Schon vor mehreren Jahren hatte ich mir vorgenommen, so einen Kranz mit Eierschalen zu basteln. Allein die Frage aber, wie man denn die zerbrechlichen Ei-Hälften auf den Kranz bringt, und die Anzahl der vorher zu verwertenden Eier hielt mich mehrfach davon ab. Nun aber war es so weit, nachdem ich im Internet die Frage klären konnte, mit welcher Art Kleber man Teile auf Styropor befestigen konnte. Viele Kleber haften an dem porösen Material nicht (das hatte ich vorher ausprobiert) oder drangen sofort in das Material ein, sodass der Klebe-Effekt ausblieb. Schnell wurde ich mit dem weiter unten vorgestellten Uhu-Kleber fündig.
Materialien sammeln
Da hieß es nur noch, sehr rechtzeitig viele Eier zu verbrauchen und zu reinigen. Parallel dazu sammelte ich die Kartons, in denen die Eier beim Kauf abgepackt waren, um die fertigen Hälften längere Zeit aufzubewahren. Hierzu taten auch leere Keks-Plastikverpackungen gute Dienste! Über mehrere Wochen sammelte ich also die Schalen der beim Frühstück verzehrten Eier. Da ich sie ohnehin nicht köpfte, versuchte ich mit Hinblick auf die weitere Verwendung, sie vorsichtig und weiter unten als gewöhnlich mit dem Messer durchzuschneiden. Mir war nämlich aufgrund der Rundung des Styroporkranzes klar, dass ich zum Ausgleich an manchen Stellen durchaus eine kleinere Ei-Hälfte gebrauchen könnte.
Eier aufschlagen - Tipps
Erst nachdem ich schon mehr als ¾ aller zu verwendenden Eier gesammelt hatte, las ich den Tipp, auch solche Ei-Hälften zu verwenden, die sich beim Aufschlagen von Eiern z. B. für einen Kuchenteig o. Ä. ergeben. Statt aber die ganzen Eier am Tellerrand aufzuschlagen, schnitt ich das rohe Ei mittig vorsichtig zu ungefähr einem Viertel des Umfangs mit einem Messer auf und brach dann die Hälften unter sanftem Druck auseinander. Das war es: Die Bruchkanten wurden fast glatt und nicht so sehr zackig wie bei den gekochten und dann geköpften Eiern. Zumindest mir gefiel der glatte Ei-Rand deutlich besser. Ihr könnt ja beides ausprobieren und euch dann entscheiden!
Eierschalen anordnen und aufbringen - Tipps
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wo, mit welcher Fläche zum Betrachter zeigend und in welche Richtung weisend ich die Ei-Hälften aufkleben sollte, hielt ich immer 2-3 Eier neben die schon aufgeklebten und markierte mir auf dem Styroporring mit einem Bleistift ihre ungefähre Position: Ein Kreis meinte, dass hier die Ei-Hälfte mit dem glatten runden Teil nach unten zeigend aufgebracht werden sollte – ein Strich bzw. eine Fläche bedeutete: Hier sollte ein Ei mit seiner leicht gezackten Rand-Fläche aufgebracht werden (das Ei-Innere würde dann Richtung Styropor zeigen). Der Uhu-Kleber sollte nach dem Auftragen 10 Minuten antrocknen – ich konnte sehr gut mit 7-8 Minuten zurechtkommen. Der Kleber ist so kräftig, dass er eben auch einen stabilen dauerhaften Kontakt nur mit dem sehr dünnen Ei-Rand aufnehmen konnte – puh! Die Ei-Hälfte nämlich so aufzukleben, dass die wunderschöne große braune Fläche nach außen zeigt, das Ei also nur mit seinem dünnen Rand Kontakt zum Styropor hat, stellte sich bis dahin als eine der sehr wenigen Herausforderungen an diesem Projekt dar! Einmal Uhu - immer UHU eben!
Beim Aufbringen und Anordnen der Eier mit der Öffnung nach unten bzw. zum Betrachter bitte den Kranz immer von oben her betrachten, weil der Kranz ja später in Blickhöhe hängt und man von vorne her auf ihn guckt, d.h. ihn als Ganzes wahrnimmt. Deshalb, also, sehr häufig aufstehen und die Eier entsprechend platzieren. Zunächst hatte ich dies nicht bedacht und nur im Sitzen = von der Unterkante des Kranzes hergeguckt, zum Glück aber noch rechtzeitig bemerkt, sodass ich nur wenige Eier vorsichtig entfernen und in anderer Weise wieder aufgeklebt habe.
Wenn sich ergibt, dass ein Ei für die vorhandene Fläche zu groß ist, bitte nicht am Rand mit einer kleinen Schere kürzen. Dies führt dazu, dass die Ei-Kante in weiten Teilen in sich bricht. Stattdessen vorsichtig eine Pinzette parallel zur Kante an eben diese führen und Stück für Stück behutsam abbrechen, bis die benötigte Form herausgearbeitet ist. Mit der Pinzette lassen sich auch wunderbar noch Reste der Dotterhaut abziehen.
