geschlossenen Flasche mit Zugabe von weiteren Zutaten nochmals ein paar Tage gären lässt. Zutaten können Trockenfrüchte, frisches Obst, Beeren, Kräuter oder Säfte sein. Der Fantasie sind hier eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Für dieses besondere Geschmacks-Feintuning solltest du unbedingt robuste Glasflaschen mit Bügelverschluss verwenden. Entlüftest du die Flaschen nämlich nicht regelmäßig, können diese aufgrund der starken Säurebildung platzen.
Zweitfermentation Anleitung – so geht's Schritt für Schritt
- Fertigen Kombucha in Flaschen abfüllen. Lass hier unbedingt in der Flasche noch genug Platz, damit du noch deine Früchte, Kräuter und anderen Geschmacksträger in die Flasche bekommst.
- Wenn du Beeren verwendest, empfehle ich dir, diese leicht anzuquetschen, damit das Fruchtfleisch auch wirklich in deinen Kombucha gelangt und die Gärung durch den Fruchtzucker in Schach kommt. Wenn du zum Beispiel Heidelbeeren ungeschnitten bzw unzerquetscht in die Flasche beförderst, tut sich dein Kombucha bei der Zweitfermentation wesentlich schwerer an den Fruchtzucker zu kommen.
- Wenn du deine Zutaten in die Flasche gegeben hast, verschließe sie gut und schüttle die Zutateten einmal ordentlich durch.
- Danach kann die Flasche an einen von direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort für 3 Tage stehen bleiben. Bitte öffne die Flasche regelmäßig, um den Druck aus der Flasche abzulassen. Hinweis: Je nach Temperatur kann die Gärung schneller oder eben auch langsamer erfolgen. Umso wärmer es in deiner Wohnung ist, umso mehr gärt der Kombucha und umso mehr Druck entsteht in der Flasche. Umso kühler es ist, umso langsamer findet die Gärung statt.
- Nach 3 Tagen sollte dein Kombucha fertig sein und du kannst ihn absieben, erneut in saubere Flaschen abfüllen und in den Kühlschrank stellen. Auch hier solltest du trotzdem ab und zu den Verschluss immer wieder mal öffnen, auch wenn die Fermentation im Kühlschrank wegen der geringen Temperaturen nur kaum bis wenig stattfindet.
Welche gesundheitsfördernden Eigenschaften hat Kombucha?
Es gibt zahlreiche Stimmen im Netz, die behaupten, dass das kalt getrunkene Teegetränk Kombucha außergewöhnliche gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweist. Kombucha soll z. B.
- zu einer schöneren Haut, stärkeren Nägeln und fülligen Haaren verhelfen
- die Verdauung fördern und anregen und so den Darm "sanieren"
- den Stoffwechsel anregen
- deinem Körper beim Detoxen helfen (Abbau von Giftstoffen im Körper)
- durch seine aufputschende Wirkung, Energie und Konzentration liefern
- eine wahre Vitaminbombe sein (vor allem B-Vitamine)
- das Immunsystem stärken
- helfen, dass man weniger Heißhungerattacken und Lust auf Süßes verspürt
- helfen, den Cholesterinspiegel zu senken
- und noch vieles mehr - eine wahre Wunderwaffe sozusagen
Wichtig zu wissen: Man verwendet zum Herstellen von Kombucha relativ viel Zucker. Das mag im ersten Moment weniger gesundheitsfördernd erscheinen, jedoch muss man wissen, dass dieser Zucker zu 95% von den Hefebakterien im Gärungsprozess und je nachdem wie lange man das Getränk stehen lässt, aufgefressen/verstoffwechselt wird. Am Ende bleibt nur eine kleine Menge an Restzucker im Getränk übrig.
Woher bekomme ich einen Scoby und Ansatzflüssigkeit?
Ich habe meinen Teepilz von einer lieben Dame hier bei mir im Ort bekommen. Ich habe einfach in einer regionalen Facebookgruppe in die Runde gefragt, ob jemand einen Kombucha Pilz für mich übrig hat. Denn ihr müsst wissen: Wenn man mit dem Kombucha brauen anfängt und einen Pilz/Scoby besitzt, dann wird dieser zu einem größeren Pilz heranwachsen und sich irgendwann teilen. Das ist schön, denn so hat man immer einen Pilz auf Reserve (z. B. im Kühlschrank, im sogenannten Scoby-Hotel) und man kann die Teepilze natürlich auch verschenken. Da macht ihr jemandem wirklich eine Freude, glaubt mir. Also fragt einmal in eurer Umgebung herum, da findet ihr bestimmt jemanden, der so einen Scoby für euch hat.
Scobys kann man sonst auch noch im Internet kaufen. Ich bin kein Fan davon, aber wenn es sonst keine andere Möglichkeit gibt, dann wäre das auch eine Option.
Noch ein paar Tipps
Wer den Pilz teilen und verschenken möchte, muss ihn unter fließend lauwarmem Wasser abspülen und immer in 100-200 ml Kombucha verschenken, sonst geht der Scoby ein. Wer mehr Kohlensäure in seinem Kombucha möchte, kann die Flaschen noch zwei bis drei Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Durch die Zweitfermentierung wird mehr Kohlensäure produziert.
Keine Lust mehr auf Kombucha oder der Urlaub steht an? Den Pilz mit einem neuen Ansatz in den Kühlschrank stellen. Dadurch verlangsamt sich der Prozess der Fermentation und der Pilz kann nicht austrocknen.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig Input geben und ihr seid nun voller Tatendrang auch selbst Kombucha-Brauer*in zu werden.
exzessiv genußsüchtig
...leider hat mein Mann damals den Ansatz weggegossen, weil er den an Kristalle erinnernden Pilz für schlecht gewordenen Kefir hielt