Auch wenn es immer wieder heißt, Kürbis wäre neutral im Geschmack, behaupte ich das Gegenteil. Doch um dieses feine, einzigartige Aroma nicht zu zerstören bedarf es Garmethoden, die ohne Wasser auskommen.
Kürbisspalten aus dem Ofen oder im Ganzen auf einem Salzbett gebacken sind lecker, aber den Backofen für einen kleinen Hokkaido aufzuheizen erschien mir dabei wenig praktisch.
Beim Kartoffeln kochen stand ich dann kopfschüttelnd vor meinem Equipment, warum bin ich nicht schon früher auf die Idee gekommen?
Kürbis im Dämpfeinsatz garen
Kartoffeln koche ich immer im Dämpfkörbchen/Dämpfeinsatz, genau aus demselben Grund, ich will ihren Eigengeschmack nicht verwässern.
Das muss doch mit Kürbis auch gehen, oder? Den Kürbis für die Suppe hatte ich ja schon im Haus und war jetzt neugierig, ob Theorie und Praxis harmonieren. Aus dem Dämpfkörbchen nur den mittleren "Henkel" mit einem schnellen Griff ausgehakt, schon kann es losgehen.
Der Kürbis passte in den hohen 16er Topf (O. k., der holzige Stiel war dann doch zu lang, ab damit).
So viel Wasser rein, dass es gerade eben durch die Löcher blinzelt. Deckel drauf und ca. 20-30 Minuten kochen - prüfen wie bei Kartoffeln auch - einfach mit einem kleinen Messer anpiken.
Vorteil: Die feine, unverdauliche Haut (kann man mitessen, aber Leute, die auch bei Paprikahaut, Tomaten und Trauben Probleme haben, werden begeistert sein), sie löst sich hauchdünn ab und lässt sich ganz einfach abziehen.
Im Gegensatz zum Schälen bleibt so die oberste farb- und geschmackintensivste äußere Schicht direkt unter Schale des Kürbis erhalten.
Nebeneffekt: Der Kürbis lässt sich ohne jeden Kraftaufwand "schlachten", das Messer geht butterweich durch und auch die Kerne sind ruckzuck mit einem Löffel rausgeholt.
Der Kürbis ist so weich, dass er ganz schnell zu Püree gerührt werden kann. Wer ganz sichergehen will, nimmt den Zauberstab.
Je nachdem, wie viel Püree ihr gerade braucht, "Reste" oder besser "Vorrat" kann man entweder einfrieren oder in kleinen Marmeladengläsern sterilisieren.
Hier ein paar Ideen, was sich so alles damit anstellen lässt:
- Fangt doch mal mit einem leckeren Kaffee an - ja - mit Kürbis. Superlecker! Bernhard hatte die gleiche Idee und ein Video-Rezept gedreht.
- Ein tolles Kürbis-Baguette ... es sollte eigentlich für 3-4 Tage sein, seid froh, dass es noch gerade bis zu den Fotos überlebt hat.
- Witzige Kürbisbrötchen.
- Kürbis-Orangen-Ingwersuppe usw.
Guten Appetit!
exzessiv genußsüchtig
So nach und nach werden jetzt auch div. Rezepte damit freigeschaltet.
Wenn du ein besonderes hast, wäre es toll wenn du es uns auch vorstellst oder zumindest ein Foto als Anregung hier hochlädst.