Schleifen binden
Zum Binden der kleinen Schleifen nur mit den eigenen Händen (!) habe ich eine raffinierte und doch sehr einfache Technik in folgendem Video gefunden: Schleifen binden
Materialien
- Styroporring, hier 30 cm Durchmesser
- Schleifenband zum Aufhängen
- viele Eier
- Spülmittel
- Sagrotan
- Essigreiniger
- Haushalstücher
- Uhu POR
- Küchenwecker
- Bleistift
- Pinsel zum Säubern des Ei-Inneren
- Pinzette – keine Schere!
- Deko-Materialien – hier kleine künstliche Blüten, Perlhuhnfedern und selbst gefertigte Schleifen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
(Schritte => Fotos von links nach rechts)
Schritte 1-4:
1. Die Eihälften mit einem Metall-Teelöffel auskratzen. Dieser ist "schärfer" als ein solcher aus Kunststoff. Die fertig gesäuberten Hälften in eine bereit stehende Schüssel legen.
2. Im ersten Arbeitsgang von dreien (siehe Flaschen von links nach rechts) werden die Eihälften zunächst in Wasser mit Spülmittel zum Säubern liegen gelassen. In einem zweiten Schritt werden sie ausgespült, mit Sagrotan übersprüht und wieder mit Wasser bedeckt. Im dritten Schritt werden sie mit Essigreiniger besprüht und wieder in klarem Wasser eingeweicht. Alle drei Durchgänge habe ich ohne Zeitvorgaben durchgeführt – so, wie sich das neben den normalen Aufgaben im Haushalt ergab.
3. Weil ich manche Ei-Reste vom Styropor mit der Pinzette entfernt habe, kam sie mit der Klebe in Berührung. Diese ließ sich aber mit meiner Geheimwaffe, nämlich dem Orangenöl leicht wieder entfernen!
4. So sah es während jedem Säuberungsvorgangs in der Schüssel aus: Alle Ei-Innenhälften waren quasi von der jeweiligen Lösung umspült.
Schritte 5-8:
5. Zum Trocken wurden die Eihälften erst mit der Öffnung nach unten auf Haushaltspapier gelegt, anschließend gewendet und an der Luft getrocknet.
6. Die Aufbewahrung erfolgte in der original Karton-Umverpackung der Eier.
7. Zum Glück ist mir vor Beginn des Aufbringens der Eihälften eingefallen, dass da ja noch das Problem des Anbringens einer Aufhängung besteht. Weil die Eier ja mehr als zerbrechlich sind, würde es wohl fast unmöglich sein, nach der Fertigstellung noch ein Band um den Kranz zu schlingen.
8. Zwecks Aufbewahrung des Bast-Restes habe ich diesen um ein Stück Karton gewickelt und Anfang und Ende des Fadens in eine selbst geschnitzte Kerbe eingeklemmt.
Schritte 9-12:
9. Nähere Informationen zu dem Styroporkranz.
10. Also habe ich mich für (mehrfädigen) Bast statt Band entschieden und diesen als allerersten Schritt um den Kranz geschlungen. Damit er mir beim Werkeln nicht im Wege ist, habe ich ihn mehrfach gefaltet und auf der Rückseite mit Textilklebeband befestigt. Erst wenn der Kranz tatsächlich aufgehängt wird, wird der Bastfaden entwirrt und kommt seiner Funktion nach!
11. Hier der supertolle Klebstoff!
12. Näheres zur Anwendung bitte hier lesen.
Schritte 13-16:
13. Damit ich nicht immer 7-8 Minuten fast untätig auf das Trocknen warten musste, habe ich ziemlich bald statt meines Timers am Handgelenk den Kurzzeitwecker eingestellt und konnte mich auch außerhalb des Hobbybereichs nützlich machen. Bei den beiden Eiern am Bleistift-Ende erkennt man den aufgetragenen Kleber, der antrocknen muss.
14. Hier sind grob drei Kreise markiert: Dort soll jeweils ein Ei mit der Öffnung Richtung Betrachter aufgeklebt werden.
15. Zwei aufgebrachte Klebeflächen, die auf ein Ei „warten“…
16. Wenn an die flache Außenkante des Styroporrings oder an die Innenrundung ebenfalls Eier aufgeklebt werden sollen, dann bedenken, ob dieser Teil der Gesamtfläche später auch wirklich „eingesehen“ werden kann, denn es heißt, eventuell mühevoll bearbeitete Eier, Zeit, Kleber und Nervenkitzel zu sparen.
Schritte 17-19:
17. Von oben her betrachtet erwies sich ein Ei dann doch als „nicht schön“ in Bezug auf das Ganze aufgeklebt. Also wurde es entfernt und später durch ein anders geformtes Ei ersetzt.
18. Endlich – der Ring ist zumindest in weiten Teilen beklebt! Damit ich ihn in den Pausen immer mal weglegen und wieder hervorholen konnte, ohne mindestens ein Ei am Rand (dort, wo man ja anfassen muss) zu zerbrechen, habe ich ihn von jetzt an auf ein große Servierschale aus Metall gelegt.
