Heute möchte ich euch zeigen, wie wir unsere Pizzen im selbst gebauten Lehmbackofen zubereiten. Natürlich kann man die Pizzen auch im Elektrobackofen zubereiten, dann bitte eine möglichst hohe Temperatur wählen, Pizza soll ja backen (Röstaromen!) und nicht trocknen ;-)
So einen Lehmbackofen kann man gut selber bauen, im Net gibt es jede Menge Anleitungen, auch für kleine Lehmbacköfen, ein solcher ist durchaus ausreichend für eine Pizza. Und da bei Temperaturen um die 350-400 Grad gebacken wird, geht das ganz schnell, nur 1- 2 Minuten!
Wichtig ist, dass der Lehmbackofen ein kleines Dach bekommt, damit er vor Regen geschützt ist. Wir haben uns nach langer Vorbereitungsphase für einen relativ großen Ofen entschieden, da wir mehrere Brote gleichzeitig backen wollen und auch mal ein ganzes Spanferkel oder ein großer Braten hineinpassen soll. Schlussendlich ist ein ganzes Backhaus daraus geworden, mit Baugenehmigung und Abnahme durch den Schornsteinfeger. Wir haben sehr viel Freude daran und den Aufwand nie bereut - unsere Nachbarn und Freunde, sind gern gesehene Gäste, einige haben in ihrem Garten einen kleinen Lehmbackofen gebaut ;-)
Zunächst beginnt man den Ofen mit Holz auf 400 Grad aufzuheizen, das dauert ca. 4 Stunden (etwas wetterabhängig), dann räumt man die Glut an eine Seite des Ofens, macht mit einem groben Besen/Schrubber (Foto 2) und Wasser die Schamottplatte sauber. Dann kann es losgehen:
Wir teilen den Teig in viele gleichgroße Teiglinge und stecken jeden in eine kleine Deckeldose. Dann wird auf der zuvor bemehlten Arbeitsfläche ein dünner Pizzafladen ausgerollt, darauf kommt die Tomatensoße, darüber der Käse und dann die Zutaten, die man auf seiner Pizza haben möchte. Auf dem Foto 3 sind die Zutaten zu sehen, jede in einem extra Töpfchen und schon auf die entsprechende Größe geschnitten.
Dann kommt der belegte Pizzafladen auf den Schieber und wird mit einem kleinen Schubs in den Ofen befördert. Dann muss man die Pizza immer mal leicht drehen, damit die Hitze der seitlich gelagerten Glut gleichmäßig auf die Pizza einwirken kann. Je nach Hitze dauert das 1 - 2 Minuten.
Wir beginnen immer mit einer klassischen Margarita, jeder Gast bekommt ein kleines Stück. Dann darf jeder seine eigene Pizza machen oder wir machen das, mit den Wunschzutaten.
Ich verzichte jetzt bewusst auf Rezepte, aber meine beiden Lieblingspizzen (s. Fotos) erkläre ich kurz:
- Pizza mit Schafskäse, frischen Feigen, Akazienhonig, Chiliflocken und Pinienkernen.
- Pizza mit italienischer Fenchelsalami, in Kombination mit Pilzen, Paprika, Cherrytomaten, evtl. Chili und Artichockenherzen.
Sehr gut schmeckt auch eine ganz spezielle Pizzasalami aus Rindfleisch, sie ist sehr mager. Eigentlich kann man sehr viel kombinieren, einfach mal ausprobieren.
radfahrende Mutti
Und eure Gäste und Nachahmer können es sicher auch bezeugen.
Wie viele von den Teiglingen im Bild kriegst du aus dem neulich eingestellten Pizzateig-Rezept?
Die Idee, erst eine einfache gemeinsame Pizza für alle und dann lauter individuelle gefällt mir.
Wir haben uns einen Tisch-Pizzaofen mit Terracottahaube zugelegt. Im Vergleich zu deinem natürlich "Miniatur" (für eine normalgroßee Pizza oder 6 handtellergroße Minipizzen), und solche Hitze bekommt man darin nicht hin. Das gemeinsame Schnippeln, Belegen und Essen ist sehr gesellig. Bei so einer kleiner Pizza probiert man gerne auch mal etwas Neues aus.
Eine Pizza aus so einem Ofen schlägt natürlich jede . Ich glaube nämlich , daß das noch mehr ausmacht , als das Teigrezept ansich , welches Ergebnis man schließlich am Teller hat .
Schweißhundeschmusebeauftragte
Wir haben vor Jahren auch mit einem kleinen Pizzaofen mit Terracottahaube angefangen, unsere Kinder waren noch klein und entwickelten sich zu sehr kreativen Pizzabäckern .......ich erinnere mich an " Pizza mit Currysahnesosse und Bananen" 😉.
Wieviele Teiglinge ich aus einem Kilo Mehl bekomme weiss ich nicht mehr so ganz genau, arbeite oft " aus der la meng" . Da wir Ostersamstag sieben Personen waren, mit Kinder und Enkeln, bis auf uns beide alle gute Esser , habe ich 1,5 Kilo Mehl genommen. Pro Person wurde dann 2 - 3 Pizzen verzehrt. Es blieb noch ein Rest Teig übrig den ich portionsweise einfror.
Jede Pizza fällt etwas unterschiedlich aus, der eine mag dicken Teigfladen , die meistem bevorzugen jedoch dünne.
Am ersten Mai hatten wir vier Freude zu Gast, da war ein Kilo etwas zu viel, es gab nämlich vorher noch Baguette mit warmem Zitronenolivenöl und Antipasti. Drei Teiglinge blieben übrig und wurden am Folgetag verzehrt. Da hatte der Lehmbackofen noch gut 200 Grad ( dank der nach dem Backen geschlossenen Ofentür) und musste nur noch mal kurz auf 400 Grad hochgeheizt werden.
Unsere Pizza empfinden wir als die beste der Gegend, wir kriegen unseren Backofen auf 300 Grad hochgeheizt und haben einen Pizzastein, ich fürchte, näher an Perfektion kommen wir nicht ran...