Bei uns blubberte ein Kuchen auf dem Herd, ganz sanft, das ist wichtig. Inzwischen war Zeit, die Frag-Mutti-Seiten anzuschauen und da waren wir namensmäßig ja dicht am Thema, von wegen Negerkuss und Zigeunerschnitzel.
Das Resultat aus unserer Küche heißt Mohr im Hemd und geht so:
Zutaten und Zubereitung
- 3 Brötchenhälften in etwas Milch einweichen, 3 Eier trennen, mit ca. 50 g feinem Zucker sehr steif schlagen.
- 100 g Butter (keinesfalls mehr) mit 40 g Puderzucker gut verrühren, dann nacheinander die Eidotter und die gut ausgedrückten Brötchen, sowie ca. 75 g gemahlene Mandeln und 50 g Brösel hinzufügen. Alles zu einem glatten Teig verrühren.
- 70 g geschmolzene Schokolade unter kräftigem Rühren zu der Masse geben, die Kuvertüre bleibt teilweise durch das Erstarren in kleinen Bröckchen im Teig.
- Der Eischnee wird untergehoben und dann wird der Teig in die gut gefettete und mit Semmelbröseln ausgestreute Form gefüllt. Die Form wird fest verschlossen und kommt dann für ca. eine knappe Stunde in leicht kochendes Wasser. Zweckmäßigerweise, sollte der Wasserstand so hoch sein, wie der eingefüllte Teig.
- Der abgekühlte Kuchen, wird dann mit einem dunklen Schokoladenguss überzogen, und schmeckt erst am nächsten Tag richtig gut.
Infos und Tipps
Dieses Rezept ist aus Oma Annes handgeschriebenem Kochbuch, dass sie anlässlich ihrer Prüfung zur Meisterhausfrau vorlegen musste. Dazu mussten die Rezepte bei fremden Hausfrauen gesammelt und dann in der eigenen Küche ausprobiert werden.
Was die Prüfer kannten, wurde zwar auch bewertet, aber Zusatzpunkte gab es nur für bis dahin Unbekanntes. Und das ließen sich die Prüfer dann auf der Zunge zergehen.
Wir nehmen dunkle Kuvertüre, aber wenn Kinder mitessen, ist wohl helle Kuvertüre besser. Bei uns wurden auch schon übrig geblieben Osterhasen und Weihnachtsschokoladen verarbeitet, man sollte damit aber nicht zu üppig sein, der Teig wird sonst zu schwer.
Vanillefreunde können aktiv werden, Bäckerinnnen hier bei uns, haben auch schon mal ein Päckchen Backpulver untergerührt, das ist aber im Original nicht vorgesehen.
Anne hat das Rezept von einer Östereicherin, die es aber unter keinen Umständen als Mehlspeise bezeichnet haben wollte. (Ach, übrigens unsere Anne ist jetzt 96 Jahre alt).
Noch ein Tipp von mir, ein Biskuitteig lässt sich auch gut kochen und ein Hefeteig mit vielen Zutaten wie Mandeln, Rosinen, Sukkade - auch mit kandierten Früchten - also nach jedermanns Gusto, lässt sich auch kochen. Garprobe wie beim Backen. (Und jetzt kommt der Pferdefuß: Durch das Hantieren in der Nähe des kochenden Wassers ist größte Vorsicht geboten, sonst wird evtl. der erste Kochkuchen auch der letzte sein).
Gutes Gelingen wünschen alle Penniannes, ganz besonders die Kökschen, die jetzt ins Philosophieren gekommen sind und sich über Kuchen aus der Bratpfanne unterhalten - nee nee, nicht über Pfannkuchen, richtig gelesen, über Kuchen aus der Pfanne.
Das erinnert mich an den Pudding, der in einer speziellen Form, mit verschliessbarem Deckel im Wasserbad gegart wurde.
Was für eine Form schlagt ihr vor??
Eine normale Gugelhupf-form? wenn man aufpassen muß, dass oben nichts rein blubbert, fehlt mir noch die Info : wieviel der Form darf oder soll im Wasser stehen, mehr als die Hälfte? und wie lange braucht so ein Kuchen, länger als der im Backofen?
Herzlichen Dank an die Vermittler der Großmütterlichen Rezepte aus der Pennianne WG!
..... und.... volle Punktzahl
radfahrender Besen-Ginster
Meine Mama hat noch so eine Kochform.
So weit ich mich erinnere stand die Form ca 3/4 im Wasserbad.