Nagerkäfig selbst bauen

Ein Nagerkäfig aus Holz mit mehreren Etagen, eingerichtet mit Spielzeug und Nistmaterial, steht in einem Raum.
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Mittlerweile ist hoffentlich hinreichend bekannt, dass Nagerkaufkäfige zu klein sind. Wenn man jedoch einen Käfig kaufen möchte, der groß genug ist, wird man ja schon leicht arm. Selbst bauen wäre hier eine Alternative, die zwar auch ins Geld gehen kann, oft jedoch schon da günstiger wird. Auch ein Problem für Menschen mit 2 linken Händen? Als ob.

Ich habe zwei verschiedene Formen von selbst gebauten Käfigen zu Hause, die ziemlich schnell und günstig zu bauen sind. Und ja, ich habe zwei linke Hände, die voller Daumen sind. Trotzdem klappte es ganz gut.

Video-Empfehlung:

Zwei meiner Käfige sind umgebaute Schränke. Also, einmal Schrank, einmal Regal. Beides kaufte ich gebraucht.

Im Schrank wurden die Türen (und Löcher in den Seiten) ausgesägt und mit Volierendraht ersetzt. Zwischenböden waren ja schon drin (die vorher noch mal zur Sicherheit mit Sabberlack lackiert wurden), in die ich noch Löcher sägte. (Waren hier eher unnötig. Meine Herren nutzen sie nur selten.) An der einen Tür war schon ein Verschluss, an die andere kam ein Riegel. In ihm (1,60 x 1,40 x 55 cm) ist Platz für 8 Ratten. Er kostete mich höchstens 50 Euro.

Die Größe des Regals wurde dreigeteilt. Vorn kamen 3 Türrahmen dran, befestigt mit Klavierband (und auf der anderen Seite ein Einhakverschluss). In die Rahmen kam wieder Volierendraht. In die Zwischenböden Löcher (etwa 10 x 10 cm). Dazwischen Rampen. Den Schrank bekam ich für 2,50, für den Draht zahlte ich (für 25 x 1m) 15 Euro, für Verschlüsse und Klavierband kamen nochmal 5 - 10 Euro dazu. Mit seinen 208 x 97x x50 cm und 6 Zwischenböden sind die Maße für maximal 9 Ratten.

Da ich momentan Zeitung nutze, haben meine Käfige keinen Streuschutz, sollen sie aber bald bekommen. Dafür habe ich hier ein paar alte Schrankrückwände, die ich mit kleinen Winkeln anbringe.

Käfig Nummer 3 ist aus 4 LACK-Tischen und momentan im Bau. Ein 2 x 2-Würfel. Die einfachste Form hierfür ist, einen kleinen Rahmen für 1 - 2 Seiten zu bauen (oder einen für oben), alles mit Volierendraht einzuhüllen, in die oberen Etagen kommen Löcher. Hier aufpassen. Zwischen den 2 Spanplatten ist Pappe. Für die Weiber, die ich hier habe, wäre es eine Einladung, sich durchzufressen und einen weiteren Schlafplatz zu haben. Als ich den Käfig kurz als Übergang nutzte, tackerte ich Mikrofasertuchstreifen um die Löcher dort. Ist aber nicht hilfreich, wenn es Tiere sind, die Stoff in 10 Minuten klein bekommen. Für den Fall hatte ich noch keine zündende Idee. Für den neuen Käfig nehme ich das Mittelzeugs raus und klebe nur die beiden Platten übereinander, sodass gleich ein minimaler Streuschutz ensteht. Jedenfalls würde der Käfig komplett neu wohl um die 40-50 Euro kosten und mit seinen ca. 1,10 x 1,00 m und einer Zwischenetage für 4 Ratten reichen.

Für einen ordentlichen, wirklich hohen Streuschutz (z.B. für Hamster) empfehle ich allerdings Plexiglas. Sollte ja etwas höher sein und nicht die ganze Sicht wegnehmen.

Ganz wichtig (was ich leider selbst bei meinem letzten Käfig vergaß):

Ihr könnt noch so oft kontrollieren. Ein Käfig ist erst ausbruchsicher, wenn es auch die Ratten (manchmal auch erst nach Wochen von Versuchen) als ausbruchsicher ansehen. Also keine falschen Hoffnungen, das fördert nur den Ärger hinterher.

Volletagen lassen sich in den meisten Schränken ja einfach festmachen, wie Einlegeböden es auch sollten. Für Teiletagen kommt man nicht ums Anschrauben.

Für Toilettenecken lohnt es sich, wenn man diese ausfliest. Lässt sich dann einfach wegwischen.

So. Ich hoffe, ich nahm jetzt etwas die Angst davor (artgerechte) Käfige für Nager selbst zu bauen. Die jeweiligen Zahlenangaben nahm ich von www.cagecalc.de

Ich sah einen Schrankkäfig auch schon für Meerschweinchen. Hier wurde eine Kommode genutzt, sonst aber gleich verfahren.

Leider kann ich die Angaben so nur für Ratten machen. Cagecalc gibt aber auch für andere Tiere Aufschluss, vorher beim Planen einfach mal durchrechnen. Die Website kann für viele Tiere in beide Richtungen rechnen.

Bevor ihr jetzt fragt, wie zur Hölle man auf (momentan 17, dauerhaft 11) Ratten kommt:

Ich hatte eine angenehme Zahl von 6. Einen bekam ich, weil der Vorbesitzer dachte, es ein Bock mit Hodenhochstand. Zwei (!) Tierärzte bestätigten mir es. 6 Wochen nach der Integration mit meinem Dicken (und 12 Wochen nach zusammenleben mit einem anderen Bock, was mir noch mal Sicherheit gab), zeigte das Quietschen im Käfig, dass es doch ein Weibchen ist.

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5 Kommentare

Ein sehr guter Tipp, auch wegen des Verweises auf Cagecalc. Ich habe für meine Degus auch einen Käfig aus einem PAX-Schrank umgebaut. Wir haben Plexiglas als herausnehmbaren Streuschutz in Aluschienen. Die Schienen sind auch super als Nageschutz (Degus sägen alles klein, was nicht Metall ist).
Super Tipp !!!

Wir haben 3 grosse Käfige für den Aussenbereich + Freilaufgehege - die Dinger haben ein Vermögen gekostet :-((.

Zur "wundersamen" Vermehrung
;-)) : Das Problem kenn' ich auch.
Wir hatten eine überschaubare Gruppe (Kaninchen u. Meerschweinchen) - eine "Damenrunde", dachten wir........
Bis sich herausstellte,dass nicht überall "Weibchen drin ist,wo Weibchen draufsteht",hahaha !!

Es blieb uns also nichts anderes übrig,als rasch einen Zubau zu organisieren und natürlich die Männchen zu kastrieren :-D.
Fotos wären schön, gerade bei diesem (genialen) Tipp! Kannst du vielleicht noch welche hochladen?
Sieht toll aus! Dankeschön für das Foto!
Ich würd die Fotos auch gern mal sehen. ist das möglich? danke!