Wer ein paar gute, teure Lederschuhe besitzt weiß, wie wichtig regelmäßige Schuhpflege ist. Leider geht in unserer schnelllebigen, trendorientierten Zeit viel Wissen verloren, deshalb hier noch einmal kurz die wichtigsten Fakten zum Thema Pflege von Lederschuhen.
Leder braucht Nahrung
Beim Gerben wird dem Leder alles entzogen, was es geschmeidig und widerstandsfähig macht: Wasser und Fett. Wird es dann „zugerichtet“, also verarbeitungsfertig gemacht, werden Öle und Fett künstlich zugeführt. Leider arbeiten sich diese Öle im täglichen Gebrauch wieder heraus. Also muss man dem Leder regelmäßig seine Fettnahrung geben, damit es geschmeidig und elastisch bleibt. Wird ein Schuh normal beansprucht, ist es sinnvoll, alle zwei bis drei Wochen zu Fett und Bürste zu greifen. Allerdings sollte man den Schuh nach jedem Tragen trocken abwischen oder abbürsten, damit Schmutz keine Angriffsfläche hat. Geschlossene Schuhe, vor allem Herrenschuhe, sollten übrigens nicht jeden Tag getragen werden, sondern immer ein bis zwei Tage auslüften, damit auch der letzte Rest Feuchtigkeit abtrocknen kann – am besten mit einem gut sitzenden Schuhspanner.
Nass gewordene Schuhe werden mit Zeitungspapier ausgestopft und langsam getrocknet – auf keinen Fall an oder auf der Heizung, das macht das Leder rissig! Wird ein Schuh für längere Zeit nicht getragen, wird er sauber gemacht, mit einer dünnen Schicht Schuhcreme versehen und in einem Textilbeutel aufbewahrt.
Der Schmutz muss weg
Bevor man mit Pflegeprodukten an seine Schuhe geht, muss jedes Fitzelchen Schmutz entfernt sein – auch Staubkörnchen können hässliche Kratzer machen. Trockenen Schmutz entfernt man am besten mit einer groben Schmutzbürste, bei Wildlederschuhen mit einer Raubürste. Man kann auch mit etwas Wasser nachhelfen, dann muss man den Schuh vor dem Salben aber gründlich trocknen lassen.
Die Pflege
Als Pflege eignet sich für Glattleder ein hochwertiges Schuhwachs oder eine pflegende Schuhcreme. Am besten beide auf natürlicher Basis, wie zum Beispiel die Tapir-Produkte, chemische Produkte können das Leder eher schädigen. Feinere Schuhe wie Damenpumps, kann man ausschließlich mit Creme behandeln, größere und gröbere wie Herrenschuhe oder Stiefel mit Wachs.
Das Auftragen der beiden folgt unterschiedlichen Prinzipien: Während das Wachs eine halbe Stunde zum Einziehen braucht, sollte man mit Creme behandelte Schuhe sofort polieren, da angetrocknete Creme sich schwer entfernen lässt. Beides wird in einer dünnen Schicht mit einer Auftragbürste oder einem weichen Tuch (z.B. ein altes T-Shirt) gleichmäßig aufgetragen. Beim Wachs fällt das leichter, wenn man es vorher etwas anwärmt, in die Sonne oder auf die Heizung stellt.
Farbe oder nicht? Wer viele unterschiedlich farbige Schuhe besitzt, wird auf farblose Pflegemittel zurückgreifen. Ansonsten kann man mit der farblich passenden Creme gut kleine Schmarren überdecken.
Poliert werden die Schuhe am besten mit einer weichen Glanzbürste aus Pferde- oder Ziegenhaar. Ein weiches Tuch funktioniert aber auch.
Raulederschuhe werden nach dem Säubern mit einem farblosen Imprägniermittel behandelt, eine halbe Stunde danach kann mit den Gumminoppen der Raulederbürste das Ledergewebe wieder aufgerichtet werden.
Die Ledersohlen nicht vergessen, auch diese wollen gepflegt werden. Dafür werden sie ab und an sparsam mit einem speziellen Ledersohlenöl eingepinselt.
Gruß, Pepa
ja, dann laufe in Schuhen rum, die aus Papier sind...--*mit Kopf schütteln-*
Ich habe nur zwei paar Winterschuhe, zwei Paar Turnschuhe und ein Paar Sandaletten. Das habe ich aber mit gutem Gewissen. Ich trage keinen Echtpelz und kaufe keine Käfigeier, aber meine Füße sollen mich ein Leben lang tragen und dafür brauche ich vernünftige Schuhe.
Meine Schuhe die ich günstig erworben haben kosteten das letzte Paar 89,- Euro. In meinen Augen ein Schnäppchen für echte Lederschuhe. Da ich meine Schuhe mindestens um die 8 bis 10 Jahre trage, (ich bin noch von der alten Schule was kaputt geht wird repariert), ist dieses eine gute Investition für mich und für meine Gesundheit.
Was die Pflege angeht halte ich es genauso wie oben beschrieben. Ich habe beim letzten Kauf den Tipp bekommen die Nähte vor dem ersten Tragen mit Imprägnierspray einzusprühen damit sie an dieser Stelle Wasserdicht sind und die Nähte nicht brüchig werden, erst danach putzen.
Kreativling
rhytm is a dancer
Mein Schuster im Schuhgeschäft meines Vertrauens hatte mir vor Jahrzehnten empfohlen, ein Pflegemittel in der jeweils passenden Farbe zu wählen und nur im Notfall auf ein farbloses Mittel zurückzugreifen, da sonst auf Dauer die Leuchtkraft und Farbintensität des Leders nachlässt.
Neiiiiiiiin - die mein Damenbesuch vergessen hat😎