19. So konnte ich ihn stressfrei „transportieren“ - im Bord war er jederzeit außerhalb einer Gefahrenzone!
Schritte 20-23:
20. Dann wurde geschmückt! Um zu überprüfen, ob die Küken als gelbes Highlight fungieren sollten oder nicht, habe ich den Kranz auf den Fußboden gelegt und die Küken einfach nur lose hineingelegt. Was sieht besser aus, war hier die Frage.
21. Die Entscheidung fiel äußerst leicht – nämlich zugunsten der Küken!
22. Weil es unmöglich war, ihre starren Füße aus Kunststoff in das innere enge Rund des Eies zu kleben, habe ich sie erst auf ein Stück weißes Papier und die Küken dann samt diesem in das Ei hinein geklebt. Bei der Platzierung der Küken habe ich vorher bedacht, wo sich die obere Kranzmitte befindet.
23. Wie ich das nicht selten hatte, ist mir beim Joggen eingefallen, wo und wie ich denn weit nach Ostern diesen Kranz für zumindest einen weiteren Gebrauch aufbewahren könnte: Die Bäcker haben doch einen Faltkarton für viele Tortenstücke im Sortiment. Allerdings musst ich eine der vier Seiten leicht öffnen, damit der durch die Eier im Durchmesser doch größer gewordene Kranz in den Karton hineinpasste. Der vorsichtig aufgelegte Deckel hielt dann alle vier Seiten zusammen, davon eine leicht gewölbt - juchhu!
Im Voraus allen Nutzern viel Vorfreude und gestalterisches Tun bei der österlichen Vorbereitung!
Vor allem aber wünsche ich uns allen, dass wir die aktuelle gesundheitliche Krise gesund meistern werden!
Und dann joggst du auch noch... Ich werde ganz klein und grüsse dich sehr herzlich.
Nun musst DU mir aber versprechen, ganz GROSS zu werden: Jeder von uns hat seine (manchmal verborgenen) Talente, die ihn ganz ungemein von anderen unterscheiden, die sie aber nicht wie ein Aushängeschild vor sich her tragen. Das ist doch einfach wunderbar so! Bleib so, wie du jetzt gerade bist und sei lieb gegrüßt. Bleibe gesund!
Aber einen Tipp hätte ich noch: Wenn man einen Styroporkranz mit einem Band umwickelt, kann man super mit der Heißklebepistole arbeiten und die lange Wartezeit, bis der Kleber getrocknet ist, entfällt.
Auch falls mal Lücken durchschimmern, wäre dann kein Problem, da würde sich ja ein helles frühlingshaftes grün als Band anbieten und es wirkt wie Eierschalen auf der Wiese aus denen gerade ein paar Küken ??? geschlüpft sind.
Ich habe mal einen Styroporkranz mit einer elastischen Mullwickel umwickelt damit der Heißkleber den Kranz nicht verbrennt. Hatte davon so viele, weil der Verbandskasten im Auto abgelaufen war und erneuert werden musste. ?
#HerausforderungCorona ??
Ich habe noch diverse Strohkränze im Keller, die ich aus den fertigen Weihnachtskränzen der letzten Jahre aufgehoben habe, um sie irgendwann selber zu schmücken. Vielleicht lassen sich die Eierschalen auch darauf optisch ansprechend mit frühlingshaften Elementen anordnen.
Allerdings werde ich es in diesem Jahr wohl leider nicht mehr bis Ostern schaffen.
Ich wünsche viel Freude mit dem schönen Kranz und allen eine sonnige Osterzeit !
Obwohl ich nicht Mitglied bei euch bin, lese ich alle Mutti-Artikel gerne. Als ehemalige Jugendleiterin (Blauring in der Schweiz) interessieren mich auch Bastelideen als Seniorin nach wie vor. Diese Idee ist ja genial und einzigartig. Grossen Glückwunsch.
Neben dem wunderschönen Werk hat mich auch die sorgfältige und sehr ausführliche Arbeitsanleitung samt Bildern sehr beeindruckt. Dies ist nicht selbstverständlich. Auch wenn ich mich (noch) nicht selber an die diffizile Arbeit ranzugehen traue, danke ich für diese gewaltige Arbeit von ganzem Herzen.
Liebe Grüsse aus der zur Zeit verschneiten Stadt St. Gallen, Schweiz
Verena
Aber um ehrlich zu sein,wäre mir das viel zu viel Arbeit mit sammeln,waschen,trocknen,etc.
Es gibt im Internet bei Bastelbedarf Plastik Eier,die auch etwas unregelmäßig gezackt aufgebrochen sind!
Mit denen würde ich es evtl.probieren den schönen Kranz nachzubasteln...ach ja,also der DM Markt u.Rossmann sind noch geöffnet, die haben auch Bänder-Rollen,in verschiedenen Mustern u.Breiten da...ich glaube sogar Styropor Kränze gesehen zu haben....und zur Osterzeit haben die auch immer diese kleinen Küken oder Hasen,etc.in kleinen 6er Schachteln da!!!!
Aber er ist dir echt super gelungen, Hut ab für deine Geduld...bleibt alle gesund, Lg.Terezia😊