Ich habe heute mal ein Stück Putenoberkeule erstanden. Was macht man damit? Grillen? Nö. Da hatte ich keine Lust drauf.
Aber meine Schwiegertochter, die in der Nähe von Deggendorf wohnt, hat mich auf eine Idee gebracht. Als ich im "Ausland" zu Besuch war (ja, die Niederbayern fühlen sich nicht wie Deutsche, sondern wie Bayern.....), gabs "Schweiners". Also Schweinsbraten mit Semmel(n)knödeln. Warum also nicht "Puters"?
Gedacht, getan. Was braucht man dazu?
- Putenfleisch natürlich. Eine Oberkeule (die Menge bestimmt euer hungriges Wolfsrudel)
- Zwei, drei Zwiebeln.
- Ebensoviele Möhren.
- Dunkles Bier (oder Rotwein; dann wirds aber nicht so ganz bayerisch).
- Etwas Wasser oder Brühe. Bei mir immer Brühe.
- Salz, Pfeffer, Majoran (getrocknet). Das sind meine Standardgewürze. Aber jeder kann anders würzen.
- Etwas Fett zum Braten.
- Ein wenig Butter und Mehl.
Mehr? Nicht nötig.
Und wie gehts nun? Nicht schwer. Los gehts.
Also, Fleisch waschen und trockentupfen. Jetzt kommen die Kritiken, denn ich habs nicht angebraten.
Einen Bräter leicht einfetten, das Fleisch mit der Haut nach unten einlegen. Darum die geschälten und in grobe Stücke geschnittenen Zwiebeln und Möhren legen. Bier und Brühe angießen. Auf das Fleisch etwas Fett geben, damits nicht trocken wird. Würzen. Das war die Arbeit. Nun kommt der Bräter in den VORGEHEIZTEN Backofen. Ich hab ihn auf 175 Grad gestellt. Vorheizen deshalb, weil ich das Fleisch nicht angebraten habe. Jetzt bleibt der Bräter so eine gute Stunde im Ofen.
Zwischendurch immer mal wieder mit dem Bratenfond begießen. Nach der Stunde das Fleisch und Gemüse herausnehmen, den Fond in einen Topf gießen, Fleisch und Gemüse wieder in den Bräter geben. Nochmal würzen, etwas Fett auf die Haut geben und den Ofen auf "Grillen" stellen.
Inzwischen die Soße bereiten. Entweder hat man viel Zeit und kocht sie ein (einreduzieren), oder man macht nun etwas dunklen Soßenbinder dran. Oder man macht es so wie ich: ein wenig Butter in die Pfanne, heiß werden lassen, dann einen EL Mehl rein und eine leicht dunkle Mehlschwitze bereiten. Diese dann in den Bratenfond geben, nochmal abschmecken und gut so.
Als Beilage kann man Semmelknödel machen, auch Kartoffelklöße oder auch Salzkartoffeln. Wer "Soßenditscher" ist, sollte vielleicht Kartoffeln nehmen - so wie ich.
Zum Schluß das Fleisch in Scheiben schneiden (ich mach das mit dem Elektromesser), auf dem Teller anrichten, das Röstgemüse dazu, eure Beilage und dann viiiieeeeel Soße dazu.
Das schmeckt wie in Bayern, nur leckerer, denn Putenfleisch schmeckt kräftiger als Schwein.
WuPu
Sahnehäubchen